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mit Bildbeschreibung 25 Dez


Fast 100 Jahre alte Modelleisenbahn
22.12.2023
Stadtmuseum
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Eisenbahn
Die alte Blecheisenbahn stammt aus den 1930er Jahren. Jetzt läuft sie wieder. | Foto: Stadtmuseum
 

Von Linda Braunschweig

Pünktlich zu Weihnachten hat das Stadtmuseum Ibbenbüren ein Ausstellungsstück restauriert zurückerhalten: eine alte Eisenbahn aus Blech. Sie hat vermutlich vor bald 100 Jahren schon Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum leuchten lassen, denn das gute Stück stammt aus den 1930er Jahren, wie Jürgen Bucken vom Stadtmuseum mitteilt. Die Reste der Eisenbahn hatte das Museum vor einigen Jahren von einem Ibbenbürener überreicht bekommen. „Leider funktionierte nur der Zugzielanzeiger. Alles war verbogen und verzogen“, erinnert sich Bucken. „Durch Zufall bekamen wir Kontakt zu einem Bastler aus Ennigerloh, der Riesenspaß hatte, dieses historische Blechspielzeug wieder in Gang zu bringen.“ Passend zur Weihnachtszeit habe dieser das Museumsteam nun mit einem Besuch überrascht, zwei Kartons in den Armen. Darin befanden sich die restaurierten Blechteile wie Schienen, Lokomotive, Anhänger, Häuschen, Bahnhof und Zubehör.

„Nach vielen Jahren im Keller rattert die Bahn nun ihre Runden im Obergeschoss des Stadtmuseums“, so Bucken. Und das ist am Sonntag, Heiligabend, von 15 bis 18 Uhr geöffnet.




„Die Geschichten springen mich an“
Interview mit Mirjam Müntefering
31.10.2023
Stadtmuseum
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Müntefehring
Mirjam Müntefering liest am 4. November aus ihrem historischen Roman "Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit". | Foto: Buchhandlung Volk

Von Daniela Lepper

Mirjam Müntefering liest am 4. November in der Buchhandlung Volk aus ihrem historischen Roman „Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit“. Im Interview verrät Sie, warum er im Tecklenburger Land spielt und was Gäste ihrer Lesung erwartet.

Mirjam Müntefering ist nicht nur die Tochter des ehemaligen SPD-Arbeitsministers Franz Müntefering, sondern auch eine erfolgreiche Schriftstellerin. Am 4. November liest sie in der Buchhandlung Volk aus ihrem neuen Roman „Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit“, den sie unter ihrem Pseudonym Lotte Grünewald veröffentlicht hat. Im Interview mit unserer Redaktion, verrät sie, was das Ibbenbürener Stadtmuseum damit zu tun hat und warum sie auf ihrem Laptop eine „Romanschatzkiste“ hat.

Sie leben in Hattingen. Warum haben Sie einen historischen Roman geschrieben, der im Tecklenburger Land spielt?

Mirjam Müntefering: Gut Friesenhain ist der erste Band von meiner ersten historischen Saga. Dabei wollte ich eigentlich nie etwas Historisches schreiben, weil ich nicht gerne recherchiere. Aber dann haben mich zwei Themen gelockt, nämlich die Frauenbewegung und Pferde. Und was ist die Pferderegion in Deutschland? Das Münsterland! Hinzu kommt, dass es nicht allzu weit von den Niederlanden entfernt sein durfte, weil die Familie von Scheweney familiäre Verbandelungen dorthin hat, die in der Handlung eine Rolle spielen. Ich komme ursprünglich aus dem Sauerland und wohne jetzt in Hattingen. Das ist also nicht so weit weg. Ich habe schon oft Lesungen im Münsterland gehabt und mich ein bisschen umgeschaut und gedacht: In der Nähe von Ibbenbüren, da ist es doch hübsch und es eignet sich als Ort für ein fiktives Gestüt wie Gut Friesenhain. Und dann war ich in diesem wunderschönen Stadtmuseum in Ibbenbüren und habe eine kleine Führung von Frau Bucken bekommen und dann war das eigentlich gesetzt.

Wann war für Sie klar, dass Sie Autorin werden wollen?

Müntefering: Ich habe schon als kleines Kind Sachen erfunden und erzählt. Wenn man nur einige wenige Bücher veröffentlicht und nicht gerade einen Beststeller landet, kann man vom Schreiben erstmal nicht leben. Deshalb habe ich Filmwissenschaften studiert und beim Fernsehen eine Ausbildung zur Redakteurin gemacht. Die Arbeit dort hat mir aber keinen Spaß gemacht. Deshalb habe ich überlegt, was ich stattdessen machen kann, um meine Brötchen zu verdienen und trotzdem Zeit zum Schreiben zu haben. Dann habe ich im Jahr 2000 eine Hundeschule aufgemacht, die ich vor zwei Jahren verkauft habe.

Sie schreiben Krimis, Fantasyromane, Kinderbücher und jetzt historische Romane. Warum wollen Sie sich nicht auf ein Genre festlegen?

Müntefering: Wenn man vom Schreiben leben will, muss man viel publizieren. Da ich ein neugieriger Menschen bin und auch gerne lerne, habe ich immer wieder das Bedürfnis, neue Welten für mich zu erobern.

Haben Sie ein Lieblings-Genre?

Müntefering: Viele sagen bei dieser Frage: Es ist immer das, woran ich gerade schreibe. Aber ich will ehrlich sein: Mein Lieblings-Genre ist Fantasy. Schon als Kind habe ich das am liebsten gelesen. Ich liebe die anderen auch, deshalb bezeichne ich mich als ,genrepolygam‘, aber ich würde nie etwas schreiben, was ich selbst nicht lesen würde, zum Beispiel blutige Horrorthriller. Das sind so düstere Energien, mit denen ich mich einfach nicht beschäftigen will.


Wie finden Sie Ihre Geschichten?

Müntefering: Auf meinem Laptop gibt es eine Rubrik „Romanschatzkiste“, wo ich Ideen sammle, die mich anspringen. Wenn man gut trainieren würde und keine gesundheitlichen Einschränkungen hat, würde man irgendwann auch einen Marathon schaffen. Genauso ist es mit dem Schreiben: Wenn man das trainiert, wenn man das sein Leben lang als Beruf und vor allem mit Leidenschaft macht, dann kann man gar nicht durch die Welt gehen, ohne dass einen von allen Seiten Geschichten anspringen.

Was erwartet die Gäste Ihrer Lesung?

Müntefering: Ich bin eine Geschichtenerzählerin und eine Geschichte beginnt immer vorne. Also fange ich mit dem sehr spannenden Prolog an und starte dann in die Geschichte, indem ich die Protagonistin Luise vorstelle und wie das Leben auf Gut Friesenhain so aussieht. Schnell komme ich dann an den ersten Knackpunkt in ihrem Leben in Form eines streng geführten Gespräches mit der Mutter, sodass man weiß, was Luise in der nächsten Zeit erwartet. Und dann schicke ich sie auf eine Versammlung der Frauenbewegung. Ich lese sehr gerne und gebe mir Mühe, unterschiedliche Stimmen für die auftretenden Personen zu finden. Aber ich sitze nicht nur vorne und lese, sondern komme auch gerne mit dem Publikum ins Gespräch und beantworte Fragen. Ich hoffe, dass es ein spannender Abend wird, an dem alle viel Spaß haben und vielleicht noch ein bisschen Neues mit nach Hause nehmen, was sie über die Zeit um 1895 noch nicht wussten.





Bedeutender Beitrag zur Stadtgeschichte
Ibbenbürener Urkunden 1146 bis 1696
28-10-2023
Stadtmuseum
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 Bedeutender Beitrag zur Stadtgeschichte
Das Urkundenbuch für Ibbenbüren wurde am Donnerstagnachmittag im Freizeithof Bögel-Windmeyer offiziell vorgestellt. Von links: Prof. Dr. Gerd Althoff, Siegfried Rauer, Josef Bröker, Jürgen Bucken, Annette Bucken, Dr. Christof Spannhoff und Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer. | Foto: Claus Kossag

Herausgeber ist der Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren, gedruckt wurde die Broschüre von der IVD und gefördert hat das Projekt die Kreissparkasse Steinfurt.

Ein wichtiger Beitrag zur Ibbenbürener Stadtgeschichte, Ergebnis jahrelanger akribischer Arbeit von Ehrenamtlichen, ist am Donnerstag im Freizeithof Bögel-Windmeyer offiziell vorgestellt worden. Im Beisein von etwa 40 geladenen Gästen wurde das Ibbenbürener Urkundenbuch präsentiert. In einer Broschüre gelistet sind, wie berichtet, 259 Urkunden aus den Jahren 1146 bis 1696. Auf einer dazugehörigen CD finden sich nicht nur die Urkunden, sondern auch deren Übertragung in die heutige Schrift (Transkription), die Übersetzung aus dem Lateinischen und zu jeder Urkunde eine Zusammenfassung (Regeste).


Suche in zig Archiven
Josef Bröker, profunder Kenner der Heimatgeschichte, erinnerte an die Anfänge zum Urkundenbuch vor nunmehr 40 Jahren, als er zusammen mit Siegfried Rauer und dem kürzlich verstorbenen Paul Merschmeier mit dem 1982 gegründeten historischen Verein darangegangen sei, nach Urkunden zu suchen. Nachgeschaut habe man „in den Staatsarchiven Münster, Detmold, Osnabrück, Oldenburg, Marburg, in den niederländischen Archiven Zwolle, Assen, Utrecht und Den Haag, im belgischen Staatsarchiv Brüssel, in Merseburg in der damaligen DDR, im lettischen Staatsarchiv in Riga, im Archivamt für Westfalen, das auch viele adelige Privatarchive betreut und nicht zu vergessen in den heimischen evangelischen und katholischen Pfarrarchiven, sodass mit dem heutigen Tag das Ergebnis dieses Gehens und Schauens in Form einer Broschüre mit digitaler Einlage, also das digitale Ibbenbürener Urkundenbuch, vorgestellt und genutzt werden kann“. Bröker stellte fest: „Diese mit viel Herzblut betriebene ehrenamtliche Arbeit hat sich gelohnt und fand ihren Niederschlag in zahlreichen Publikationen und Vorträgen, zumal das verschollen geglaubte Archiv des adeligen Hauses Grone im Staatsarchiv Münster wiedergefunden werden konnte.
Dessen Urkunden und Akten erbrachten nicht nur neue Erkenntnisse zur Geschichte dieses kleinen Landadelssitzes, sondern widerlegten unter anderem auch die bisherigen Ansichten von einer mächtigen mittelalterlichen Wasserburg, in die sogar Kaiser Lothar Einkehr hielt, denn genau an dieser Stelle, wo diese Burg verortet wurde, erbaute Johann von Grothaus zum Grone 1629 das neue adelige Haus Grone, weil das alte zusammengefallen war. Außerdem konnte mithilfe dieses Archivs und Urkunden des adeligen Hauses Marck in Tecklenburg endlich der tecklenburgische Ahnherr der heute noch blühenden baltischen Familie von Grotthauss gefunden werden.“ Bröker dankte den Eigentümern der westfälischen Adelsarchive, „die bereitwillig ihre Urkunden zur Verfügung gestellt haben, was keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist“. Dr. Christof Spannhoff danke er dafür, „dass dieses Werk auch den richtigen wissenschaftlichen Stallgeruch erhielt“. Und alles wäre nur Stückwerk geblieben, „wenn nicht Jürgen Bucken als ausgewiesener IT-Experte dafür gesorgt hätte, dass aus einem herkömmlichen Urkundenbuch ein digitales Meisterwerk entstehen konnte“.


„Also ran an die Quellen!“ Dr. Christof Spannhoff

Dr. Christof Spannhoff betonte die „mühevolle Fleißarbeit“ der Macher des Urkundenbuches. Aufgrund der wechselhaften Geschichte Ibbenbürens sei der Urkundenbestand auf zahllose Archive verteilt. Weite Archivreisen seien nötig gewesen, um die wichtigen Dokumente zusammenzuführen. Spannhoff zum Ergebnis: „Die Zusammenstellung der Ibbenbürener Urkunden bietet also ein neues aufschlussreiches Quellencorpus, aus dem die regionale Geschichtsforschung in den nächsten Jahren noch zahlreiche neue Erkenntnisse ziehen werden wird.“

Nach einem Gastvortrag des bekannten Historikers Prof. Dr. Gerd Althoff, dessen Heimatort Riesenbeck ist und der in Ibbenbüren zur Schule gegangen ist, einer kurzen Vorstellung des Stadtmuseums durch die Vorsitzende Annette Bucken sowie einer Einführung in das digitale Urkundenbuch durch Jürgen Bucken, erfolgte die Übergabe des Werkes an die Gäste. Die machten reichlich Gebrauch davon, die Spendenbox für das Stadtmuseum zu füllen, bevor gefachsimpelt wurde.

Dr. Marc Schrameyers Schlusswort am Ende der Veranstaltung: „Es ist deutlich geworden, welchen Wert das Urkundenbuch für die Stadt hat.“





Viele Projekte und wenig Geld
Förderverein Stadtmuseum

Donnerstag, 12.10.2023
Stadtmuseum
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Förderverein Stadtmuseum
Abgesehen vom neu gewählten 3. Beisitzer, Lothar Leistner (2.v.l.), blieb der Vorstand des Fördervereins Stadtmuseum Ibbenbüren unverändert (v.l.): Heiner Jessing (Schriftführer), Dirk Hawerkamp (Schatzmeister), Annette Bucken (1. Vorsitzende), Jürgen Bucken (2. Vorsitzender) und Werner Suer (Beisitzer). Matthias Franke (Beisitzer) fehlt auf dem Foto. | Foto: Holger Luck


Von Holger Luck
Auf der nur mäßig besuchten Jahreshauptversammlung am Mittwochabend im Saal des Kulturhauses stellte der Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren unter anderem den Stand der Planungen für das 2024 anstehende Jubiläum „300 Jahre Stadtrechte“ vor. Die Veranstaltungen plant der Museumsverein gemeinsam mit der Volkshochschule und der Stadtmarketing Ibbenbüren GmbH, wie Albert Recknagel für den Arbeitskreis Stadtgeschichte darlegte.

Nachdem lange 1721 als Jahr der Stadtwerdung galt, hatten die Museumsaktiven vor einigen Jahren herausgefunden, dass Ibbenbüren erst im Jahr 1724 - nämlich mit der Einführung der Akzise (Steuer) - seine Stadtrechte erhielt. Rund um die Ereignisse dieser Zeit gibt es von Februar bis Mai 2024 eine Reihe von Vorträgen an wechselnden Orten, unter anderem in der Christuskirche. Neben den politischen Zusammenhängen wird auch der Alltag der Menschen Thema sein. Auftakt ist am 4. Februar eine Matinee im Bürgerhaus. Zugleich sollen die Vorträge, die derzeit unter anderem von Dr. Christof Spannhoff, Sebastian Schröder und Albert Recknagel erarbeitet werden, in einer weiteren Publikation der Schriftenreihe des Stadtmuseums erscheinen.
Von Holger Luck
Von Holger LuckVon Holger LuckBei aller Rührigkeit der Museumstruppe um Annette und Jürgen Bucken, ist es um die Vereinsfinanzen nicht eben gut bestellt, wie der Kassenbericht von Schatzmeister Dirk Hawerkamp zeigte. Ein veritables Minus im Rechenschaftsjahr und Heizkosten für das Museumsgebäude, die sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hatten, brachten den Vorstand zu dem Schluss, dass man sich zeitnah um eine „Anpassung des Zuschusses“ von der Stadt sowie um weitere Sponsorengelder kümmern müsse, wolle man als Museumsverein handlungsfähig bleibe

Der ebenfalls beim Stadtmuseum angesiedelte Lenkungskreis Stolpersteine hat eine weitere Verlegung der markanten Erinnerungssteine für Opfer des Nationalsozialismus im Visier, allerdings gibt es hierfür noch keinen Termin. Neben jüdischen Ibbenbürenerinnen und Ibbenbürenern sollen dann auch anonyme Gruppen wie Euthanasieopfer oder Zwangsarbeiter Berücksichtigung finden. Hier seien anstatt der individuellen Stolpersteine breitere Stolperschwellen vorgesehen, wie Gernold Mudrack, Sprecher des Lenkungskreises, erläuterte. Als nächstes steht für die Stolperstein-Initiative das jährliche Gedenken zum 9. November auf dem Plan. Hier gibt es erneut die Zusammenarbeit mit dem Kepler-Gymnasium. Diesmal, so Mudrack, liege die Organisation fast vollständig in den Händen der Schülerinnen und Schüler, die die Ausstellung „Im Abseits – Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ des Deutschen Fußballmuseums Dortmund in den Mittelpunkt stellen werden. Anders als sonst findet die Gedenkveranstaltung ausschließlich in den Räumlichkeiten des Kepler-Gymnasiums statt. Beginn ist dort um
18.30 Uhr. n.





Detektive wieder erfolgreichLicht aus dem Dunkel der
Geschichte

Altes Motiv der Blauen Ecke

Von Redaktion ivz - 06.10.2023
Stadtmuseum
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f Blaue Ecke
Die Blaue Ecke etwa um 1935/36, links die Gaststätte Schlichter, heute Zahnarztpraxis Ungruhe. | Foto: Stadtmuseum/Nachlass Hermann Clemens Gustav Beermann

Mit Akribie und detektivischem Spürsinn ist es den ehrenamtlichen Frauen und Männern des Stadtmuseums Ibbenbüren wieder einmal gelungen, einen kleinen Foto-Schatz zu heben und vor allem räumlich und zeitlich einzuordnen. Dabei handelt es sich um ein Foto der Blauen Ecke, also der heutigen Kreuzung Münsterstraße/Ledder Straße/Weberstraße.
Wie Jürgen Bucken, 2. Vorsitzender des Stadtmuseums, berichtet, war die Recherche durchaus anspruchsvoll. Aus dem Nachlass des Ibbenbüreners Hermann Clemens Gustav Beermann, geboren am 4. Juni 1900, erhielt das Stadtmuseum viele Negativ-Streifen aus alten Zeiten. Knackpunkt wie so häufig bei alten Foto-Dokumenten: Allesamt waren ohne Datum. Da auf den Negativen nicht direkt zu erkennen war, ob es sich um Ibbenbürener Motive handelt, wurden im Archiv des Stadtmuseums an der Breiten Straße sämtlich Negative aus dem Nachlass Beermann digitalisiert - je Streifen 36 Aufnahmen.


„Es gibt drei Erklärungsmöglichkeiten, warum es ‚Blaue Ecke‘ heißt.
Was stimmt, ist wohl vom Winde verweht.

Zunächst waren auf den Fotos nur Motive aus Berlin und Umgebung zu sehen. Doch dann, beim 26. Film, war unverkennbar der Turm der Christuskirche Ibbenbüren zu sehen. Jürgen Bucken: „Sofort herrschte Aufregung in der Arbeitsgruppe im Archiv des Stadtmuseums.“ Und die stieg beim nächsten Motiv. Könnte das nicht die Blaue Ecke sein? Bucken: „Und so war es, die alte Gaststätte Schlichter war zu sehen.“
Nun ging es um die zeitliche Einordnung. Da auf dem Filmstreifen auch Motive zur Vorbereitung des Baus des Berliner Olympiastadions waren, kamen die Mitglieder des Stadtmuseums zu dem Schluss, dass es sich um die Blaue Ecke aus den Jahren um 1935/36 handeln musste. .

Ein aktuelles Foto der Blauen Ecke, links die Zahnarztpraxis Ungruhe. Ein aktuelles Foto der Blauen Ecke, links
die Zahnarztpraxis Ungruhe. | Foto: Stadtmuseum/Jürgen Bucken Die Arbeitsgruppe des Stadtmuseums recherchierte weiter und konnte dann eine genauere Beschreibung des Fotomotivs Blaue Ecke geben. Dazu schreibt Jürgen Bucken: „Der Fotograf steht auf der Oststraße, die eigentlich noch keine Straße sondern nur ein Weg für Fußgänger und Kutschen war. Das Durchfahren dieses Weges war wohl auch nicht erlaubt. Auf der linken Seite ist die Gaststätte Schlichter (heute Zahnarzt Ungruhe) zu erkennen. Direkt hinter der Ecke geht nach links die Ledder Straße ab. Das Gebäude dahinter ist das Haus Driemeier. Etwas rechts davon ist mit etwas Phantasie die Münsterstraße vor dem Amtsgericht zu erkennen. Ganz rechts sieht man die Hecke der ‚Türmchenschule‘ (heute AOK) und am Ende tatsächlich ein Verkehrsschild: Vorfahrt achten. Übrigens: Die Oststraße wurde dann 1940 zur ‚Umgehungsstraße‘ ausgebaut. Natürlich am Anfang noch mit Kopfsteinpflaster.“


Der Name Blaue Ecke
Warum heißt die Blaue Ecke eigentlich Blaue Ecke? Dazu schreibt Jürgen Bucken: „Eigentlich müsste es ja Blaue Kreuzung heißen. Auf dem Foto ist aber gut zu erkennen, dass es ursprünglich nur eine abknickende Vorfahrt der Münsterstraße war. Die Oststraße und Ledder Straße sind unbedeutend. Erklärungsmöglichkeiten für Blaue Ecke, die uns im Stadtmuseum erzählt wurden: 1. Zwei Kneipen an der Ecke, aus denen die Gäste ‚blau‘ herauskamen; 2. Die Kreuzung war mit Blaubasalt gepflastert; 3. Das Weiß des Fachwerks vom Haus Schlichter war sooo weiß, dass es in der Sonne schon fast hellblau wirkte.“ Bucken abschließend: „Was stimmt, ist wohl vom Winde verweht.“amtlichen Frauen und Männern des Stadtmuseums Ibbenbür

IIbbenbüren Blaue Ecke mit Oststraße
Ibbenbüren Blaue Ecke mit Ledder Straße
IIbbenbürenBlaue Ecke mit Münsterstraße -
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ivz - 06.10.2023 - Claus Kossag - https://www.ivz-aktuell.de/articles/296807/ibbenbueren/v





Licht aus dem Dunkel der Geschichte
Ein Ibbenburener Urkundenbuch
Von Redaktion ivz - 15.09.2023
Stadtmuseum
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: Josef Bröker, Jürgen und Annette Bucken und Dr. Christoph Spannhoff
Freuen sich über die bevorstehende Veröffentlichung des Ibbenbürener Urkundenbuches: (v.l.) Dr. Christoph Spannhoff, Josef Bröker, Annette und Jürgen Bucken. | Foto: Cornelia Ruholl

iSie sind Detektive der Geschichte Ibbenbürens: Josef Bröker, Jürgen und Annette Bucken und Dr. Christoph Spannhoff sitzen im Stadtmuseum zusammen und freuen sich über die bevorstehende Veröffentlichung des Ibbenbürener Urkundenbuches. Satte 259 Urkunden beinhaltet das Buch. Die Urkunden sind dabei nicht in gedruckter Form verfügbar, sondern aufgrund der besseren Nutzbarkeit entschied man sich, sie auf einer CD in digitaler Form einer zugehörigen Broschüre beizufügen. Es ist das bleibende Verdienst von Paul Merschmeier und Siegfried Rauer, diese Archive auf eigene Kosten besucht und deren Ibbenbüren betreffende Urkunden gesichtet zu haben. Der kürzlich verstorbene Paul Merschmeyer übernahm als intimer Kenner der lateinischen Sprache die Übersetzung und Transkription der lateinischen Urkunden.

Den aktiven Mitgliedern des 1984 gegründeten Historischen Vereins Ibbenbüren, war von Anfang an bewusst, dass nur ein intensives Quellenstudium verlässliche und somit nachprüfbare Informationen zur wechselvollen Geschichte Ibbenbürens liefern konnte. Deshalb erfolgten intensive Forschungen in den staatlichen Archiven Münster, Osnabrück, Oldenburg, Detmold und Marburg, in den Archiven des westfälischen Adels, betreut durch das Archivamt für Westfalen, in den niederländischen Archiven Zwolle, Assen, Utrecht, Den Haag, in den belgischen Archiven in Brüssel sowie in dem staatlichen Archiv Merseburg der damaligen DDR. Josef Bröker hebt auch den Glücksfall hervor, dass das Team auf die Expertise des promovierten Historikers Spannhoff zurückgreifen kann, der natürlich einen wesentlichen Anteil daran hat, dass die Veröffentlichung in Form und Inhalt den fachlichen Anforderungen entspricht.


iDr. Christoph Spannhoff hat eine Einführung zu diesem Urkundenbuch geschrieben, in der er unter anderem die Bedeutung dieses Urkundenbuches für die örtliche Geschichtsforschung sehr deutlich wird:
Ungewöhnliche Veröffentlichung „
Ein Urkundenbuch für Ibbenbüren – das ist eine ungewöhnliche Veröffentlichung in der Reihe einer Vielzahl von Publikationen zur örtlichen Stadtgeschichte, aber auch in der regionalen Literaturlandschaft. Das hängt zum einen damit zusammen, dass für viele Städte die Überlieferung nicht ausreichend ist, sich also gar nicht genug Urkunden erhalten haben, um ein solches Werk umzusetzen. Ist allerdings genug Material vorhanden, handelt es sich bei der Erstellung eines Urkundenbuches auf der anderen Seite um eine mühevolle Kleinarbeit, die mit der Suche nach den Urkunden beginnt sowie dann die Transkription und Erschließung derselben beinhaltet.“

Das Herstellen von Urkundenbüchern sei heute nicht unbedingt mehr en vogue. Im 19. Jahrhundert sei die Herausgabe von Urkundenbüchern noch eine Kernaufgabe der geschichtswissenschaftlichen Arbeit gewesen, so Spannhoff. Damals wurde die Urkunde als die maßgebliche historische Quelle schlechthin angesehen. Nicht zuletzt, weil vor allem die territoriale und politische Geschichte anfangs im Fokus des Interesses standen.

Spannhof schreibt: „Später wurden immer neue Quellenbestände in die geschichtliche Betrachtung einbezogen, die auch andere Aspekte der Vergangenheit zu beleuchten möglich machen. Sie liefen den Urkunden auf die Dauer ihren (Vor-)Rang ab. Trotzdem werden heute immer noch Urkundenbücher für einzelne Orte oder Institutionen wie etwa Klöster oder Stifte erstellt. Das ist allerdings – wie gesagt – stets eine mühevolle Fleißarbeit.


as muss auch für die nun vorliegende Ibbenbürener Urkundensammlung ausdrücklich festgehalten werden. Denn bei Ibbenbüren kommt eine weitere Schwierigkeit hinzu. Hier existiert nicht etwa einfach ein Bestand ‚Urkunden‘ im örtlichen Stadtarchiv. Aufgrund der wechselvollen Geschichte des Ortes ist der betreffende Urkundenbestand auf zahllose Archive verteilt. Am Anfang hatten in Ibbenbüren das Reichsstift Herford und die örtlichen Edelherren das Sagen, die dann von den Tecklenburger Grafen abgelöst wurden.

Grafschaften und Reformation


Mit der Entstehung der Grafschaft Lingen durch Erbteilung Anfang des 16. Jahrhunderts und deren Abtrennung im Zuge der Einführung der Reformation von der Grafschaft Tecklenburg geriet Ibbenbüren unter spa­nische und oranische Herrschaft. Die Urkunden jener Epoche liegen also in den Nieder­landen und in Belgien. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts kamen Tecklenburg und Lingen wieder unter preußischer Regierung zusammen. Weite Archivreisen waren also nötig, um die für Ibbenbüren wichtigen Dokumente zusammenzuführen.

Die Zusammenstellung der Ibbenbürener Urkunden bietet also ein neues aufschlussreiches Quellenkorpus, aus dem die regionale Geschichtsforschung in den nächsten Jahren noch zahlreiche neue Erkenntnisse ziehen werden wird. Vor allem die digitale Form des Unternehmens erleichtert hier die Nutzung enorm. Also ran an die Quellen!“

Die neue Broschüre „Urkunden 1146 bis 1696“ wird am 26. Oktober um 14.30 Uhr im Hof Bögel-Windmeyer, Am Sportzentrum 28 in Ibbenbüren vorgestellt. Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer und Annette Bucken werden dazu die Gäste begrüßen. Den Festvortrag hält Dr. Gerd Althoff „Zur dunklen Geschichte des Tecklenburger Landes im Hohen Mittelalter“.
Was ist eigentlich eine Urkunde?

Dr. Christoph Spannhoff erklärt: „Der Historiker und Archivar Ahasver von Brandt (1909–1977) hat eine kurze, aber prägnante Definition dieses Quellentyps geliefert: „Die Urkunde ist ein unter Beobachtung bestimmter Formen ausgefertigtes und beglaubigtes Schriftstück über Vorgänge von rechtserheblicher Natur.“ Urkunden sind also vor allem Dokumente des Rechts und bedürfen daher auch bestimmter Formalia, damit sie rechtsgültig sind. (...) Das Formelhafte macht die Interpretation manchmal auch zu einem Problem. Wenn etwa umfassende Besitzrechte verbrieft werden sollten, so benutzte der Urkundenschreiber zumeist konkrete Beispiele, wie Häuser und Mühlen, Wälder und Felder. Das heißt aber nicht, dass der Aussteller der Urkunde wirklich eine Mühle an den Empfänger übertragen hat, dass also eine solche Mahlanlage im Ort XY wirklich vorhanden gewesen ist. Hier sollten lediglich alle Eventualitäten abgedeckt werden, um rechtliche Klarheit zu schaffen, die der Historikerzunft heute das Bild verunklart.(...) Lohnenswert ist eine lokale oder regionale Urkundensammlung insbesondere deshalb, weil Urkunden vor allem Namen und Bezeichnungen enthalten, die für historische Personen, Objekte und Sachverhalte stehen: seien es die Namen der Aussteller und Empfänger, der Zeugen des Rechtsgeschäfts oder weiterer Beteiligter, aber natürlich auch der Besitzungen, der Güter und der Örtlichkeiten, wo diese liegen, sowie der regionalen Rechtsbezeichnungen, Sitten und Gebräuche.“


Licht aus dem Dunkel der Geschichte - Ein Ibbenburener Urkundenbuch
Von Redaktion ivz - https://www.ivz-aktuell


50 Jahre Fußgängerzone Große Straße : 33 Fotos
Die Fußgängerzone Große Straße wurde am 4. August 1973 feierlich
eröffnet. Zuvor wurde die Große Straße umfangreich saniert.
Stadtmuseum
ivz
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spacer Gleisarbeiten am Bahnhof Ibbenbüren - Juli 2023
 

 

Bbaustelle Bahnhoof Ibbenburen

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Baustelle Bahnhof Ibbenbüren. - Foto; Matthias Franke - 15.07.2023
 
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  Baustelle in der Presse - IVZ vom 19.07.2023 - Barrierefrei bis 2025
Bahnhof wird für mehrere Jahre zur Baustelle - IVZ vom27.07.2023
Link - Video - Spatenstich am IbbenbürenerBahnhof ivz Video vom 19.07.2023
Quelle: ivz-aktuell.tv
 

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spacer Gleisarbeiten am Bahnhof Ibbenbüren - Juni 2022
 


 

Großbaustelle: Bahn erneuert Gleise

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Bahnhof Ibbenbüren. Gleis 1 wird entfernt - Foto; Matthias Franke - 25.06.2022
 
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Generalüberholung der Gleise - Deutsche Bahn saniert Schienennetz zwischen Osnabrück und Rheine 2022
 
  Gleisbau in der Presse: ivz aktuell - 17.06.2022 - Gleisbau in der Presse: ivz aktuell - 22.06.2022
Gleisbau in der Presse: ivz aktuell - 16.07.2022 - Gleisbau in der Presse: ivz aktuell - 21.07.2022
Entwürfe für neuen Bahnhof in der Presse - ivz aktuell - 22.07.2022
 


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Stadtmuseum ist noch ein Stuck authentischer
Origibalmöbel sind im Herrenzimmer des Stadtmus zurückgegehrt
IVZaktuell vom 06.01.2023 - Von Holger Luck


Ins Herrenzimmer des Stadtmuseums in Ibbenbüren sind einige Originalmöbel aus der Villa Többen zurückgekehrt. Annette und Jürgen Bücken erzählen, wie es dazu kam.


Das faszinierendste Exponat des Ibbenbürener Stadtmuseums ist das Museumsgebäude selbst. Die Zimmer der Gründerzeit-Villa in der Breiten Straße geben mit ihrer authentischen Einrichtung anschaulich Aufschluss, wie gut betuchte Menschen in der Zeit um 1900 gelebt haben. Immer wieder gelingt es den Museumsaktiven um Annette und Jürgen Bucken, das Interieur des ehrwürdigen Gemäuers mit diesem oder jenem zeitgenössischen Gegenstand zu komplettieren und für den Museumszweck zu optimieren. Mit der Rückführung einiger Originalmöbel aus der Entstehungszeit der Villa ist jetzt ein richtig großer Coup gelungen.
„Als wir das Haus Herold damals übernahmen, waren alle Räume komplett leer –keine Möbel, keine Lampen, nicht einmal Tapeten an den Wänden“, erinnert sich Annette Bucken, wie es im Jahr 2007 bei der Museumsgründung aussah. Da es von Anfang an der Plan war, die alte Gründervilla möglichst detailgetreu im Originalzustand wiederherzustellen, mussten natürlich authentische Möbel für die Räume her. Im Falle des Herrenzimmers wurde man in Rotenburg an der Fulda fündig. Die Möbel, die von dort ins entstehende Stadtmuseum kamen, passten so ungefähr, aber eben nicht ganz perfekt, wie Jürgen Bucken erläutert: „Sie stammten aus den 1920er Jahren und waren für das, was wir hier rekonstruieren und zeigen wollten, eigentlich etwas zu jung.“ An die Originalmöbel hätten sie damals überhaupt nicht gedacht, ergänzt Annette Bucken. „Die waren für uns einfach weg. Punkt.“


Jürgen und Annette Bucken freuen sich, dass nun im Herrenzimmer des Stadtmuseums wieder die ursprünglichen Möbel aus der Gründerzeit stehen. | Foto: Holger Luck

Dass der Förderverein den Museumsgästen eben diese Originalmöblierung nun präsentieren kann, hat eine längere Vorgeschichte. Anfang der 1980er Jahre zogen die langjährigen Besitzer der Villa, die Kaufmannsfamilie Többen, aus dem Haus aus. Bewohnt wurde das Haus zu diesem Zeitpunkt von der jüngsten Enkeltochter des ursprünglichen Besitzers, Johann Bernhard Martin Többen, der die 1892 erbaute Gründerzeit-Villa im Jahr 1912 erwarb. Nach ihrem Auszug aus der Villa verlegte Többen-Enkelin Lore ihren Lebensmittelpunkt aus Ibbenbüren fort, nahm sich jedoch eine Wohnung für ihre regelmäßigen Besuche in der Bergmannsstadt.
Annette Bucken suchte den Kontakt und traf sich hin und wieder mit der Dame, um Details über das damalige Leben in der Villa in Erfahrung zu bringen. Bei einem dieser Besuche – es war im Jahr 2018 – machte sie eher zufällig eine aufregende Entdeckung in der Ibbenbürener Wohnung der Többen-Enkelin. Durch die einen Spalt offen stehende Tür fiel ihr Blick auf alte Möbelstücke, die direkt Alarm bei ihr auslösten. „Das sind die Möbel von der Oma“, erhielt sie auf Nachfrage Auskunft. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich bei dem edlen Eichen-Ensemble um nichts anderes als die verloren geglaubten Originalmöbel des alten Esszimmers.
Noch drei Jahre und einige weitere Besuche brauchte es, bis Museumskümmerin Bucken die Besitzerin überzeugt hatte, dass ihre Möbel viel besser im Stadtmuseum und damit an ihrem ursprünglichen Standort aufgehoben wären. Ende 2021 erhielt sie die Zusage und knapp ein Jahr später, Mitte November 2022, war es endlich soweit: Die Möbel konnten in die Többen-Villa zurückkehren. Rückführung und Aufstellung erledigte mit Holz Bringemeier übrigens genau jenes Fachunternehmen, das vor über 40 Jahren auch mit dem Auszug betraut war.


Und welche alten Möbel sind nun neu im Herrenzimmer des Stadtmuseums zu bewundern? Da sind vor allem ein großes und ein kleines Esszimmer-Büfett zu nennen. Beide mit verspiegelter Rückseite und kannelierten Säulen. Letztere zeugen von der Entstehungszeit der Möbel vor 1900, wie Jürgen Bucken erklärt. Des Weiteren gehören ein Esstisch, insgesamt neun Stühle, alle mit echtem Leder bezogen, sowie ein Nähtischchen zur Möblierung



Die zwei Büfett-Schränke (das Foto zeigt den Kleineren) zieren kannelierte Säulen und Diamantierungen. In den Schrankdächern gibt es Geheimfächer. | Foto: Holger Luck

 
Etwas ganz Besonderes ist auch der Tisch: Als patentierter, so genannter „Automatentisch“ wurde er 1896 auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung vorgestellt. | Foto: Holger Luck
 

Mit den Möbeln ist nicht nur das Interieur des Stadtmuseums noch ein Stück authentischer geworden, sondern es gibt im Zusammenhang mit ihnen auch viele neue Geschichten, die das Team nun an den Museumssonntagen erzählen kann. Neben den spannenden Hintergründen der Rückführung handeln sie auch von den einzelnen Möbelstücken selbst. So sind etwa beim Inspizieren der Schränke Geheimfächer entdeckt worden und bei dem Tisch handelt es sich um ein ganz außergewöhnliches Stück. Der von der Möbelfabrik Saalfeld in Helmsted gefertigte, so genannte Automaten-Tisch lässt sich mit raffinierter Ausziehtechnik im Handumdrehen auf die dreifache Größe bringen. 1896 machte der Tisch mit der patentierten Technik bei der Berliner Gewerbe-Ausstellung auf sich aufmerksam. Dass die Rückkehr der Möbel ins Stadtmuseum sich zudem als fast kostenneutrale Win-Win-Win-Aktion abwickeln ließ, ist für Jürgen und Annette Bucken der besondere Clou. In einem für alle Beteiligten vorteilhaften Ringtausch sind nämlich die bisher im Stadtmuseum beheimateten Herrenzimmer-Möbel zu einem Fördervereinsmitglied ins Nachbarhaus an der Breiten Straße übergesiedelt. Das dort überflüssig gewordene Mobiliar wiederum steht nun in besagter Wohnung der Többen-Enkelin.


Quelle IVZ aktuell vom 06.01.2023 - Von Holger Luck
https://www.ivz-aktuell.de/articles/232594/ibbenbueren/veranstaltungen-kultur/stadtmuseum-ist-noch-ein-stueck-authentischer



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Aktuelles
:: Zufahrt zum Stadtmuseum mit dem Rolli

Ein Behindertengerechter Zugang befindet sich an der Rückseite des Gebäudes. Mit einem Rollstuhlschrägaufzug können Handrollstuhlfahrer die untere Etage der Villa besichtigen. Für einen elektrobetriebenen Rollstuhl ist es im denkmalgeschützten Gebäude leider zu eng.

Umsteigen ist möglich: Mit dem E-Mobil bis zum Aufzug fahren, dann umsteigen in den museumseigenen Handrolli und mit Begleitung hinauffahren. Wir helfen gern bei der Fahrt mit dem Lifter.


 Zugang zum Stadtmuseum

Der Weg zum Rolli-Aufzug
.. führt an die Rückseite des Stadtmuseums
Aufzug
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Der Weg zum Rolli-Aufzug
führt an die Rückseite
..des Stadtmuseums,,
 
       


Bild oben, Ibbenbüren - Oberer Markt um 1930 - Sammlung Suer (Merseburger)


© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren e. V.
Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren
Stadtmuseum Ibbenbüren

Aktualisiert/t 14-12.2023
www.stadtmuseum-ibbenbueren.de

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