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Stadtmuseum
Ibbenbüren -
Aktuell - 2023
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Stadtmuseum ist noch ein Stuck authentischer
Origibalmöbel sind im Herrenzimmer des Stadtmus zurückgegehrt
IVZaktuell vom 06.01.2023 - Von Holger Luck
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Ins
Herrenzimmer des Stadtmuseums in Ibbenbüren sind einige Originalmöbel
aus der Villa Többen zurückgekehrt. Annette und Jürgen Bücken
erzählen, wie es dazu kam.
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Das faszinierendste Exponat des Ibbenbürener Stadtmuseums ist
das Museumsgebäude selbst. Die Zimmer der Gründerzeit-Villa
in der Breiten Straße geben mit ihrer authentischen Einrichtung
anschaulich Aufschluss, wie gut betuchte Menschen in der Zeit
um 1900 gelebt haben. Immer wieder gelingt es den Museumsaktiven
um Annette und Jürgen Bucken, das Interieur des ehrwürdigen
Gemäuers mit diesem oder jenem zeitgenössischen Gegenstand zu
komplettieren und für den Museumszweck zu optimieren. Mit der
Rückführung einiger Originalmöbel aus der Entstehungszeit der
Villa ist jetzt ein richtig großer Coup gelungen.
„Als wir das Haus Herold damals übernahmen, waren alle Räume
komplett leer –keine Möbel, keine Lampen, nicht einmal Tapeten
an den Wänden“, erinnert sich Annette Bucken, wie es im Jahr
2007 bei der Museumsgründung aussah. Da es von Anfang an der
Plan war, die alte Gründervilla möglichst detailgetreu im Originalzustand
wiederherzustellen, mussten natürlich authentische Möbel für
die Räume her. Im Falle des Herrenzimmers wurde man in Rotenburg
an der Fulda fündig. Die Möbel, die von dort ins entstehende
Stadtmuseum kamen, passten so ungefähr, aber eben nicht ganz
perfekt, wie Jürgen Bucken erläutert: „Sie stammten aus den
1920er Jahren und waren für das, was wir hier rekonstruieren
und zeigen wollten, eigentlich etwas zu jung.“ An die Originalmöbel
hätten sie damals überhaupt nicht gedacht, ergänzt Annette Bucken.
„Die waren für uns einfach weg. Punkt.“
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Jürgen und Annette Bucken freuen sich, dass
nun im Herrenzimmer des Stadtmuseums wieder die ursprünglichen
Möbel aus der Gründerzeit stehen. | Foto: Holger Luck
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Dass der Förderverein den Museumsgästen eben diese Originalmöblierung
nun präsentieren kann, hat eine längere Vorgeschichte. Anfang
der 1980er Jahre zogen die langjährigen Besitzer der Villa,
die Kaufmannsfamilie Többen, aus dem Haus aus. Bewohnt wurde
das Haus zu diesem Zeitpunkt von der jüngsten Enkeltochter des
ursprünglichen Besitzers, Johann Bernhard Martin Többen, der
die 1892 erbaute Gründerzeit-Villa im Jahr 1912 erwarb. Nach
ihrem Auszug aus der Villa verlegte Többen-Enkelin Lore ihren
Lebensmittelpunkt aus Ibbenbüren fort, nahm sich jedoch eine
Wohnung für ihre regelmäßigen Besuche in der Bergmannsstadt.
Annette Bucken suchte den Kontakt und traf sich hin und wieder
mit der Dame, um Details über das damalige Leben in der Villa
in Erfahrung zu bringen. Bei einem dieser Besuche – es war im
Jahr 2018 – machte sie eher zufällig eine aufregende Entdeckung
in der Ibbenbürener Wohnung der Többen-Enkelin. Durch die einen
Spalt offen stehende Tür fiel ihr Blick auf alte Möbelstücke,
die direkt Alarm bei ihr auslösten. „Das sind die Möbel von
der Oma“, erhielt sie auf Nachfrage Auskunft. Wie sich dann
herausstellte, handelte es sich bei dem edlen Eichen-Ensemble
um nichts anderes als die verloren geglaubten Originalmöbel
des alten Esszimmers.
Noch drei Jahre und einige weitere Besuche brauchte es, bis
Museumskümmerin Bucken die Besitzerin überzeugt hatte, dass
ihre Möbel viel besser im Stadtmuseum und damit an ihrem ursprünglichen
Standort aufgehoben wären. Ende 2021 erhielt sie die Zusage
und knapp ein Jahr später, Mitte November 2022, war es endlich
soweit: Die Möbel konnten in die Többen-Villa zurückkehren.
Rückführung und Aufstellung erledigte mit Holz Bringemeier übrigens
genau jenes Fachunternehmen, das vor über 40 Jahren auch mit
dem Auszug betraut war.
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Und welche alten Möbel sind nun neu im Herrenzimmer des Stadtmuseums
zu bewundern? Da sind vor allem ein großes und ein kleines Esszimmer-Büfett
zu nennen. Beide mit verspiegelter Rückseite und kannelierten
Säulen. Letztere zeugen von der Entstehungszeit der Möbel vor
1900, wie Jürgen Bucken erklärt. Des Weiteren gehören ein Esstisch,
insgesamt neun Stühle, alle mit echtem Leder bezogen, sowie
ein Nähtischchen zur Möblierung
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Die
zwei Büfett-Schränke (das Foto zeigt den Kleineren) zieren kannelierte
Säulen und Diamantierungen. In den Schrankdächern gibt es Geheimfächer.
| Foto: Holger Luck
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Etwas ganz Besonderes ist auch der Tisch:
Als patentierter, so genannter „Automatentisch“ wurde er 1896
auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung vorgestellt. | Foto: Holger
Luck
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Mit den Möbeln ist nicht nur das Interieur des Stadtmuseums
noch ein Stück authentischer geworden, sondern es gibt im Zusammenhang
mit ihnen auch viele neue Geschichten, die das Team nun an den
Museumssonntagen erzählen kann. Neben den spannenden Hintergründen
der Rückführung handeln sie auch von den einzelnen Möbelstücken
selbst. So sind etwa beim Inspizieren der Schränke Geheimfächer
entdeckt worden und bei dem Tisch handelt es sich um ein ganz
außergewöhnliches Stück. Der von der Möbelfabrik Saalfeld in
Helmsted gefertigte, so genannte Automaten-Tisch lässt sich
mit raffinierter Ausziehtechnik im Handumdrehen auf die dreifache
Größe bringen. 1896 machte der Tisch mit der patentierten Technik
bei der Berliner Gewerbe-Ausstellung auf sich aufmerksam. Dass
die Rückkehr der Möbel ins Stadtmuseum sich zudem als fast kostenneutrale
Win-Win-Win-Aktion abwickeln ließ, ist für Jürgen und Annette
Bucken der besondere Clou. In einem für alle Beteiligten vorteilhaften
Ringtausch sind nämlich die bisher im Stadtmuseum beheimateten
Herrenzimmer-Möbel zu einem Fördervereinsmitglied ins Nachbarhaus
an der Breiten Straße übergesiedelt. Das dort überflüssig gewordene
Mobiliar wiederum steht nun in besagter Wohnung der Többen-Enkelin.
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Stadtmuseum Ibbenbüren - Adventskalender 2022
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Adventskalender
2022
Adventskalender
mit Bildbeschreibung
ab 25 Dezember 2022
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Adventskalender 2022 mit
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Aktuelles
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Zufahrt zum Stadtmuseum
mit dem Rolli
Ein Behindertengerechter Zugang befindet sich an der Rückseite
des Gebäudes. Mit einem Rollstuhlschrägaufzug können Handrollstuhlfahrer
die untere Etage der Villa besichtigen. Für einen elektrobetriebenen
Rollstuhl ist es im denkmalgeschützten Gebäude leider zu eng.
Umsteigen ist möglich: Mit dem E-Mobil bis zum Aufzug fahren,
dann umsteigen in den museumseigenen Handrolli und mit Begleitung
hinauffahren. Wir helfen gern bei der Fahrt mit dem Lifter.
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Der Weg zum Rolli-Aufzug |
führt an die Rückseite
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..des Stadtmuseums,,
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Bild oben, Ibbenbüren - Oberer Markt
um 1930 - Sammlung Suer (Merseburger)
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© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren
e. V.
Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren
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