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Ibbenbürens > Kriegerdenkmal und Christuskirchplatz |
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Kriegerdenkmal und Christuskirchplatz - Von Werner Suer |
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| Kirchplatz,
Kriegerdenkmal und Marktstraße um 1910 (Ausschnitt AK) |
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Geschichte des Kriegerdenkmals - Zur
Erinnerung an die Gefallenen Das Denkmal wurde 1872 vom Kriegerverein
auf dem Kirchplatz errichtet. Der Sockel wurde mit zwei Gedenktafeln versehen.
Sie erinnern an die Gefallenen der Feldzüge von 1866 und 1870 mit den einleitenden
Worten - "Dem Andenken ihrer in den Kriegen gebliebenen Söhne widmet dieses Denkmal
die dankbare Gemeinde der Nachwelt zur bleibenden Erinnerung." Der Kriegerverein
wurde 1871 gegründet. Er verfolgte keine politischen Interessen, sondern er wollte
das Gedenken an die gefallenen Kameraden wahren und die Angehörigen in ihrer Not
unterstützen. Jährlich wurde an den Heldengedenktagen der Gefallenen gedacht,
es wurden Kränze am Denkmal niedergelegt. Diese Tradition erhielt sich bis 1945,
danach wurde der Kriegerverein von der englischen Militärregierung aufgelöst.
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1925 wurden zwei Tafeln zur Erinnerung an die
im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten vom Kriegerverein angebracht, darauf stehen
die Worte: "Den gefallenen Kameraden zum Gedächtnis." Die Namen der 157 Gefallenen
dieses Krieges wurden auf acht großen Sandstein-Grabplatten eingemeißelt. Diese
Platten hatten bis 1955 ihren Platz im Turm-Raum der Christuskirche, heute liegen
sie als Bodenplatten im ersten Geschoss des Turms. Kriegerdenkmal
auf dem Kirchplatz - Um 1920 > |
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Die eiserne Tafel, die an die Gefallenen der
beiden Weltkriege erinnert, wurde 1950 vom Ehrenbürger der Stadt Ibbenbüren, Gustav
Deiters, gestiftet. Sie trägt die Worte von Friedrich Schiller: "Und setzet
ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein." Die ursprüngliche
Umfassung des Denkmals mit einem Staketzaun aus verzierten Eisenstäben wurde um
1915 durch Sandsteinsäulen ersetzt, die mit Kugelketten verbunden waren. Einige
dieser schönen Pfeiler mit einem Säulenkopf, der an eine Bischofsmütze erinnert,
bilden noch heute die nördliche Begrenzung des Kirchplatzes. Die fünf Meter hohe,
schlanke und profilierte Stele des Denkmals aus Ibbenbürener Karbonsandstein war
mit einem Adler aus Bronze gekrönt. Mit den Jahren war der Adler von einer grünen
Patina überzogen. Zum Ende des Krieges 1945 diente er den Engländern als Zielscheibe.
Nachdem sie den "Vogel abgeschossen" hatten, wurde er in der folgenden Nacht gestohlen.
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Kriegerdenkmal
noch ohne Adler - 1952 | |
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1948 machte sich der Heimatverein unter der
Leitung des Lehrers Wilhelm Stake für die Anbringung eines neuen Adlers stark
und sammelte Geld. Ein Bronzeguss war kurz nach dem Krieg jedoch zu teuer, so
entschied man sich für Ibbenbürener Sandstein. Der heutige Adler wurde 1954 von
der Firma Merge aus Sandstein geschaffen und vom Heimatverein unter der Leitung
von Albert Schwabe auf die Säule gesetzt. |
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Ansichtskarte Kirchplatz
und Kriegerdenkmal - 1905 | Ansichtskarte
Kirchplatz und Kriegerdenkmal - 1910 | Ansichtskarte
Südlicher Kirchplatz - 1955 | |
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Der Friedhof auf dem nördlichen und südlichen Kirchplatz.
Südlich
der Kirche reichte der jahrhundertealte Friedhof bis an die Bebauung des Unteren
Marktes und der Kanalstraße.
Als die Kirche den Katholiken gehörte, erfolgten dort katholische Bestattungen.
Als auf dem südlichen Kirchplatz dicht am Unteren Markt etwa 1958 eine Linde gefällt
wurde, steckten im Wurzelteller zahlreiche Knochen u. zwei Totenschädel.
1809 wurde der Friedhof nördlich des Kirchplatzes auf Befehl der damals französischen
Regierung planiert, weil er zu klein geworden war. Auf dem unteren Kirchhof erfolgten
bis 1832 Beisetzungen. Danach erfolgten sie auf dem neuen Kommunalfriedhof, dem
heutigen "Alten Friedhof" an der Schulstraße,
der jedoch erst 1838 eingesegnet wurde. Die ehemalige Friedhofsstraße,
die heutige Marktstraße,
war ein schmaler Weg, gesäumt von Linden und Kastanienbäumen. Der alte Friedhof
nördlich der Kirche reichte ursprünglich, bevor die Häuser an der Marktstraße
um 1850 gebaut wurden, bis an die Brunnenstraße.
1953 wurde die Marktstraße
erweitert und kanalisiert, dabei mussten die Linden auf dem Kirchhof
fallen. Bei den Erdarbeiten für die Kanalisation wurden zahlreiche Knochen und
ganze Skelette freigelegt, sie wurden auf dem Zentralfriedhof an der Nordstraße
beigesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die Umgestaltung des Kirchplatzes
behutsam geschieht unter Berücksichtigung der Würde und Geschichtsträchtigkeit
dieses Platzes. Insbesondere ist zu wünschen, dass das historische Pflaster und
der Baumbestand erhalten bleiben. |
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Nachtrag zum Thema Am Mittwoch, 9. September eröffnete
in der Christuskirche die Ausstellung der Preisträger für den Ideenwettbewerb
zur Neugestaltung des Christuskirchplatzes. Im Anschluss daran war eine Podiumsdiskussion
zur Gestaltung der Innenstadt unter der Leitung von Klaus Rieping. Bei den Entwürfen
zur Neugestaltung des Kirchplatzes wurde auch der künftige Standort des Kriegerdenkmals
diskutiert. Es wurde darüber nachgedacht, das Denkmal zu beseitigen oder umzusetzen.
Ich finde, es sollte am alten Standort bleiben, weil es auf diesem Platz das historische
Stadtbild prägt Einige können sich vorstellen, dass der Heldermannpark
ein geeigneter Standort für das Kriegerdenkmal sein kann. Das hat den Vorteil,
dass die Zukunft dieser grünen Oase in der Innenstadt vielleicht erhalten werden
kann. Es wäre vorstellbar, dass sich eine Patenschaft zur Pflege des Denkmals
und des Parks bildet, ähnlich der Patenschaft der Seniorengruppe 50plus zur Pflege
des Alten Friedhofs an der Schulstraße. Werner Suer |
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Geschichte
des Kriegerdenkmals auf dem Christuskirchplatz Von Werner
Suer - Erschienen in der IVZ am 08.09.2009 | Druckansicht:
Word doc Kriegerdenkmal und Christuskirchplatz > | |
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Marktstraße, Kirchplatz und Kriegerdenkmal |
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| Marktstraße
und Kirchplatz | Christuskirche
und Kirchplatz | | |
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| Marktstraße
mit Kirchplatzmauer - Um 1900 | Marktstraße
mit Kirchplatzmauer - Um 1950 | Mauer
am Kirchplatz wird versetzt. Neue Kanalisation 1953 |
"Neue" Marktstraße
- Kirchplatz noch ohne Bäume - 1954 |
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Sandsteinsäulen und Kugelketten als Umfassung |
Kranzniederlegung am
Kriegerdenkmal - 1953 | Kirmes
und Wochenmarkt Kirchplatz- 1953 |
Kirmes und Wochenmarkt
in der Stadt - 1953 |
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| Sandsteinadler
auf dem Kriegerdenkmal | Sandstein
Adler und Turm der Christuskirche - 2009 |
Sandstein Adler und
Christuskirche - 2009 | Kriegerdenkmal
auf dem Kirchplatz - 2009 |
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Neues vom Kriegerdenkmal/Kirchplatz - August 2010 |
| „Den
Kern öffnen“ - Veranstaltung von Freitag, 13. bis Sonntag, 22. August 2010
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| Information, Aktion, Interaktion, Spaß und Unterhaltung
stehen im Mittelpunkt eines attraktiven Veranstaltungsprogramms, das unter dem
Motto „Den Kern öffnen“ im Rahmen von „Ab in die Mitte“ auf dem Ibbenbürener Christuskirchplatz
stattfinden wird. Das Projekt steht in Zusammenhang mit den Ergebnissen des Wettbewerbs
zur Umgestaltung des Kirchplatzes und will demonstrieren, wie der Platz nach einem
Umbau als geografische Mitte der Stadt stärker belebt und in das städtische Leben
einbezogen werden kann. |
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| Symbolischen Verhüllung des Denkmals
Die
Veranstaltungsreihe beginnt am 13. August mit der symbolischen Verhüllung des
Denkmals. Um alternative Standorte in der Stadt auszuprobieren, wird eine Nachbildung
provisorisch in der Schulstraße und später auf dem Clemensplatz aufgestellt. | | | | | | | Christuskirchplatz | Christuskirchplatz | | Fotos:
Stadtmuseum, M. Franke - 13-08-2010 | | | |
| Ideen-Box auf dem Kirchplatz
Mit
einer Ideen-Box informiert die Stadt Ibbenbüren im Rahmen der Veranstaltung "Ab
in die Mitte" alle Interessierten über die Umgestaltung des Kirchplatzes. Es
gibt auch die Möglichkeit, eigene Ideen zur Umgestaltung des Platzes einzubringen.
„Wir wollen alle Ibbenbürener dazu einladen, sich bei der Umgestaltung des Kirchplatzes
einzubringen. Hierzu kommen wir mit unseren Ideen auf den Kirchplatz und bieten
die Möglichkeiten, selbst auf den Plänen zu zeichnen oder mit Hilfe von geschulten
Mitarbeitern die eigenen Vorstellungen einbauen zu lassen“, stellt Stadtplaner
Uwe Manteuffel das Angebot im Rahmen der Veranstaltungsreihe vor. |
| Quelle:
Stadtmarketing Ibbenbüren GmbH |
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| Nachbildung
des Kriegerdenkmals an der Schulstraße | Nachbildung
des Kriegerdenkmals an der Schulstraße | Nachbildung
des Kriegerdenkmals an der Schulstraße | Nachbildung
des Kriegerdenkmals an der Schulstraße | | Fotos:
Stadtmuseum, M. Franke - 13-08-2010 |
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Informationen zum Thema: Ein würdiger Standort für das Kriegerdenkmal
(Fotomontage) |
| Kriegerdenkmal an der Schulstraße
Auf
dem alten Friedhof an der Schulstraße dürfte ein würdiger Standort für das Kriegerdenkmal
sein, nachdem die Entscheidung gefallen ist, es vom Kirchplatz zu entfernen. Die
Fotomontage gibt uns eine Vorstellung, wie das Denkmal in der Grünanlage wirkt.
Hier befindet sich schon das Ehrenmal der Gefallenen, auf dessen Sandsteinmauer
stehen die Worte "Gedenken + Dank + Mahnung". | | | Werner
Suer, 24. 08. 2010 | Kriegerdenkmal
auf dem alten Friedhof an der Schulstraße |
| Fotomontage
Kriegerdenkmal auf dem Friedhof: Mit freundlicher Genehmigung des Fachdienstes
Stadtplanung 2010 |
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Informationen zum Thema in der Presse:
Neugestaltung/Umgestaltung des Kirchplatzes |
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Arbeiten am Christus-Kirchplatz beendet
Es ist ein guter Anfang - von Sabine Plake
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Es war eine Initiative von Frauen und
Männern der Christusgemeinde, die erst Unterschriften sammelten
und später Geld. Ihr Ziel: Alle Rollator- und Rollstuhlfahrer
sollten die Christuskirche ohne Schwierigkeiten erreichen können
und eigentlich auch quer über den Kirchplatz gehen können –
trotz des Kopfsteinpflasters.
Ihr wichtigstes Ziel, der barrierefreie Zugang zur Kirche für
Senioren, ist erreicht. Sechs Wochen haben die Bauarbeiten gedauert,
die Planung dauerte mehr als zwei Jahre, berichtet Presbyter
Reinhard Kirbs, Leiter des Bezirksausschusses der Christusgemeinde.
Im April 2017 habe man Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer das
Projekt vorgestellt. Der habe damals die Hilfe der Stadt zugesagt.
Ende 2017 gab es einen Grobplan. Im Laufe des Jahres 2018 wurde
dann über Größe, Form, Verlauf und Materialien „intensiv verhandelt“,
man könnte auch sagen gerungen.
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Knackpunkt: Dem Gestaltungsbeirat der
Stadt gefiel der Vorschlag der Kirchengemeinde nicht; er schlug
vor, den vorgesehenen Rollator-Weg mit alten Natursteinen zu
pflastern. Das war allerdings wesentlich teurer. Schnell stiegen
die Kosten für die gesamte Sanierung auf rund 100000 Euro. „Wir
mussten noch mal Kirchgeld sammeln“, berichtet Pastor Reinhard
Lohmeyer. Von diesem Geld sei der Rollatorweg von der Kanalstraße
zur Alten Schule und zur Kirche (Naturstein mit Betonunterfläche,
Lkw-Befahrung möglich) bezahlt worden. Zudem wurde an vielen
Stellen das Kopfsteinpflaster aufgenommen und neu verlegt, der
Platz sozusagen wieder schön gemacht. Im Bereich der Gaststätten
wurden die Höhen angeglichen, Stufen beseitigt, das Entwässerungssystem
überarbeitet. Sehr zur Freude der Gastronomen bzw. Immobilienbesitzer,
die sich an den Kosten beteiligten. Aber für den Rollatorweg
quer über den Kirchplatz reichte es nicht mehr. „Das Geld war
alle. Wir haben gerade die Kirche renoviert.“ Das Geld für die
Sanierung des Kirchplatzes sei ausschließlich über Spenden hereingekommen,
erläutert Lohmeyer.
Baudezernent Uwe Manteuffel freut sich über die neue Gestaltung.
Die Stadt sei beteiligt worden. Da müssten größere Eingriffe
in die Gestaltung, auch hinsichtlich des Pflasters, bedacht
werden. In die Maßnahme sei kein städtisches Geld geflossen.
Zum Rollatorweg meint er: „Es ist jetzt nicht ganz holperfrei,
aber es holpert wesentlich weniger“. Insgesamt ist die Gestaltung
des Kirchplatzes für Manteuffel noch nicht abgeschlossen, insbesondere
die Öffnung zum Marktplatz, „man sollte weiter denken für die
nächsten zwei, fünf, zehn Jahre“. Immobilienbesitzer Thomas
Bergmann hat da gleich eine Idee: „Die Mauer muss weg.“ Zur
Marktstraße müsse sich der Platz öffnen, am besten mit einer
Freitreppenanlage. Diesen Vorschlag gab es auch während des
Wettbewerbs vor einigen Jahren. „Alle, die dabei waren, sollten
einen Strich drunter machen und die alten Geschichten vergessen“,
spielt er auf den Streit um den Wettbewerb und die Fördergelder
an. Es sei wichtig, hier an einem Strang zu ziehen. „Und da
gehört auch die Eisbahn hin“, hat Bergmann einen weiteren Vorschlag.
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Arbeiten am Christus-Kirchplatz 2019 |
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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. Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
April 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Bauarbeiten
am Christus-Kirchplatz
Mai 2019
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Christus-Kirchplatz
- Juni 2019
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Christus-Kirchplatz
- Juni 2019
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Einfahrt
Christus-Kirchplatz Juni 2019
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Einfahrt
Christus-Kirchplatz Juni 2019
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Christuskirche
- Juni 2019
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Fotos: Brigitte Striehn - M. Franke |
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Evangelische Kirchengemeinde Ibbenbüren
Ev. Kirchengemeinde
Büro der Gesamtgemeinde Kanalstraße 11
49477 Ibbenbüren - Tel.: 05451 78276 |
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© Aufnahmen dieser Seite - Sammlung Suer
- Sammlung Dreverhoff - Brigitte Striehn - Matthias Franke | | Foto
Seite oben - Ansichtskarte - Kirchplatz mit Kriegerdenkmal und Marktstraße
- 1910 - Sammlung Suer |
© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren
e. V. Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren | |
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