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Foto Seite oben - Zeichnung von August Dorfmüller - Ibbenbüren 1844
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Stadtgeschichte > Aufsätze zur Geschichte Ibbenbürens > Gasthöfe und Brauereien in Ibbenbüren um 1900


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Gasthöfe und Brauereien in Ibbenbüren und Umgegend - 1900 - 1920

 
Ibbenbürener Bierpalast von Hermann Glüsenkamp - Am Kirchplatz - Um 1910
 
 
Im "Ibbenbürener Bierpalast" von Hermann Glüsenkamp - Am Kirchplatz - Um 1900
Foto: Verlag B. Scholten "Illustrierter Führer für Ibbenbüren" von 1902
 

Inhaltsangabe ::


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- Bierbrauereien und Brennereien

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  - Auszug aus Anton Rosen - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952 spacer

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Im Herforder Heberegister aus dem 12. Jahrhundert heißt es wörtlich: "Ibbenbüren gibt 20 Maß Meth, 20 Maß Honigbier und 40 Maß nicht mit Honig versüßtes Bier ..." jährlich an das Kloster Herford. Nach dieser Urkunde dürfen wir mit Sicherheit annehmen, daß damals hier das Bierbrauen nicht unbekannt war. Aus Getreide gewonnene bierähnliche Getränke waren schon im grauen Alter in den Klöstern gebräuchlich. Ursprünglich wurde in Deutschland das beste Bier in den Klöstern gebraut. Allmählich kam die Kunst des Bierbrauens aus den Klöstern, wo man schon das stärkere Paterbier von dem schwächeren Konfentbier unterschied, in die Hände der Bürger. Daß in unserer Gegend auch Hopfen bereits im 14. Jahrhundert angebaut wurde, ist eine bekannte Tatsache. In den 1760er Jahren waren in unserer engeren Heimat verhältnismäßig zahlreiche Brauereien und Brennereien in Betrieb, von denen die meisten noch ermittelt werden konnten.

In Ibbenbüren besaßen damals Bierbrauereien:
Andreas Determeyer
, Gerhard Heinrich Stall und Johann Heinrich Mohrmann. Die Determeyersche Brauerei lag an der jetzigen Groner Straße (früher Bachstraße) und die dazu gehörige Gastwirtschaft befand sich an der Münsterstraße in dem jetzigen Hause Schütte. Dieser Gasthof, in dem früher die größeren Feste, u. a. auch das Bürgerschützenfest, abgehalten wurden, war zugleich auch ein Hotel, das sich "Determeyers Hof" nannte. Bemerkt sei hierbei, daß in dieser Gaststätte "Papa Wrangel", der im Hotel Tenbrink abgestiegen war und übernachtete, bewirtet worden ist.

Die Stallsche Brauerei war in der Meeseschen Besitzung (Eisengeschäft Schäfer) untergebracht. Die dazu gehörige Wirtschaft, die später an Tenbrink überging, dann Reese, dann Lodde, darauf Hartmann und Silling folgten, ist das jetzige Hotel zum Adler. Die Mohrmannsche Brauerei wird sicherlich an der Großen Straße in der Nähe der jetzigen Mohrmannschen Besitzung zu suchen sein.

Brennereien mit zwei Blasen (das sind kupferne Kessel, die zur Aufnahme der Flüssigkeiten dienten) besaßen in den 1760er Jahren in Ibbenbüren Kaufmann Huesmann und Gerhard Heinrich Kreymeyer; mit je einer Blase J. H. Grote, Christian Hantelmann und Heinrich zum Diek.

Grote unterhielt in dem jetzigen Geschäftshause Lindhaus, Große Straße, das damals noch ein niedriger Fachwerkbau war, eine Wirtschaft. Hier wurde wohl auch die Grotesche Brennerei betrieben. Die Hantelmannsche Brennerei lag in der Poststraße in der Stadtschänke Esser. So werden in Ibbenbüren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Bierbrauereien bestanden haben. Dort, wo das Josefstift steht, befand sich früher eine Gastwirtschaft Schulz, die 1870 durch Einheirat in den Besitz von Ludwig Essen überging. In der Roggenkampstraße war früher ein Bier- und Eiskeller erbaut, der bis zum Jahre 1928 nachzuweisen war. Die Brauerei, die ihre Biere in diesem Keller aufstapelte, befand sich an der Kanalstraße und war von Meese gepachtet. Im Jahre 1896 wurde diese Brauerei aufgegeben, weil die großen auswärtigen Bierbrauereien das Bier weit billiger liefern konnten. Die münstersche Germania-Brauerei hatte die noch vorhandenen Teile der Meeseschen Brauerei übernommen. Ein noch älterer Bier- und Eiskeller, der zu dieser Brauerei gehörte, fand sich auf dem Schafberg, unterhalb der Wirtschaft Leyschulte.

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Am unteren Marktplatz, im jetzigen Hause Overmeyer, befand sich eine große Brauerei, zu der eine Gastwirtschaft gehörte, deren Besitzer Holstein war. Doch auch diese Brauerei wurde von dem gleichen Schicksal erreicht wie die erstere. Unsere heimischen Brauereien waren nicht mehr imstande, mit den Großbrauereien zu konkurrieren. 1860 ging diese Brauerei ein und Holstein eröffnete damals den jetzigen Lindenhof. Seit 1830 befand sich auch bei der Gastwirtschaft Werthmühle eine Brauerei.
Nördlich der Stadt Ibbenbüren, dort, wo jetzt das Kloster Waldfrieden steht, befand sich die Brüggemannsche Brauerei. Als nach 1870 der Bergbau die Quellen, die dem Betrieb das Wasser lieferten, trockenlegte, mußte auch diese Brauerei ihre Tore schließen. Die in den Berg getriebenen Bier- und Eiskeller waren aber die begehrtesten Luftschutzkeller für die städtische Bevölkerung während der letzten Tage im zweiten Weltkrieg. Brüggemann war eine eigenartige Persönlichkeit. Er trug langes, .wallendes Haar und darüber einen Schlapphut. Nach seinem Tode erwarb dieses schöne Anwesen Herr Lindemann, der hier eine Gastwirtschaft und Fremdenpension "Waldfrieden" errichtete. Dessen Nachfolger Vogt verkaufte diesen ausgedehnten Besitz an die Genossenschaft der Schwestern vom Guten Hirten.

Die im Jahre 1821 von Theodor Bergschneider gegründete Brennerei befand sich in dem Bergschneiderschen Hause am Oberen Markt, wurde anfangs der 1890er Jahre in den Neubau an der Brunnenstraße verlegt und als Dampfkornbranntweinbrennerei, mit der eine Likörfabrik verbunden war, weitergeführt. Die Spezialität dieser Brennerei war der Franzbranntwein. Das Gebäude diente späterhin als Turnhalle.
Die ungemein großen Fortschritte, die die auswärtigen Brauereien machten, verdanken sie vor allem den Hilfsmitteln der Wissenschaft und Technik. Da unsere hiesigen Brauereien und Brennereien eine Modernisierung ihrer Betriebe unterließen, waren sie zum Untergang verurteilt.

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spacer Quelle:
Auszug aus Anton Rosen - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952
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  Foto - Ibbenbürener Bierpalast - Verlag Scholten - Verschönerungs-Verein zu Ibbenbüren - 1913  


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- Bierbrauereien in Ibbenbüren - Von August Brunne

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  - Beilage zur IVZ :: Heimat und Leben - Nr. 8 vom Dienstag, den 29. April 1930 - 5. Jahrg. spacer

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Seit Monaten wird an der Roggenkampstraße an der Beseitigung eines Bier- und Eiskellers gearbeitet. Dieser hatte eine Länge von 35 Meter, eine Breite von 7 Meter und war im Bogen gewölbt. An der Kanalstraße, wo das Joseph-Stift steht, befand sich früher eine Gastwirtschaft Schulz. Diese Wirtschaft ging durch Einheirat Anfang der 1870er Jahre in den Besitz von Ludwig Essen über. Essen pachtete die an die Schulstraße (Ecke Kanalstraße) gelegene Bierbrauerei von Goldbeck (späterer Gasthof Meese, Zum alten Kumpel). Er ließ einen Eis- und Bierkeller (an der Nordseite der Schulstr.) erbauen, der auf seinem eigenen Grundstück bis an die Roggenkampstraße reichte. Dieser Eiskeller hat sich nicht als ein besonderes rentables Objekt erwiesen. Nach der Fertigstellung stürzte er ein und nach verstärktem Wiederaufbau hat er seinem Zweck nicht lange gedient. Um die Jahrhundertwende wurde das Grundstück verkauft, das Wirtschaftsgebäude abgebrochen und hier das Joseph-Stift errichtet. Die Brauerei (Goldbeck) an der Kanalstraße (Ecke Schulstr.) wurde nach Ablauf der Verpachtung an Essen vom (neuen) Besitzer Meese weiter betrieben. Im Jahre 1896 wurde die Bierbrauerei aufgegeben, weil die großen auswärtigen Brauereien das Bier billiger lieferten wie die kleinen es brauen konnten. Daher war es rentabler, in der Wirtschaft gekauftes statt selbstgebrautes Bier zu verzapfen.

 

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Die Dortmunder Germania-Brauerei hat die noch verwendbaren Teile der Brauerei Meese übernommen. Ein älterer Bier- und Eiskeller, der zu dieser Brauerei gehörte, befindet sich auf dem Schafberg, nahe und östlich unterhalb der Gastwirtschaft Leyschulte (nördl. der Villa Karl Schäfer, Osnabrücker Str. 70). Dieser Keller besteht auch jetzt noch und er ist unbenutzt. Auch am unteren Marktplatz, in dem jetztigen Haus Nückel, befand sich einst eine Brauerei nebst Gastwirtschaft. Größere (Eis-) Keller sind unter dem Hause noch vorhanden und ein noch viel größerer befindet sich hinter dem Wohnhause, halb unter dem Erdboden. Oben darauf ist in seiner ganzen Länge ein zum Teil bewohntes Fachwerkgebäude errichtet worden. Die Brauerei gehörte Holstein mitsamt der Gastwirtschaft und sie wurde betrieben von Holstein. In den 60er Jahren (1865) des vorigen Jahrhunderts wurde das Grundstück verkauft und die Brauerei und Gastwirtschaft gingen ein. Holstein war danach Schreiber am Gericht und betrieb eine Restauration am Kirchplatz, die später in den Besitz von Glüsenkamp überging. Nördlich von Ibbenbüren, am Bergesabhang, wo jetzt das Kloster Waldfrieden sich befindet, befand sich früher die Brüggemann'sche Brauerei. Das Wasser, das hier den Quellen entrann, war wohl der Grund dafür, dass hier am Berge die Brauerei angelegt wurde. Der Begründer Brüggemann war in Hopsten geboren als Sohn eines Arztes, er hatte in München das Bierbrauen gelernt. 1852 gründete er mit einem Kompagnon namens Cohaus hier die Brauerei. Das Unternehmen und sein Besitzer wurden im Volksmund "Brüggemann up`n Felsenkeller" genannt nach den Gärkellern, die im Felsen lagen.

 

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Als in den 70er Jahren durch den Bergbau die Quellen, die dem Betrieb das Wasser lieferten, versiegten, ging die Brauerei, der noch eine Zeitlang das Wasser zugefahren wurde, schließlich ein. Brüggemann betrieb später einen Holz- und Bretterhandel und er widmete sich der Kultivierung seines unebenen Grundbesitzes, den er terrassenförmig abstufte und durch gärtnerische Anlagen und Obstbaumpflanzungen verschönerte. Brüggemann war eine etwas eigenartige Persönlichkeit, er trug langes, wallenden Haar und darüber einen Schlapphut. Auf dem Friedhof befindet sich auf den Gedenksteinen seine Photographie und (Fotos) seiner beiden vor ihm verstorbenen Frauen. Als Brüggemann am Anfange dieses Jahrhunderts im hohen Alter das Anwesen verkaufte, baute der Käufer Lindemann, nachdem er die Bauten und Anlagen entsprechend umgestaltet hatte und einen Waldpark angelegt hatte, ein neues Logierhaus und eine Gastwirtschaft und Fremdenpension mit dem Namen "Waldfrieden". Nach dem Kriege ging die Besitzung in andere Hände über.

Der neue Besitzer Vogt führte den von Lindemann eingerichteten Wirtschaftsbetrieb weiter, doch muss sich dieser (Betrieb) wohl nicht als sehr einträglich erwiesen haben. Im Jahre 1924 erwarb die Genossenschaft der Schwestern vom guten Hirten das Anwesen. Die ganze Besitzung wurde mit hohen Mauern umgeben und die unzureichenden Bauten durch einen großen Neubau erweitert. Dort, wo um die Mitte des vorigen Jahrhunderts Brüggemann eine Brauerei errichtete, zeigt sich nun im Kloster Waldfrieden christliche Nächstenliebe. Im Jahre 1823 befanden sich in Ibbenbüren drei Brauereien. Welche von den hier genannten Brauereien damals schon vorhanden waren, steht nicht mit Sicherheit fest. Früher soll sich auch auf der Werthmühle eine Brauerei befunden haben. Diese Brauerei und die Brauerei von Holstein und die von Goldbeck/Meese bestanden vermutlich schon 1823. In der zuletzt genannten wurde bis im Jahre 1896 Bier gebraut. Seitdem wird in Ibbenbüren nur von auswärts eingeführtes Bier getrunken.
Von August Brunne

 

spacer Quelle: Beilage zur IVZ :: Heimat und Leben - Nr. 8 vom Dienstag, den 29. April 1930 - 5. Jahrg. spacer


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- Über Brauereien und Brennereien im Kreise Tecklenburg - Von Hubert Rickelmann

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  - Beilage zur IVZ :: Heimat und Leben - Nr. 3 vom Dienstag, den 7. Februar 1933 - 7. Jahrg. spacer
  - (Text etwas umgestellt und von W. Suer mit Vermerken in Klammern versehen)  

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Über Brauereien und Brennereien im Kreise Tecklenburg

Wird den alten Deutschen von jeher die Neigung zum Trinken nachgesagt, so behaupten "böse Zungen" von dem Münsterländer, dass er einen heftigen "auln Klaoren" nicht verschmähe. Inwieweit diese Behauptung zutrifft, mag dahin gestellt bleiben. Tatsache ist aber, dass der Münsterländer Kornbranntwein immer schon einen guten Ruf genoss, der weit über das Münsterland hinausging und dass er daher gern getrunken wurde. Das ihm auch nicht minder von denen zugesprochen wurde, die der "Quelle" so nahe waren, ist nahe liegend.
Aber auch das Bier war hierzulande schon früh bekannt, sehr wahrscheinlich schon eher, als der Branntwein. Vermutlich wird das erste Bier - wenn man von dem Met der alten Germanen absieht - in den Klöstern hergestellt sein. Bezeichnen sich doch noch in vielen Gegenden Brauereibetriebe als "Klosterbrauerei". Im Münsterlande wurde das Bier von den Bewohnern vielfach selbst gebraut, das bei festlichen Anlässen die Hauptrolle spielte.

 

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Die ersten öffentlichen Schankstätten für Wein und Bier waren die so genannten Trinkstuben. Wann und wie viele entstanden sind, darüber weiß diese Chronik folgendes zu berichten: Der Kampf der im Mittelalter äußerst mächtig gewordenen Zünfte gegen die obrigkeitliche Gewalt der Stände brachte große politische und gesellschaftliche Umwälzungen im Leben der städtischen Bevölkerung mit sich, die sich vom Beginn des 15. Jahrhunderts ab bemerkbar machten. Die einzelnen Gesellschaftsgruppen schlossen sich immer mehr zusammen, um gemeinsam ihre Rechte gegen die aufbegehrenden Künstler zu vertreten und durchzusetzen. Der Mittelpunkt der einzelnen Volksschichten wurden die sich nun bildenden Trinkstuben, in denen die Zusammenkünfte stattfanden und die Beratungen abgehalten wurden. Die diese Verhältnisse mit sich bringende Gelegenheit zum Trinken leistete der Zunahme des Alkoholgenusses mächtigen Vorschub und trug nicht wenig dazu bei, dass im 15. bis zum 17. Jahrhundert die Leidenschaft zur Trunksucht stark um sich griff. Viel Unheil wurde durch dieses Übel angerichtet, so dass behördlich wiederholt mit strengen Maßregeln dagegen eingeschritten werden musste.

Aus den Trink- bzw. Gesellschaftsstuben entwickelten sich bald darauf die allgemeinen Wein- und Bierhäuser. Und schon Ende des 15. Jahrhunderts gab es eigene Schankstuben für den Branntweingenuss. Bis zur Bildung regelrechter Gastwirtschaften war es nun nicht mehr weit, die dann schließlich auch überall wie Pilze aus der Erde schossen und sich nach und nach bis in die kleinsten Dörfer fortpflanzten. Auffallend zahlreich taten sich die Wirtschaften in der hiesigen Gegend auf, woselbst außer in den eigentlichen Gastwirtschaften auch in fast allen Krämerläden, die noch ausgangs des vorigen Jahrhunderts vielfach Warenhäuser kleinsten Stils darstellten und Lebensmittel, Manufaktur- und Eisenwaren, sowie Haushaltungs- und andere Gebrauchsgegenstände führten, Bier und Schnaps ausgeschenkt wurden. So besaßen z.B. im Jahre 1823 in der Stadt Ibbenbüren, die damals 1651 Einwohner zählte, außer den 3 Gasthöfen für gebildete Stände und den 3 Krügen mit Ausspanne für Fuhrleute, von den vorhandenen 43 Handel treibenden 27 eine Schenkwirtschaft und außerdem besaßen von den vorhandenen 43 Handel treibenden 27 eine Schenkwirtschaft und außerdem besaßen 5 Höcker (kleinere Verkaufsläden) zugleich auch eine Schenkwirtschaft, so dass von den vorhandenen 200 Wohnungen jedes 5. Haus eine Wirtschaft war. Dass die Landgemeinde Ibbenbüren, die damals 4459 Einwohner zählte, schon 10 Wirtshäuser aufwies, rührte von dem starken Fuhrwerksverkehr jener Zeit her, denn acht davon waren für den Ausspann von Fuhrwerken, die teilweise aus weiterer Entfernung kamen,, eingerichtet. Ähnlich lagen die Verhältnisse in den anderen Städten und Dörfern des Münsterlandes, so dass es an Gelegenheiten, seinen Durst zu stillen, wirklich nicht mangelte.

 

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Ähnlich wie mit der Beschaffung von Bier verhielt es sich mit der Herstellung und Beschaffung des Branntweins, so dass nach und nach in fast allen Ortschaften sowohl Bierbrauereien als auch Branntwein-brennereien entstanden, die gewöhnlich im Besitz der größeren Gaststätten des Ortes waren.
Die Brauereien und Brennereien waren natürlich zunächst noch klein und unbedeutend und wurden fast ausschließlich als Kleingewerbe betrieben. Sie waren auch nur soweit in Betrieb, als es zur Deckung des eigenen Bedarfs und für den der nächsten Umgebung notwendig war. Für die Bereitung der Getränke wurde nur selbst geerntetes Korn oder Obst verwendet und die beim Brau- und Brenn-Prozess anfallenden Rückstände (Treber) wurden als Viehfutter verwertet.
In den Brauereien wurde vorwiegend das sogenannte Altbier, ein leichtes obergäriges Braunbier gebraut, welches meist aus Gerste, seltener aus Weizen, Hafer, Mais, Reis oder Kartoffeln hergestellt wurde. Das so genannte Erntebier war dagegen ein bedeutend stärker gebrautes Bier. Im Münsterischen hatten sogar größere Bauernhöfe vielfach ihre eigenen Brauereien. Dieses Gebräu diente hier als üblicher Haustrunk, ersetzte also sozusagen den heutigen Kaffee. Indessen sollen bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts Tee und Kaffee das Bier vielfach verdrängt haben, so dass ein Teil der Brauereien auf den Bauernhöfen in Verfall gerieten.

Auch in der Küche fand das Bier damals schon als Biersuppe, Biergrütze und Warmbier, das im Volksmunde "Bambeer" hieß, Verwendung.

 

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Der Branntwein wurde aus Roggen, Weizen oder Kartoffeln hergestellt. Es gab aber auch Zeiten,in denen diese Grundstoffe äußerst knapp waren und man sich behördlich genötigt sah, das Brennen von Roggen und Weizen zu untersagen, wie es z.B. im Jahre 1802 geschah. Man hat sich dann aber dadurch geholfen, dass man Obst, oder auch Fliederbeeren und Wacholderbeeren, Hagebutten usw. zum Branntweinbrennen verwendete. Während der Kornbranntwein mit "Branntwein" oder "aulen Klaorn" bezeichnet wurde und auch noch heute so bezeichnet wird, spricht man den Schnaps zweiter Güte als "Fusel" oder auch "Sprit" an.

 

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Wann man zuerst mit dem Brauen und Brennen in der hiesigen Gegend begonnen hat, ist nicht mehr festzustellen. Der Geschichtsschreiber August Carl Holsche teilt in seiner Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg mit, dass in der ersten hälfte des 17. Jahrhunderts in Lengerich ein Bier von Kräutern gebraut wurde, das die Bezeichnung "Gräfing" führte. Der anlässlich des westfälischen Friedensschlusses 1648 in Lengerich weilende päpstliche Legat Chigi, der nachmalige Papst Innocenz, trank von diesem Bier und soll dabei ausgerufen haben: "adde parum fulphuris et erit potus infernalis!" (Man füge ein wenig Schwefel hinzu, so wird es ein Höllentrank). Mag ihm der merkliche Unterschied zwischen diesem Gebräu und dem vorzüglichen Falerner Wein, der in Campanien an der Westküste Italiens gedieh, auch zu dem Ausspruch veranlasst haben, so soll das Bier nichts desto weniger gut und sogar berühmt gewesen sein.

In den 1760er Jahren waren in unserer engeren Heimat verhältnismäßig zahlreiche Brauereien und Brennereien in Betrieb, von denen wohl die meisten noch ermittelt werden konnten. In Ibbenbüren besaßen damals Andreas Determeyer, Gerhard Heinrich Stall und Johann Heinrich Mohrmann Bierbrauereien. Die Determeyer'sche Brauerei lag an der Bachstraße und die dazu gehörige Gastwirtschaft befand sich an der Münsterstraße in dem jetzigen Hause des Kaufmannes Heinrich Schütte. Dieser Gasthof, in dem früher die größeren Feste, u. a. auch das Bürger-Schützenfest abgehalten wurden, war zugleich auch ein Hotel, das sich "Determeyers Hof" nannte. Bemerkt sei hierbei, dass in dieser Gaststätte "Papa Wrangel", der berühmte General unter Friedrich Wilhelm IV., der im Hotel Tenbrink (Silling)abgestiegen war und übernachtete, bewirtet worden ist.

Die Stall'sche Brauerei war in dem der Meese'schen Besitzung gehörenden Hause untergebracht (jetzt Eisenhandlung Schmitz -Meese-Schäfer). Die dazugehörige Wirtschaft ist das jetzige Hotel Zum Adler (Silling), die von Stall an Tenbrink überging, dem Reese folgte, dann Lodde und danach Hartmann, Die Mohrmann'sche Brauerei wird sicherlich an der Großen Straße, in der Nähe der jetzigen Mohrmann'schen Besitzung, zu suchen sein.

Brennereien mit 2 Blasen (das sind kupferne Kessel, die zur Aufnahme der Flüssigkeiten dienten) besaßen in den 1760er Jahren in Ibbenbüren der nach Holland handelnde Kaufmann Huesmann und Gerhard Heinrich Kreymeyer.
Brennereien mit je einer Blase
hatten J..H. Grote, Christian Hantelmann und Heinrich zum Dieck. Grote unterhielt in dem jetzigen Sommerschen Hause an der Großen Straße, das damals noch ein niedriger Fachwerkbau war, eine Wirtschaft, die später an Arnsmeyer und dann an Christian Orts überging. Hier wurde auch wohl die Grote'sche Brennerei betrieben. Die Hantelmann'sche Brennerei befand sich bei der heute von Hille gepachteten Wirtschaft an der alten Poststraße. An welchen Stellen sich die anderen Brennereien befunden haben, ist nicht mehr zu ermitteln.

In Lengerich besaßen Hermann Windmöller, Gerhard Hillebrand Stapenhorst, Stadtsekretär B.H. Möllenkamp und Wilhelm Windmöller Brauereien die zugleich Brennereien waren. Nur Brauereibetriebe besaßen hier H. Rudolf Windmöller sen. und Samuel Berkemeyer. Nur Brennereien besaßen Hillebrand Windmöller, Böttchermeister Philipp Windmöller, Wilhelm Bloemer, der Bürger Friedrich Philipp Lagemann und F. Finkener. Der Chirurg Friedrich Adam Schröder legte anfangs der 1770er Jahre in Lengerich eine neue Brennerei an.

In Hopsten besaßen Roße, Tappe und Tepe je eine Brennerei. Brauereien waren hier auch in Betrieb, jedoch sind die Besitzer nicht mehr bekannt.
In Riesenbeck betrieben Bruns, Burrichter und Tenbrink je eine Brennerei und Brauerei.

 

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Friedrich der Große, der sich in seinen preußischen Landesteilen die Entwicklung der Industrie besonders angelegen sein ließ, war unter anderem auch darauf bedacht, die Steinkohle in den industriellen Betrieben einzuführen, um die Werke durch die Verwendung von Kohle, die eine bedeutend größere Heizkraft besaß, rentabler zu gestalten und zugleich auch den Kohlenabsatz seiner staatlichen Zechen zu heben. So wurde der König auch auf die in der hiesigen Gegend vorhandenen Brauereien und Brennereien aufmerksam und verlangte im Herbst 1770 Bericht darüber, ob die Steinkohle schon in diesen Betrieben verwendet würde, andernfalls mit allen Kräften darauf hinzuwirken sei. Zwei Jahre später wurde nach Berlin berichtet, dass weder die Brenner noch die Brauer Kohlen zur Heizung benutzt hätten und auch trotz aller Bemühungen bisher nicht dazu zu bewegen gewesen seien. "Die hiesige Nation sei überhaupt von ihren alten Gewohnheiten so sehr eingenommen, dass sie sich nicht gern Neuerungen unterziehen, sondern viel lieber den dem alten Herkommen und Gebrauch steif verbleiben, als sich Neuerungen angewöhnen zu wollen" so heißt es u. a. in dem Bericht. Als Grund für die Nichtverwendung von Kohlen gaben die Brauer und Brenner an, dass die wertvollen Kupferkessel durch die Steinkohlenheizung verderben würden und die für die Kohlenfeuerung besser geeigneten eisernen Branntweintöpfe aus dem entfernt gelegenen Sauerlande bezogen werden müssten, so dass zu dem Anschaffungspreis noch die hohen Transportkosten kämen. Auch stünden Holz und Torf billiger im Preise, als die Kohle. Nach ihrer Feststellung koste ein Fuder Hopstener Holz 2 Rtlr 3 Groschen und ein Fuder schwarzer und harter Torf 20 Groschen, wogegen der Preis für 15 Ringel (ein Fuder) Kohlen 2 Rtlr. 13 Gr. 6 Pfg. betrüge. Offensichtlich hat man bei den erwähnten Brennstoffen nur nach der Quantität gesehen, den höheren Heizwert der Kohle aber außer Acht gelassen.
In Berlin gab man sich mit den vorgebrachten Ausflüchten aber nicht zufrieden, denn im April 1772 erging die Antwort, dass die Brenner nicht nur ihren eigenen Vorteil zu suchen hätten, sondern auch den der Allgemeinheit. Die Anschaffung einer eisernen Blase wäre überdies nicht erforderlich, es genüge schon, wenn unter der kupfernen Blase ein eiserner Schuh angebracht würde. Der kupferne Kessel würde dann sogar noch länger halten, als ohne diese Hülle bei der Holzfeuerung.

 

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Aber auch in den folgenden Jahren hatten alle Bemühungen, die Kohle als Feuerungsmaterial in den Brennereien einzuführen, keinen Erfolg, weshalb die Regierung in Berlin im Juni 1782 beschloss, eine Prämie von 25 Rtlrn. für denjenigen Unternehmer auszusetzen, der beim Bierbrauen und Branntweinbrennen die meisten Kohlen verbraucht habe. Durch die Verwendung eines eisernen Schuhs oder eines Lutums (eine teigige Masse) aus Thon, Sand, Hammerschlag und Ochsenblut könne der kupferne Kessel gegen den in der Kohle enthaltenen Schwefel geschützt und vor Beschädigungen bewahrt bleiben, so hieß es in einer Bekanntmachung. Der Kaufmann Huesmann in Ibbenbüren, dessen Brauerei und Brennerei am größten und die auch am regelmäßigsten in Betrieb waren, führte seine bisherige Weigerung, Kohle zu verfeuern, darauf zurück, dass für die Brennfreiheit in Preußen viel mehr gezahlt werden müsse, als in den anderen benachbarten Ländern. Er erklärte sich jedoch 1784 bereit, eine neue größere Brennerei und zwar wegen der hohen Gebühren, jenseits der Grenze im Münsterischen zu errichten und diese für die Steinkohlenfeuerung auszurüsten.
Im übrigen scheint selbst die in Aussicht gestellte Prämie wirkungslos geblieben zu sein, denn im November 1796 wurde sie vom Oberbergamt in Wetter (Ruhr) in den vier Kirchspielen der Obergrafschaft Lingen, vornehmlich aber in Ibbenbüren, auf 50 Rtlr. erhöht. Den Eigentümern von Brennereien und Brauereien in den drei Städten der Grafschaft Tecklenburg, in Tecklenburg, Lengerich und Cappeln (Westercappeln), versprach man eine Prämie von je 20 Rtlrn., wenn sie ihren Betrieb im Laufe des Jahres 1797 für Steinkohlenfeuerung umbauen und die Kohlenheizung für die Folge beibehalten würden.

 

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Nun erst trat eine Wendung in der bisherigen Haltung der Brauerei- und Brennereibesitzer ein. Als erster war es Andreas Determeyer in Ibbenbüren, der am 2. März 1797 die Steinkohlenfeuerung aufnahm. Ihm folgten noch im selben Jahr fast alle vorgenannten Brennerei- und Brauerei-Inhaber und zwar in Ibbenbüren 2 Brauer und 5 Brenner, denen je 50 Rtlr. ausgezahlt wurden, nachdem sie nachweisen konnten, dass sie die gestellten Bedingungen erfüllt hatten. In Lengerich waren es 11 Unternehmer, die zusammen 5 Brauereien und 9 Brennereien in Betrieb hatten, die mit je 20 Rtlrn. Prämie bedacht wurden. Dem Lengericher Brenner Finkener, der gegen Ende des Jahrhunderts die Feuerungsvorrichtung an einer Blase geändert hatte, wurde nachträglich noch eine Prämie von 10 Rtlrn. zugebilligt. In Tecklenburg und Westercappeln scheint damals noch keine der beiden Unternehmungen vertreten gewesen zu sein. Die 1790 gegründete Langemeyer'sche Brennerei in Mettingen fehlte merkwürdigerweise bei der Prämienverteilung, entweder verwandte sie bereits Kohlen in ihrem neu errichteten Betreib, oder aber sie verblieb noch bei der Holzfeuerung.

Der Umbau einer Feuerungseinrichtung in einer Brennerei kostete durchschnittlich 15 Rtlr., so dass die Prämienempfänger noch einen kleinen Betrag als Überschuss buchen konnten. Als sich nun herausstellte, dass die Steinkohlenfeuerung sich nicht nur gut bewährte, sondern sich der Holzfeuerung gegenüber sogar um ein Drittel billiger stellte, entschlossen sich auch die Brenner und Brauer der benachbarten Ortschaften für den Kohlenbrand in ihren Betrieben, so dass die feuertechnische Umstellung, gegen die bisher eine gewisse Voreingenommenheit bestanden hatte, nunmehr mit einem Schlage durchgeführt war. Die für den Verbrauch von Kohlen in diesen Betrieben aufgewendete Mühe hatte sich wohl gelohnt, denn der Kohlenabsatz hatte sich dadurch um jährlich 6000 - 7000 Ringel vermehrt. Über die Brennerei- und Brauereiverhältnisse in den folgenden Jahren ist wenig bekannt. Die eingetretenen Veränderungen bestanden zumeist darin, daß Betriebe eingingen, sich neue bildeten oder bereits vorhandene Werke ihren Besitzer wechselten. In Ibbenbüren zählte man im Jahre 1823 drei Brauereien und drei Brennereien.

 

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Mit dem Anbruch des Industriezeitalters um die Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Gewerbefreiheit neue wirtschaftliche Wege freigab und die Eisenbahn wesentlich günstigere Verkehrsverhältnisse geschaffen hatte, entwickelte sich aus den Kleinbetrieben landwirtschaftliches Gewerbe. Anstelle der bisher in Ibbenbüren in Betrieb gewesenen Brauereien, die Brennereien waren bereits sämtlich eingegangen, wurden nun von Heinrich Holstein, Arnold Brüggemann und H. Goldbeck neue größere Brauereien angelegt.
Die Brauerei Holstein befand sich im Haus Nückel an der Kanalstraße, in dem damals auch eine Gastwirtschaft betrieben wurde. Der geräumige, mit mächtigem Gewölbe ausgestattete Keller dieses Hauses diente als Kühl- und Aufbewahrungsraum des Gebräues. Auch hinter dem Hause war zum selben Zweck ein (Eis-) Keller erbaut worden, der halb aus dem Boden ragte und auf dem später ein Fachwerkbau errichtet wurde. Die Besitzung wurde in den 1860er Jahren verkauft und der Braubetrieb aufgegeben. Holstein wurde Schreiber am Gericht in Ibbenbüren und führte nebenbei eine Restauration am Platz der evangelischen Kirche. Diese Wirtschaft wurde später von Glüsenkamp erworben (heute Extrablatt).

Brüggemann, der Sohn eines Hopstener Arztes, hatte ausgerechnet in München das Bierbrauen gelernt und er gründete 1852 mit einem Interessenten namens Cohaus oberhalb Ibbenbüren, wo sich jetzt das Kloster Waldfrieden befindet, eine bayrische Bierbrauerei, wozu das gute Quellwasser, das dem Gebirge dort entsprang, Veranlassung gab. In den 1870er Jahren versiegte indessen die Quelle, was zur Einstellung des Braubetriebes führte. Der Gärkeller war ganz in den Felsen getrieben und gab der Brauerei im Volksmunde den Namen "Upp`n Felsenkeller".
Das Brauhaus der Bierbrauerei Goldbeck lag an der Kanalstraße und der zugehörige (Eis-) Lagerkeller lag unterhalb der jetzigen Wirtschaft Leyschulte auf der Besitzung des Zahnarztes Meyer (später Wernecke-Schäfer). Sowohl die Brauerei, als auch die von Goldbeck geführte Wirtschaft gingen später auf Carl Meese über (Zum alten Kumpel).

 

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Auch in Lengerich hatten sich die Verhältnisse mit der Zeit wesentlich geändert. Anfangs der 1860er Jahre waren dort nur noch zwei Brennereien vorhanden, die Brennerei Dawecke und Saatjohann, wogegen sich die Brauereien noch um eine vermehrt hatten. Als deren Besitzer werden genannt: E. Finkener, der ursprünglich eine Brennerei besaß, W. Osterkamp, Upmann, Hilbert Windmöller, H. Rudolf Windmöller und Rud. Windmöller.
In Hopsten führten Th. Gahrmann und A. Pruß je eine Brauerei und H. Evers und W. Nieland eine Brennerei. Riesenbeck hatte die Brauereien G. Pornbey, Spickmann und Lütkemeier und als Brennerei Gustav Wendland. Aber auch in verschiedenen anderen Gemeinden des Kreises hatten sich inzwischen derartige Betriebe aufgetan: In Mettingen bestanden die Brennereien des Erich Fischer und A. Meyknecht und in Bevergern die Brauereien Robert, Reinke und Sandmann, letztere besaß auch eine Brennerei.
In Recke war eine Brennerei vorhanden, die Th. Neumeister gehörte und es gab die Brauerei des M. Meyknecht. Ältere Leute wissen noch, das hier das Liter Bier für 15 Pf. zu haben war.
Westerkappeln hatte um diese Zeit zwei Brauereien und zwar die Jöllenbecksche und die Krönersche; die Brennerei des Kolons Hinnah in Düte wurde 1862 angelegt.
In Ladbergen
besaß König eine Brauerei und Ehmann eine Brennerei.
In Lienen war nur die Brauerei von Ernst Voß, aber es waren vier Brennereien vorhanden, deren Besitzer H. Dreyer, E. Hölscher, E. Hußmann und E. Niemöller waren.
In Ibbenbüren pachtete anfangs der 1880er Jahre Lois Essen aus Osnabrück, der sich in den 1870er Jahren eingeheiratet hatte in die alte Gastwirtschaft Schulz (die dort lag, wo sich heute der ältere Teil des Josephstiftes befindet) die Brauerei Meese (vormals Goldbeck).

 

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Als um diese Zeit auswärtige Großbrauereien (und zwar zuerst die Dortmunder Germania Brauerei) dazu übergingen, das um die 1830er Jahre aufgekommene Doppel- und Lagerbier in Ibbenbüren abzusetzen, übernahm Essen als erster in Ibbenbüren den Bierverlag (für die Dortmunder Germania Brauerei). Er baute nun einen an der Roggenkampstraße gelegenen Lagerkeller (Eiskeller) von 35 Meter Länge und 7 Meter Breite. Das Gewölbe dieses Kellers war wohl zu früh mit einer schweren Erdmasse belastet worden, denn es fiel eines guten Tages ein. Dieses Ereignis soll damals sogar mit einem Vers besungen worden sein nach der Melodie des Liedes: "Herr Schmidt, Herr Schmidt, wat kriägg diene Dochter mit?" Dieser Vers lautete:

 

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Das Bier, das Bier, das macht uns viel Pläsier,
man baute einen Keller, der kostete viel Heller,
und lud darauf viel Erde, das machte groß Beschwerde,
zum Pingelingeling, zum Pingelingeling,
da viel der Krempel ein.
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Der Keller ist bei der Vergrößerung des Josefstiftes im Jahre 1930 abgebrochen worden. Die von Essen betriebene Gastwirtschaft wurde 1896 verkauft, das Gasthaus wurde abgerissen und an deren Stelle der jetzige ältere Teil des Joseftiftes errichtet (neben Möhlmann). Die Meese'sche Brauerei wurde nach Ablauf der Pachtzeit mit Essen wieder von Meese geführt, bis sie 1896 endgültig eingestellt wurde. Das Brauhaus (im Innenhof von Meese gelegen?) ist vor etwa zwei Jahrzehnten (um 1910) abgebrochen worden. Die Wirtschaft Meese führt der Wirt Klußmann seit einigen Jahren.
Die im Jahre 1821 von Theodor Bergschneider gegründete Brennerei befand sich zunächst im Haus Bergschneider am Oberen Markt, sie wurde anfangs der 1890er Jahre in den Neubau an der Brunnenstraße verlegt und als Dampfkornbranntwein-Brennerei, die mit einer Likörfabrik verbunden war, weitergeführt. Die Spezialität dieser Brennerei war der Franzbranntwein.

 

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In den 1880er Jahren gründete der Brenner Clemens Dierkes, der bis dahin in der Langermeyer'schen Brennerei in Mettingen tätig war, auf dem Hof Krusemeyer in Lage bei Mettingen eine Brennerei. Dierkes hatte sich mit der Tochter des Krusemeyer verheiratet und betrieb die Brennerei mit seinem Schwager zusammen. Nahm dieses Werk anfangs einen guten Verlauf hatte, wurde es bald von einem folgenschweren Umglück heimgesucht. Die beiden Brenner erlitten bei einer Spiritus-Explosion starke Brandwunden, an deren Folgen Krusemeyer starb. Dierkes zog nach seiner Genesung von dort fort, der Bruder des Krusemeyer hielt den Betrieb noch eine Zeitlang aufrecht. Um 1900 ging der Hof in Dillhoff'schen Besitz über. Das Brennereigebäude steht heute noch da. Zwei große Bottiche, die je aus einem Stein gehauen sind, erinnern noch an den einstigen Brennereibetrieb.
Eine größere Dampf-Kornbrennerei und Presshefefabrik wurde in den 1890er Jahren auf dem alten Posthof in Ibbenbüren eröffnet, die Herren Theodor Brüggen gehörte.

Als zwei weitere Betriebe seien noch genannt die in der Bauernschaft Espel bei Recke vom Unternehmer Maag unterhaltene Brennerei und die Langemeyer'sche Bierbrauerei in Mettingen, die bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Betrieb stand. Der zu der Brauerei gehörige (Eis-) Lagerkeller liegt am Fußweg nach Wiehe. Dieser Keller ist ganz in den steif abfallenden Berg hineingearbeitet worden und wird deshalb Felsenkeller genannt.

Auch die anderen vorgenannten Brauereien haben mittlerweile ihren Betrieb eingestellt. Nur zwei Brauereien waren anfangs diese Jahrhunderts noch in Gang, und zwar die Brauerei Finkener und die Brauerei Ernst Stein in Lengerich, sie sind nun aber auch schon lange außer Tätigkeit.

 

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Die Zahl der Brauereien war um diese Zeit schon beträchtlich zusammen-geschrumpft; sie betrug nur noch fünf im ganzen Kreis. Das waren die Westfälische Kornbrennerei von C. Langemeyer in Mettingen, die Bergschneider'sche Dampfkornbranntwein-Brennerei in Ibbenbüren, welche nach ihrem hundertjährigen Bestehen 1924 ihr Brennrecht veräußerte, die Brennerei des Heinr. Hinnah in Düte bei Westerkappeln, die Brüggen'sche Dampf-Kornbranntweinbrennerei und Preßhefefabrik (auf dem Posthof in Ibbenbüren), die während des Krieges (1916) eingestellt wurde und die Brennerei des Kolons August Hannigbrinck in Bad Ledde, die man auch schon nicht mehr existiert.
Von den beiden heute noch in Betrieb befindlichen Brennereien hat die Brennerei Hinnah ein Alter von 70 Jahren, während die Langermeyer'sche sogar auf ein über 140 Jahre langes Bestehen zurückblicken kann. Dass diese beiden Betriebe den Zeitströmungen Trotz geboten haben, mag mit an den Verhältnissen gelegen haben, unter denen diese beiden Werke arbeiteten. Es spricht aber auch für die Güte ihrer Erzeugnisse.

Wer kennt z. B. nicht den "Langemeyer'schen aulen Koarn?" - heißt es doch im Mettinger Heimatlied:

" .. för'n guten Sluck doubi toe trinken, suorget Fries (Langemeyer), dat iss en Staut! … "
(für einen guten Schluck dazu zum Trinken sorgt Fritz, das ist ein Wort) Damit wäre der Streifzug durch die letzten Jahrhunderte beendet und so manch alte Brauerei und Brennerei ist wieder in Erinnerung gebracht worden. Die Großbetriebe, die den Schnaps und das Bier billiger liefern konnten als die Kleinbetriebe, haben diese Betriebe mit der Zeit sämtlich verdrängt, das Alte stürzt und das Neue (kommt). Noch heute wie damals wird dem Spruch gehuldigt:

 

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"Hopfen und Malz, Gott erhalt's"
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spacer Quelle: Beilage zur IVZ :: Heimat und Leben - Nr. 3 vom Dienstag, den 7. Februar 1933 - 7. Jahrg. spacer


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Deko

Gasthöfe in Ibbenbüren
Ibbenbüren "die gastliche Stadt"

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  von Reinhilde Brügge  

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Ich möchte sie heute in Ibbenbüren willkommen heißen und will mich kurz vorstellen. Ich bin Reinhilde Brügge, meiner Familie gehört das Hotel und Restaurant Brügge an der Münsterstraße, stadtauswärts in Richtung Greven, Münster. Ich will ihnen heute bei meiner visuellen Führung Ibbenbüren als "gastliche Stadt" vorstellen und etwas über die Hotels und Gaststätten und den Tourismus; früher nannte man es Fremdenverkehr, in und um Ibbenbüren erzählen. Dieses Thema bot sich für mich heute an, da ich tagtäglich damit zu tun habe. Über die gastronomische Ur-Geschichte Ibbenbürens liegt leider nicht viel vor. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts, ab 1848, bildete sich ein reges gesellschaftliches Leben. Es entstanden immer mehr Vereine, z. B. schlossen sich die Steinhauer in Ibbenbüren zusammen und feierten jährlich ein Schützenfest. Zu den Festen wurde auf dem Oberen Markt angetreten und man zog mitsamt einer Musikkapelle durch die Stadt zum Schießstand der Wirtschaft Heemann, später nach Körling, heutiger Besitzer ist die Familie Leugermann. Abends fand dann auf der Werthmühle der Schützenball statt.
Auch die Glasfabrik Wolff feierte bereits mit der Belegschaft ein eigenes Fest. Die Betriebsangehörigen machten einen Festzug durch die Stadt und feierten ebenfalls beim damaligen Wirt der Werthmühle, Heinrich Brachmann, einen Ball. Die Fa. Textil Sweering feierte alljährlich ein Stifungsfest mit einem Umzug durch die Straßen Ibbenbürens, die Feier war im Lokal der Witwe Werthmöller, später Krusemeyer, heute ein griechisches Restaurant (Münsterstr. 35). Hier fand dann erst ein Konzert und im Anschluss daran ein Ball (im Saal, dem späteren Baustoffhandel Bergschneider) statt. Auch andere Firmen und Vereine entfalteten zu dieser Zeit ein reges Festleben. Die jährlich abgehaltenen Tierschaufeste und "Rübenfeste" galten z. B. als großer Heiratsmarkt für die Landbevölkerung. Als Festwirte findet man dann immer wieder die Namen der Vereinswirte Werthmöller, Körling und die Werthmühle wieder, die zu dieser Zeit bereits die nötige Infrastruktur geschaffen hatten, um Großveranstaltungen dieser Art durchzuführen. So besaß die Witwe Werthmöller als erste einen Tanzsaal. Die Anlagen der Werthmühle müssen eine kleine Welt für sich gewesen sein, in dem das Bürgertum, abgegrenzt nach außen - ungestört feiern konnte. Die Wirtschaft Körling profitierte zunächst mehr vom Freizeitleben der Betriebs- angehörigen auf dem Schafberg und dem früh eingerichteten Schießstand. Erst nach dem 2. Weltkrieg übernahm Körling/Leugermann die Stellung, die Werthmöller einst eingenommen hatte und wurde zum zentralen Festort in der Stadt. Wichtig waren für derlei Veranstaltungen die geeigneten Außenanlagen mit offener Veranda, Terrassen, schattenspendende Bäume und Musikpavillons sowie Schießstände und Kegelbahnen. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Amsterdam - Berlin 1856 veränderte sich auch das Übernachtungs- und Gaststättengewerbe in der Stadt. Für die von auswärts kommenden Besucher gab es um die Jahrhundertwende eine Reihe gepflegter Gasthöfe und Hotels. Im Zentrum der Stadt waren es die Gasthäuser "Deutscher Vater", das spätere Hotel Nolte, heute Schuhhaus Schröder/Keller in der Bahnhofsstraße, das Hotel "Zum Adler", heute Geschäftshaus Silling am Oberen Markt, das Hotel Hantelmann in der Poststraße und das Hotel Quaritsch, später Hotel Hesse, dann "Pferdestall", heute türkischer Gemüsehändler in der Breiten Straße, das sich als "Haus ersten Ranges" bezeichnete. Wer hoch zu Ross reiste, fand neben dem Gasthaus "Zum Adler" einen Reiterstein vor, der es dem Gast ermöglichte, nach langem Ritt sicher vom Pferd zu kommen. Für vornehme Radfahrer empfahl sich das Hotel Quaritsch als "Bundeshotel für Radfahrer". Auch das Gasthaus Körling, heute Leugermann, bot zu dieser Zeit schon eine gute Unterkunft. Um 1900 richtet ein Wirt Lindemann in der ehemaligen Brauerei Felsenkeller der Familie Brüggen und dem dazugehörenden Waldgelände eine Wirtschaft mit Fremdenpension, dem jetzigen "Haus Waldfrieden" ein. Es war besonders schön gelegen und der Betrieb wurde unter dem Namen "Kurhaus Ibbenbüren" geführt. 1924 wurde es an den Orden vom Guten Hirten verkauft. Wandernde Handwerksgesellen fanden im 1899 errichteten Kolpinghaus, heute Gasthof Kunze in der Poststraße Aufnahme. Das Hotel Hantelmann in der gleichen Straße konnte den Gästen die erste Kegelbahn Ibbenbürens zur Benutzung anbieten. Um 1900 konnte der Fastnacht Poststraße den Wirt Hantelmann überzeugen, eine Bühne für die Darbietung von Schauspielen zu bauen. Leider wurde dieses Haus im Krieg 1945 beim Einmarsch der Alliierten ein Raub der Flammen. Man muss sich das Leben zu dieser Zeit in den Ibbenbürener Hotels folgendermaßen vorstellen: Touristen und Geschäftsreisende, die mit der Bahn ankamen, wurden am Bahnhof von livrierten Hausdienern empfangen. Sie trugen den Namen der gastlichen Stätte goldbestickt an ihrer Mütze und standen mit ihren Handkarren am Bahnhof und warteten auf die ankommenden Züge. Das Gepäck wurde verladen und die Gäste gingen dann zu Fuß, begleitet vom Hausdiener, zum Hotel.

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Um die Jahrhundertwende konnte man in Ibbenbüren und Umgebung für 1 Mark 50 übernachten und für 3 Mark bei voller Pension westfälische Gastlichkeit genießen. Neben diesen Hotels, Gasthöfen und Pensionen gab es aber eine erstaunliche Vielzahl an Kneipen in der Stadt. Am Unteren Markt strebten die Männer zum Dämmerschoppen nach Leydigs Anna, zur Gaststätte Thalmann oder nach Hoffschulte II, heute Eisen Feldmann, wo sie auch beim Einkauf ein Schnäpschen trinken konnten, denn Hoffschulte II hatte eine Schnapskonzession. In der Poststraße gab es das Hotel Hantelmann. Als Unikum wurde später Paul Hantelmann bekannt, im Volksmund auch "Satan" genannt, da er gerne die Leute ärgerte und mit allerlei Krimskrams handelte. Im Haus Bernhardt, heute Apotheke Meyer, unterhielt Theodor Bergschneider, später Ewald Bergschneider, zum Markt hin eine Schänke. Es heißt, wer es von den Gästen vornehmer haben wollte, fand im hinteren Teil des Hauses einen großen Raum mit weiß gedeckten Tischen. Im jetzigen Haus Elfers (Oberer Markt 4) war es umgekehrt: vorne war das Cafe, hinten der Gössmansche "Bärenstall", eine durch ein großes Dielentor des ehemaligen Bauernhauses zu betretende Schenke. Wenige Schritte davon entfernt lag die Gaststätte der Witwe Kröner, heute Buchhandlung Althaus (Brunnenanlage noch im Geschäftsbereich verdeckt vorhanden). Am Anfang der Bahnhofstraße lag die Gaststätte Scholmeyer, später Schlegel und Eisen, heute Neubau mit Kneipe, dann kam Gasthof Brinkmann, heute Wysada,

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und auf der anderen Seite das Hotel Nolte. Ernst Hoffmann empfahl seine Gasträume und einen viel verwendbaren Saal seinen Gästen, heute die Schauburg, und am Oberen Markt neben der Gaststätte Bergschneider, dem späteren Haus Bernhardt, war das Hotel "Zum Adler" Eigentümer Familie Lodde. Neben diesen Häusern lag die Kneipe Centralhof mit dem späteren Glückauf- und danach Centralkino. Theodor Bergschneider war nicht nur Wirt am Oberen Markt, er besaß auch eine Kornbrennerei in der Brunnenstraße, heute Treufi-Wohnblock. Hier wurden Branntweine, Liköre und Franzbranntwein hergestellt. Die Ibbenbürener Handwerker trafen sich am Kirchplatz bei Glüsenkamp, dem früheren "Bierpalast", später Lindenhof, heute Extrablatt. Hier wurde 1924 der Getränkehandel von Paul und Alwine Benning gegründet. Während des Krieges war es das Stammlokal der Ibbenbürener SS und SA, angeblich gibt es hier noch reichlich Material im Haus. An der späteren Kanalstraße lag der Eiskeller Glüsenkamp/Benning, im heutigen Tatoo-Körperschmuckstudio neben Wesselmann. An der Ecke Schulstraße befand sich die Kneipe von "Meesen Elly". Das ehemalige Josefstift beherbergte bis 1898 die Gasstätte Essens. An der Ecke Bahnhofsstraße/Wilhelmstraße stand die Gastwirtschaft Heemann im Hook. Im Schatten der Mauritiuskirche führten die Schwestern Pötter-Lehmann eine Gaststätte, in der vor allem die auswärtigen Kirchgänger nach der Messe versorgt wurden. Die Familie Mohrmann unterhielt einige Zeit im heutigen Stammsitz die Gaststätte Zur Börse für ihre Mitarbeiter. Im Gasthof Herbring wurde sich nach dem Krankenbesuch gestärkt. Von der "Blauen Ecke", heute Zahnarzt Ungruhe, einem Ibbenbürener Ausflugslokal, wird erzählt, dass viele Ibbenbürener wegen der beiden sehr ansehnlichen Töchter des Hauses, Leni und Mimi Schlichter - die gepflegte Getränke ausschenkten - diese Haus zu schätzen gewusst haben. Im ehemaligen Bauernhof Werthmöller an der Werthmühlen-Allee, heute Münsterstraße 35, gegenüber dem Amtsgericht, wurde 1875 eine Gastwirtschaft eingerichtet. 1901 baute die Witwe Werthmöller eine Bühne, somit war in Ibbenbüren die Möglichkeit für Theater-Vorstellungen gegeben. 1890 heiratete ein Albert Schlichter ein, der den Besitz 1905 an Gustav Bätker aus Rheine verkaufte. Heinrich Krusemeyer erwarb die Gaststätte 1934. Rund um Ibbenbüren siedelten sich überall so genannte Fuhrwerks-Gaststätten (Ausspannen) an, die durchfahrenden Kohlegespannen und Kalkfuhrleuten Schankräume, Schlafgelegenheiten und Ställe für die Pferde anboten. An der viel befahrenen Straße von Ibbenbüren in Richtung Greven und Münster beantragte 1877 der Tischler Heinrich Brügge eine Konzession für einen Beherberungs- und Gaststättenbetrieb, die bereits 1908 durch eine Kegelbahn erweitert wurde. Die Familie Lindenschmidt, heute Familie Stricker-Welp, (Hubertushof) führte bereits um 1900 ein Ausflugslokal an der Münsterstraße. An der Straße von Osnabrück nach Rheine gab es die Gaststätten Maug I, Maug II und Maug III. Die Gaststätte Leischulte wurde bei der Erweiterung der Osnabrücker Straße abgerissen und verlegt und dann zu einem Hotelbetrieb ausgebaut. 1999 wurde es renoviert und zur Altersresidenz "Vier Jahreszeiten" umgebaut. Die Gaststätte Schwaben-Bayer wurde in den 70igern dieses Jahrhunderts wegen Unfallhäufigkeit abgerissen.

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Auch in den Ibbenbürener Ortsteilen gab es eine reges Vereinsleben und somit viele Schankwirtschaften und Gasthöfe für Durchreisende mit Übernachtungsmöglichkeiten. Heute verfügt Ibbenbüren über vier renommierte Hotels, das Hotel-Restaurant Leugermann, mit insgesamt 40 Hotelzimmern, Saal- und Tagungsbetrieb und eigenem Wellnessbereich, das Hotel-Restaurant Brügge mit insgesamt 34 Zimmern und 59 Betten und einer hervorragenden Küche, das älteste Hotel-Restaurant, der "Hubertushof" mit 45 Betten und das Hotel und Cafe Nüse (Trüsseldiek 83). Außerdem gibt es eine Vielzahl an traditionellen Gaststätten, Kneipen, Restaurants, Bars und modern Cafes, allein an der Osnabrücker Str./Münsterstraße von Leischulte bis zur "Sommerrodelbahn" 22 Möglichkeiten gastronomischer Vielfalt. Die Stadtplaner Ibbenbürens sind außerdem ständig bemüht, weitere gastronomische Betriebe anzusiedeln. Man könnte fast glauben, dass hier versucht wird, eine gastronomische Ansammlung wie um die Jahrhundertwende zu erreichen. Bei der Recherche zu diesem Bericht fragte ich einen Ibbenbürener Geschäftsmann, ob er mir erklären könne, warum sich diese Vielzahl an Hotels und Kneipen in Ibbenbüren hätte bilden können und warum es sie heute nicht mehr gibt. Er antwortete sagte mir darauf: Durch den Bau der Eisenbahnlinie Amsterdam - Berlin wurden in der Nähe des Bahnhofs Übernachtungsmöglichkeiten gebraucht. Durch die Entstehung des Autoverkehrs seien aber später die Ibbenbürener Hotels im Zentrum nicht mehr ausreichend belegt worden. Man fuhr nicht mehr mit der Bahn, man fuhr mit dem Auto. Daher suchte sich der Reisende an den Straßen gelegene Übernachtungsmöglichkeiten. Die Hotels gaben in der Stadt auf und wurden zu Geschäftshäusern und Wohnungen umgebaut. Dann erzählte er: Bei einem Familientreffen in einer anderen Stadt sei er vor ungefähr 50 Jahren gefragt worden, wo er denn wohnen würde. Als er erklärte, er wohne in Ibbenbüren, entrüstete sich der damals ca. 80jährige Großonkel dieses Ibbenbüreners mit den Worten "aus Ibbenbüren - dieser sündigen Stadt!?" Als der Ibbenbürener daraufhin wissen wollte, warum er Ibbenbüren eine sündige Stadt nannte, wurde er folgendermaßen belehrt: "In Ibbenbüren trafen sich die Fuhrleute, um Kohle, Sandstein und Kalk abzuholen. Diese Fuhrleute hatten Durst und suchten nach Abwechslung. Dadurch entstanden viele Kneipen, Bars und angeblich auch Bordelle, in denen man trank und sich vergnügte. Dieser erhöhte Alkoholkonsum wiederum führte zu vielen Streitigkeiten unter den Fuhrleuten. Es soll heftige Schlägereien und Messerstechereien gegeben haben, sogar mit Todesfolge, was wiederum zur notwendigen Entstehung des Elisabeth-Unfallkrankenhaus geführt haben soll." Somit wurde der Ruf Ibbenbürens als "sündige Stadt" über ihre Stadtgrenzen befestigt. Fast könnte man hier schon vom Wilden Westen der Westfalen sprechen. Dies erklärt dann vielleicht auch die sogenannte "Säuferliste", die in Lokalen und Geschäften mit Schnaps-Konzession aushing mit dem Namen all derer, die als stadtbekannte "Säufer" galten. An sie durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden. An dieser Stelle wollen wir in die Gegenwart zurückkehren. Heute reicht in Ibbenbüren die gastronomische Vielfalt vom typisch westfälischen deftigen Essen bis hin zu moderner internationaler Küche mit erlesenen Getränken. Von Ende September bis Ende Oktober gibt es ein besonderes kulinarisches Angebot, den "Kulinarischen Herbst", bei dem sich 5 herausragende Gastronomen zusammengetan haben, um lukullische Höhepunkte zu garantieren. Ibbenbüren ist heute ein sogenanntes Mittelzentrum mit ca. 51.000 Einwohnern und eine der schönsten norddeutschen Reiselandschaften, die jedes Jahr mehr Besucher anlockt. Radfahrer und Wanderer finden hier ausreichende Möglichkeiten. Oldtimer und Motorrad-Veteranen treffen sich hier jährlich. Die Sommerrodelbahn mit Märchenwald und das Felsmassiv der Dörenther Klippen, "das Hockende Weib", sind touristische Anziehungspunkte Ibbenbürens. Es gibt ein privat geführtes Motorradmuseum, ein Heimatmuseum und ein Bergbaumuseum. Hiermit möchte ich meinen Rundgang beenden und hoffe, dass ich Ihnen Ibbenbüren als Gastgeber etwas näher gebracht habe.

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Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Geduld und Ihr Interesse.

 
  Reinhilde Brügge  
  http://www.hotel-bruegge.de/index.php?article_id=31  


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- Eiskeller in Ibbenbüren - Von Werner Suer

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  - Wilhelm Meyer transportierte früher die Eisblöcke mit dem Pferdewagen  

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Im Jahre 1831 hieß die heutige Kanalstraße "Auf dem Kützelbach", auf plattdeutsch "Kürdelbiäke" genannt, weil dort das häusliche Abwasser in einer offenen Rinne durch den Weg floss. Im Haus Kanalstraße 4, heute Wesselmann-Apke, befand sich um 1925 der Eiskeller von Getränke Benning. Dort wurde Natureis eingelagert, Abnehmer waren die Gastwirtschaften in der Gegend. Mit dem Eis wurde in den Kellern das Bier gekühlt. Das Haus war ein massives Bruchsteingebäude mit dicken Wänden, innen war eine Isolierschicht aus einem Kork-Bitumen-Gemisch an den Wänden. Erbaut wurde das Haus um 1800 von Friedrich Lindemann. 1832 gehörte es Jacob Isaac, später Glüsenkamp und Meese.

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Der Schuppen hatte die Maße von etwa neun mal zwölf Metern. Das aufsteigende Mauerwerk war zirka fünf Meter hoch und der Keller reichte anderthalb Meter in die Tiefe. Auf der linken Seite konnte man mit dem Pferdewagen durch das Haus bis in den Hof fahren. Die rechte Seite im Gebäude, ein langer Raum, war mit einer flachen Kuppel aus Sandstein überwölbt. Das Gebäude hatte ein Satteldach, der Einwurf-Schacht für die Eisschollen befand sich in der Gewölbe-Mitte. Das Eis kam aus dem Mühlenteich und aus den Wiesen hinter der Werthmühle, den Flöthwiesen. Die Wiesen zwischen der Aa und der heutigen Werthmühlenstraße wurden im Winter geflutet, es bildete sich eine Eisdecke. Wenn sie etwa zehn Zentimeter dick war, wurden die Eisschollen in handliche Stücke zersägt. Gastwirt Wilhelm Meyer brachte die Eisblöcke mit dem Pferdewagen von den Flöthwiesen in die Stadt zu den Eiskellern.

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Auch Paul Benning holte das Eis gelegentlich mit seinem Pferd, dem grauen Schimmel "Meta", von der Werthmühle. In milden Wintern musste das Eis aus Norwegen oder Schweden gekauft werden. Nachdem ab etwa 1938 im Schlachthof neben der städtischen Gasanstalt an der Werthmühle eine Linde-Eismaschine arbeitete, ging die Zeit der Eiskeller zu Ende. Im Schlachthof wurde nun Stangeneis produziert und an die Getränkehändler verkauft. Das war bequemer und preiswerter. Nach dem Krieg kaufte der Klempnermeister Hermann Wehmeyer das Gebäude. Er stockte es auf und baute es zu einem Wohn- und Geschäftshaus mit Klempnerwerkstatt um. 1960 erwarb Klempnermeister Wysada das Haus in der Kanalstraße und richtete dort seinen Betrieb ein.

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Wie schon erwähnt, gab es mehrere Eiskeller in Ibbenbüren. Der Bierverleger Paul Wölting an der Münsterstraße 79 hatte im Hof einen Eiskeller, ebenso der Rolinck-Bierverleger Sundermann an der Laggenbecker Straße und auch der Getränkehändler Ungruhe (Westfalia-Brauerei) an der Bachstraße. Ein ganz besonderer Eiskeller lag neben der Öl- und Knochenmühle (heute Garage am Knochenteich) bei Crespel und Deiters. In der ehemaligen Ölmühle wurden durch den Böttcher Deitert Fässer für Crespel & Deiters hergestellt. Die Fassdauben wurden im Knochenteich gewässert, damit sie biegsam wurden. Die Fässer dienten dem Versand von Weizenstärke. Der benachbarte Eiskeller war etwa sechs mal sechs Meter groß und aus Ziegelsteinen errichtet, das schräge Flachdach war mit Teerpappe bedeckt. Der Boden war mit Torf belegt, damit sich das Eis länger hielt. Dieses Eis erntete man aus dem Knochenteich an der Mühle. In diesem Eiskeller wurden die Getränke des vornehmen Clubs "Gesellschaft Verein" kühl gelagert und dann in die Stadt zum Clubhaus gebracht. Es lag in der Klosterstraße (um 1950 wurde dort das Wichernhaus erbaut). In diesem Club waren die namhaftesten Repräsentanten von Ibbenbüren vertreten. Mitglieder waren nur Offiziere und Akademiker sowie "Kaufleute, die nicht selber im Geschäft bedienen mussten".

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Dazu gehörten unter anderem Glasfabrikant Wolff, Meese, Deiters, Többen und andere. Sie unterhielten ein großes eigenes Klubhaus mit Festsaal, erbaut im neo-romanischen Stil. Der Verwalter des Klubhauses, damals nannte er sich Kastellan, war der Böttcher Deitert, der den Eiskeller betrieb. Um 1920 befand sich an der Osnabrücker Straße ein Eiskeller im Besitz der Brauerei Rolinck OHG Burgsteinfurt. Hier wurde für verschiedene Gastwirtschaften das Bier gekühlt, unter anderem auch für Carl Meese. Später hieß seine Gastwirtschaft an der Schulstraße " Zum alten Kumpel" oder "Meesen Elly". Das Eis für die Gasthöfe kam von den 3 Brandteichen im Planetal unterhalb von Leischulte. Dieser Eiskeller liegt an einer früher beliebten Rodelstrecke für Kinder oberhalb der Osnabrücker Str. 70. Er ist der einzige Eiskeller, der noch heute in Ibbenbüren besteht, inzwischen ist er verschlossen, bis auf eine kleine Öffnung für Fledermäuse.

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spacer Werner Suer spacer


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- Verwaltungsstreitsache des Landwirths Carl Hackmann gnt. Wessselmann auf Erpensteins Colonat

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  - wegen Ertheilung der Conzession zum Betriebe einer Schankwirtschaft - 1894  

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In der Verwaltungsstreitsache des Landwirths Carl Hackmann gnt. Wessselmann auf Erpensteins Colonat zu Lehen Gemeinde Ibbenbüren, Kläger vertreten durch den Rechtsanwalt Fisch zu Tecklenburg wider die Ortspolizei und Gemeindebehörde der Landgemeinde Ibbenbüren wegen Ertheilung der Conzession zum Betriebe einer Schankwirtschaft hat der Kreisausschuß des Kreises Tecklenburg in seiner öffentlichen Sitzung vom 29. Januar 1894, an welcher Theil genommen haben
1. Königl. Landrath Belli als Vorsitzender
2. Dr. med. Krummacher – Ibbenbüren, Mitglied, welcher sich der Abstimmung enthielt
3. Rentner G. Kriege – Lienen als Mitglied
4. Gastwirt Reining – W. Cappeln als Mitglied
5. Kreissecretair Teuchert als Protokollführer

nach stattgehabter mündlicher Verhandlung dahin entschieden: daß der Kläger mit seinem Antrage abzuweisen ist, daß der Werth des Streitgegenstandes auf 1000 Mark festzusetzen ist und die Kosten und baaren Auslagen des Verfahrens sowie die erforderlichen baaren Auslagen der obsiegenden Partei (Amtmann und Gemeindevorsteher) dem Kläger zur Last fallen.

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Gründe
Der in der Bauerschaft Lehen Landgemeinde Ibbenbüren an der Chaussee von Ibbenbüren nach Brochterbeck wohnende Landwirth Cal Hackmann, genannt Wesseslmann, beantragte im October v.Js. beim Kreisausscsshue die Ertheilung der Conzession zum Betriebe einer Schankwirtschaft und begründete seinen Antrag dahin, daß da er auch gleichzeitig Pächter des „Chausseebaumes“ (Gasthof Bocketal ??) an der Grenze zwischen Ibbenbüren und Brochterbeck sei und dass fast täglich Fuhrleute bei ihm vorsprächen beziehungsweise anhielten, um ihre Pferde zu füttern und zu tränken, auch gleichzeitig für sich eine Erfrischung begehrten.

Auch kämen viele die Chaussee passierenden Fußgänger in sein Haus und verlangten Speisen und Getränke in dem Glauben, daß es ein Wirthshaus sei. Er müsse aber die an ihn gestellten Anforderungen zurückweisen, da er nicht im Besitze einer Conzession zum Betriebe einer Wirthschaft sei. Aus diesen Thatsachen ginge seines Erachtens hervor, daß die Errichtung einer Wirthschaft an dieser Stelle ein Bedürfnis sei. Gleichzeitig legte er eine Zeichnung seines Hauses bei, auf welcher zu ersehen sei, daß sein Haus den an eine Wirthschaft zu stellenden Anforderungen genüge. Die Ortspolizeibehörde von Ibbenbüren, welche über den Antrag des Klägers gehört worden ist, verneinte die Bedürfnisfrage, da die Entfernung von Ibbenbüren nach Brochterbeck nur 6 km. betrage und es nicht erforderlich sei, auf dieser kurzen Strecke die Pferde zu füttern und Getränke zur Erfrischung zu sich zu nehmen. Für die dortige Landbevölkerung und die in der Nähe beschäftigten Steinbrucharbeiter würde die Errichtung einer Branntweinschänke nicht von Vortheil sein.

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Gegen die Person des Klägers sei nichts einzuwenden, dagegen eigne sich das Haus nicht zum Wirthschaftsbetriebe, das selbe habe nach dem Plan nur einen Flächeninhalt von 15,36 Quadratmeter. Der Gemeindevorsteher stellte ebenfalls das Bedürfnis zu einem Branntwein-Ausschank in Abrede, gibt aber ein solches Bedürfnis für eine Wein- Bier- und Kaffeewirthschaft zu (ohne Schnaps). Der Kreisausschuß hat mit Bescheid vom 13. November v. Js. den Kläger mit seinem Antrage auf Ertheilung der Conzession zum Betriebe einer Schankwirthschaft wegen mangelnden Bedürfnisses abgewiesen, gegen welchen Bescheid rechtzeitig mündliche Verhandlung im Verwaltungsstreitverfahren beantragt wurde.
Der Kläger suchte seinen Antrag noch weiter zu begründen, er überreichte im Verhandlungstermin eine Zeichnung und versprach, sein Haus dem Bedürfnisse und den Anforderungen entsprechend umzubauen. Nach eingehender Erörterung aller in Betracht kommenden Verhältnisse hat der Kreisausschuß ein Bedürfnis zur Errichtung einer neuen Schankwirthschaft nicht anerkennen können. Dass beim Kläger sehr häufig, wenn auch täglich, Fuhrleute und sonstige Passanten vorsprechen, Speisen und Getränke verlangen bzw. dass die Fuhrleute dort rasten wollen, um ihre Pferde zu füttern und zu tränken, kann bei der Beurtheilung der Bedürfnisfrage nicht durchgreifen, denn die Entfernung von Ibbenbüren nach Brochterbeck ist keine derartige, daß die Errichtung einer Wirthschaft zwischen den beiden Orten im Interesse des öffentlichen Verkehrs nothwendig wäre, zumal gerade die Kohlenfuhren bekannterweise nicht sämtlich Gelegenheit nehmen, in den Wirthschaften in und vor Ibbenbüren anzuhalten um die Pferde zu füttern und zu tränken. In Folge dessen kann dann der Weg nach Brochterbeck von ihnen ohne weitere Beschwerden zurückgelegt werden.

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Das sonst in der Klageschrift Angeführte kann ein Bedürfnis zur Errichtung einer neuen Wirthschaft ebenfalls nicht rechtfertigen. Vielmehr würde es mit Rücksicht auf die in der Nähe der projectirten Wirtschaft beschäftigen Steinbruch-Arbeiter geradezu bedenklich erscheinen, dem Hackmann den Ausschank von Branntwein zu gestatten. Nach Lage der Sache war wie geschehen, zu entscheiden. Von einer näheren Erörterung der Angemessenheit der zur Verfügung gestellten Lokalitäten konnte Abstand genommen werden. Die Festsetzung des Streitgegenstandes auf 1000 Mark erschien angemessen. Die Entscheidung über den Kostenpunkt regelt § 103 des Landes-Verwaltungsgesetzes vom 30. Juli 1883

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Der Kreisausschuß des Kreises
Tecklenburg
Belli
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Vorstehende Entscheidung wird hierdurch für den Kläger mit dem Bemerken ausgefertigt, dass den Parteien gemäß §§ 82 und 85 des Landesverwaltungsgesetzes vom 30. Juli 1883 innerhalb zweier Wochen nach der Zustellung die Berufung hiergegen an den Bezirksausschuss zu Münster zusteht. Die Berufung ist nach § 86 loc. cit. innerhalb dieser Frist bei Verlust des Rechtsmittels bei dem Kreisausschusse hierselbst schriftlich anzumelden und zu rechtfertigen. Die bezüglichen Schriftsätze sind in duplo einzureichen.

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Tecklenburg, den 5. Februar 1894
Der Kreisausschuß des Kreises
Tecklenburg
Belli
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Kostenrechnung
Pausch-Quantum nach
Tabelle C Colone 4
des Tarifs vom 27. Februar 1884
bei einem Objecte von
1000 M - 20 M.
Porto u. Auslagen nichts
= 20 M

An
den Kläger (Hackmann)
zu Händen des Herrn Rechtsanwalts Fisch
Wohlgeboren
hier

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spacer Quelle: No. 2 der Prozeßliste pro 1894 spacer


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Deko - Bierbrauereien und Brennereien um 1900 in Ibbenbüren

spacer • Theodor Bergschneiders Brennerei - ab 1821 auf dem Oberen Markt 1
• Theodor Bergschneiders Brennerei -
und Likörfabrik ab 1890 in der Brunnenstraße 2
• Brüggemannsche Brauerei / Brennerei - Waldfrieden - Waldfrieden 20 - bis 1870
• Determeyersche Brauerei - Andreas Determeyer - Groner Straße (früher Bachstraße)
• Grotesche Brennerei - Geschäftshaus Lindhaus - Große Straße
• Hantelmannsche Brennerei lag in der Poststraße in der Stadtschänke Esser
• Meyknechts Brauerei befand sich früher im Haus Nückel / Overmeyer - Unterer Markt
• Mohrmannsche Brauererei - Besitzung Johann Heinrich Mohrmann - Große Straße
• Stallsche Brauerei - Heinrich Stalls - Meesesche Besitzung (Eisengeschäft Schäfer / Thalia)
Stadtanker

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Die Brennereien von Theodor Bergschneider (Oberer Markt/Brunnenstraße) und Theodor Brüggen (Posthof) wurden beide 1888 in das Handelsregister eingetragen. Die Brauerei Meese (Marktstraße) wurde 1890 eingetragen.

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Die ungemein großen Fortschritte, die die auswärtigen Brauereien machten, verdanken sie vor allem den Hilfsmitteln der Wissenschaft und Technik. Da unsere hiesigen Brauereien und Brennereien eine Modernisierung ihrer Betriebe unterließen, waren sie zum Untergang verurteilt.

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spacer Quelle: Auszug aus Anton Rosen - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952 spacer


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Deko - Ibbenbüren - Hotels und Schankwirtschaften in der Innenstadt um 1900

 
Ibbenbüren - Lage der Gastwirtschaften um 1900 - ca 1 : 5000 - 60 x 66 - Zeichnung - KSM Nr. 1034
 
 
Ibbenbüren - Lage der Gastwirtschaften um 1900 - ca 1 : 5000 - 60 x 66 - Zeichnung - KSM Nr. 1034 - (Ausschnitt)
 

  Quelle:
Ibbenbüren - Lage der Gastwirtschaften um 1900 - ca 1 : 5000 - 60 x 66
Zeichnung - KSM Nr. 1034
Karte - Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen

Deutsche Digitale Bibliothek
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/
 


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Deko
Gasthöfe und Brauereien in Ibbenbüren und Umgegend - 1900 - 1920 - (Nach Straßen und Plätzen)
 
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A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z
 


Deko Bahnhofsplatz - Bahnhofstraße - die frühere Bergstraße  
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• Bahnhofsgaststätte - Christian Hantelmann - ab 1932 Gustav Ahlswede - Bahnhofstr. 2 - (Bahnhofsplatz)
Gastwirtschaft Scholmeyer - ("Schlägel & Eisen") - Bahnhofstraße 18.(Samocca) - (Bahnhofstraße 11)
Gaststätte Brinkmann, später B. Averbeck - Bahnhofstraße 28 - (Haus Wysada) - (Bahnhofstraße 4)
Gasthof "Deutscher Kaiser" - (Hotel Nolte - Bahnhofstraße 1) Schuhhaus Keller - Bahnhofstraße 23
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Bahnhofs-Gaststätte
Bahnhofsvorplatz - Bf Ibbenbüren 1910
Bf Ibbenbüren - Empfangsgebäude
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Bahnhofs-Gaststätte - Christian Hantelmann Blick nach Osten
Bahnhofsplatz - Bf Ibbenbüren um 1910
Bahnhof Ibbenbüren
Blick nach Westen
Bahnhofsplatz - Bf Ibbenbüren 1910
Bf Ibbenbüren - Empfangsgebäude
Gleisseite/Bahnsteige
Blick nach Süden
 

Gastwirtschaft Scholmeyer
Bierschenke Brinkmann
Deutscher Kaiser, später Hotel Nolte
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Gastwirtschaft Scholmeyer
(Schlägel & Eisen) Bahnhofstraße 18
Bierschenke Brinkmann später
B. Averbeck - Bahnhofstraße 28
Deutscher Kaiser (Hotel Nolte
Bahnhofstraße 23 - Schuhhaus Keller
 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Bahnhofstraße >>>

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Deko Bergstraße - Nordfeldmark  
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• Schankwirtschaft von Elise Brachmann "Zum Stollen" - Bergstraße 1 - (Nordfeldmark 92)

Waldschenke - Jos. Nostheide - (Bußmann) Bergstraße 52 - (Nordfeldmark 13)
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Schankwirtschaft von Elise Brachmann   -  "Zum Stollen",- Bergstraße 1
Waldschenke - Jos. Nostheide
Waldschenke - Jos. Nostheide - (Bußmann) Bergstraße 52
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Schankwirtschaft von Elise Brachmann
"Zum Stollen" - Bergstraße 1
Waldschenke - Nostheide (Bußmann)
Bergstraße 52
Waldschenke - Nostheide (Bußmann)
Bergstraße 52
 

 

Die Waldschänke ist Geschichte - Gaststätte der Familie Bauschulte hat geschlossen.
Von Claus Kossag - IVZ vom · 14.10.2022

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Eine fast 150-jährige Gaststätten-Geschichte ist zu Ende gegangen. Am Samstag, 8. Oktober, hieß es Abschied nehmen in der „Waldschänke“ der Familie Bauschulte am Ende der Bergstraße in Ibbenbüren. Mit etwa 80 Stammgästen blickte Willy genannt Timmi Bauschulte zurück auf die lange Geschichte einer der ältesten Kneipen in der Stadt.s war im Jahr 1874, als Joseph Nostheide die erste Konzession für eine Gaststätte am Fuße des Rochus´ beantragte und erhielt. Danach wurde die Kneipe durch die Familie von Anna Bußmann weitergeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die nächste Generation mit Gertrud Schönefeld, geborene Bußmann. Timmi Bauschulte: „Als Wirtinnen führten in der ganzen Geschichte immer die Töchter die Gaststätte weiter.“ Das blieb auch so, als seine Frau Hedwig „Heti“ Bauschulte, geborene Schönefeld, in den 70er Jahren übernahm. Sie knüpfte an die gute Tradition der Waldschänken-Wirtinnen nahtlos an, bis sie 2017 im Alter von 64 Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt verstarb.
mehr IVZ > > > > https://www.ivz-aktuell.de/articles/211935/ibbenbueren/wirtschaft/die-waldschaenke

 

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Deko Breite Straße    
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Hotel Quaritsch - (Hotel Hesse) - Breite Straße 16 - (Breite Straße 1)
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Hotel Quaritsch - 1900 - Breite Straße
Anzeige des Hotel Quaritsch
Hotel Quaritsch - 1900 - Breite Straße
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Hotel Quaritsch - 1900 - Breite Straße 16
Anzeige 1902 - Hotel Quaritsch
Hotel Quaritsch - Breite Straße 16
 

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Die Breite Straße im Nordteil von Ibbenbüren, also in der Neustadt, war früher zu beiden Seiten mit Linden bestanden, die damals für den Verkehr offenbar noch kein Hindernis waren. Wie am Oberen Markt kennzeichnen auch hier die Häuser die Bauweise der Neuzeit, die vom Fachwerkbau Abschied genommen hatte und zumeist den in den heimischen Steinbrüchen gebrochenen Sandstein als Baumaterial verwendete. Hier in der Breiten Straße befand sich in der Franzosenzeit um 1809 schon das Amt von Ibbenbüren. In dem Haus wohnte später ein Dr. Plagge. Im Jahr 1891 erhielt Ibbenbüren hier ein neues Amtshaus mit Zentralheizung, in dem sich nicht nur die Amtsräume und ein Sitzungssaal, sondern auch die Wohnung des Amtmanns befanden.

Quelle: Auszug aus Alt-Ibbenbüren - Friedrich E. Hunsche Bernhard Holwitt -Verlag IVZ 1980

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Ibbenbüren Gestern & Heute - Breite Straße >>>

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Deko Brunnenstraße  
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Brennerei: Bergschneidersche Dampf-Kornbranntwein-Brennerei und Likörfabrik - (Brunnenstrasse 2)
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Bergschneidersche Dampfkornbranntweinbrennerei - Brunnenstraße
Theo. Bergschneider - Branntweingroßhandel
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Bergschneidersche
Dampf-Kornbranntwein-Brennerei
Briefkopf - Theodor Bergschneider - Branntweingroßhandlung
und Likörfabrik - 1929 - Brunnenstraße 2
 

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Die Brunnenstraße war lange, bevor ihr Bahnhof-, Marktstraße, Breite Straße und Große Straße den Rang abliefen, die wichtigste Verkehrsader der Stadt. Am Anfang der Brunnenstraße befand sich die "Brunne". Das war eine von kristallklarem Wasser einer Quelle gespeiste öffentliche Waschanlage. Wenn das Wasser nicht reichte, konnte noch eine Pumpe zu Hilfe genommen werden. Die Frauen der Stadt hatten hier Gelegenheit, in vier überdachten und zwei offenen Trögen die Wäsche nachzuwaschen. Das abfließende Wasser vereinigte sich etwa 30 Meter weiter mit dem der Plane.

Quelle: Auszug aus Alt-Ibbenbüren - Friedrich E. Hunsche - Bernhard Holwitt - Verlag IVZ 1980

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Ibbenbüren Gestern & Heute - Brunnenstraße >>>

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Deko Glücksburger Straße - Nordfeldmark  
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Gasthof Brüseke / Lüdinghaus - Glücksburger Straße 34 - (Nordfeldmark 78)
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Gasthof Brüseke
Gasthof Brüseke
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Gasthof Brüseke / Lüdinghaus
Glücksburger Straße 34
Gasthof Brüseke / Lüdinghaus
Glücksburger Straße 34
 

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Deko Gravenhorster Straße - Westfeldmark  
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Gaststätte "Zum Groner Wald" - Vogel / Whs. - Zorbas - Gravenhorster Straße 66 - (Westfeldmark 44)
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 "Gaststätte zum Groner Wald"

Gaststätte Vogel, Ibbenbüren,
Gravenhorster Straße
früher Overmeyer
IVZ Archiv - 4. Juli 1964
http://archiv.ivz-aktuell.de/
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Gaststätte "Zum Groner Wald"
Vogel Whs. - Gravenhorster Straße 66
 

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Deko Große Straße  
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Altdeutsche Bierhalle von C. Kröner.- (ehem. Buchhandlung Althaus) Große Straße 6 - (Große Straße 3)
Restauration Herbring - (Centralhof) - Große Straße 19 - (Große Straße 11)
Gasthof Kabbes / Bäckerei Meyer - Große Straße 25 (Große Straße 17)
Gastwirtschaft zur Börse (Schankwirtschaft und Eisenwaren Heinrich Rüschenschmidt) - Große Straße 27
Gaststätte "Mohrmannsche Börse" - Große Straße 35 - (In der ehem. Stadtkommandantur)
Schankwirtschaft Hermann. Pötter - Große Straße 39
Gasthof Elise Arnsmeyer (Im Haus Hövel) - Große Straße 42 - (Große Str.32) - Abzweig Nordstraße
Gasthof der Maria Hoffrogge - Lebensmittel und Wirtschaft - Große Straße 43 - (Große Straße 33)
Gasthof Heinrich Herbring - Große Straße 49 gruen
Gastwirtschaft Heinrich Neuhaus - Große Straße 78
Gasthof Bäumer (Hotel "Auf der Lienenburg") - Große Straße 81
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 Altdeutsche Bierhalle von Kröner
Rechts Kneipe "Centralhof".
Fachwerhaus Kabbes
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Altdeutsche Bierhalle von Kröner (Rechts)
Große Straße 4.
Kneipe "Centralhof".- (Rechts)
Große Straße.19
Gasthof Kabbes - Neben TH. Rieping.
Große Straße 25
 

Schankwirtschaft und Eisenwaren   Heinrich Rüschenschmidt
Moormann - (Links mit Laterne)
Schankwirtschaft Lehmann/Pötter,
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Schankwirtschaft H. Rüschenschmidt
(Links) (Zur Börse) - Große Straße 27
"Mohrmannsche Börse"- (Links vom
Fuhrwerk) Große Straße.35
Schenkwirtschaft
H: Lehmann / Pötter,- Große Straße 39
 

Gasthof Elise Arnsmeyer
Gasthof der Maria Hoffrogge
Gaststätte Herbring
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Gasthof Elise Arnsmeyer (Links)
Große Straße 42 - Ecke Nordstraße
Gasthof der Maria Hoffrogge
Lebensmittel u. Wirtschaft - Große Str. 43
Gasthof Heinrich Herbring
Große Straße 49
 

Gastwirtschaft H. Neuhaus
Gasthof Bäumer
   
 
Gastwirtschaft H. Neuhaus -1920
Große Straße 78
Gasthof Bäumer
(Hotel "Auf der Lienenburg") Große Str. 81
 

 

1862 wurde die Fa. Mohrmann ins preußische Handelsregister unter der Nummer 4 eingetragen. 1870 erfolgte die Eröffnung eines Lokals die "Mohrmannsche Börse". Sie war in den Räumen der ehemaligen Stadtkommandantur untergebracht. Während die Frauen einkauften, saßen die Männer im Schankraum und unterhielten sich über Politik und örtliches Tagesgeschehen. Quelle: Mohrmann - Der Mohr erzählt

Wie gemütlich muß es doch in früheren Jahren in der Mohrmannschen Wirtschaft "Börse" zugegangen sein, als sich daselbst allabendlich alteingesessene Bürger zum Dämmerschoppen einfanden, um bei offenem Feuer zu "küren"
Quelle: Auszug aus Anton Rosen - Ibbenbüren Einst und Jetzt - IVD - 1952

Das Bauernhaus Bäumer (Große Straße 81), das 1813 auf dem Gelände der alten Lienenburg errichtet wurde, wurde 1959 abgerissen und durch einen Hotel- und Wohnhaus-Block ersetzt. - Hotel "Auf der Lienenburg"

 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Große Straße >>>

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Deko - Ibbenbürener Straße - Bockraden  
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Gaststätte Ww. Anna Kämpker - Kämpkers Marie - Recker Straße 233 war Bockraden 43
1939 Eduard Kämpkes oder Kämpker, Gasthof, Recker Straße 233 - 1969 Karl Mucke
1976 Maria Mucke,Gasthof, Recke, Ibbenbürener Straße 162
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Gaststätte Ww. Anna Kämpker
Gastwirtschaft Kämpker-Mucke
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Gaststätte Ww. Anna Kämpker
Recker Straße - Bockraden 43
Gastwirtschaft Kämpker / Mucke
Recke - Ibbenbürener Straße 162
   

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Deko Kanalstraße (Auf der Kürtel Bach)  
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Gösmannscher "Bärenstall" - Kanalstraße 1 - (jetziges Haus Elfers) - (Markt 4)
Gastwirtschaft Schulz - Kanalstraße (Josefstift) bis 1898 - (Ludwig Essen)
Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp - Am Kirchplatz - Kanalstraße 9 - (Lindenhof / Extrablatt - 7 - 5)
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Gösmannsche "Bärenstall"
Gastwirtschaft Schulz - (Ludwig Esser)
Gastwirtschaft Lindenhof - Einst  "Bierpalast" von Glüsenkamp
 
 
Gösmannsche "Bärenstall"
Kanalstraße 1
Gastwirtschaft Schulz - (Ludwig Essen)
bis 1898 - Kanalstraße (Josefstift)
Gastwirtschaft Lindenhof - Einst
"Bierpalast" von Glüsenkamp
 

  Auf der Kürtel Bach. - heute Kanalstraße. Den Namen "Auf der Kürtel Bach" hat die Straße 1830 bekommen.
Von 1938 bis 1945 "Straße der SA". Ab 1945 "Kanalstraße".

Plane und Kürtelbecke - Siehe auch Wikipedia > http://de.wikipedia.org/wiki/Plane

Ibbenbüren Gestern & Heute - Kanalstraße >>> Ibbenbüren Gestern & Heute - Kirchplatz >>>

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Deko Klosterstraße  
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Vereinshaus der Gesellschaft "Verein" - Wichernhaus - Klosterstraße 15
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Vereinshaus der Gesellschaft "Verein"
Vereinshaus der Gesellschaft "Verein"
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Vereinshaus der Gesellschaft "Verein"
Wichernhaus - Klosterstraße 15
Vereinshaus der Gesellschaft "Verein"
Festsaal - Klosterstraße 15
 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Klosterstraße  

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Deko Laggenbecker Straße - (Nordfeldmark)  
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Restauration von Gustav Brunne - "Wirtschaft zum Rochushügel" - Laggenbecker Straße 104 - (Nordfeldmark 1)
Gastwirtschaft Lindenhof - Rest. Wilh. Kipker - Alstedder Hof - Laggenbecker Straße 275 - (Alstedde 46)
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Gust. Brunne - Restauration "Wirtschaft   zum Rochushügel"
Anzeige - Gust. Brunne - Restauration
Gastwirtschaft „Lindenhof"
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Gust. Brunne - Restauration
"Wirtschaft zum Rochushügel"
Laggenbecker Str.104
Anzeige - Gust. Brunne - Restauration
"Wirtschaft zum Rochushügel"
Laggenbecker Straße 104
Gastwirtschaft „Lindenhof"
mit Kolonialwarenhandlung.- 1907
Laggenbecker Straße 275
 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Laggenbecker Straße >>>

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Deko Ledder Straße  
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Gastwirtschaft W. Schlichter - "Blauen Ecke" - Ledder Straße 1
Schankwirtschaft Brockschmidt - Im Aatal - Ledder Straße 394 gruen punkt
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Gastwirtschaft Schlichter
Schankwirtschaft Brockschmidt
Schank.- und Gartenwirtschaft   Brockschmidt
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Gastwirtschaft Schlichter
Ledder Straße 1
Schankwirtschaft Brockschmidt
Im Aatal - Ledder Straße 394
Schank.- und Gartenwirtschaft
Brockschmidt - Aatal - Ledder Straße 394
 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Ledder Straße >>>

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Deko Lengericher Straße - Bauernschaft Lehen - (Station Bocketal der TWE)  
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Restauration Bocketal - Josef Lehmeyer gt. Stallbörger - Lengericher Str. 154 - (Lehen 19)
Gasthof Matthias Welp - (Lehen 51) Holthauser Damm 131 in Bad Holthausen, früher Lehen.
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Gastwirtschaft Lehmeyer - Bocketal - Lehen
Gastwirtschaft Lehmeyer - Bocketal - Lehen
Restauration Bocketal - Josef Lehmeyer gt. Stallbörger - Lengericher Str. 154
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Gastwirtschaft J. Lehmeyer
Station Bocketal der TWE
Lengericher Str. 154
Gastwirtschaft J. Lehmeyer
Station Bocketal der TWE
Lengericher Str. 154
Gastwirtschaft J. Lehmeyer
Station Bocketal der TWE
Lengericher Str. 154
 

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Deko Marktstraße - frühere Friedhofstraße - später Kirchhofstraße, jetzt Marktstraße  
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Gast u. Schenkwirtschaft Bernhard Thalmann - Marktstraße 6 - (Tante Anni).
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Gasthof Thalmann - Marktstraße 6 - 1906
Gasthof Thalmann  - Marktstraße
Durchgang neben Thalmann
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Gasthof Thalmann - um 1906
Marktstraße 6
Gasthof Thalmann
Marktstraße 6
Thalmann (rechts) - Durchgang
zwischen Markt-und Brunnenstraße
 

Friedhofstraße. So hieß früher die jetzige Marktstraße am evangelischen Kirchplatz, die nun eine Geschäftsstraße geworden ist. Auf der Friedhofstraße wurden früher alle Toten des Amtes Ibbenbüren zu ihrer letzten Ruhestätte getragen oder gefahren. Jahrhundertelang, also bis 1838, befand sich der hiesige Friedhof auf dem Platz um die evangelische Kirche. Die ehemalige Friedhofstraße war ein 2 Meter breiter Fußpfad, der in das abschüssige Burggelände eingetreten war. Die Häuser an der Marktstraße sind erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden. Bei den Ausschachtungsarbeiten für das jetzige Geschäftshaus Willenbrink stieß man auf einige nach unten zugespitzte dicke Eichenpfähle, die ehedem in den Sumpf eingerammt waren.

Quelle: Auszug aus - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Anton Rosen - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952


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Deko Münsterstraße - Werthmühlenallee - Südfeldmark - Alte Münsterstraße -  
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Haus Schütte - Gasthof mit Hotel - (ehem. Gasthof Determeyer) Alte Münsterstraße 10 - (Münsterstraße) gruen punkt
Restaurant "Werthmöller" - Vormals Bätker - vorm. A. Schlichter - Münsterstraße 36 - (Münsterstraße 21) gruen punkt
"Restaurant zur Werthmühle" H. Langemeyer - Münsterstraße 70 - (Münsterstraße 2)
Gastwirtschaft H. Kellner / H. Altenhövel - Motel Süd - Münsterstraße 61 - (Südfeldmark 2) gruen punkt
Gaststätte August Brügge / Brüggen "Heiland" - Münsterstraße 201 gruen punkt
Gasthof Stricker-Welp, ehemals Linden-Schmidt, heute Hubertushof - Münsterstraße 222 gruen punkt
Gastwirtschaft Louis Ottman - Münsterstraße 537 - (Dörenthe 27)
Gasthof Gerhard Wienkämper - Zu den Klippen 50 (Dörenthe 28)
Gasthof August Vennelötter – Spieker, Münsterstr. 770 - Grenze zu Saerbeck (Dörenthe 41)
Gastwirtschaft "Zum goldenen Anker" - von 1905 an Berthold Schröder - Münsterstraße 652 - (Dörenthe 54) gruen punkt
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Gasthof Schütte
Restaurant Krusemeyer
Gastwirtschaft Langemeyer
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Gasthof Schütte - (ehem. Gasthof Determeyer) Münsterstraße 10
Restaurant Krusemeyer (Werthmöller)
(vorm. A. Schlichter) Münsterstr: 36
Gegenüber dem Amtsgericht
Gastwirtschaft Langemeyer
(Werthmühle) Münsterstraße 70
 

Gasthaus Kellner/Altenhövel
Gaststätte August Brüggen
Ausflugslokal Lindenschmidt
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Gasthaus Kellner / Altenhövel
Münsterstraße 61 (mit Aabrücke)
Gaststätte August Brügge
Münsterstraße 201
Ausflugslokal Gasthof Stricker-Welp
(Hubertushof) Münsterstraße 222
 

Gastwirtschaft Louis Ottmann
Gastwirtschaft H. Schröer - Dörenthe
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Gastwirtschaft Louis Ottmann
Münsterstraße 537 - Dörenthe 27
Gastwirtschaft "Zum goldenen Anker"
B. Schröder - Münsterstr. 651 - Dörenthe
 

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Gastwirtschaft Werthmöller - Der ehemalige Bauernhof Werthmöller an der damaligen Werthmühlenallee gegenüber dem Amtsgericht wurde 1875 als Gastwirtschaft eingerichtet. 1890 heiratete der Kaiserliche Marine-Ingenieur Albert Schlichter in die Gastwirtschaft ein. 1905 verkaufte er den Besitz an Gustav Bätker, den Pächter der Gastwirtschaft an der Saline Gottesgabe in Rheine. 1934 erwarb Heinrich Krusemeyer die Gastwirtschaft. Er modernisierte sie und entfernte die Veranda. Bei der Verbreiterung der Münsterstraße im Jahre 1954 mußten die alten Linden fallen.

Die Münsterstraße hatte ihren Rang vor allem durch die Königliche Berginspektion (später Rathaus). Die Straße hatte auch den Durchgangsverkehr von Osnabrück zur Provinzialhauptstadt Münster aufzunehmen; denn dort, wo sich jetzt die Oststraße entlangzieht, waren damals noch Gärten. Durch sie führte ein "Pättken" von der Blauen Ecke zum Hook.
Quelle: Auszug aus Alt-Ibbenbüren - Friedrich E. Hunsche Bernhard Holwitt -Verlag IVZ 1980

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Ibbenbüren Gestern & Heute - Münsterstraße >>>

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Deko Oberer Markt - Am Markt

Ab 1821 befand sich die Brennerei von Theodor Bergschneider auf dem Oberen Markt 1 - Bis 1890
Ab 1890 war die Brennerei von Theodor Bergschneider in der Brunnenstraße 2
Ab 1891 betrieb Theodor Bergschneider außer der Brennerei den Gasthof auf dem Oberen Markt
Ab 1915 betrieb Ewald Bergschneider diesen Gasthof am Oberen Markt 1 - (Hotel Bernhardt / Meyer) - (Markt 1)
Gasthof / Hotel "Zum Adler" - Oberer Markt 2 - (Neubau Silling - Marktkeller) - (Am Markt 2)
Restauration Ernst Hoffmann - F.J. Vahle Nachf. - Oberer Markt 8 - (Am Markt 8)

Bergschneiders Schenkes
Gasthof zum Adler
Schenkwirtschaf von E. Hoffmann
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Th. Bergschneiders Brennerei (bis 1890)
Ab 1891 betrieb Ewald Bergschneider
den Gasthof am Oberen Markt 1
Gasthof - Hotel zum Adler - (Links)
und Haus Kröner - Oberer Markt 2
Schenkwirtschaf von E. Hoffmann
(Links) Oberer Markt 8
 

Am Markt (Oberer Markt)

Im Jahre 1902, dem Jahr der Errichtung des Denkmals, war der Obere Markt neben den ihn umstehenden Geschäfts- und Wohnhäusern ein Zentrum der Gastlichkeit. Ewald Bergschneider hatte damals in seinem Haus (jetzt Apotheke Meyer) zum Markt hin eine Schenke. Wer von den Gästen es vornehmer haben wollte, fand im hinteren Teil des Hauses einen großen Raum mit weißgedeckten Tischen.

Gaststube von Bergschneider
  Ansichtskarte Gaststube Bergschneider - Oberer Markt 1 > > >
Gaststube von Ewald Bergschneider
 


Oberer Markt
Oberer Markt
Oberer Markt
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AK - Oberer Markt um 1915 - Haus Bernhardt, Kröner, Elfers, Hoffschulte
AK - Oberer Markt um 1905 mit Preußendenkmal
AK - Oberer Markt um 1915. In der Bildmitte Haus Bergschneider und Hotel Zum Adler
 

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Im jetzigen Haus Elfers war es umgekehrt: vorne ein Cafe, hinten der Gösmannsche "Bärenstall", eine durch das große Dielentor des ehemaligen Bauernhauses zu betretende Schenke. Wenige Schritte davon lag die Gaststätte der Witwe Kröner (ehem. Buchhandlung Althaus) im - wie es damals hieß - ältesten Haus Ibbenbürens. Ernst Hoffmann, an der Südseite des Oberen Marktes, empfahl seine Gasträume und einen vielverwendbaren Saal (jetzt Schauburg). Am Anfang der Bahnhofstraße lag die Gaststätte Brinkmann, später Averbeck (jetzt Haus Wysada). Zwei Häuser boten dem fremden Gast gute Unterkunft: der Gasthof "Zum Adler" (an der Stelle steht jetzt der Neubau Silling) und der Gasthof "Deutscher Kaiser", seit Januar 1902 Hotel Nolte. (Bahnhofstraße 1) Schuhhaus Keller - Bahnhofstraße 23.

Quelle: Auszug aus Alt-Ibbenbüren - Friedrich E. Hunsche Bernhard Holwitt -Verlag IVZ 1980

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Deko Osnabrücker Straße - Nordfeldmark - Bauernschaft Alstedde/Schafberg  
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Restaurant Körling - Heute Hotel / Restaurant Leugermann - Osnabrücker Straße 33 - (Nordfeldmark 40) gruen punkt
Gaststätte Ernst Maug - Maug 1 - (gegenüber der Preussag) Osnabrücker Straße 126 - (Alstedde 40)
Wirtschaft Kleinhubbert - Ehem. Brinkmann - Osnabrücker Straße 209 - (Alstedde 62)
Gaststätte August Maug 2 - Osnabrücker Straße 254 - (Altstedde 47)
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Restaurant Körling (Leugermann)
Anzeige - Restaurant Körling - 1902
Wirtschaft Kleinhubbert - Ehem. Brinkmann
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Restaurant Körling (Leugermann)
Osnabrücker Straße 33
Anzeige - Restaurant Körling - 1902
Leugermann - Osnabrücker Straße 33
Wirtschaft Kleinhubbert - Ehem. Brinkmann
Osnabrücker Straße 209
 

Gaststätte Maug 1 - Schafberg
Anzeige - Ernst Maug - 1913
Gaststätte Maug 1
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Gaststätte Maug 1 - Osnabrücker Str. 126
(gegenüber der Preussag)
Anzeige - Ernst Maug - 1902
Restauration und Erfrischungslokal
Gaststätte August Maug - Maug 2
Osnabrücker Straße 254
 

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Deko Poststraße - (früher "Zum Hallesch" genannt)  
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Kornbrennerei Th. Brüggen - Poststraße 3 - (Poststraße 3) - (Kleipa) Am Alten Posthof 25 / 27
Alter Posthof - Hauptgebäude - Gaststätte mit Herberge für die Reisenden - Poststraße 5
Stadtschänke Christian Hantelmann / Rüschenschmidt (Anker Apotheke) - Poststraße 7 u. 9 - (Poststr. 11)
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Kornbrennerei Th. Brüggen
Alter Posthof - Kornbrennerei Brüggen
Alter Posthof - Nebengebäude
 
Kornbrennerei Th. Brüggen
Poststraße 3
Alter Posthof - Kornbrennerei Brüggen
Briefkopf von 1898 - Poststraße 3
Alter Posthof - Nebengebäude
Am Alten Posthof 25 / 27
 

Alter Posthof - Hauptgebäude
Alter Posthof - Hauptgebäude
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Alter Posthof - Hauptgebäude
Poststraße 5
Alter Posthof - Hauptgebäude
Poststraße 5
   

Stadtschänke Hantelmann
Stadtschänke Chr. Hantelmann
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Stadtschänke Hantelmann / Esser
Poststraße 10
Stadtschänke Chr. Hantelmann
Poststraße 10 - (Poststraße 9)
   

Das Nebengebäude des Alten Posthofes wurde 1743 als Holzschuppen errichtet und mehrfach umgebaut. Im Südteil befanden sich Stallungen u. a. für die Postpferde sowie eine Remise als Unterstand für Geräte und Postkutsche. Hier befand sich weiterhin eine Brauerei und später im Keller die Kornbrennerei des Theodor Brüggen. 1888 hat die Stadt Ibbenbüren bei nur 4103 Einwohnern 52 Gasthöfe. Amtmann Dittrich versagt aus diesem Grunde dem Ibbenbürener Brennereibesitzer Theodor Brüggen eine weitere Schankerlaubnis.

Baudenkmäler - Alter Posthof - Inventar-Nr. A 9


Ibbenbüren Gestern & Heute - Poststraße >>> Postgeschichte(n) aus Ibbenbüren >>>

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Deko Püsselbürener Damm - Bauernschaft Püsselbüren - Esch bei Ibbenbüren  
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Gaststätte Theodor Wulf - Altes Gasthaus Wulf - Püsselbürener Damm 379 - (Püsselbüren 51) gruen punkt
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Gaststätte Heinrich Wulf
Gaststätte Theodor Wulf
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Gaststätte Theodor Wulf Püsselb. Damm 379
Anzeige Gastwirtschaft Wulf - 1912
   


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Deko Rheiner Straße - Nordfeldmark  
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Schenkwirtschaft Christian Meyer - Schulte-Meyer-Leischulte - Rheiner Straße 1 - (Nordfeldmark 44)
Gasthof B. Schrahmeier / Stork-Wersborg - Rheiner Straße 35 - (Nordfeldmark)
Schenk- u. Gartenwirtschaft Schwaben-Bayer - Rheiner Straße 162
Gasthaus Veit - Rheiner Straße 241 - Bockraden
Schenkwirtschaft W. Heitkamp - Hotel Antrup - Rheiner Straße 324 - Dickenberg gruen punkt
Gartenwirtschaft - Franz Wolters - (Lammers) Zur Deutschen Eiche - Alte Straße 41 - (Püsselbüren16)
Restaurant Felsschlößchen - Josef Kock - Rheiner Straße 602 - Hinter dem Kanal - (Püsselbüren)
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Schenkwirtschaft C. Meyer
Restauration Schulte-Meyer
Gasthof Schrameyer
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Restauration Schulte-Meyer
(Leischulte) Rheiner Straße 1
Anzeige - 1902
Restauration Schulte-Meyer
Rheiner Straße 1
Gasthof Schrameyer
Rheiner Straße 35
 

Schenk- u. Gartenwirtschaft  -  Wwe. Bayer - Rheiner Straße
Gasthaus Veit - Bockraden
Schenkwirtschaft W. Heitkamp
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Schenk- u. Gartenwirtschaft
Wwe. Bayer - Rheiner Straße 162
Gasthaus Veit/ Fuchs
Rheiner Straße 241
Schenkwirtschaft W. Heitkamp
Antrup - Rheiner Straße 324
 

Schenk- u. Gartenwirtschaft - Franz Wolters - Zur Deutschen Eiche
Restaurant Felsschlößchen - Josef Kock
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Schenk- u. Gartenwirtschaft Wolters
Zur Deutschen Eiche - Alte Straße 41
Restaurant Felsschlößchen - Josef Kock,
Rheiner Straße 602 - Hinter dem Kanal
   

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Deko Schulstraße - Ringstraße - Synagogenstraße  
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Gasthof Carl Meese - (Klußmann) - Meesen Elly - Alter Kumpel - Schulstraße 1 - (Ringstraße 1)
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Gasthoff Meese - Zum alten Kumpel
Anzeige Heinrich Klußmann
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Gasthoff Meese - Zum alten Kumpel
Schulstraße 1
Anzeige Heinrich Klußmann - 1930
Ringstraße 1
   

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Deko Unterer Markt - (Markt)  
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Brauerei und Gastwirtschaft Holstein - Unterer Markt - (im ehem. Haus Overmeyer) bis 1860 - (Markt).
Anna Leydig - "Ledigs Anna" - (Gasthaus Hilckmann) - Unterer Markt 9 - (Markt) gruen punkt
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Brauerei und Gastwirtschaft Holstein
Gastwirtschaft mit Garten   von Anna Leydig
Gastwirtschaft mit Garten   von Anna Leydig
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Brauerei und Gastwirtschaft Holstein
Unteren Markt - (ehem. Haus Overmeyer)
Gastwirtschaft mit Garten
von Anna Leydig - Unterer Markt 9
Gastwirtschaft mit Garten
von Anna Leydig - Unterer Markt 9
 

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Unterer Markt - Markt
In dem ehemaligen Ackerbürgerhaus Meyknecht (Nückel/Overmeyer) befand sich früher eine Brauerei. Die Familie Hollstein betrieb 1823 hier auch eine Gastwirtschaft: 1831 übernahm die Familie Nückel den Hof und eröffnete 1885 ein Haushaltswarengeschäft.

Anna Leydig
hatte am Unteren Markt eine gutgehende Gastwirtschaft mit Garten, der zeitweilig nahe bis an den Garten des jetzigen Hauses Feldmann (früher Hoffschulte II) reichte. Die gastliche Stätte hatte für manche einen unschätzbaren Vorteil: Es gab vier Eingänge und damit auch Ausgänge, so daß die Gäste, wenn sie wollten, ungesehen verschwinden konnten. Anna Leydigs Gäste waren fast ausschließlich Männer. Frauen ließen sich nur dann blicken, wenn die Kerle den Zapfenstreich allzusehr überschritten oder nicht mehr standfest waren. Die Wirtin hatte Verehrer genug; geheiratet hat sie keinen. Dem Mannsvolk ist ja doch nicht zu trauen! Anna Leydig wurde dadurch zu Anna Ledig. Sie ist auch ohne Mann recht gut durch die Zeiten gekommen. Vergessen ist sie nicht. Am Giebel des alten Gasthauses kann man es heute lesen: "Ledigs Anna".

Weil Anna Leydig ledig war, vererbte sie alles an die dort beschäftigte Katharina Hilckmann, die danach das Gasthaus führte. Später hieß das Haus im Volksmund "Katharinen-Kapelle", weil die Männer, die eigentlich die Sonntagsmesse in der Kirche besuchen sollten, lieber bei Katharina in der Kneipe saßen

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Quelle: Auszug aus - Anton Rosen - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952
 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Unterer Markt >>>


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Deko Waldfrieden - Waldfrieden 20  
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Brauerei und Gasthaus Brüggemann, rechts das Brauhaus, dort entstand das Pfortenhaus - Waldfrieden 20
Lindemann / Kurhaus Waldfrieden, Hotel Lindemann - Waldfrieden 20
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Brauerei und GasthausBrüggemann,
Luftkurhotel Waldfrieden
Luftkurhotel Waldfrieden
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Brauerei und GasthausBrüggemann,
Rechts das Brauhaus, (Pfortenhaus)
Luftkurhotel Waldfrieden
Gastwirt Vogt
Luftkurhotel "Waldfrieden"
im Teutoburger Wald
 

Quelle: Foto
Brauerei Brüggemann aus Anton Rosen - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952

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Deko Wilhelmstraße  
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Restauration Heeman im Hoek - (Klebekiste) - Wilhelmstraße 2
Gasthof "Zur Sonne" - war Gaststätte Michaelis - Niemeyer - Wilhelmstraße 47
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Restauration Heemann im Hook - 1910
Gaststätte "Zur Sonne" Um 1910
Gasthof Zur Sonne, Anton und Anneliese Niemeyer
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Restauration Heemann im Hoek - 1910
(Klebekiste) - Wilhelmstraße 2
Gasthof "Zur Sonne" Um 1910
Michaelis - Wilhelmstraße 47
Gasthof "Zur Sonne" , Anton und
Anneliese Niemeyer - 1979
 

Ibbenbüren Gestern & Heute - Wilhelmstraße >>>

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Deko Zu den Klippen - Münsterstraße  
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Sommerwirtschaft "Dörenther Klippen" - Erhard Wienkämper - Zu den Klippen 50 - (Zu den Klippen 28)
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Sommerwirtschaft "Dörenther Klippen"
 Sommerwirtschaft "Dörenther Klippen"
Somme4rwirtschaft Heinrich Wienkämper
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Sommerwirtschaft "Dörenther Klippen"
Erhard Wienkämper - Zu den Klippen 50
Sommerwirtschaft "Dörenther Klippen"
Erhard Wienkämper - Zu den Klippen 50
Sommerwirtschaft Heinrich Wienkämper
Zu den "Dörenther Klippen" - 1902
 

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Deko Zum Esch  
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Gastwirtschaft u. Colonat Apke - Apke, Gerhard / Kreuzmann - Zum Esch 21 - (Püsselbüren 22)
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Gastwirtschaft u. Colonat Apke,
Gastwirtschaft Apke  und   Bahnhof Esch
Gastwirtschaft u. Colonat Apke - Apke, Gerhard - Zum Esch 21
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Gastwirtschaft u. Colonat Apke,
Apke, Gerhard - Kreuzmann
Zum Esch 21
Gastwirtschaft Apke - (Links)
Apke, Gerhard - Zum Esch 21
Bahnhof Esch (Rechts) 1908
Gastwirtschaft Apke
Apke, Gerhard - Kreuzmann
Zum Esch 21
 

Aufsätze zur Geschichte Ibbenbürens - Kreuzmann - 100 Jahre Dienst am Gast > > >


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Quelle: Ansichtskarten - Sammlung Georg Kipp, Werner Suer, Clemens Beckemeyer, Theo Bosse
 
 
Quelle Anzeigen: Verlag B. Scholten "Illustrierter Führer und Heimatbuch für Ibbenbüren und Umgegend" 1912
 
 
Quelle Anzeigen: Verlag B. Scholten "Illustrierter Führer für Ibbenbüren" 1902
 

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Deko
Von den Restaurationen/Wirtschaften/Gasthöfen und Hotels gibt es 2016 noch . . . gruen punkt
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Deko Bahnhofsgaststätte - Christian Hantelmann - ab 1932 Gustav Ahlswede - Bahnhofstraße 2
gruen punkt Gastwirtschaft Scholmeyer (Schlägel & Eisen) Bahnhofstraße 18 - Samocca
Deko Gaststätte Brinkmann, später B. Averbeck - (Haus Wysada) - Bahnhofstraße 28
Deko Gasthof "Deutscher Kaiser" - (Hotel Nolte - Schuhhaus Keller - Bahnhofstraße 23
Deko Schankwirtschaft von Elise Brachmann "Zum Stollen" - Bergstraße 1
Deko Waldschenke - Jos. Nostheide - (Bußmann) Bergstraße 52
Deko Hotel Quaritsch - (Hotel Hesse) - Breite Straße 16
Deko Gasthof Brüseke / Lüdinghaus - Glücksburger Straße 34
gruen punkt Gaststätte "Zum Groner Wald" - Gravenhorster Straße 66 - Restaurant Zorbas
Deko Altdeutsche Bierhalle von C. Kröner.- (ehem. Buchhandlung Althaus) Große Straße 6
Deko Gasthof Herbring, Elise - (Centralhof) - Große Straße 19
Deko Gasthof Kabbes / Bäckerei Meyer - Große Straße 25
Deko Gastwirtschaft zur Börse - Große Straße 27
Deko Gaststätte "Mohrmannsche Börse" - Große Straße 35
Deko Schankwirtschaft Hermann. Pötter - Große Straße 39
Deko Gasthof Elise Arnsmeyer (Im Haus Hövel) - Große Straße 42
Deko Gasthof der Maria Hoffrogge - Lebensmittel und Wirtschaft - Große Straße 43
gruen punkt Gasthof Heinrich Herbring - Große Straße 49 - Gasthof Heinrich Herbring
Deko Gastwirtschaft Heinrich Neuhaus - Große Straße 78
Deko Gasthof Bäumer (Hotel "Auf der Lienenburg") - Große Straße 81
Deko Gaststätte Ww. Anna Kämpker - Kämpkers Marie - Bockraden 43 - Ibbenbürener Straße 162
gruen punkt Lindenhof / Extrablatt - Am Kirchplatz - Kanalstraße 9 - Extrablatt
Deko Vereinshaus der Gesellschaft "Verein" - Wichernhaus - Klosterstraße 15
Deko Restauration von Gustav Brunne - "Wirtschaft zum Rochushügel" - Laggenbecker Straße 104
Deko Gastwirtschaft Lindenhof - Rest. Wilh. Kipker - Alstedder Hof - Laggenbecker Straße 275
gruen punkt Brockschmidt - Schankwirtschaft Im Aatal - Ledder Straße 394 - Parkhaus Aatal
Deko Restauration Bocketal - Josef Lehmeyer gt. Stallbörger - Lengericher Str. 154
Deko Gast u. Schenkwirtschaft Bernhard Thalmann - Marktstraße 6 - (Tante Anni).
gruen punkt Gasthof Determeyer - Alte Münsterstraße 10 - Das Spielhouse
Deko Restaurant Krusemeyer (Werthmöller) - Münsterstraße 36 - Restaurant Rhodos
Deko "Restaurant zur Werthmühle" H. Langemeyer - Münsterstraße
gruen punkt Gastwirtschaft H. Kellner / H. Altenhövel - Münsterstraße 61 - Tennessee Mountain
gruen punkt Gaststätte August Brügge / Brüggen "Heiland" - Münsterstraße 201 - Hotel Brügge
gruen punkt Gasthof Stricker-Welp, ehemals Linden-Schmidt - Münsterstraße 222 - Hotel Hubertushof
Deko Gastwirtschaft Louis Ottman - Münsterstraße 537 - Dörenthe
gruen punkt Gastwirtschaft "Zum goldenen Anker" - Schröder - Münsterstraße 652 - "Zum goldenen Anker"
Deko Th. Bergschneider - Kontor und Lager:- Oberer Markt 1 - (Hotel Bernhardt / Meyer)
gruen punkt Gasthof / Hotel "Zum Adler" - Oberer Markt 2 - (Neubau Silling - Oberer Markt 2 - Marktkeller
Deko Restauration Ernst Hoffmann - F.J. Vahle Nachf. - Oberer Markt 8
gruen punkt Restaurant Körling - Restaurant Leugermann - Osnabrücker Straße 33 - Hotel / Restaurant Leugermann
Deko Gaststätte Maug 1 (gegenüber der Preussag) Osnabrücker Straße 126
Deko Wirtschaft Kleinhubbert - Ehem. Brinkmann - Osnabrücker Straße 209
Deko Gaststätte Ernst Maug - Maug 2 - Osnabrücker Straße 254
Deko Kornbrennerei Th. Brüggen - Poststraße 3 - (Poststraße 3) - (Kleipa) Am Alten Posthof 25 / 27
Deko Alter Posthof - Hauptgebäude - Gaststätte mit Herberge für die Reisenden - Poststraße 5
Deko Stadtschänke Christian Hantelmann / Rüschenschmidt (Anker Apotheke) - Poststraße 10 - (Poststr. 9)
gruen punkt Gaststätte Heinrich Wulf - Püsselbürener Damm 379 - Altes Gasthaus Wulf
Deko Schenkwirtschaft Christian Meyer - Schulte-Meyer-Leischulte - Rheiner Straße 1
Deko Gasthof B. Schrahmeier / Stork-Wersborg - Rheiner Straße 35
Deko Schenk- u. Gartenwirtschaft Beyer - Rheiner Straße 162
Deko Gasthaus Veit - Rheiner Straße 241 - Bockraden
gruen punkt Schenkwirtschaft W. Heitkamp - Rheiner Straße 324 - Hotel Dickenberg / Antrup
Deko Gartenwirtschaft - Franz Wolters - (Lammers) Zur Deutschen Eiche - Alte Straße 41 - (Püsselbüren16)
Deko Restaurant Felsschlößchen - Josef Kock - Rheiner Straße 602 - Hinter dem Kanal - (Püsselbüren)
Deko Gasthof Carl Meese - (Autermann) - Meesen Elly - Alter Kumpel - Schulstraße 1 (Ringstr. 1)
Deko Brauerei und Gastwirtschaft Holstein - Unterer Markt - (im ehem. Haus Overmeyer) bis 1860
gruen punkt Anna Leydig - (Gasthaus Hilckmann) - Unterer Markt 9 - Ledigs Anna
Deko Lindemann / Kurhaus Waldfrieden, Hotel Lindemann - Waldfrieden 20
Deko Restauration Heeman im Hoek - (Klebekiste) - Wilhelmstraße 2
Deko Gasthof "Zur Sonne" - war Gaststätte Michaelis - Niemeyer - Wilhelmstraße 47
Deko Sommerwirtschaft "Dörenther Klippen" - Erhard Wienkämper - Zu den Klippen 50 - (Zu den Klippen 28)
gruen punkt Gastwirtschaft Apke / Kreuzmann - Zum Esch 21 - Hotel Restaurant Haus Kreuzmann



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Hand
Anzeigen/Werbung von anno dazumal
Brauereien, Hotels und Restaurationen in Ibbenbüren und Umgegend - 1900er Jahre
Hand

Bergschneidersche Dampfkornbranntweinbrennerei
Briefkopf - Brennerei: Bergschneidersche Dampfkorn-Branntwein-Brennerei - Ibbenbüren - Brunnenstraße 2


Theod. Bergschneider - Ibbenbüren
Hotel zum Adler - Am Markt (Oberer Markt)
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Doppel-Korn von Theod. Bergschneider
Aus der Brennerei in der Brunnenstraße 2
Hotel zum Adler - Jos. Lodde - Am Markt 2
Oberer Markt 2
 


E. Hoffmann - Restaurant - Am Markt No. 8.
Deutscher Kaiser (Hotel Nolte
 
E. Hoffmann - Restaurant - Am Markt No. 8.
Oberer Markt 8
Gasthof Deutscher Kaiser (Hotel Nolte) Bahnhofstraße 1
Bahnhofstraße 23
 


E. Hoffmann - Restaurant - Am Markt 8 (Oberer Markt)
Gaststätte Brinkmann, (Averbeck) Bahnhofstraße 4
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E. Hoffmann - Restaurant - Am Markt 8 (Oberer Markt)
Gaststätte Brinkmann, (Averbeck) Bahnhofstraße 4
 


Gasthof A. Schlichter - (vorm. Jos. Werthmöller)
Gasthof "Deutscher Kaiser" - (Hotel Nolte)
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Gasthof A. Schlichter - (vorm. Jos. Werthmöller)
Münsterstraße
Gasthof "Deutscher Kaiser" - (Hotel Nolte)
Bahnhofstraße 1
 


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Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp - Am Kirchplatz
Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp
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Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp - Am Kirchplatz
Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp
 


Gaststätte Th. Herbring - Große Straße 49
Restauration Martin Körling - Leugermann
 
Gaststätte Th. Herbring - Große Straße 49
Restauration Martin Körling - Leugermann
Osnabrücker Straße 33
 


Brauerei Westfalia - Münster i. W.
Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp
Brauerei Westfalia - Münster i. W.
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Brauerei Westfalia - Münster i. W.
Ibbenbürener Bierpalast - H. Glüsenkamp
Am Kirchplatz
Brauerei Westfalia - Münster i. W.
 


Restaurant "Werthmühle" - Langemeyer - Münsterstraße
Adler Brauerei - Greven in Westfalen - 1902
 
Restaurant "Werthmühle" - Langemeyer - Münsterstraße
Adler Brauerei - Greven in Westfalen - 1902
 


Hand  rechts
Grafik - Bekanntmachung
Hand links


Quelle Anzeigen: IVZ Archiv - Ausgaben von 1900 / 03
Quelle Anzeigen: Verlag B. Scholten "Illustrierter Führer für Ibbenbüren" von 1902
Quelle: Adressbuch für den Kreis Tecklenburg von 1905


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Deko Ibbenbüren, die gastliche Stadt
  Auszug aus Alt-Ibbenbüren - Bilder Berichte Geschichten - Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH 1979  

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Für die von auswärts kommenden Besucher gab es damals eine Reihe gepflegter Gasthöfe und Hotels. Im Zentrum der Stadt waren es die Gasthäuser "Deutscher Kaiser" (später Hotel Nolte) in der Bahnhofstraße, "Zum Adler" am Oberen Markt, die Hotels Hantelmann in der Poststraße und Quaritsch in der Breiten Straße, das sich als "Haus ersten Ranges" bezeichnete. Wer hoch zu Roß anreiste - das gab es damals noch -, fand neben dem Gasthof "Zum Adler" einen "Reiterstein" vor, der es dem Gast ermöglichte, nach langem Ritt sicher vom Pferd zu kommen. Radfahrer waren damals vornehme Leute. Für sie empfahl sich Hotel Quaritsch als "Bundeshotel für Radfahrer". An bevorzugtem Platz bot das Gasthaus Körling, später Leugermann, gute Unterkunft. Besonders schön gelegen war eine Fremdenpension im jetzigen Haus Waldfrieden. Um 1900 richtete hier ein Lindemann in der ehemaligen Brauerei und dem dazu gehörenden Gelände einen Waldpark mit Wirtschaft und Fremdenpension ein. Er und sein Nachfolger Vogt führten den Betrieb unter dem Namen "Kurhaus Ibbenbüren". Wandernde Handwerksgesellen fanden im 1899 eingerichteten Kolpinghaus in der Poststraße freundliche Aufnahme. Das Hotel Hantelmann in der gleichen Straße, westlich des Alten Posthofes, konnte den Gästen die erste Kegelbahn Ibbenbürens zur Benutzung anbieten (Hotel 1945 abgebrannt, jetzt an der Stelle die "Stadtschenke".
Touristen und Geschäftsreisende, die mit der Bahn ankamen, wurden von livrierten Hausdienern empfangen. Sie trugen goldgestickt den Namen der gastlichen Stätte an der Mütze und fanden sich mit dem Handkarren zu allen ankommenden Zügen ein.

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Joseph Lodde, Inhaber des Gasthofes "Zum Adler", holte seine Gäste - meist waren es Geschäftsreisende mit großem Gepäck - in einer Halbchaise vom Bahnhof ab. Er machte mit ihnen auch Fahrten zu den Nachbarorten, vor allem nach Mettingen, Recke und Riesenbeck. Für Ausflüge in die schöne Umgebung Ibbenbürens stellten Theodor Glosemeyer und Heinrich Osterhaus Equipagen bereit.

Anzeige Th. Glosemeyer - 1902
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Wer damals, um die Jahrhundertwende und später, in Ibbenbürener Hotels und Gasthöfen Unterkunft fand, brauchte nicht viel Geld anzulegen. Für 1 Mark konnte er zu Mittag speisen, für 1,50 Mark übernachten und für 3 Mark in voller Pension westfälische Gastlichkeit genießen.

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spacer Quelle:
Alt-Ibbenbüren - Bilder Berichte Geschichten von Friedrich E Hunsche (Autor), Bernhard Holwitt (Autor)
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH 1979
Anzeige Glosemeyer : Verlag B. Scholten "Illustrierter Führer für Ibbenbüren" - 1902
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Deko

- Dütt und datt ...

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  • Währungen und Münzen im Königreich Preußen  
  • Währungen und Münzen im Königreich Preußen . . . Provinz Westfalen . . . Ibbenbüren
• Von 1868 - 1875 - 1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennige
• ab 1875 - 1 Mark = 100 Pfennig
 

  • Preußische Maße:  
spacer • 1 Zoll-Pfund = 30 Lot = 500 Gramm (ab 1.1.1861)
• 1 Fuß = 12 Zoll = 144 Linien = 139,13 par. Linien = 0,313853 m
• 1 Elle = 25 1/2 Zoll = rd. 2/3 m,
• 1 Lachter = 80 Zoll = 2,09236 m
• 1 Rute = 32 Fuß = 3,76624 m;
• 1 preußische Meile = 24000 Fuß = 7532,5 m
• 1 Morgen = 180 Quadrat-Ruten = 25920 Quadrat-Fuß = 0,2553 ha
• 1 Quart = 64 Kubik-Zoll = 1/27 Kubik-Fuß = 1,14503 l
• 1 Oxhoft = 1 1/2 Ohm =3 Eimer = 6 Anker = 180 Quart = 2,0611 hl
• 1 Scheffel = 16 Metzen = 48 Quart = 16/9 Kubik-Fuß = 0,54961 hl
• 1 Wispel = 24 Scheffel = 13,191 hl
• 1 Tonne = 4 Scheffel = 2,19846 hl
• 1 Klafter = 108 Kubik-Fuß = 3,3389 cbm
• 1 Schachtrute = 144 Kubik-Fuß = 4,4519 cbm
• 1 Pfund = 30 Lot (zu 4 Quentchen zu 10 Zent zu 10 Korn) = 500 g
• 1 Zentner = 100 Pfund, 1 Schiffslast = 40 Zentner
• 1 Karat = 4 Grän = 64 Teile = 205,537 mg
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spacer Quelle:: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/provinz_westfalen.htm spacer

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Deko Die ländlichen Gasthäuser / Dorfkrüge :: Nach 1800 unterscheidet man z.B. in Cloppenburg ... spacer

spacer • Laden- und Schankwirtschaften der unteren 1. Classe
• Schenken der 2. Classe (einschließlich der Schnaps- oder Weinschenke)
• Schenken der 3. Classe, also der großen Herbergen in den Städten, in der Regel auch Poststationen
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Bier In den Wirtshäusern war meist kein gutes Bier zu bekommen oder an trinkbares Bier überhaupt zu denken, was wohl mit den langen Standzeiten in den Fässern und den fehlenden Konservierungs- und Kühlmitteln zusammenhing: Bier konnte mit Hilfe des Hopfens nur kurze Zeit auf ca. eine Woche konserviert werden. Hausbrauereien brauten nur für den eigenen Bedarf. Auf den Höfen war Bier sicher nicht ein allgemein tägliches Getränk, denn der Bierkonsum ging im 18. Jahrhundert zurück.

Schnaps war gebrannter Korn und übertraf Bier an Beliebtheit bei weitem, also keine Chance für fremde Früchte. Die Hausbrennereien wurden von amtswegen beobachtet, damit die Menge besteuert werden konnte und nicht zuviel Korn verwendet wurde, denn man befürchtete immer eine Hungersnot (Brennereyerlaubnis, im hannöverschen Braunahrungsrecht, bzw. Brennnahrungsrecht).

Kaffee wurde immer nur roh geliefert und wurde an Ort und Stelle im Kaffeebrenner, Kaffepauke oder Kaffeetrommel geröstet. Vor dem Rösten kann man ihn noch in wallend kochendem Wasser reinigen und dann trocknen. Der Kaffee wurde entweder in der Kanne unter Rühren aufgegossen (türkische Methode) oder in einem separaten Topf wie Tee (chinesische Methode) aufgekocht. Dem Kaffeepulver darf dabei etwas Senf oder Zucker beigegeben werden.

Wein ist das Getränk der bäuerlichen Oberschicht und wohlhabender Bürger, welches ein wohlbestallter Wirt in Vorrat zu halten hatte. Üblicherweise kam der rote Wein aus Bordeaux, die weißen vom Rhein oder aus Ungarn. Sogar in den kleineren Ackerbürgerstädten waren Weinschänken durchaus üblich (siehe Cloppenburg).

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Von den Trink-, Vorrats- und Ausschankgefäßen

Schnaps
Dickwandige Schnapsgläser mit eingestochener Luftblase. Kleine Zinnbecher (weniger beliebt) Taskenpuffer, kleine plattrunde Flasche, die auf die Jagd und dergleichen mitgenommen wird, auch „von versoffenen Weibern in der Tasche“ getragen wird. Schnapsflaschen aus Glas, oft mit bemalt und mit Sinnsprüche versehen „Christi Leid meine Freude“ und „Trinck gutten wein laß Wasser sein!“ Branntweinflasche aus Steinzeug

Bier: Daubenkrug - Flachdeckelkrug aus Zinn oder Silber - Glaskrug (eher selten) - Passglas
Fayencenkrug (Walzenkrug) mit oder ohne Standring.


Zum Ausschenken des Bieres: Zinnkrug - Standtöte, geböttchert - Hängetöte - Trageflasche aus braunem Steinzeug für das Erntebier - Maßkrug aus Zinn

Wein - Kelchglas für Wein. - Karaffe für Wein - Bouteille (bauchige Flasche)

Kaffee - Koppchen mit hohen Schalen - Kaffeekanne mit Tülle oder Schneppe - Kranenkanne vulgo Dröppelminna Kaffeemühle - Zuckerhut - Zuckerzange.

Mokka - Mokkakanne mit Quirl. - Mokkatassen? - Tee scheint nicht üblich gewesen zu sein.

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spacer Quellen:
Der Dorfkrug in der nördlichen Lüneburger Heide - Ca. 1750-1810 - Von Dr. Martin Klöffler - S. 4-7

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  Hermann Kaiser: Der große Durst – von Biernot und Branntweinfehden – rotem Bordeaux und schwarzem Kaffee, Materialien & Studien zur Alltagsgeschichte und Volkskultur Niedersachsens, Heft 23, Stiftung Museum Cloppenburg, Cloppenburg 1995  

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Deko 12 Ibbenbürener Wirte vor dem Königlichen Schöffengericht .....    
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Nach der Polizei-Verordnung von 1901 war jeder Gastwirt verpflichtet "den Haupteingang durch eine vor der Thüre oder im Oberlichte der Thüre anzubringende, hellbrennende Glühlampe oder Laterne zu beleuchten
Quelle: Geschichte der Brauereien und Gaststätten - Ausstellungstafeln

Alle zur Gemeinde gehörigen Einwohner sind zu den Gemeindebedürfnissen beizutragen verpflichtet. Doch darf die Befriedigung eines solchen Gemeindebedürfnisses nicht auf Kosten einer einzelnen Klasse von Eingesessenen erfolgen.

Historische Laterne
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12 Ibbenbürener Wirte vor dem Königlichen Schöffengericht
weil vor ihrer Schanktür keine Laterne brannte - Von Friedrich E. Hunsche

Im Jahre 1884 sollten zwölf Gastwirte in Ibbenbüren von der Polizei bestraft werden, weil sie angeblich alle während der Dunkelheit abends den Platz vor ihren Wirtschaften unbeleuchtet gelassen hatten. Da alle dagegen Einspruch erhoben und aussagten, das sie ihre Lokale mit Eintritt der Dunkelheit schließen, musste die Sache vor dem Schöffengericht Ibbenbüren verhandelt werden. Dabei wurden die zwölf Gastwirte auf Kosten der Staatskasse freigesprochen! Wir veröffentlichen hier ein uns von Herrn Mohrmann zur Verfügung gestelltes Schriftstück von 1884, das folgenden Wortlaut hat: Im Namen des Königs!

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spacer In der Strafsache gegen ...

1.
den Wirt Ferdinand Hoffschulte,
2. den Wirt Georg Rohmann,
3. den Wirt Anton Mohrmann,
4. den Wirt Hermann Brockmöller,
5. den Wirt Theodor Herbring,
6. den Wirt Rudolf Hantelmann,


7
. den Wirt Heinrich Jörgens,
8. den Wirt Carl Kröner,
9. den Wirt Theodor Dorfmüller,
10. den Wirt Heinrich Herbring,
11. den Wirt Joseph Vahle,
12. den Wirt Friedrich Drees,
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Historische Laterne
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Sämtliche zu Ibbenbüren wegen Übertretung der Lokalpolizeiverordnung vom 30. November 1883 hat das Königliche Schöffengericht zur Ibbenbüren in der Sitzung vom 29. October 1884, an welcher teilgenommen haben:

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1. Amtsrichter Boele als Vorsitzende,
2. Gutsbesitzer von Baar und
3. Landwirt Benningmeyer als Schöffen, Amtmann Dittrich als Beamter der Staatsanwaltschaft, Büreau-Diätar Nacke als Gerichtsschreiber, für Recht erkannt. Die Angeklagten werden kostenlos freigesprochen, die denselben erwachsenen nothwendigen Auslagen werden der Staatskasse auferlegt.

Der weitere Inhalt als Word Dokument - Download > > >

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Nota bene! Im Grunde war es also nicht die Ibbenbürener Polizei, die den 12 Gastwirten etwas an den Laternen flicken wollte, sondern die Verordnung der Königlichen Regierung in Münster vom 16. August 1883 stand im Widerspruch zur Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen vom 19. März 1856! Vermutlich haben die Ibbenbürener Gastwirte dabei ihren Spaß gehabt.

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Quelle: Heimat-Zeitung des Tecklenburger Landes Nr. 31 - Beilage der IVZ vom 29.10.1988

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Deko Bücher zum Thema

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Ibbenbüren. Einst und Jetzt

Von Anton Rosen
Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952
Umfang: 535 S. : Ill., Kt.



Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
Ibbenbüren - Einst und jetzt
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Ibbenbüren - Vom ländlichen Kirchspiel zur modernen Stadt

Von Friedrich Ernst Hunsche
Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Gerhard Keller

Verlag Bernhard Scholten, 453 Ibbenbüren, 1974
256 Seiten, Gebunden

Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
Ibbenbüren - Vom ländlichen Kirchspiel zur modernen Stadt
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Alt-Ibbenbüren
- Bilder Berichte Geschichten

von Friedrich E Hunsche (Autor), Bernhard Holwitt (Autor)
2. überarbeitete und erweiterte Auflage: Dezember 1980
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH 1980
Gebundene Ausgabe: 272 Seiten


Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
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Illustrierter Führer und Heimatbuch für Ibbenbüren und Umgegend

Hrsg. Verschönerungs-Verein zu Ibbenbüren
Druck, Bernhard Scholten, Ibbenbüren, 1912
Ibbenbüren in Westf.1912
76 Seiten


Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

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Adressbuch für den Kreis Tecklenburg - 1905
umfassend die Ämter
Ibbenbüren, Bevergern-Dreierwalde, Brochterbeck-Ladbergen, Lengerich,
Lienen, Lotte-Wersen, Mettingen-Recke, Riesenbeck-Hörstel, Schale-
Hopsten-Halverde, Tecklenburg-Ledde-Leeden, Westercappeln

Druck und Verlag - Bernhard Scholten, Ibbenbüren 1905
237 Seiten, Gebunden

Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
Adressbuch für den Kreis Tecklenburg - 1905
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Illustrierter Führer für Ibbenbüren und Umgegend

Hrsg. Verschönerungs-Verein zu Ibbenbüren
Druck, Bernhard Scholten, Ibbenbüren, 1902
Ibbenbüren in Westf.1902
64 Seiten
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/3188397

Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
Illustrierter Führer für Ibbenbüren und Umgegend
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Bucharchiv im Stadtmuseum Ibbenbüren

Bitte beachten Sie, dass in unserem Bucharchiv Ausleihe und Fernleihe nicht möglich sind. Unsere Bestände sind nach Vereinbarung einsehbar.

Info Stadtmuseum:
Tel.: 0 54 51 - 504 77 95 - E-Mail: info@stadtmuseum-ibbenbueren.de


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Deko Links zum Thema ::  
     
• Die Entwicklung des Brauereiwesens in Westfalen
https://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Wirtschaft/Brauereiwesen
Die Entwicklung des Brauereiwesens in Westfalen als PDF

• Geschichte der Brauereien und Gaststätten in der Region Rhein-Erft-Rur
http://www.pulheim.de/file_453-176442-24902/bier_lokal_alle_-ausstellungstafeln_kl.pdf

• Brauerei-Museum Dortmund
www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/brauerei_museum

• Der Dorfkrug - In der nördlichen Lüneburger Heide - Ca. 1750-1810
http://www.ingenieurgeograph.de/Living_History/Material/Kloffler_Dorfkrug
Bierfässer


• Beilage zur IVZ :: Heimat und Leben - Nr. 8 vom Dienstag, den 29. April 1930 - 5. Jahrg.
Thema: Bierbrauereien in Ibbenbüren - Namen und andere Bezeichnungen im Ibbenbürener Bergbau - Halverde
Nicht im IVZ Online Archiv - Nur im Stadtmuseum!


• Beilage zur IVZ :: Heimat und Leben - Nr. 3 vom Dienstag, den 7. Februar 1933 - 7. Jahrg.
Thema: Über Brauereien und Brennereien im Kreise Tecklenburg
IVZ Online Archiv - http://archiv.ivz-aktuell.de/index4.php?id=8755&pageno=7

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Quellen:

• Ansichtskarten - Sammlung Georg Kipp, Werner Suer, Clemens Beckemeyer, Theo Bosse
Anzeigen/Werbung - IVZ Archiv - Ausgaben von 1900/03
Anzeigen/Werbung - Verlag B. Scholten "Illustrierter Führer für Ibbenbüren" von 1902

Anzeigen/Werbung - Verlag B. Scholten 1Illustrierter Führer und Heimatbuch für Ibbenbüren und Umgegend" 1912
Anzeigen/Werbung - Adressbuch für den Kreis Tecklenburg von 1905
• Auszug aus - Ibbenbüren - Einst und Jetzt - Anton Rosen - Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952
• Auszug aus - Alt-Ibbenbüren - Bilder Berichte Geschichten von Friedrich E Hunsche (Autor), Bernhard Holwitt
(Autor) Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH 1979
• Beilagen zur IVZ :: Heimat und Leben


 
Foto Seite oben - Zeichnung von August Dorfmüller - Ibbenbüren 1844
 


© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren e. V.
Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren
Stadtmuseum Ibbenbüren
Aktualisiert/Update 15.10.2022
www.stadtmuseum-ibbenbueren.de
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