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Ibbenbüren, Breite Straße
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Stolpersteine - Stolpersteine - Stolpersteine

 
Ibbenbüren - Lenkungskreis - Projekt Stolpersteine..
Aktion gegen das Vergessen der Gräueltaten im Nationalsozialismus.
 

 
Inhalt/Themen :: Initiative Stolpersteine - Ibbenbüren e.V.
 
 
1. Verlegung von Stolpersteinen am 6. Oktober 2016 - Zum Online Flyer
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2. Verlegung von Stolpersteinen am 3. November 2017 - Zum Online Flyer
 
 
3. Verlegung von Stolpersteinen am 23. Juni 2023 - Zum Online Flyer
 
 
4. Verlegung von Stolpersteinen am 9. November 2024 - Zum Online Flyer
 


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spacer Stolperstein-Initiative - Unsere Sitzungstermine finden Sie im Kalender
Stolperstein
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Stolpersteine in Ibbenbüren (4)
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An sechs Stellen in Ibbenbüren wurden am 9. November 2024 sieben Stolpersteine verlegt:

  Lengericher Straße 47 1 Stolperstein
 
  Alte Münsterstraße 2 1 Stolperstein    
  Unterer Markt 2 2 Stolpersteine in korrigierter Fassung  
  Oberer Markt 9 1 Stolperstein    
  Große Straße 60 1 Stolperstein zusätzlich  
  Nordstraße 22 1 Stolperstein    


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1 - Lengericher Straße 47 - Wilhelm Windhaus

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lengericher straße 47
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Lengericher
Lengericher
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Lengericher Straße 47
Lengericher Straße 47
Lengericher Straße 47
Lengericher Straße 47
 
 
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
 
  An der Lengericher Straße 47, in einer Sackgasse gegenüber dem Motorradmuseum (frühere Schule Lehen), wohnte die Familie Windhaus.Der ledige Schornsteinfeger-Geselle Wilhelm Windhaus, geboren am 10. Oktober 1900 in Ibbenbüren-Lehen, ein Sohn von Heinrich und Theresia Windhaus, wurde am 12. September 1934 in die Provinzial-Heilanstalt Münster-Marienthal eingewiesen. Die Diagnose lautete: „Schizophrenie“. Knapp sieben Jahre verbrachte er in dieser Klinik.
Bei der Vorbereitung auf die erste Stolperstein-Verlegung für ein Opfer der Verfolgung und Vernichtung von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen (von den Nationalsozialisten als „lebens-unwertes Leben“ bezeichnet, denen der „Gnadentod“ gewährt werden sollte) ging der Lenkungskreis davon aus, dass Wilhelm Windhaus in die deutlich näher gelegene Provinzial-Heilanstalt Lengerich eingewiesen worden wäre. Doch unter den 440 Menschen, die von Lengerich aus in vier Tötungsanstalten transportiert wurden, befand sich sein Name nicht. Eine Anfrage an die Anstalt Hadamar ergab, dass Wilhelm Windhaus am 31. Juli 1941 mit 80 weiteren Patienten von Münster aus in die Anstalt Eichberg (Hessen) verlegt wurde und dort am 16. Dezember 1941 starb. So steht es jedenfalls auf der Sterbeurkunde. Als Sterbeort ist dort „Eichberg, Gemeindebezirk Erbach“ eingetragen. Als Todesursache wird „Siechtum bei Spaltungs-Irresein“ angegeben, eine Übersetzung des griechischen Fachbegriffs „Schizophrenie“.
Geplant war offensichtlich die Ermordung der Patienten aus Münster in der Tötungsanstalt Hadamar, in die sie nach vier bis sechs Wochen verlegt werden sollten. Doch am 24. August 1941 wurde die „Aktion T4“ auf Weisung von Adolf Hitler reichsweit eingestellt. „Aktion T4“ (nach der Zentralstelle in der Tiergartenstraße 4 in Berlin) ist eine nach 1945 gebräuchlich gewordene Bezeichnung für den systematischen Massenmord an mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland von 1940 bis 1941 unter Leitung der Zentraldienststelle T4. Diese Ermordungen waren Teil der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus, denen bis 1945 über 200.000 Menschen zum Opfer fielen.
Und dass die Aktion offiziell beendet wurde, hat etwas mit der Klinik in Münster zu tun. So wurden dort seit 1941 wie auch in anderen Einrichtungen dieser Art Listen von Patienten zusammengestellt, die in Vernichtungslager abtransportiert werden sollten. Allerdings konnten diese nicht vor den Clemensschwestern geheim gehalten werden, die ebenfalls für die Pflege der Patienten zuständig waren. So soll es der niederländischen Ordensschwester Laudeberta zu verdanken sein, die auf Anraten des Münsteraner Pastors Rensing den damaligen Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, davon informiert hat. Dieser prangerte daraufhin in seiner Predigt vom 3. August 1941 in St. Lamberti öffentlich diesen Umstand an, was letztendlich dazu führte, dass die „Aktion T4“ offiziell eingestellt, aber in Wirklichkeit zunächst nur einmal unterbrochen wurde.
Doch Windhaus und die übrigen Patienten aus Münster wurden nicht zurückgeschickt, sondern sie blieben in Eichberg oder einer benachbarten hessischen Klinik, wo die meisten von ihnen direkt (in Gaskammern) oder aber indirekt (durch bewusste Mangelernährung, systematische Vernachlässigung oder die Verabreichung von Medikamenten) ermordet worden sind. Der Bevölkerung im Tecklenburger Land war zu diesem Zeitpunkt nur bekannt, dass 440 Menschen aus der Provinzial-Heilanstalt Lengerich deportiert wurden. Man wusste nicht, wohin man sie transportierte. Gerüchte zirkulierten, dass diese Menschen durch Versuche mit Gas ermordet wurden.
 

 

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2 - Alte Münsterstraße 2 - Helene Wexseler

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Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
 
 
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
 
  Bei der dritten Stolperstein-Verlegung am 23. Juni 2021 wurde in der Alten Münsterstraße 2 vor der Metzgerei Holtkamp (ehemals Börgel) ein Stein zum Gedenken an Isaak Winkler in den Gehweg eingefügt. Im Faltblatt zur 3. Verlegung haben wir darauf hingewiesen, dass eventuell daneben ein Stolperstein für Helene Wexseler hinzugefügt werden soll. Das passiert nun bei der vierten Verlegung am 9. November 2024.
Helene Wexseler wurde am 13. August 1874 in Ankum geboren und verbrachte ihre Kindheit in Bersenbrück. In der Broschüre „Euer Name lebt – Stolpersteine in Bersenbrück“ zur Stolperstein-Verlegung am 23. Juni 2021 (am Nachmittag nach der Ibbenbürener Aktion!) steht über sie: „Tochter Lena (Helene) … verließ früh das Elternhaus, arbeitete kurzzeitig in Hannover und war mit 22 Jahren ab 1896 als Hausangestellte bei ihrer Tante Friederika tätig. Sie verstarb unverheiratet 1934 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Ibbenbüren beerdigt.“ Das genaue Sterbedatum von Helene Wexseler ist der 19. Juli 1934. Für zwei ihrer Geschwister wurden in Bersenbrück Stolpersteine verlegt: Adolf (Jahrgang 1876) und Paulina (Jahrgang 1879) wurden 1941 nach Riga deportiert und dort am 5. Februar 1942 ermordet. Ein derart grausames Schicksal musste Helene Wexseler nicht erleiden. Sie hat jedoch miterlebt, wie die Stimmung gegenüber ihrem Arbeitgeber Isaak Winkler umschlug, als die Nationalsozialisten in Ibbenbüren das Sagen hatten. Im Januar 1933 begann für die jüdischen Geschäftsleute eine Zeit der Ausgrenzung, des Boykotts und des Terrors, die Helene Wexseler auch sehr deutlich zu spüren bekommen hat.
Auf ihrem Stolperstein steht derselbe Text wie bei Isaak Winkler: „GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET“. Wer die beiden Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Ibbenbüren besucht, ist beeindruckt von der Größe und von der einheitlichen Gestaltung. Da wird deutlich: die beiden gehören zusammen. Die verbindet mehr als bloß ein Arbeitsverhältnis als Metzgermeister und Hausangestellte! Und so liegen jetzt auch die beiden Stolpersteine nebeneinander vor dem Metzgerladen.
Übrigens haben wir aus einem Artikel in der Münsterland-Zeitung vom 27.9.2022 erfahren, dass ein jüngerer Bruder von Isaak Winkler, nämlich Moritz Winkler (geboren am 9. September 1864 in Ibbenbüren) in Ahaus ebenfalls einen Metzgereibetrieb unterhielt und ein ähnlich hohes Ansehen in der Bevölkerung genoss wie sein Bruder Isaak. Moritz starb am 28. Januar 1937 im Alter von 72 Jahren. Seine Witwe, die nach seinem Tod nach Brasilien fliehen konnte, bekam einen Stolperstein im Jahr 2011, er aber nicht.
 

 

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3 - Unterer Markt 2 - Manfred und Emma Löwenstein

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Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
 
 
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
 
  Manfred Löwenstein, geboren am 17.9.1902, war das zweitälteste Kind von Sally und Berta Löwenstein und der Bruder von Julius, Lilly und Siegfried. 1935 heiratete er Emma Poppert. Manfred Löwenstein gehörte das Schuhhaus Hanseat in Osnabrück, in dem sein Bruder Julius als Prokurist arbeitete. 1928 bürgten beide für das Geschäft ihres Vaters, um dessen Konkurs abzuwenden. Später eröffnete Manfred an der Adresse Unterer Markt 2 in Ibbenbüren selbst ein Kaufhaus.
1935 organisierte die NSDAP-Ortsgruppe einen lokalen Boykott gegen alle Geschäfte, die von Juden geführt wurden. In der Folge des Boykotts musste auch Manfred sein Geschäft aufgeben. Er verpachtete die Geschäftsräume schließlich an einen SA-Mann, der ihm jedoch offenbar die Pacht nicht zahlte und das Geschäft bereits ein Jahr später wieder aufgeben musste. Manfred Löwenstein ließ bei seinem Schuldner Teile des Hausrats pfänden und beschimpfte den SA-Mann als Lump und Betrüger, was in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit sorgte. Manfred und seine Frau Emma Löwenstein flohen kurze Zeit später in das nahegelegene Enschede. Manfreds Eltern Sally und Bertha Löwenstein gelang es 1938, zur Tochter Lilly und deren Mann Walter Poppert nach Südafrika zu fliehen, die bereits 1936 dort Zuflucht gefunden hatten. 1939 gelang schließlich auch Julius und Eleonore Löwenstein die Flucht nach Südafrika.
Emma Löwenstein geb. Poppert, geb. am 18.3.1904, und Manfred Löwenstein überlebten die Shoa und zogen nach Amersfoort, wo Manfred am 22. Mai 1962 starb. Emma Löwenstein starb am 26. April 1996 in Bussum.
 

 

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4 - Oberer Markt 9 - Alfred Rosenthal

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Oberer Markt 9
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Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
 
  Alfred Rosenthal wurde am 23.3.1873 als Sohn von Johanna und Leffmann Rosenthal in Ibbenbüren geboren. Er war der Bruder von Julius, Emma, Josef, Felix und Nanny Rosenthal. Er arbeitete in Ibbenbüren als Schriftsetzer für das Tecklenburger Kreisblatt. Nachdem er 43 Jahre für diese Zeitung gearbeitet hatte, erhielt er die goldene Medaille und die goldene Anstecknadel des deutschen Buchdruckervereins. Er war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ibbenbürens und wie Sally Goldschmidt und Josef Rosenthal Mitbegründer des Junggesellen-Schützenvereins. Die spätestens 1928 angefangene Drangsalierung jüdischer Mitbürger muss Alfred Rosenthal als Bewohner der Innenstadt Ibbenbürens unmittelbar mitbekommen haben. Am 7. Januar 1933 nahm sich Alfred Rosenthal nach Angaben von Ernst Rosenthal aus Angst vor den Nationalsozialisten das Leben, indem er sich aus dem Fenster stürzte.  

 

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Synagogenstraße - Gedenken an die Reichspogromnacht

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Synagogenstraße
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5 - Große Straße 69 - Liesel Rosenthal

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Große Straße 69
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Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
 
  Liesel Rosenthal kam am 29. März 1944 als Tochter von Martha und Erich Rosenthal im Durchgangslager Westerbork zur Welt, nachdem ihre Familie bereits aus Ibbenbüren und Köln geflohen und am 3. Januar 1939 nach Rotterdam geflüchtet war.
Von dort aus wurde die Familie am 6. März 1940 nach Westerbork deportiert. Das Lager Westerbork weckte bei vielen Inhaftierten eine trügerische Atmosphäre, dass ihr Schicksal sich günstig gefügt habe: Das Lager verfügte über eine Krankenstation und eine Schule für die Kinder. Die Inhaftierten genossen Freiheiten, die sie zuvor mitunter nicht hatten. Dies mag erklären, wie Martha und Erich Rosenthal im Lager dazu kamen, ein weiteres Kind zu bekommen.
Liesel hatte einen älteren Bruder namens Karl, geboren am 8. April 1938. Am 4. September 1944 wurden Erich, Martha, Karl und Liesel mit einem Sammeltransport zunächst nach Theresienstadt deportiert. Am 23. Oktober 1944 wurden die Rosenthals nach Auschwitz verbracht, wo Martha, Karl und Liesel umgehend in einer der letzten Vergasungen am 25. Oktober 1944 ermordet wurden. Erich Rosenthal wurde am 13. Januar 1945 im KZ-Außenlager Golleschau ermordet.
 

 

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6 - Alte Nordstraße 22 - Ludwig Bitter

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Alte Nordstraße
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Alte Nordstraße
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Alte Nordstraße 22
Alte Nordstraße 22
Alte Nordstraße 22
Alte Nordstraße 22
 
 
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
Verlegung November 2024
 
  Ludwig Bitter war ein außergewöhnlicher Mensch. Er entwickelte offensichtlich durch gesundheitliche Einschränkungen neue Potentiale. Blieb aber auch unstet. Mehrfache Schulwechsel und Arbeit im Familiengeschäft brachten ihn zu dem Entschluss, Priester werden zu wollen. Die Grundlagen dazu wollte er am Gymnasium Dionysianum in Rheine erwerben, dort lernte er alte und neue Sprachen: Griechisch, Lateinisch, Spanisch, Französisch. Kein ungewöhnlicher Weg. Vielen jungen Männern ermöglichte dieser Weg überhaupt einen Hochschulzugang. Statt Theologie studierte er aber Publizistik und verwandte Fächer. Er gehörte zu den ersten Studenten Münsters, die Slawistik mit dem Schwerpunkt Russisch studierten. Später kam Englisch hinzu.
Der katholische Glaube ebnet ihm den Weg zum Sozialismus und Pazifismus. Die Bergpredigt steht häufig damit in Verbindung. Politisch bringt ihn das in die Nähe der SPD und der KPD. Der „Freie Sozialistische Studentenbund“ wird für ihn und andere, die er in der späteren Haft wiedertrifft, Heimat zum Debattieren in Münster. An der Universität Königsberg mehren sich aber seine Zweifel, ob der Weg richtig sei.
Intensive Studien seinerseits verhindern, dass er sich in eine Parteiräson pressen lässt. Die Stalinisierung der KPD und der Missbrauch des Begriffs „Sozialismus“ durch die Faschisten lassen ihn wieder in die katholische Kirche zurückkehren. Auf realer und philosophischer Ebene. Er lässt sich zum Mittelschullehrer ausbilden. Im Juli 1933 wird er allerdings verhaftet aufgrund seiner früheren politischen Aktivitäten. Es folgen Hausdurchsuchung in seiner Herkunftsfamilie in Ibbenbüren, Beschlagnahme verdächtiger Materialien, Verhöre. In der Haftanstalt in Recklinghausen trifft er frühere politische Begleiter wieder. Hier wird gefoltert. Auch schon mal mit Todesfolge. Danach Verlegung in das Zuchthaus Siegburg. Dann ins KZ Brauweiler. Dann in das Emslandlager Neusustrum. November 1933 bewirkt sein Bruder Hubert seine Entlassung.
Ludwig darf aber seinen Lehrerberuf nicht ausüben. Achtmal zieht er um. Überall überwacht ihn die Gestapo. Anscheinend sind ihm auch einige Ibbenbürener, denen er missliebig ist, auf den Fersen. Im August 1938 findet er durch Vermittlung in Hamburg St. Georg Arbeit in einem Gemeindebüro. Und kann in der Knabenschule doch als Lehrer tätig sein.
1940 wird er zum Wehrdienst eingezogen. Nach der Grundausbildung wird er erst an der französischen Kanalküste eingesetzt. Seine Sprachkenntnisse kommen seinen militärischen Vorgesetzten entgegen. Auch in der Sowjetunion: 1942 wird er an die Ostfront geschickt. Dort stirbt er am 27. September 1942 im Lazarett.
 

 

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Pfarrheim St. Mauritius - Vortrag von Norbert Ortgies

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Norbert Ortgies
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Norbert Ortgies referierte zu Ludwig Bitter im Pfarrheim St. Mauritius
 
   
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Gedenken an Reichspogromnacht 1938

Quelle: IVZ vom 26 November 2023
Beer: „Es gilt: Nie wieder ist jetzt“

Ibbenbürener Volkszeitung

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Erinnern ist wichtig, aber das ist kein Ersatz für Solidarität“ – mit diesem Statement hat Florian Beer beim Themenabend im Kepler-Gymnasium die rund 75 Teilnehmenden aufgefordert, aktiv gegen den Antisemitismus in der Gesellschaft vorzugehen. Beer, pädagogischer Mitarbeiter der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit Beratung bei Rassismus und Antisemitismus (SABRA) in Düsseldorf, berichtete über aktuelle Erfahrungen junger jüdischer Vereinsfußballer. „Antisemitismus gibt es in allen Teilen der Gesellschaft – wer das nicht anerkennt, hat schon ein Problem“.
Es sei „eine Herausforderung für eine demokratische Gesellschaft“, Zeichen gegen den Antisemitismus zu setzen, hatte Ralf Hankwitz als Vertreter der Schulleitung in der Begrüßung hervorgehoben. Mit „Im Abseits – der Wahrnehmung!? Jüdisches Leben in Deutschland am Beispiel Fußball“ war der Themenabend anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 überschrieben. „Wenn wir uns an den Tag erinnern, müssen wir feststellen, dass es aktuell viel sichtbare Judenfeindlichkeit in der Gesellschaft gibt“, betonte Hankwitz. Und es stimme „sehr nachdenklich, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger heute wieder in Angst leben müssen“.
Für den Lenkungskreis Stolpersteine aus dem Stadtmuseum sagte Gernold Mudrack, in der Stadt gebe es Mehr als 50 Stolpersteine. Jeder einzelne sei ein „Zeichen der Vertreibung“. Einer der Stolpersteine erinnert an den Fußballer Walter „Kiki“ Goldschmidt, ergänzte Richard Frank. Der kleine und wendige Fußballer spielte für die ISV in der gleichen Mannschaft wie Hermann Gösmann, der später von 1962 bis 1975 Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) war. Goldschmidt - die Metzgerei Goldschmidt befand sich am Unteren Markt, später Sandmann, heute Sanitätshaus Menssen - gelang 1936 die Flucht nach Südafrika. 1976 kehrte er auf Einladung ehemaliger Mitspieler für gut vier Wochen in seine alte Heimat zurück, 1981 ein zweites Mal. „,Er hat bei diesen Besuchen die Lebensumstände zu Zeiten der Nazis in Schulen und im Verein eindrucksvoll beschrieben, etwa dass Kunden der Metzgerei fotografiert und später öffentlich gebrandmarkt wurden, weil sie „bei Juden eingekauft“ hätten, erläuterte Frank.
Publizist und Autor Heiko Schulze aus Osnabrück stellte seine Recherchen zum Thema „lila weiß – braun“ am Beispiel des VfL Osnabrück vor. Er erinnerte zunächst daran, dass der Sport erst ab etwa 1906 in einer größeren Öffentlichkeit anerkannt worden sei, weil das Kaiserhaus ihn für gut befunden habe. Zuvor seien Sporttreibende als „Fußlümmel“ oder „von der englischen Krankheit Befallene“ verspottet worden. In der Entwicklung seien dann viele militärische Begriffe in den Fußball eingeführt worden, auch, um ihn von dem englischen Original abzugrenzen. „Der gute Deutsche turnt“ , um für den Militärdienst fit zu sein (oder zu bleiben), war die Intention des neuen Sports dem Zeitgeist angepasst.
Schulze informierte darüber, dass in verschiedenen Vereinen in Osnabrück „Judenhasser“ früh in wichtigen Funktionen waren. Gegenspieler dieser war Ernst Sievers, erster Vorsitzender des neuen VfL Osnabrück. Der war Schwimmer, Leichtathlet, Turner und Fußballer beim FC Teutonia Osnabrück. Zudem habe er sich als Übungsleiter für neue jüdische Vereine zur Verfügung gestellt. „Der Fußball entwickelte sich zum Arbeitersport. Die Nazis verhängten am 20. April 1933 Betätigungsverbote, in der Folge lösten sich viele Vereine auf.“ Vereinsführer des VfL wurde Hermann Gösmann aus Ibbenbüren, der seit 1931 in Osnabrück lebte. Er führte den Verein stillschweigend nach „Nazi-Regeln“ und wurde später als unbelastet eingestuft. Florian Beer zählte in seinem Statement viele Ereignisse auf, die aktuell Antisemitismus zeigen – etwa: Fußballspiele jüdischer Vereine werden abgesagt oder finden ohne Zuschauer statt, Juden verstecken ihre eigene Identität aus Angst – Antisemitismus ist alltagsbegleitend - eine bittere Erkenntnis – im doppelten Sinne.
Er hob hervor, dass es inzwischen auf vielen und „hoffentlich bald auf allen“ Vereinsseiten Buttons gebe, über den antisemitische Vorfälle gemeldet werden können. „Das Problembewusstsein ist ganz wichtig.“ Es gilt „Nie wieder ist jetzt“, beendete Beer unter dem Beifall des Publikums sein Statement. Im Anschluss war Gelegenheit, die in Zusammenarbeit mit dem Fußballmuseum in Dortmund entliehene Ausstellung über die Schicksale jüdischer Fußballer und Funktionäre zu besichtigen. Diese ist noch bis Donnerstag jeweils an den Schultagen von 8 bis 14 Uhr im Kepler zu sehen. - https://www.ivz-aktuell.de/articles/302235/ibbenbueren/gesellschaft-soziales/beer-es-gilt-nie-wieder-ist-jetzt?take=9&skip=0&mediaTypes=articles&mediaTypes=galleries&mediaTypes=videos&term=Reichsprogromnac

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Gedenken an Opfer der Nazidiktatur Erfinder der Stolpersteine
Günter Demnig
zdfdrehscheibe vom 9.November 2022
Quelle:
zdf-drehscheibe
https://www.zdf.de/nachrichten/drehscheibe/drehscheibe-vom-9-november-2022-100.html

zdfdrehscheibe




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Spende der SPD an die Initiative Stolpersteine

Quelle: IVZ vom 26 November 2022

Ibbenbürener Volkszeitung

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Spende in Höhe von 500 Euro überreichte Hermann Hafer (3.von links), Fraktionsvorsitzender der SPD Ibbenbüren, an Gernold Mudrack (2.v.l.), Gründer und Sprecher der Initiative "Stolpersteine für Ibbenbüren". Seit 2016 hat die Initiative 60 Stolpersteine an 14 Stellen in Ibbenbüren verlegt. In drei Aktionen (2016, 2017 und 2021) hat der "Erfinder" der Stolpersteine, Künstler Günter Demnig die Gedenksteine an die Opfer des Nationalsozialismus selber verlegt. Einen Termin am 9. November 2018 hatte der Bauhof übernommen.
An der Übergabe der Spende nahmen auch Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer (1.) und Karl-Heinz Völler, Fraktionsgeschäftsführer der SPD, teil. Aus den Spenden der Fraktionsmitglieder werden regelmäßig gemeinnützige Organisationen unterstützt, diesmal die Stolperstein-Initiative, die sich als Arbeitsgruppe des Stadtmuseums konstituiert hat. Die Planung der weiteren Aktionen liegt in den Händen des Lenkungskreises. Der trifft sich wieder am Mittwoch, 7. Dezember, um 18 Uhr im Stadtmuseum. Alle Interessierten sind eingeladen. thal,

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Spende in Höhe von 500 Euro überreichte Hermann Hafer (3.von links), Fraktionsvorsitzender der
SPD Ibbenbüren, an Gernold Mudrack (2.v.l.), An der Übergabe der Spende nahmen auch Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer (1.) und Karl-Heinz Völler, Fraktionsgeschäftsführer der SPD, teil. IVZ
 


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Mehr als 50 Menschen gedenken der Novemberpogrome
Synagogenbrand in Ibbenbüren 1938
Quelle: IVZ vom10-11-2022 > > >

Ibbenbürener Volkszeitung

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Rosenthal, Löwenstein und viele andere: Das Gedenken an die Opfer des Holocaust wird in Ibbenbüren hochgehalten. Am Mittwochabend gedachten mehr als 50 Menschen der Novemberpogrome. Auch eine Zeitzeugin kam zu Wort.

Es war eine der dunkelsten Stunden auch der Ibbenbürener Geschichte, an die heute neben den in der Stadt verlegten „Stolpersteinen“ nur eine Stele erinnert. Sie steht am früheren Platz des jüdischen Gotteshauses an der heutigen Synagogenstraße. Die Synagoge brannte im Zuge der Novemberpogrome gegen die jüdische Bevölkerung im Jahr 1938 ab.
Dort trafen sich am Mittwochabend mehr als 50 Teilnehmer auf Einladung der Initiative Stolpersteine im Verbund mit dem Stadtmuseum, um der Gräuel zu gedenken. „Hier stand sie, die Synagoge“, begann Gernold Mudrack. Von einer „Zierde für die Stadt“ habe die Stadtverwaltung einst über das 1912 und 1913 erbaute Gebäude gesprochen. „Ja, sie war eine Zierde.“ Der Pfarrer im Ruhestand, der die Deutschen von damals ein „Volk der Schlechtigkeit“ nannte, erzählte, dass etwa die jüdischen Metzgereien schon 1935 geschlossen worden waren und an „Arische“ übergingen. Und er erinnerte an die Flucht vieler Juden in die Niederlande, was am Ende auch keinen Schutz brachte, weil sie im Kriegsverlauf aufgespürt und in die Vernichtungslager im Osten deportiert wurden.
Bei früheren Gedenkveranstaltungen an der Synagogenstraße seien immer noch Gäste dabei gewesen, die aus eigener Anschauung die Ereignisse wiedergeben konnten, so Mudrack. „Es werden aber immer, immer weniger.“ Um die Erinnerung wachzurufen, wollte er eigentlich aus dem Buch „Pädagoge mit Prinzipien – Rektor Ströhmer und die Nazis“ von Norbert Ortgies zitieren. Doch als sich aus der Schar der Gäste Magdalene Lohage leise zu W
ort meldete, verwarf er kurzerhand die Idee und bat sie ans Mikrofon.

„Auch Ibbenbürener Juden erlitten dieses Schicksal.“ Gernold Mudrac

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Spende der SPD an die Initiative Stolpersteine
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Die 98-jährige Ibbenbürenerin errzählte von dem 9. November,
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Die 98-jährige Ibbenbürenerin errzählte von dem 9. November, dem Synagogenbrand.. „Plötzlich sah ich
wäs es hier brannte, Foto: M.Fanke
 

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So erzählte die 98-jährige Ibbenbürenerin, die damals die Höhere katholische Mädchenschule besuchte, kurz vom Morgen nach dem 9. November, dem Synagogenbrand. „Plötzlich sah ich während des Unterrichts, wie es hier brannte“, erzählte sie. Von Kindern, die mit der Thora Fußball gespielt hätten – Mudrack hatte dieses Ereignis zuvor wiedergegeben – wisse sie nichts. Aber die Nonnen in der Schule hätten ihnen untersagt, zu dem Brand zu gehen und zu schauen. Damit hätte man sich ja schon verdächtig gemacht, sagte Lohage. Der zweite Teil der Gedenkveranstaltung führte in die Christuskirche, wo Schüler des elften Jahrgangs des Keplergymnasiums mit ihrer Lehrerin Brigitte Bösing einige Biografien ins Gedächtnis riefen. Auch jene der Familie Rosenthal, die Nachbarn der Synagoge waren. Ihre Stolpersteine waren am Mittwochabend extra mit roten Rosen umrahmt.

Die Zuhörer erfuhren zum Beispiel von Karl Rosenthal, der 1941 im Alter von 28 Jahren ermordet wurde. Und auch von Manfred Löwenstein, der 1935 floh und über dessen Schicksal nichts weiteres bekannt ist. Für jedes Opfer war in der Kirche eine kleine Holz-Stele platziert – der Mittelteil des Kirchenraums damit gefüllt. Mudrack erklärte abschließend, dass das Projekt Stolpersteine noch nicht abgeschlossen sei, Geld für zehn Steine sei noch da. Neue Spenden seien willkommen – und Mitstreiter auch.

Die Stolperstein-Initiative tagt wieder am 7. Dezember, 18 Uhr, im Stadtmuseum. Interessierte sind willkommen.

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Stolpersteine in Ibbenbüren (3)
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23.06.2021

An 6 Stellen in Ibbenbüren wurte am 23. Juni 19 Stolpersteine verlegt:

23.06.2021

  Der Zeitplan - 23.06.2021      
         
  9.00 Uhr - Poststraße 7 11 Stolpersteine
 
  9.40 Uhr - Alte Münsterstraße 2 1 Stolperstein    
  10.10 Uhr - Synagogenstraße 1 1 Stolperstein    
  10.45 Uhr - Laggenbecker Straße 296 1 Stolperstein (Ende der Sackgasse)  
  11.25 Uhr - Grube Sonnenschein 3 Stolpersteine    
  11.55 Uhr - Abendsternschacht 39 2 Stolpersteine    


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1 - Poststraße 7 - Fam. Rosenthal - . 11 Stolpersteine

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Poststraße 7 - Fam. Rosenthal - . 11 Stolpersteine
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1 - Poststraße 7 - Fam. Rosenthal - . 11 Stolpersteine
 

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Rosenthal
Poststraße 7
11 Stolpersteine
Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
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Poststraße 7
Poststraße 7 - 1937
Poststraße 7 - 1995
Poststraße 7 - 2021
 
 
Fam. Rosenthal
Stadtschänke
Hantelmann
Stadtschenke Erich Rüschenschmidt
Driem Atmosphair
 

 
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Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
 
 
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 

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Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
 
 
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 

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Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
Poststraße 7
 
 
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 


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2 - Alte Münsterstraße 2 : Hier wohnte Isaak Winkler - 1 Stolperstein

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Alte Münsterstraße 2 : Hier wohnte Isaak Winkler,
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2 - Alte Münsterstraße 2 : Hier wohnte Isaak Winkler, JG 1859, gedemütigt, entrechtet, Tot 13. Februar 1937 - J
 

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Metzgerei
Isaak Winckler
Münsterstr. 2
saak Winkler
1Münsterstraße
Alte Münsterstraße 2
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Münsterstraße 2
Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
 
 
1 Stolperstein
Metzgerei Isaak Winckler
Metzgerei Börgel
Metzgerei Holtkamp
 

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Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
 
 
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 

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Alte Münsterstraße 2
Verlegung Juni 2021
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Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
Alte Münsterstraße 2
 
 
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 


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3 - Ringstraße/Synagogenstraße 1 - Heinz Klussmann - 1 Stolperstein

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Ringstraße/Synagogenstraße 1 - Heinz Klussmann
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3 - Ringstraße/Synagogenstraße 1 - Heinz Klussmann - 1 Stolperstein
 

 
Heinz Klussmann
Ringstraße 1
Synagogenstr. 1
Verlegung Juni 2021Ringstraße 1
Ringstraße 1
Ringstraße 1
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Synagogenstraße 1
Ringstraße 1
Synagogenstraße 1
Synagogenstraße 1
 
 
1 Stolperstein
1977- "Zum alten Kumpel
Juni 2021
Juni 2021
 

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Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Synagogenstraße 1
Synagogenstraße 1
Synagogenstraße 1
Synagogenstraße 1
 
 
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 


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4 - Laggenbecker Straße 296 -Walter Riechel - 1 Stolperstein

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 Laggenbecker Straße 296 -Walter Riechel
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4 - Laggenbecker Straße 296 -Walter Riechel - 1 Stolperstein
 

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Walter Riechel
Laggenbecker
Straße 296
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Laggenbecker Str. 296
Laggenbecker Str. 296
Laggenbecker Str. 296
Laggenbecker Str. 296
 
 
1 Stolperstein
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 


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5 - Grube Sonnenschein - Johannes, Johann und Klara Dieckmann - 3 Stolpersteine

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Grube Sonnenschein, -. Johannes, Johann und Klara Dieckmann
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5 - Grube Sonnenschein, -. Johannes, Johann und Klara Dieckmann - 3 Stolpersteine
 
 
Grube Sonnenschein - 49479 Ibbenbüren - https://goo.gl/maps/eNT7jZboCeFEJJ929
 

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. Johannes,
Johann und Klara
Dieckmann
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Grube Sonnenschein
Grube Sonnenschein
Grube Sonnenschein
Grube Sonnenschein
 
 
3 Stolpersteine
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 


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6 - Abendsternschacht 39 - Adolph Moh und Alwine Moh - 2 Stolpersteine

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Abendsternschacht 39 - Adolph Moh und Alwine Moh
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6. Abendsternschacht 39 - Adolph Moh und Alwine Moh - 2 Stolpersteine
 
 
AbeAbendsternschacht 39, 49479 Ibbenbüren - https://goo.gl/maps/jmf1kNWCvQw9e5nm7
 

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Adolph Moh
und
Alwine Moh
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
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Abendsternschacht 39
Abendsternschacht 39
Abendsternschacht 39
nAbendsternschacht 39
 
 
2 Stolpersteine
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
Verlegung Juni 2021
 


 
Quelle - A-Karten Georg Kipp . Bilder/Fotos: Stadtmuseum, Werner Suer, M. Franke
 


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23.06.2021
Stolpersteine in Ibbenbüren (3)
Der Flyer
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3. Verlegung

. Flyer 3. Verlegung - Stolpersteine in Ibbenbüren - 2021
3.. Verlegung

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Grußwort des Bürgermeisters Dies ist mein drittes Grußwort als Schirmherr der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“. Im Jahr 2016 wurden die ersten 23 Steine in der Innenstadt verlegt, 2017 sollten es weitere 18 werden, doch der Künstler Gunter Demnig weigerte sich, die elf Steine vor der Großen Straße 69 in die Baustelle hinein zu verlegen. Die wurden dann am 9. November 2018 durch unseren Bauhof in den Gehweg vor dem „Haus Titus“ eingesetzt. Am Abend dieses Tages fand eine Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht (9. November 1938) im Bürgerhaus statt. Es war ein eindrucksvolles und informatives Programm mit Chor und Orchester des Goethe-Gymnasiums, Fachvorträgen und Filmeinspielungen unter aktiver Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule. Neben der Planung von Stolperstein-Verlegungen war und ist die würdige Gestaltung des Gedenkens an die Zerstörung der jüdischen Gotteshäuser und die systematische Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Mitbürger ein Schwerpunkt der ehrenamtlichen Tätigkeit der Mitglieder von „Stolpersteine für Ibbenbüren“.

 Flyer 3- Stolpersteine in Ibbenbüren - 2021
Flyer 3 - 2021
PDF Flyer "Stolpersteine in Ibbenbüren - 2021 Download

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Auch dafür spreche ich ihnen Dank und Anerkennung aus. 2019 kam die Planung von weiteren Stolpersteinen nicht zum Abschluss, und 2020 machte Corona einen Strich durch sämtliche Vorhaben.Nun ist es am 23.Juni 2021 endlich soweit, dass weitere 19 Stolpersteine verlegt werden können. Neben den jüdischen Verfolgten, Vertriebenen und Vernichteten kommen erstmals auch politisch Verfolgte aus Ibbenbüren zu ihrem Recht, mit einem Gedenkstein in die lebendige Erinnerung zurückgeholt zu werden. Ich wünsche den Mitgliedern des Lenkungskreises für die weitere Arbeit Kraft und Ausdauer und die Unterstützung durch die Ibbenbürener Bevölkerung. . Dr. Marc Schrameyer Bürgermeister
Herausgegeben vom Stadtmuseum Ibbenbüren


  Stolersteine für Ibbenbüren, 3. Verlegung - 2021  

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Wenn alles so eintrifft, wie wir es geplant haben, verlegt Gunter Demnig am 23. Juni 2021 weitere 19 Stolpersteine in Ibbenbüren. Damit erhöht sich die Zahl der Gedenksteine in unserer Stadt auf 60. Das erfüllt uns mit Dankbarkeit den Spendern gegenüber und mit einem kleinen Anflug von Stolz, dass wir es nach vier Jahren endlich wieder geschafft haben, neue Spuren in unserer Stadt zu legen. Der Umfang unserer Biografien könnte größer sein, wenn wir Zugang zu privaten Fotos und Dokumenten hätten. Das ist bei den meisten Personen leider nicht der Fall. Da gibt es keinen Nachlass mit Briefen und Zeugnissen, die wir auswerten könnten. Das wird mir schmerzhaft deutlich, wenn ich die ausführlichen und detailreichen Biografien zu den Stolpersteinen in Hamburg lese. Über 30 Bücher mit einem Umfang von 200 bis 500 Seiten entfalten das Schicksal von knapp 6.000 Opfern, und auch die Täterprofile werden in drei Büchern von je 1.000 Seiten dokumentiert.

.Karte
 
     

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Herausgeber ist die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, die damit eine einzigartige Materialsammlung zur Geschichte der Unterdrückung und Verfolgung von „unerwünschten Menschen“ zusammengestellt hat. Damit können wir uns in Ibbenbüren nicht vergleichen. Aber es gibt sie auch bei uns, die gründlich recherchierte umfangreiche Biografie eines Mitbürgers, der eindeutig zu den Opfern der nationalsozialistischen Diktatur gehört: Ludwig Bitter. Über ihn hat Norbert Ortgies aus Münster, früher Lehrer am Johannes-Kepler-Gymnasium, im vorigen Jahr ein Buch veröffent-licht: „Zwischen Bolschewismus und Bergpredigt. Ludwig Bitter (1908 -1942)“. Auf der Liste der nächsten Stolperstein-Verlegung wird ganz bestimmt der Name von Ludwig Bitter zu finden sein. Und es gibt noch eine ganze Reihe von Menschen, an die wir uns erinnern sollten: Opfer des Euthanasie-Programms (Vernichtung von Behinderten als „lebens-unwertes Leben“), Zwangsarbeiter, für die es auf dem Zentralfriedhof ein wenig beachtetes Denkmal mit russischem Text gibt, und wahrscheinlich noch weitere Mitbürger, die aus politischen Gründen diskriminiert und verfolgt wurden. Es gibt also noch viel zu tun. Wer mitmachen will, ist herzlich willkommen! Und wer uns unterstützen will, darf spenden: Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren, IBAN: DE05 4036 1906 0041 9418 00. Wer mehr wissen will, liest nach unter www.stadtmuseum-ibbenbueren.de. Putzmaterial zur Stolpersteinpflege kann man in der Stadtbücherei ausleihen. Und mit dem QR-Code (nebenan) steigt man ein in die Biparcours-App „Stolpersteine in Ibbenbüren“. Gernold Mudrack, Sprecher des Lenkungskreises.

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  1 - Poststraße 7: elf Stolpersteine  

 
 
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Regine
Rosentha
l
David
Rosenthal
Paul
Rosentha
l
Harry
Rosenthal,
Herta
Rosenthal
Henny
Rosenthal
Ernst
Rosenthal,
 
 
spacer
 
 
Ella
Rosenthal
Ilse
Rosenthal
Grete
Rosenthal
Heinrich
Rosenthal
 

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Eine große Familie waren die Rosenthals in Ibbenbüren, in der Poststraße 7. Die Eltern, David Rosenthal, geboren am 12.1.1874 in Ibbenbüren und seine Ehefrau Regine, geborene Epstein. Regine Rosenthal kam am 24.4.1874 in Goch, Niederrhein, zur Welt. 1901 wurde in Gelsenkirchen geheiratet. Die beiden bekamen neun Kinder, nicht ungewöhnlich zu der Zeit.
Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zum Ende der Weimarer Republik wurde die Situation für Bürger jüdischen Glaubens in Deutschland immer bedrohlicher. Nachdem die Nazis Ende Januar 1933 an die Macht gekommen waren, entschlossen sich Regine und David im April 1933, ihre Heimat zu verlassen und nach Holland zu flüchten. In Amsterdam, Verwandte hatten geholfen, fand man in der Jan Steenstraat eine neue Bleibe. Am 9.2.1943 wurden David und Regine zunächst nach Westerbork und dann nach Auschwitz deportiert. Beide wurden dort am 12.2.1943 ermordet.
Paul Rosenthal
wurde am 2.8.1902 in Ibbenbüren geboren, der Älteste von neun Kindern. Paul zog es bereits 1925 nach Olpe ins Sauerland. Paul und seine Schwester Ella hatten das Glück, die richtige Entscheidung zu treffen. Sie verließen 1936 den Kontinent und emigrierten nach Chile. Paul Rosenthal ist am 15.3.1986 in Chile gestorben.
Am 29.12.1903 wurden dem Ehepaar Rosenthal Zwillinge geboren, Herta und Harry Rosenthal. Herta zog im Januar 1928 nach Amsterdam. Wegen der Nähe und der verwandtschaftlichen Beziehungen wurden die Niederlande und Amsterdam zu einem Fluchtpunkt vieler Juden aus unserer Region. So auch Herta, die dort ihren Mann Gerrit Polak kennengelernt hatte.
Am 7. Februar 1929 wurde ihnen der Sohn Eduard geboren. Westerbork, das Internierungslager für Juden, war dann auch für die Polaks die nächste Station. Von dort wurden sie nach Auschwitz deportiert. Alle drei wurden dort am 21.1.1943 ermordet.

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Harry Rosenthal
emigrierte am 4.4.1933 nach Amsterdam. Dort konnte er zunächst als Kaufmann arbeiten. Die Einkünfte reichten gerade mal zum Überleben. Ab 1941 lebte er in der Swammerdamstraat gemeinsam mit seiner niederländischen Frau Wilhelmina Voorzanger. Am 24.6.1942 wurden Harry und seine Frau vom Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz deportiert. Beide wurden dort ermordet. Harry am 13.8.1942, seine Frau Wilhelmina 6 Wochen später

. Henny Rosenthal
wurde am 20.3.1905 in Gelsenkirchen geboren. Sie wuchs in Ibbenbüren auf, zog aber bereits am 16.4.1929 in die Niederlande. Auch sie wurde später nach Westerbork deportiert. Zwischen dem 2. März und dem 20. Juli 1943 verließen 19 Transportzüge Westerbork in Richtung Sobibor. In einem dieser Züge befand sich auch Henny. Bis auf wenige Ausnahmen fanden fast alle den Tod in der Gaskammer. Henny Rosenthal wurde am 16.7.1943 in diesem Vernichtungslager ermordet.

Ella Rosenthal
wurde geboren am 18.8.1909 in Ibbenbüren. Nur sie, Paul und Ernst haben den Holocaust überlebt. Paul und Ella hatten entschieden, den Kontinent zu verlassen und nach Chile zu emigrieren. Ella zog einen Tag nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, am 31.1.1933, zunächst nach Utrecht. 1936 ist sie dann nach Südamerika, Santiago de Chile, gereist. Sie heiratete dort ihren Verlobten Oskar Schattenfeld, der aus Karlsruhe stammte. Ihr weiterer Lebensweg ist nicht bekannt.

Grete de Hond,
Tochter von David und Regine Rosenthal, wurde am 22.5.1911 in Ibbenbüren geboren. Am 27.3.1928 ist Grete Rosenthal in die Niederlande gezogen. Nach ihrer Heirat zog sie mit ihrem Ehemann Salomon de Hond in die Roerstraat in Amsterdam. Am 28.10.1938 bekamen die beiden einen Sohn, Rudi René. Am 7.8.1942 wurden sie zunächst nach Westerbork und von dort nach Auschwitz deportiert. Alle drei wurden noch am Tag ihrer Ankunft am 8.8.1942 ermordet.

Ilse Rosenthal
kam am 21.9.1913 zur Welt. Mit 19 Jahren verließ sie Deutschland und zog, wie Geschwister und Verwandte, nach Amsterdam. Sie arbeitete als Haushälterin, sie lebte allein. Als sie in Westerbork interniert wurde, war sie 29 Jahre alt. Ilse wurde von Westerbork nach Auschwitz deportiert, wo sie am 30.9.1942 ermordet wurde.
Heinrich Rosenthal
(oder Heinz), geboren am 5.10.1916, emigrierte 1933 im April in die Niederlande nach Amsterdam. Da war er 16 Jahre alt. 1936 verließ Heinz den europäischen Kontinent und ging mit seinem Bruder Paul und seinem Cousin Otto Ewald Rosenthal nach Santiago de Chile. Das Heimweh wurde ihnen zum Schicksal, denn Heinrich und sein Cousin kamen 1937 wieder zurück in die Niederlande. Sie wohnten zunächst in Deventer, später zog Heinrich dann aber wieder zu seinen Eltern nach Amsterdam, wo er als Buchdrucker arbeiten konnte. Am 27.5.1942 wurde Hochzeit gefeiert, Heinrich heiratete die 20-jährige Selma Citroen. Am 15.7.1942 wurde das Ehepaar von Westerbork nach Auschwitz deportiert. In diesem Transport saß auch Ilse, die Schwester von Heinrich. Heinrich und Selma starben am 30.9.1942 in Auschwitz.

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,Ernst Rosenthal
wurde am 14.3.1907 in Ibbenbüren als fünftes Kind von acht Geschwistern geboren. Er war der einzige aus seiner Familie, der trotz Deportation dem Völkermord entkam. Zwei seiner Geschwister hatten sich durch Flucht nach Chile gerettet. Die Eltern und sechs Geschwister wurden ermordet. Ernst lebte seit 1922 wechselnd in Hamburg und Ibbenbüren. 1932 ging auch er nach Amsterdam, 1933 der Rest der Familie. Ab da lebte niemand mehr aus dieser Familie in Ibbenbüren. Ernst war 1980 zu Besuch in Ibbenbüren und sprach mit Frau Rieping von der IVZ und mit Frau Althoff, die Expertin in Fragen der Ibbenbürener Juden ist. Die Aufzeichnungen über dieses Treffen waren aber sehr unklar. Bei heutigen Nachforschungen, u. a. einem Besuch in Bergen-Belsen, wurde einiges klarer. Die ganze Familie stand dort im Gedenkbuch. Und der Transport am 7.4.1945 mit Ziel Theresienstadt war dort verzeichnet. Wahrscheinlich war jemandem wie Ernst, dessen Leben in letzter Minute gerettet wurde, vieles davon nicht wichtig, oder es wurde einfach verdrängte.
Ernst hatte Marianne Peeper in Amsterdam 1935 geheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder: Regine oder Regina, geb. 1936 in Baarn und Gerrit, geb. 1939 in Amsterdam. 1943 wurde die ganze Familie in Westerbork interniert. Deportiert wurden sie am 16.2.1944 ins Konzentrationslager Bergen-Belsen. Nachdem der Bruder von Marianne an die Nazis 120.000 Gulden gezahlt hatte, kamen sie ins Austauschlager. Hier waren Juden, die mit Devisen gegen deutsche Kriegsgefangene u. a. ausgetauscht wurden; sie wurden erst einmal pfleglicher behandelt. Als die Britische Armee schon fast das Lager erreicht hatte, wurden 6.800 von ihnen in drei Züge verladen, die in Richtung Theresienstadt gingen. Nur ein Zug kam dort an und trug das Fleckfieber ins Lager. Der „verlorene Zug“ wurde in der Nähe von Tröbitz von der sowjetischen Armee gefunden und die Insassen sofort versorgt, v. a. medizinisch. Der Zug, in dem Ernst und Familie waren, blieb in Farsleben bei Magdeburg am 12. April 1945 liegen und wurde am 13.4. von den Amerikanern geöffnet. Im April 2020 sollte an der Bahnstrecke ein Denkmal gesetzt werden. Das verhinderte die Corona-Pandemie. Die Menschen aus dem „gestrandeten Zug“ wurden in die NS-Heeresversuchsanstalt in Hillerleben gebracht. Dort wurde die Kaserne geräumt oder war bereits leer, es gab alles, was durstige, hungrige, verdreckte, kranke und auch sterbende Menschen brauchten. Alle hatten Fleckfieber oder Typhus, viele von ihnen waren schon während der Zugfahrt gestorben und sind neben den Gleisen beerdigt worden. Ernst Rosenthal hat in den Ortsangaben Rätselhaftes und über die Zugfahrt wenig, eigentlich nichts berichtet. Eine andere Überlebende sagte später, es sei ein Blick in die Hölle gewesen. Ab hier setzten die Erinnerungen Ernst Rosenthals wieder ein. Über die Versorgung und den späteren Transport nach Amsterdam hat er berichtet. 1953 wurde er Bürger der Niederlande. Er starb am 18.6.1983. Seine Kinder Regina Groenteman-Rosenthal und Gerrit Rosenthal leben vermutlich in den Niederlanden.

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  2 - Alte Münsterstraße 2 : Hier wohnte Isaak Winkler, JG 1859, gedemütigt, entrechtet, Tot 13. Februar 1937. - J  

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Alte Münsterstraße 2 -
, ein Stolperstein Isaak Winkler wurde am 24. April 1859 (oder 1861) in Ibbenbüren geboren. Er erlernte den Beruf des Metzgers und übernahm den elterlichen Fleischereibetrieb in der Münsterstraße 2 (jetzt Fleischerei Börgel, seit 2019 Holtkamp). In die Ibbenbürener Gesellschaft war Winkler voll integriert. Er war Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und auch aktives Mitglied der Fastnacht „Poststraße“. Aus der Kundschaft und von Mitarbeiterinnen wird er als freundlich, humorvoll, zuvorkommend und großzügig beschrieben. Regelmäßig unterstützte er bedürftige Familien, und auch das St.-Elisabeth-Krankenhaus erhielt manche Zuwendung aus seinem Betrieb.

saak Winkler Isaak Winkler
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Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers im Januar 1933 begann für die jüdischen Geschäftsleute eine Zeit der Ausgrenzung, des Boykotts und des Terrors. Kunden wurden öffentlich bloßgestellt, wenn sie „beim Juden“ einkauften. Die Einschüchterung war so drastisch, dass Winkler sich 1935 veranlasst sah, die Geschäftsführung an seinen Altgesellen Clemens Bosse abzugeben. Nach dem Tod von Winkler am 13. Februar 1937 bemühte sich sein Vetter David Winkler aus Dortmund um die Regelung des Nachlasses. Haus und Grundstück in der Innenstadt wurden verpachtet, aber über 40 % der Pachtsumme mussten an den Staat abgeführt werden. Das Grundstück in der Westvorstadt mit Weideflächen und Ställen mit einer Fläche von 4 ha wurde an das St.-Elisabeth-Krankenhaus überschrieben. Als großziger Förderer wurde Isaak Winkler im Krankenhaus liebevoll gepflegt – in einer Zeit, in der es nicht mehr erwünscht war, dass Juden in deutschen Kliniken behandelt wurden. Isaak Winkler blieb unverheiratet, lebte aber mit seiner Haushälterin Helene Wexseler (geboren am 13.8.1874 in Bersenbrück) im Wohn- und Geschäftshaus in der Münsterstraße. Zwei eindrucksvolle Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof erinnern an die beiden und machen durch die einheitliche Gestaltung deutlich, dass die hier Begrabenen zusammengehören. Da Helene Wexseler bereits am 19. Juli 1934 gestorben ist, also noch vor der Aufgabe des Betriebes, hat der Lenkungskreis sich im Jahr 2020 gegen einen eigenen Stolperstein für sie entschieden. Vielleicht holen wir das aber beim nächsten Verlegungstermin nach. Im Gedenken an Isaak Winkler wurde eine Anliegerstraße in der Westvorstadt „Isaak-Winkler-Weg“ benannt, in der Nähe seiner früheren Viehweide

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  3 - Synagogenstraße 1, ein Stolperstein - K  

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Zweimal steht der Name Heinrich bzw. Heinz Klussmann in der Ibbenbürener Einwohnerkartei. Bei beiden lautet die Berufsbezeichnung „Kaufmann“, und beide wohnten in der Ringstraße 1. Der ältere ist geboren am 19.7.1885 in Osnabrück, der jüngere am 11.12.1909 in Melle-Bakum. Offensichtlich sind die beiden Vater und Sohn. Da der ältere Heinrich in Verzeichnissen der britischen Besatzungs-Verwaltung als Zwangsarbeiter auftaucht und sein Tod am 19.9.1944 in der Osnabrücker Klinik in einer Liste deutscher Verfolgter dokumentiert wird, hielten wir ihn zunächst für den SPD-Stadtverordneten, der nach Hitlers Machtergreifung in das KZ Börgermoor eingeliefert wurde. Doch aus einem kürzlich vorgelegten Dokument geht hervor, dass Heinrich Klussmann junior derjenige ist, der sich in Ibbenbüren kommunalpolitisch engagiert hat (Mitglied des Stadtrats vom 9.12.1929 bis 23.1.1933) und wegen seiner Parteizugehörigkeit von der Gestapo verhaftet und in die „Schutzhaft“ nach Börgermoor überstellt wurde. Über seinen weiteren Lebensweg wissen wir (bisher) fast gar nichts. Aus der Kriegsgefangenenschaft kehrte er jedenfalls 1945 wieder nach Ibbenbüren zurück. Gestorben ist er am 23.2.1986 in Dreieich. Die Adresse „Ringstraße 1“ gehört zu der Gaststätte „Zum alten Kumpel“. Ob Heinrich Klussmann Senior deren Gastwirt war oder dort als Mieter wohnte, werden wir vielleicht noch erfahren. Die Geschichte der beiden Heinrich Klussmanns ist noch längst nicht zu Ende erzählt! IJJKK Isaak Winkler

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  4 - Laggenbecker Straße 296, - ein Stolperstein - L  

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„Pfui!“ Ein Ausruf des Entsetzens und der Empörung wurde für den Bergmann Walter Riechel zum Anlass von KZ-Haft und Tod. „Pfui!“ rief er im September 1944, als der Betriebsführer einen russischen Kriegsgefangenen verprügelte, der als Zwangsarbeiter in der Ibbenbürener Preussag-Zeche unter Tage eingesetzt war. Grund der Bestrafungsaktion war vermutlich die Mitnahme von Metallabfällen, die noch als Schnitzmesser zu gebrauchen waren. Mit denen fertigten die Häftlinge in ihrer Baracke Holzfiguren an, die sie ihren deutschen Kumpels schenkten, wenn sie ihnen heimlich ein Butterbrot zusteckten, mit denen sie zeitweise ihren Hunger stillen konnten. Aufgeklärt wurde der Vorgang auch nach dem Krieg nicht; Konsequenzen wegen der Anzeige mit den verheerenden Folgen blieben aus. Heinrich Quindt, der Halbbruder von Walter Riechel, hat sich intensiv mit dem Fall beschäftigt und 1948 Anzeige erstattet („Verbrechen gegen die Menschlichkeit“) und auch das Justizministerium NRW um Unterstützung gebeten. Eine juristische Überprüfung hat er nicht erwirken können.

Walter Riechel wurde am 21. April 1911 in Ibbenbüren geboren. Im Melderegister ist als Berufsbezeichnung eingetragen: „Weber“. Sein Berufsleben hat er jedoch im Wesentlichen als Bergmann auf der Preussag-Zeche „von Oeynhausen“ verbracht, bis er 1944 angezeigt wurde und vom Polizeigefängnis Ibbenbüren über die Gestapo-Haftanstalt in Münster in das Konzentrationslager Neuengamme eingeliefert wurde. Von dort aus wurde er beim Bau des U-Boot-Bunkers Valentin in Bremen-Farge eingesetzt. Am 26. April 1945 wurden etwa 10.000 Häftlinge zur Evakuierung auf vier Schiffe verladen, von denen am 3. Mai der Luxusliner „Cap Arcona“ und das Frachtschiff „SS Thielbek“ durch einen britischen Luftangriff versenkt wurden. Insgesamt 6.400 der 7.000 Häftlinge verloren dabei ihr Leben. Eine Namensliste der Evakuierten gibt es nicht; es ist also nur höchst wahrscheinlich, dass sich Walter Riechel, ebenso wie Adolph Moh, unter den Ertrunkenen in der Neustädter Bucht befanden. Das Amtsgericht Ibbenbüren hat am 15.10.1957 Walter Riechel offiziell für tot erklärt und als Todestag den 31.12.1945 festgestellt.

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  5 - Grube Sonnenschein, - 3 Stolpersteine - M  

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Klara Dieckmann, geb. Sax, wurde am 3.9.1892 geboren. 1918 heiratete sie den aus Brochterbeck stammenden Arbeiter Johann Dieckmann. Zur Hochzeit mit ihrem katholischen Mann hatte sie sich taufen lassen und konvertierte zum katholischen Glauben.
Weil ihre Eltern jedoch beide jüdischen Glaubens waren, galt sie trotz ihrer Taufe im Sinne der nationalsozialistischen Rassenlehre weiterhin als Jüdin. Da sie mit einem Christen verheiratet war, lebte sie laut Definition der Nazis in einer so genannten „Mischehe“. Ihr 1927 aus der Ehe hervor gegangener Sohn Johannes galt, obwohl römisch-katholisch getauft, als „Halbjude“, da seine Mutter jüdisch war. Am 15.9.1935 wurde von den Nazis das Reichsbürgergesetz verabschiedet und kurz darauf das „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes“ und das „Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit“. Von den neuen Gesetzen waren alle Juden betroffen, keiner galt mehr als vollwertiger Reichsbürger. Für die Familie Dieckmann bedeuteten die neuen Gesetze eine unmittelbare Wende in ihrem Leben. Klara Dieckmann und ihr Sohn Johannes, geboren am 22.9.1927 in Rheine, galten fortan als jüdisch, das heißt als „nicht-arisch“.
Die Familie Dieckmann lebte in ärmlichen Verhältnissen in einer Baracke auf dem Dickenberg. Herr Dieckmann übte den Beruf eines Besenbinders aus, und seine Frau sorgte für den Verkauf der Produkte. Diese Wohnbaracke, gelegen an der Heinrich-Brockmann-Straße 8, war früher ein Wohnheim für Bergleute, und sie nannte sich „Villa Sonnenschein“. Sie gehörte seit 1919 zur Kohle-Pachtgrube Sonnenschein der Continental-Kautschuk- und Gutapercha-Gesellschaft in Hannover. Johann Dieckmann starb 1938 im Alter von erst 46 Jahren an einem Herzschlag. Damit erlosch der Status der Mischehe. Der Sohn Johannes wurde 1938 als Elfjähriger vom Jugendamt seiner Mutter weggenommen und in ein Kinderheim in Dorsten zwangseingewiesen. 1939 erhielt er einen Betreuungsplatz im Pflegeheim „Haus Hall“ in Gescher. Klara Dieckmann wurde Ende 1941 auf Veranlassung der Geheimen Staatspolizei Münster verhaftet. Sie kam zunächst für einige Tage in das Judenhaus am Börnebrink in Hopsten. Am 13.12.1941 wurde sie über Münster in das Ghetto nach Riga deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Sie wurde mit großer Wahrscheinlichkeit bei einer der zahlreichen „Säuberungen“ im sogenannten Reichsjudenghetto oder den Exekutionen im Wald von Bikernieki ermordet. 1963 stellte Johannes Dieckmann beim Amtsgericht Ibbenbüren den Antrag auf Todeszeit-Feststellung seiner Mutter. Als Todestag wurde amtlicherseits der 31.12.1945 als fiktives Datum festgesetzt. Johannes Dieckmann blieb bis 1949 in Haus. Hall in Gescher und wurde dort noch einmal von 1951 bis 1954 betreut. Über seinen weiteren Lebensweg ist uns (bisher) wenig bekannt. 2002 ermittelte eine Schülergruppe seinen Wohnort: „zurückgezogen auf einem Bauernhof bei Coesfeld“. Im Dezember 2013 zog er in das Altenpflegeheim Maria Veen in Reken, wo er am 24.4.2014 starb.

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6 - Abendsternschacht 39, zwei Stolpersteine - N

 

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Adolph Moh wurde am 26.11.1898 in Crossen an der Oder geboren. Als Berufsbezeichnung steht in der Heiratsurkunde „Ziegeleiarbeiter“, in anderen amtlichen Urkunden wird als Beruf „Bergmann“ angegeben. Am 5. Juli 1942 heiratete er in Ibbenbüren Alwine Moh geb. Mersch (geboren am 11.8.1908 in Westerkappeln). Bis 1933 war er „führendes Mitglied der KPD und gehörte zeitweise dem Kreistag Tecklenburg als Abgeordneter dieser Partei an“ (so in einem Schriftsatz des Regierungspräsidenten von Münster). Nach dem Reichstagsbrand am 27./28. Februar 1933 wurde er in „Schutzhaft“ genommen und in das Gerichtsgefängnis in Münster gebracht. Ende Juni wurden er und andere arbeitsfähige Häftlinge in das neu gegründete Emslandlager Börgermoor verbracht und für den Aufbau des Lagers eingesetzt. Aus dem ebenfalls von den Gefangenen neu errichteten Nachbarlager Esterwegen wurde er am 15.7.1934 entlassen. Er stand danach unter ständiger strenger Überwachung. Im Sommer 1935 soll er „mit Gesinnungsgenossen“ den Moskauer Rundfunk abgehört haben

Eine zweite Inhaftierung in ein Konzentrationslager fand am 15.10.1936 statt. Da wurde er in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, aus dem er am 20.4.1939 entlassen wurde – offensichtlich im Rahmen einer Amnestie an einem einzigartigen Nationalfeiertag, dem 50. Geburtstag des Führers. Welch ein Gnadenerweis! Im Rahmen der Verhaftungswelle nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Adolph Moh, dem das „ph“ im Vornamen wohl sehr wichtig war, am 22.8.1944 erneut festgenommen und in das KZ Neuengamme eingewiesen. Von dort ist er nicht zurückgekehrt. Wahrscheinlich teilte er das Schicksal von Walter Riechel und wurde mit über 5.000 Gefangenen auf der „Cap Arcona“ in der Ostsee versenkt.
Alwine Moh lebte weiterhin auf dem Dickenberg und beantragte 1953 für ihren für tot erklärten Ehemann Wiedergutmachung und Haftentschädigung, die ihr Ende 1958 bewilligt wurden. Sie selbst war bereits 1952 durch den Kreis-Anerkennungs-Ausschuss Tecklenburg als politisch Verfolgte anerkannt worden. Ihre letzten Lebensjahre von 1983 bis 1989 verbrachte sie im Altenheim St. Elisabeth in Hörstel-Riesenbeck. Dort starb sie am 13.12.1989.

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19 neue Stolpersteine in Ibbenbüren
Die Schicksale hinter den Steinen
Von Julia Kolmer Ibbenbüren · Donnerstag, 24.06.20

Ibbenbürener Volkszeitung

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Gunter Demning hat 19 neue Stolpersteine in Ibbenbüren verlegt. Schüler der Gesamtschule lasen die Schicksale der Menschen hinter den Steinen vor und erinnerten so an das Leben der Familie Rosenthal. Zum ersten Mal wurde so nicht nur jüdischen Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Auch drei politisch Verfolgte erhielten einen Stolperstein.
19 neue Stolpersteine liegen seit Mittwochmorgen in Ibbenbüren. Sie sollen an die Geschichte der Ibbenbürener erinnern, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Nicht nur an jüdische Opfer wird mit den neuen Stolpersteinen erinnert, auch drei politisch Verfolgte sind auf den neuen Messingplatten verewigt. Für die Verlegung war Gunter Demning zum dritten Mal nach Ibbenbüren gekommen. In Ibbenbüren liegen nun 60 Stolpersteine. „Das hier sind die Ersten und die Meisten“, sagte Gernold Mudrack. Gleich elf Stolpersteine wurden in den Gehweg an der Poststraße 7 in der Innenstadt eingelassen. An fünf weiteren Stellen wurden Gedenksteine verlegt, zweimal in der Innenstadt und an drei weiteren Orten in Ibbenbüren. Mudrak ist Vorsitzender des Leitungskreises Stolpersteine, der Teil des Stadtmuseums ist.
Erinnerung an die Familie Rosenthal
Die elf Stolpersteine erinnern an die Geschichte der Familie Rosenthal, die Eltern David und Regine mit ihren neun Kindern. Nur drei überlebten das NS-Regime. Paul und Ella Rosenthal emigrierten nach Chile. Ernst Rosenthal wurde ins Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Von dort sollte er mit den „Verlorenen Zug“ nach Theresienstadt gebracht werden. Der Zug blieb aber auf der Strecke stehen und die Insassen, darunter auch Ernst, wurden gerettet.
Recherchiert wurde die Geschichte der Familie Rosenthal von Richard und Maria Frank. Dabei wurde das Ehepaar von Schülern der Gesamtschule unterstützt, die mittlerweile die Schule verlassen haben. Die Verlegung der Stolpersteine für die Familie Rosenthal hatte sich durch die Corona-Pandemie verschoben.

Schüler lesen Schicksale der Familienmitglieder vor

Dennoch war Lehrerin Ines Staufenberg mit Schülern der Gesamtschule zur Verlegung der Stolpersteine gekommen. Der Praktische-Philosophie-Kurs der Jahrgangsstufe 8 verteilte Flyer mit Informationen. Vier Schülerinnen lasen die Geschichten von David und Regine Rosenthal und ihren Kindern vor. Ihre Mitschüler legten Rosen nieder.
Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, mehr über die Stolpersteine zu erfahren. „Man weiß, dass die da liegen, aber kennt die Geschichte dahinter nicht“, sagte die 14-jährige Johanne Thamm. Bei der Verlegung ergriffen sie und ihre Mitschüler die Chance, mehr über die Schicksale zu lernen, an die mit den Messingplatten erinnert wird. Auch Bürgermeister Marc Schrameyer lobte das „europaweite, monumentale Kunstwerk“, das Gunter Demning mit fast 90.000 Stolpersteinen erschaffen hat. „Sie regen jeden Tag zum Nachdenken an“, sagte Schrameyer über die alten und neuen Messingplatten in Ibbenbüren.

Planungen für neue Stolpersteine
Die Planungen für die nächsten Stolpersteine laufen bereits, sagte Gernold Mudrak. Es gebe noch eine Liste von gut 20 Ibbenbürener Juden, denen auf diese Weise gedacht werden soll. Und auch weitere politisch Verfolgte, wie Ludwig Bitter, sollen Stolpersteine bekommen. Denn Mudrak weiß: „Da gibt es noch jede Menge. “

Quelle: IVZaktuell vom 24. Juni 2021

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Schüler der Gesamtschule reinigen Stolpersteine
„Die Reaktion war riesig“
Von Julia Kolmer Ibbenbüren · Dienstag, 15.06.2021

Ibbenbürener Volkszeitung

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So groß war die Gruppe noch nie, mit der Ines Staufenberg losgezogen ist, die Stolpersteine zu reinigen. Die Lehrerin organisiert die Aktion schon seit mehreren Jahren an der Gesamtschule Ibbenbüren. Bevor die Sechstklässler die Stolpersteine putzen, hatten sie viele Fragen zu den Geschichten hinter den Messingplatten.

Gleich zwei Klassen der Gesamtschule Ibbenbüren machten sich am Freitag auf, die Stolpersteine in der Ibbenbürener Innenstadt zu putzen. Die Schüler der 6a und der 6c zogen mit Schwamm und Putzmittel los, um die 41 Messingplatten zu reinigen, die an die Geschichten der Ibbenbürener Juden erinnern. Dass so viele Schüler mitmachen wollten, hat Ines Staufenberg gefreut. „Die Reaktion war riesig“, sagt die Lehrerin, die die Aktion schon öfter organisiert hat.

Damit die Schüler wussten, was hinter den Stolpersteinen steht, haben sie vorher in ihren Klassen über die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus gesprochen. Natürlich altersgerecht, betont Staufenberg. Die Lehrerin hat aber gemerkt: „Die Kinder interessieren sich.“ Die Schüler hatten viele Fragen an ihre Lehrerin. „Warum mochte Hitler die Juden nicht? Und warum hat man Hunde mit Juden verglichen?“, zählt die 13-jährige Sophia Welp nur ein paar der Dinge auf, die sie und ihre Klassenkameraden wissen wollten

Bevor die Steine in Ibbenbüren geputzt wurden, haben die Sechstklässler im Unterricht über die Geschichten der Menschen gesprochen, an die die Stolpersteine erinnern sollen. „Wer war das? Wie hießen sie? Was war ihre Geschichte?“, zählt Staufenberg die Punkte auf, die die Schüler in Gedenkblättern für die Ibbenbürener Juden beantwortet haben. Nursema Acar, Berfin Han und Dior Haxhihasani putzen die ersten vier Stolpersteine von der Familie Rosenthal und Paul Abrahamsohn in der Synagogenstraße. Danach zogen die Sechstklässler der Gesamtschule in Gruppen los, um auch die anderen Steine in der Ibbenbürener Innenstadt wieder glänzen zu lassen.
Quelle: IVZ aktuell vom 15, Juni 2021

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. 19 Stolpersteine werden an sechs Stellen in Ibbenbüren verlegt
– 9. 00 Uhr / Ibbenbüren
IVZ aktuell 01.05.20
Günter Demnig kommt am 23. Juni 2021 - Initiative macht weiter
Ibbenbürener Volkszeitung

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Gunter Demnig wird am 23. Juni 2021 weitere Stolpersteine an sechs verschiedenen Stellen in Ibbenbüren verlegen. Die Stolperstein-Initiative hat nun den Wortlaut der einzelnen Inschriften festgelegt.

Seit einigen Tagen steht der Wortlaut der 19 Inschriften für die weiteren Stolpersteine fest, deren Verlegung in Ibbenbüren durch Gunter Demnig für den 23. Juni geplant ist. Das teilt Gernold Mudrack für die Stolperstein-Initiative mit. Die Verlegearbeiten werden dann um 9 Uhr an der Poststraße vor Haus Nr. 7 beginnen; die dann folgenden Verlegeorte werden je nach Anzahl der Stolpersteine jeweils im Abstand von 15 Minuten angesteuert.

Wer noch Informationen über die 19 Personen mitteilen kann, die noch in den Text des Faltblatts aufgenommen werden könnten, an dem Werner Suer, Richard Frank und Gernold Mudrack arbeiten, möge per E-Mail Kontakt aufnehmen - .gmudrack@t-online.de

„Vielleicht kennt jemand ja auch noch Menschen, die uns entsprechende Auskünfte geben könnten. Auch dann wäre ich sehr dankbar für einen entsprechenden Hinweis“, schreibt Gernold Mudrack. Und: „Ich bin froh und dankbar, dass wir in diesem Jahr die Zahl der Stolpersteine in Ibbenbüren auf insgesamt 60 erhöhen können.“

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An sechs Stellen in Ibbenbüren werden am 23. Juni die 19 Stolpersteine mit folgenden Inschriften verlegt:

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Gedenken an die Reichspogromnacht in Ibbenbüren
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Gedenken an die Reichspogromnacht in Ibbenbüren - IVZ aktuell 09.11.2020

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Holocaust-Opfer sind nicht vergessen

Obwohl in diesem Jahr keine öffentliche Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht gestaltet werden konnte, sollten in Ibbenbüren die Opfer des Holocaust nicht vergessen werden. Am Montag, 82 Jahre nach dem Beginn von verstärkten Gewaltmaßnahmen gegen Bürger jüdischen Glaubens, legten Mitglieder des „Lenkungskreises Stolpersteine“ 41 Rosen an acht Stellen im Stadtgebiet nieder.

.Richard Frank war mit elf Rosen zur Verlegestelle an der Großen Straße 69 gekommen
 
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Richard Frank
 

  Bildunterschrift: Richard Frank war mit elf Rosen zur Verlegestelle an der Großen Straße 69 gekommen, um an die
jüdischen Mitglieder der Familien Ackermann und Rosenthal zu erinnern. | Foto: Brigitte Striehn
 

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Sie halten damit das Andenken an Bewohner Ibbenbürens wach, die während des Naziregimes vertrieben,
deportiert und ermordet wurden oder deren Schicksal unbekannt ist.

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Nach altem Brauch legte Gernold Mudrack Kieselsteine auf die Grabmale
Nach altem Brauch legte Gernold Mudrack Kieselsteine auf die Grabmale
 

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Die symbolische Aktion am Jahrestag der Reichspogromnacht verlief dezentral, die bisher übliche Zusammenkunft mit Ansprachen und Musik musste abgesagt werden. In stillem Gedenken wurde an die Opfer erinnert. Auf dem Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde mit etwa 50 Grabstellen wurden statt der Blumen Kieselsteine abgelegt.
Dieser alte Brauch datiert möglicherweise aus der Zeit, als die Juden auf der Flucht nach Ägypten durch die Wüste zogen und die Gräber ihrer Toten mit Steinen markierten.

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Kieselsteine auf die Grabmale
 

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Kieselsteine auf die Grabmale
 
Kieselsteine auf die Grabmale
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. Bildunterschrift: Nach altem Brauch legte Gernold Mudrack Kieselsteine auf die Grabmale von Helene Wexseler (li.) und Isaak Winkler auf dem jüdischen Friedhof. | Fotos: Brigitte Striehn .

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Gernold Mudrack, Sprecher des Lenkungskreises, legte Steine auf die Gräber von Isack Winkler (so die Inschrift auf dem Grabstein) und seiner Lebensgefährtin Helene Wexseler. Beide sollen im nächsten Jahr am Wohnhaus des früheren Metzgermeisters in der Alten Münsterstraße mit Stolpersteinen geehrt werden, kündigte Mudrack an. Zur Ehrung der Toten und zum Lob Gottes sprach er das Kaddisch-Gebet. Anschließend besuchte der Pfarrer i. R. die benachbarte Gräberstätte von russischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern auf dem Zentralfriedhof.

Quelle: IVZ vom 9, November 2020

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Holocaust-Gedenken am Montag - 9 November 2020

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IBBENBÜREN. Der Gedenktag zur Reichspogromnacht (9. November 1938) sollte ursprünglich mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung gestaltet werden. Der Lenkungskreis der Ibbenbürener Stolperstein-Initiative, der diese Veranstaltung ausrichtet, hat sich aufgrund der Corona-Situation nun umentschieden. Abgesagt wird das Holocaust-Gedenken allerdings nicht, sondern deutlich reduziert zu einer symbolischen Aktion, durch die erinnert wird an die Ibbenbürener Opfer des Nazi-Regimes. Mitglieder des Lenkungskreises werden am Montag zwischen 10 und 11 Uhr 41 Rosen an den acht Verlegestellen der Stolpersteine niederlegen oder am Zaun oder Gitter befestigen.
Wer will, könne anschließend oder im Laufe des Tages individuell den jüdischen Friedhof besuchen (Zentralfriedhof Nordstraße / An der Reichsbahn; Eingang Straße „Am Friedhof“) und zum Zeichen des Gedenkens einen Kieselstein auf einen Grabstein legen. Die benachbarte Gräberstätte der russischen Kriegsgefangenen (Zwangsarbeiter) verdiene ebenfalls einen Besuch.

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Quelle: IVZ vom 7, November 2020
 

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Mit einer von Schülern der Gesamtschule mitgestalteten Gedenkveranstaltung ist am Samstagvormittag in Ibbenbüren der Ereignisse der Reichspogromnacht am 9. November 1938 gedacht worden.-

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Mehr als 50 Zuhörer kamen zunächst zur Synagogenstraße 10, dort, wo bis 1938 Ibbenbürens jüdisches Gotteshaus stand. Gernold Mudrack, Initiator und Sprecher der Aktion Stolpersteine für Ibbenbüren, empfing die Zuhörer und wies auf die besondere Bedeutung des Tages für die Geschichte Deutschlands in mehreren Jahren hin. Der entfesselte Volkszorn, der 1938 zur Verschleppung und Vernichtung der Juden führte, habe auch in Ibbenbüren getobt. „Anstand, Moral und Ethik gingen da zugrunde.“ Nach der Reichspogromnacht lebten nur noch zwölf Juden in Ibbenbüren, die letzten drei wurden 1942 über Hopsten in die Vernichtungslager transportiert. Für sie und alle weiteren Opfer legten Schüler der Gesamtschule Rosen und kleine Gedenksteine an der Synagogenstraße nieder. Anschließend ging die Gruppe zur Großen Straße 55 und zur Alten Nordstraße, um an den dort eingelassenen Stolpersteinen ebenfalls Rosen niederzulegen und schweigend zu gedenken.

m Pfarrheim St. Mauritius setzte Gernold Mudrack die Gedenkfeier fort. Er mahnte zur Wachsamkeit. „Der 9. November ist ein Tag der Menschenwürde“, sagte der Pfarrer im Ruhestand. Im Pfarrheim erwartete die Teilnehmer nicht nur das Bild der früheren Synagoge und Klaviermusik von Erik Löcherbach, der unter anderem einfühlsam das Thema aus dem Film Schindlers Liste spielte. Zusammen mit Richard Frank hatten Gesamtschüler außerdem Jugendbücher zur Reichspogromnacht herausgesucht. Era Haxhihasani las aus Hans-Peter Richters „Damals war es friedlich“. Eindrücklich schilderte auch die Autobiografie „Ich bin ein Stern“ von Inge Auerbach, gelesen von Richard Frank, die Ereignisse und das Gefühl des Ausgeliefertseins der Betroffenen.

Die Initiative Stolpersteine hat noch einiges vor. Gemeinsam mit Schülern der Gesamtschule hat der Lenkungskreis unter anderem die Lebensgeschichten der Familie Rosenthal aus der Poststraße recherchiert. „Wenn die Schüler nicht so fleißig gewesen wären, hätten wir das nicht geschafft“, lobte Richard Frank. An der Gesamtschule geht die Arbeit inzwischen längst über die Projektgruppe von Ines Staufenberg hinaus. So plant die Schule eine Fahrt ins Konzentrationslager Auschwitz. - Quelle: IVZ vom 2, November 2019

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An der Synagogenstraße 10 - 2019
An der Synagogenstraße 10 - 2019
1An der Synagogenstraße 10 - 2019
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An der Synagogenstraße 10 - 2019
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An der Synagogenstraße 10 - 2019
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An der Synagogenstraße 10 - 2019
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An der Synagogenstraße 10 - 2019
 

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An der Synagogenstraße 10 - 2019
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An der Synagogenstraße 10 - 2019
An der Synagogenstraße 10 - 2019
An der Synagogenstraße 10 - 2019
 


  - Lnk zur IVZ aktuell vom 09:11:2019
 
  https://www.ivz-aktuell.de/Lokales/7606556/Anstand-Moral-und-Ethik-gingen-da-zugrunde  

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Gedenken so aktuell wie nie -2 November 2019
Stolperstein-Initiative erinnert an Reichspogromnacht - Samstag, 9. November, um 10.30 Uhr

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Zu einer Gedenkveranstaltung am Samstag, 9. November, um 10.30 Uhr zur Erinnerung an die Reichspogromnacht im Jahr 1938 lädt der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ ein. Am Standort der jüdischen Synagoge am Caritas-Altenwohnheim in der Synagogenstraße 10 wird Gernold Mudrack, der Sprecher der Stolperstein-Initiative, an das Geschehen vor 81 Jahren erinnern und an den Stolpersteinen der Bewohner des Nachbarhauses der Synagoge Blumen niederlegen.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland mehr als 1200 Synagogen in Brand gesetzt, mehr als 400 Menschen getötet, unzählige jüdische Mitbürger schwer misshandelt, Wohnungen und Geschäfte zerstört und geplündert. Auch die Ibbenbürener Synagoge fiel dem zentral organisierten „Volkszorn“ zum Opfer.

Als Vergeltung für den tödlichen Anschlag eines Juden auf den deutschen Diplomaten von Rath in Paris wurden SA und SS aufgefordert, jüdischen Besitz und Synagogen zu zerstören. Auch die Ibbenbürener Nationalsozialisten folgten mit „Feuereifer“ dem Aufruf zu diesen Gewalttaten, heißt es in einem Pressetext. Eine Gruppe von etwa 30 Personen mietete sich zudem einen Bus und fuhr nach Hopsten, um dort die Synagoge und Wohnhäuser von Juden zu zerstören.
Zum Gedenken an diese Ereignisse versammeln sich die Teilnehmer nach einem Gang zu den Stolpersteinen an der Großen Straße 55 und der Alten Nordstraße 5 im Pfarrheim St. Mauritius. Dort werden Schüler der Gesamtschule an die jüdischen Mitbürger der Stadt erinnern und von ihren Recherchen über das Schicksal von Juden berichten, für die im kommenden Jahr weitere Stolpersteine verlegt werden sollen. Die Veranstaltung endet voraussichtlich um 12 Uhr.

Quelle: IVZ vom 2, November 2019

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Verlegung am 9. November 2018 - Standort H
 

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. Deko Verlegung am 9. November 2018 - Standort H
     
 
Große Straße 69, elf Stolpersteine

Ackermann, Julius
, *13.9.1901
Ackermann, Helene, geb. Rosenthal, *4.4.1903
Ackermann, Erwin, *15.1.1938
Ackermann, Elise, geb. Halberstadt, *7.7.1867
Rosenthal, Johannette, geb. Loeb, *5.9.1879
Rosenthal, Erich, *23.7.1904
Rosenthal, Martha geb. Ackermann, *5.3.1911
Rosenthal, Carl, *8.4.1938
Rosenthal, Walter, *18.1.1906
Rosenthal, Werner, *14.1.1909
Rosenthal, Irma (verh. Weinberg), *9.11.1914
 



Große Straße 69

Große Straße 69
(Haus in der Bildmitte)
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Lageplan der elf Stolpersteine - Fam. Rosenthal und Fam. Ackermann - Große Straße 69

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JOHANNETTE
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ERWIN ACKERMANN
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Rosenthal, Johannette
 
Ackermann, Erwin
   
 
IRMA ROSENTHAL
WERNER ROSENTHAL
WALTER ROSENTHAL
Rosenthal, Erich
MARTHA ROSENTHAL
JULIUS ACKERMANN
HELENE ACKERMANN
 
 
Rosenthal,
Irma
Rosenthal, Werner
Rosenthal, Walter
Rosenthal,
Erich
Rosenthal, Martha
Ackermann, Julius
Ackermann, Helene
 
 
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Rosenthal, Karl C.
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Ackermann, Elise
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Rosenthal,
Karl C.
 
Ackermann, Elise
   
                 


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Große Straße 69 - 9 November 2018 - Verlegung der elf Stolpersteine - Fam. Rosenthal und Fam. Ackermann

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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
 

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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
 

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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
 


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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
 

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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
An der Großen Straße 69 - 2018
 

Große Straße 69
- -An der Großen Straße 69 - 2018


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Standort Stolpersteine - Große Straße 69
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Standort Stolpersteine - Große Straße 69 - Aufn. 12.10.2020
 

. Fotos: M. Franke - Stadtmuseum Ibbenbüren .

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Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht vor 80 Jahren
Erinnern an die Gewalt gegen jüdische Mitbürger

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IBBENBÜREN. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten überall im Deutschen Reich die Synagogen, wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört und jüdische Mitbürger drangsaliert. Mit der Reichspogromnacht – von den Nationalsozialisten zynisch als „Reichskristallnacht“ tituliert – läuteten die nationalsozialistischen Machthaber eine neue Stufe des Terrors gegen die bereits ihrer Bürgerrechte beraubten Juden in Deutschland ein. Auch in Ibbenbüren gingen in jener Nacht Nationalsozialisten, deren Anhänger sowie Mitläufer gewaltsam gegen das jüdische Gotteshaus, gegen jüdische Ladenlokale, gegen jüdische Nachbarn vor. Auch in Ibbenbüren war dies der Auftakt zu weiteren Entrechtungs- und Verfolgungsmaßnahmen, an deren Ende für viele jüdische lbbenbürener die Deportation und Vernichtung in der industriellen Todesmaschinerie des NS-Regimes standen.
An diese Ereignisse von vor 80 Jahren soll jetzt in einer Gedenkveranstaltung erinnert werden, teilt der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ als Veranstalter mit. Sie ist am Freitag, 9. November, um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses und steht unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Schrameyer. Sie wird unterstützt durch Schüler der Gesamtschule Ibbenbüren sowie durch Chor und Orchester des Goethe-Gymnasiums.

Als fachkundige Referenten wurden Lars Boesenberg und Norbert Ortgies gewonnen. Die beiden sind Mitautoren der Studie „Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung – Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren“.

Bereits am Vormittag des 9. Novembers findet vor dem Neubau „Haus Titus“ die nachträgliche Verlegung von elf Stolpersteinen statt, die am ursprünglich geplanten Termin wegen der Baumaßnahmen noch nicht gesetzt werden konnte. In Absprache mit dem Künstler übernehmen dies nun Mitarbeiter des Bibb.

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Der Künstler Gunter Demnig verlegte am 3. November 2017 an vier
weiteren Stellen insgesamt 18 Stolpersteine in Ibbenbüren.
 
 
Arenbergstraße 1 - Bahnhofstraße 21 - Nordstraße 5 - Große Straße 69
 

 
Große Straße 69 - Familien Ackermann und Rosenthal - Verlegung am 9. November 2018 - 10 Uhr
 
     

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Deko Stolpersteine für Ibbenbüren - 2. Verlegung am 3. November 2017

Am 6. Oktober 2016 wurden die ersten 23 Stolpersteine an vier Stellen in Ibbenbüren durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt. Ein Jahr später, am 3. November 2017, ist Gunter Demnig wieder zu Gast in unserer Stadt, um an weiteren vier Stellen insgesamt 18 Stolpersteine in die Gehwegfläche einzufügen.
Foto: M. Franke Stadtmuseum Ibbenbüren

Gunter Demnig
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  Stolpersteine - Gunter Demnig - www.gunterdemnig.de
Gunter Demnig
 

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Der Lenkungskreis der Initiative "Stolpersteine für Ibbenbüren" konnte auch für das diesjährige Projekt auf wertvolle Vorarbeiten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ibbenbüren zurückgreifen. Besonders erwähnenswert ist das Buch "Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung" von Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann und Norbert Ortgies aus dem Jahr 2010. Einige Exemplare können noch beim Stadtmuseum für 18,50 € erworben werden.

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Über den Personenkreis jüdischer Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft hinaus erinnern wir diesmal auch an einen Menschen, der aus tiefster christlicher Überzeugung heraus in Konflikt mit dem NS-Staat geriet und für seinen Widerstand gegen Fahneneid und Waffengebrauch in der Armee zum Tode verurteilt wurde: Ewald Berger, ein Zeuge Jehovas.

Während die Geschichte der Judenverfolgung recht gut dokumentiert ist, mangelt es an konkreten Hinweisen auf das sogenannte "Euthanasie-Programm", durch das Menschen mit Behinderungen systematisch umgebracht wurden. Ein Projekt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, das auch die Situation in Lengerich aufklären soll, verspricht hierzu neue Erkenntnisse zu erbringen. Es gibt keinen Grund, solche Vernichtungsaktionen im Bereich der Familie aus Scham zu verschweigen. Für Hinweise aus der Bevölkerung sind wir auf jeden Fall dankbar.

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Um weitere Gruppen von Verfolgten des NS-Staates werden wir uns in den nächsten Jahren kümmern: einige Namen von Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftlern sind bekannt, von Homosexuellen und Deserteuren wissen wir nichts, und das Schicksal der Zwangsarbeiter auf der Schachtanlage der Preussag ist noch ein weiteres Kapitel, das aufgearbeitet werden soll. Vor dem Standort der Unterkünfte können anstelle von einzelnen Stolpersteinen ganze "Stolperschwellen" verlegt werden - mit ausführlicheren Texten.

Mit Freude und Erleichterung nehmen wir wahr, wie stark die Akzeptanz der Stolperstein-Verlegungen in der Bevölkerung ist. Schulen und Vereine bekunden ihr Interesse und organisieren Stadtrundgänge zum Thema "Judenverfolgung im Dritten Reich".

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Eine Schülergruppe der Gesamtschule, die schon an der Vorbereitung und bei der Gestaltung der Erstverlegung 2016 beteiligt war, hat ihren "Wandertag" für eine Putz- und Pflegeaktion an den Stolpersteinen eingesetzt. Wenn jetzt vier weitere Stellen hinzukommen, sollte allerdings die Pflege der Messingoberflächen verbindlich geregelt werden.
Gernold Mudrack, Sprecher des Lenkungskreises

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Verlegung am 3. November 2017 - Standort H
 

         
. Deko 2017 - Stolpersteine - 2. Verlegung ::
3. November 2017 - Standort E
     
 
Erste Verlegestelle: Arenbergstraße 1 - Ab 9. 00 Uhr

Arenbergstraße 1,
ein Stolperstein

Ewald Berger, *
16.8.1914
Arenbergstraße 1
EWALD BERGER
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Arenbergstraße 1
Ewald Berger
 

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Ewald Berger, geboren am 16. August 1914 in Ibbenbüren, gehörte Jehovas Zeugen an. Er wurde als Soldat zum Kriegsdienst eingezogen, verweigerte jedoch den Fahneneid auf Adolf Hitler. Deswegen wurde Ewald Berger inhaftiert und vom Reichskriegsgericht in Berlin am 21. Mai 1940 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 15. Juni 1940 durch Enthauptung vollstreckt. In den Akten des Gerichts findet sich zum Urteil der kurze Vermerk: "Bibelforscher" und "Todesstrafe wegen Zersetzung der Wehrkraft".

Ewald Berger,
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Ewald Berger
 

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Einen Monat vor seinem Tod schrieb Ewald Berger am 15. Mai 1940 aus Bromberg (im besetzten Polen) an seine Mutter:

So verbleibe ich nun Dir, liebste Mutter mein, in der Ferne als Dein auf Freiheit wartender Sohn in großer Hoffnung, Liebe und Glaube treu, Dein Sohn Ewald, Gott mit Dir.

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Und er fügt die Anklage hinzu, die zu seiner Verhaftung geführt hatte: "Was ich verbrochen habe, wisst ihr ja. Ich habe euch ja von Thorn (in Polen) aus mitgeteilt, dass ich eine Erklärung abgegeben habe, dass ich unter keinen Umständen auf Menschen schießen und den (Fahnen-) Eid leisten kann, da mir dieses das Wort Gottes verbietet, und ich habe es mit der Heiligen Schrift begründet."

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[Quelle: Jehovas Zeugen in Deutschland, Archiv in Selters]

In der Bevölkerung war nicht bekannt, dass Ewald Berger hingerichtet worden war. Es hieß, er habe auf der Suche nach seiner Seele Selbstmord begangen.

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. Pfeil Ewald Berger - Arenbergstraße 1 - Verlegung am 3. November 2017 .

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Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
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Besucher der Verlegung
Künstler Gunter Demnig
Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer
 
 
an der Arenbergstraße 1
Verlegung an der Arenbergstraße 1
Verlegung an der Arenbergstraße 1
 

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Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
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Künstler Gunter Demnig
Jochen Schiffer,und Werner Suer
Gernold Mudrack - Gunter Demnig
 
 
Verlegung an der Arenbergstraße 1
Verlegung an der Arenbergstraße 1
Verlegung an der Arenbergstraße 1
 

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Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
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Nick Wendland - Gesamtschule
Künstler Gunter Demnig
Stolperstein - Ewald Berger
 
 
Verlegung an der Arenbergstraße 1
Verlegung an der Arenbergstraße 1
Arenbergstraße 1
 


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Standort Stolpersteine - Arenbergstraße 1
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Standort Stolpersteine - Arenbergstraße 1 - Aufn. 12.10.2020
 

. Fotos: M. Franke - W. Suer - Stadtmuseum .


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. Deko 2017 - Stolpersteine - 2. Verlegung ::
3. November 2017 - Standort F

Bahnhofstraße 21, ein Stolperstein
(zwischen Ohlemeyer und Nolte)

Julius Kaufmann, *
14.8.1868
JULIUS KAUFMANN
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Bahnhofstr, 21 - Haus in der Mitte
Julius Kaufmann
 

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Julius Kaufmann
wurde am 14. August 1868 in Ibbenbüren geboren. Seine Eltern Moses und Pauline Kaufmann (gestorben 1910) führten ein Textilgeschäft ("Manufakturwaren") in der Bahnhofstraße 21, das Julius, spätestens nach dem Tod des Vaters (1919), von ihnen übernahm. In der Ibbenbürener Bevölkerung war er geachtet, und sein Geschäft war vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten sehr beliebt.

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Julius Kaufmann
 

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In der IVZ vom 22. Mai 1962 schreibt der frühere Rektor August Ströhmer in einem Artikel über die jüdischen Mitbürger Ibbenbürens: "Der Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Ibbenbüren war Julius Kaufmann, Inhaber eines Manufakturgeschäftes. Er wurde Rabbiner genannt, war aber nur Vorbeter und Vorleser. In seinem bescheidenen und gepflegten Äußeren und vor allem in seiner inneren Gesinnung war er ein ehrhaft vornehmer Mann. Jahr für Jahr kleidete er arme Erstkommunionkinder umsonst ein, regelmäßig unterstützte er die karitativen Einrichtungen beider christlicher Konfessionen. Trotz reicher Geldmittel ist es ihm nicht gelungen, die amerikanische Einreiseerlaubnis zu erlangen, er wurde 1941 nach Theresienstadt in das von der SS verwaltete Ghetto verladen und in Auschwitz vergast."

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In der jüdischen Gemeinde übte Kaufmann seit 1913 das Amt des Vorstehers aus, und auch die Ortsgruppe des "Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" (C.V.) stand unter seinem Vorsitz. Ferner war Julius Kaufmann Mitglied des Ibbenbürener Junggesellen-Schützenvereins.

Die Stifterin eines Stolpersteines, den sie ausdrücklich für Julius Kaufmann bestimmen wollte, berichtet, dass Kaufmann ihren Großeltern ein günstiges Darlehen zum Bau ihres Hauses gewährt habe, als öffentliche Kreditinstitute dazu nicht bereit waren. Dankbare Erinnerung verbindet die Familie seither mit dem Namen Julius Kaufmann.

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Seit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 verschlechterten sich die Lebens- bedingungen für jüdische Mitbürger. Per Gesetz wurden ihnen schon 1935 die Rechte deutscher Staatsbürger aberkannt. So steht auf der Meldekarte vom Wegzug Julius Kaufmanns: "kein Reichsbürger". Durch Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäfte entzog der NS-Staat allen selbstständigen jüdischen Handwerkern und Händlern die Existenzgrundlage. Schon 1935 gab es in Ibbenbüren keine jüdischen Metzger und Viehhändler mehr. Und auch die übrigen Einzelhandelsgeschäfte konnten nicht länger bestehen. Wer bei Kaufmann einkaufte, riskierte es, öffentlich bloßgestellt zu werden - auch in der Zeitung. Ein Bergmann berichtet in einem Interview, dass die Preussag Steiger entlassen hat, die bei dem Juden Kaufmann gesehen wurden.

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Julius Kaufmann verkaufte am 15.4.1937 sein Wohn- und Geschäftshaus an einen Nachbarn, immerhin noch zu einem Kaufpreis von zwei Dritteln des tatsächlichen Wertes. Wer später verkaufte bzw. dazu gezwungen wurde, musste weit höhere Verluste hinnehmen.

Am 2.6.1937 zog Julius Kaufmann nach Köln. Als Adresse ist auf der Abmeldekarte der Stadt Ibbenbüren eingetragen: Zülpicher Straße 84. Wie lange er dort wohnte, ist nicht bekannt, auch nicht, welche Anstrengungen er unternommen hat, um in die USA auszureisen. Jedenfalls: wer im Alter von 69 Jahren derartige Fluchtpläne schmiedet, muss schon sehr verzweifelt sein!

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Die letzte Anschrift von Julius Kaufmann in Köln lautet: St.-Apern-Straße 29/31. Vor diesem Haus liegt neben zwei anderen ein Stolperstein für Samuel Kaufmann, geboren am 31.7.1868 in Sürth bei Köln, deportiert am 15.6.1942 nach Theresienstadt. Am gleichen Tag wurde auch Julius Kaufmann in den Transport nach Theresienstadt gepfercht. Samuel und Julius waren vermutlich Vettern, beide im Jahr 1868 geboren, beide im Alter von knapp 74 Jahren in Theresienstadt ums Leben gekommen, Julius am 12. Juli, Samuel am 1.September 1942. Theresienstadt: da dachten Unwissende und unwissend Gehaltene an den Filmtitel "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt"!

Von einem Weitertransport nach Auschwitz, wie Rektor a.D. Ströhmer schreibt, ist nichts bekannt. Für die beiden alten Herren reichten die mörderischen Lebensumstände in Hitlers "Muster-Ghetto" aus, um ihre letzten Lebenskräfte zu zerstören. Auch wenn auf dem Totenschein als Todesursache "Lungenödem infolge von Pneumonie" steht, machen wir den Zynismus der willfährigen Mediziner nicht mit! Das war keine "natürliche" Todesursache, sondern bewusst herbeigeführter Mord. Deshalb steht auf dem Stolperstein von Julius Kaufmann: "ERMORDET 12.7.1942".

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. Pfeil Julius Kaufmann - Bahnhofstraße 21 - Verlegung am 3. November 2017 .

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Bahnhofstraße 21
Bahnhofstraße 21
Bahnhofstraße 21
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Verlegung an der Bahnhofstraße 21
Verlegung an der Bahnhofstraße 21
Verlegung an der Bahnhofstraße 21
 

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Bahnhofstraße 21
Bahnhofstraße 21
Bahnhofstraße 21
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Manuel Kaiser und Nils Derhake
Regina Dobrostein Lisa-Marie Pieper
Verlegung an der Bahnhofstraße 21
 
   
Kepler-Schülerinnen
   

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Bahnhofstraße 21
Bahnhofstraße 21
Stolperstein - Bahnhofstraße 21
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Manuel Kaiser und Nils Derhake
Stolperstein - Julius Kaufmann
Stolperstein - Julius Kaufmann
 
 
Gesamtschule
Bahnhofstraße 21
Bahnhofstraße 21
 


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Standort Stolperstein - Bahnhofstraße 21
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Standort Stolpersteine - Bahnhofstraße 21 - Aufn. 12.10.2020
 

. Fotos: M. Franke - W. Suer - Stadtmuseum .

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. Deko 2017 - Stolpersteine - 2. Verlegung :: 3. November 2017 - Standort G
     
 
Nordstraße 5,
(Jetzt Alte Nordstraße 5) fünf Stolpersteine

Rosenthal, Leopold
, *2.5.1871
Rosenthal, Josephine
geb. Epstein, *8.10.1878
Rosenthal, Josef, *
26.1.1910
Rosenthal, Else, *
2.3.1911
Rosenthal, Reinhard, *
20.1.1933
 
Nordstraße 5

Nordstraße 5 - Haus links
 

             
 
LEOPOLD ROSENTHAL
JOSEPHINE ROSENTHAL
JOSEF ROSENTHAL
ELSE ROSENTHAL
REINHARD ROSENTHAL
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Rosenthal, Leopold
Rosenthal, Josephine
Rosenthal, Josef
Rosenthal, Else
Rosenthal, Reinhard
 
             

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In der Nordstraße 5, in der Nähe der Mauritiuskirche, wohnte Familie Rosenthal. Der Viehhändler Leopold Rosenthal, geboren am 2.5.1871, starb am 14. April 1937 im Alter von 58 Jahren. Bereits 1935 verlor er durch den Boykott der Nationalsozialisten gegenüber den jüdischen Viehhändlern und Metzgern seine wirtschaftliche Lebensgrundlage.
Seine Ehefrau Josephine, geborene Epstein, wurde am 8.10.1878 in Goch am Niederrhein geboren.

Zur Familie gehörten der Sohn Josef, geboren am 26.1.1910 und die Tochter Else, geboren am 2.3.1911. Else Rosenthal wurde am 20.1.1933 Mutter eines Sohnes, der in Hamburg geboren wurde und den Namen Reinhard bekam.

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Zu den Bewohnern des Hauses gehörte auch noch Kurt Rosenthal, sein Geburtsdatum datiert auf den 1.8.1904. Kurt Rosenthal ist am 08.12.1932 in Saerbeck gestorben. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof in Ibbenbüren begraben.

Für einige jüdische Bürger aus Ibbenbüren waren Köln und Hamburg vorrangige Ziele bei dem Versuch, einer immer bedrohlicher werdenden Lage in ihrer Heimatstadt zu entkommen. Hier fand man noch intakte jüdische Gemeinden, die ihre Hilfe anboten.
Josephine Rosenthal zog am 17.8.1937, wohl in Begleitung ihres Enkels Reinhard, nach Hamburg in die Marktstraße 94. Ihre Tochter Else war bereits vier Wochen früher nach Hamburg gegangen. Sie hatte in der Wrangelstraße 37 eine Bleibe gefunden.

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1941 wurden die Rosenthals nach Litzmannstadt (Lodz) in das KZ deportiert, wo sie am 3.5.1942 ermordet worden sind.
Josef Rosenthal emigrierte 1937 über die Niederlande nach Belgien. Dort wurde er aufgegriffen und nach Deutschland ausgeliefert. Im November 1939 wurde er in das KZ Sachsenhausen gebracht. Dort wurde er am 21.5.1942 ermordet.

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. Pfeil Nordstraße 5 - Verlegung am 3. November 2017 .
  Rosenthal, Leopold, *2.5.1871 - Rosenthal, Josephine geb. Epstein, *8.10.1878 -- Rosenthal, Josef, * 26.1.1910
Rosenthal, Else, *2.3.1911 - Rosenthal, Reinhard, *20.1.1933
 

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Nordstraße 5
Nordstraße 5
Nordstraße 5
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Richard Frank - Nordstraße 5
Verlegung an der Nordstraße 5
Verlegung an der Nordstraße 5
 

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Nordstraße 5
Nordstraße 5
Nordstraße 5
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Verlegung an der Nordstraße 5
Nordstraße 5
Verlegung an der Nordstraße 5
 

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Nordstraße 5
Nordstraße 5
Stolpersteine - Nordstraße 5
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Stolpersteine und Blumen
Stolpersteine und Blumen
Stolpersteine - Nordstraße 5
 
 
für die Familie Rosenthal
für die Familie Rosenthal
Familie Rosenthal
 

. Rosen zum Gedenken: Die Schüler der Gesamtschule, (v.l.) Niklas Willmann, Manuel Kaiser, Nils Derhake, Alexander Riewe und Nick Wendland, gestalteten die Verlegung. .


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Standort Stolperstein - Alte Nordstraße 5
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Standort Stolpersteine - Alte Nordstraße 5 - Aufn. 12.10.2020
 

. Fotos: M. Franke - W. Suer - Stadtmuseum .

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. Keine Verlegung am 3. November
2017 - Standort H

     
 
Große Straße 69, elf Stolpersteine

Ackermann, Julius
, *13.9.1901
Ackermann, Helene, geb. Rosenthal, *4.4.1903
Ackermann, Erwin, *15.1.1938
Ackermann, Elise, geb. Halberstadt, *7.7.1867
Rosenthal, Johannette, geb. Loeb, *5.9.1879
Rosenthal, Erich, *23.7.1904
Rosenthal, Martha geb. Ackermann, *5.3.1911
Rosenthal, Carl, *8.4.1938
Rosenthal, Walter, *18.1.1906
Rosenthal, Werner, *14.1.1909
Rosenthal, Irma (verh. Weinberg), *9.11.1914
 



Große Straße 69

Große Straße 69
(Haus in der Bildmitte)
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Johannette Rosenthal, geborene Loeb, geboren am 5.9.1879 in Wressen / Steiermark (?), war die Witwe von Calmon Rosenthal, der 1926 in Ibbenbüren starb und auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt wurde. Wie viele andere Verfolgte jüdischen Glaubens zog Johannette Rosenthal am 2.12.1938 nach Köln, und zwar in die Spichernstraße 48. Ihr weiteres Schicksal ist uns nicht bekannt.

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Der Kaufmann und Viehhändler Julius Ackermann wurde am 13.9.1901 in Weyer / St. Goarshausen (Rheinland-Pfalz) geboren. Julius Ackermann war mit Helene Ackermann, geborene Rosenthal, verheiratet. Helene Ackermann kam am 4.4.1903 in Ibbenbüren zur Welt. Ebenfalls zur Familie gehörte Erwin Ackermann, geboren am 15.1.1938 in Ibbenbüren, der Sohn von Helene und Julius.

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Nach der Reichspogromnacht und der Verwüstung der jüdischen Gotteshäuser (9. / 10. November 1938) wurde Julius Ackermann am 12.11.1938 in sogenannte "Schutzhaft" genommen, nach kurzer Zeit aber wieder entlassen. Am 5.4.1939 konnte die Familie Ackermann, Julius und Helene mit ihrem Sohn Erwin, auf die Philippinen emigrieren. Dadurch haben sie, noch vor Beginn des 2. Weltkrieges, ihr Leben retten können. In Manila führte Erwin später als Erwachsener ein Restaurant. 1981 ist er nach Spokane / USA ausgewandert. Seine Eltern folgten ihm später in die USA, und zwar nach New York.

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Elise Ackermann, die Mutter von Martha und Julius, die am 7.7.1867 in Blessenbach / Oberlahnkreis geboren wurde, wohnte offiziell in Weyer-St. Goarshausen, hielt sich aber zum Zeitpunkt ihres Todes bei ihrer Familie in Ibbenbüren auf. Elise Ackermann starb am 8.5.1938 in Ibbenbüren. Die Todesanzeige wurde vom St.-Elisabeth-Hospital aufgegeben. Auch ihr Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Ibbenbüren.

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Martha Rosenthal, geborene Ackermann, die Schwester von Julius, wurde am 5.3.1911 ebenfalls in Weyer geboren. Sie hat den Holocaust nicht überlebt. Sie zog am 8.12.1938 von Ibbenbüren zunächst nach Köln. Später flüchtete sie in die Niederlande. Am 6.3.1940 wurde sie dort inhaftiert und in das Sammellager Westerbork verbracht. Dort war sie bis zum 4.9.1944, danach im Ghetto Theresienstadt, ab 23.10.1944 im Vernichtungslager Auschwitz, wo sie ermordet worden ist.

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Der Viehhändler Erich Rosenthal, am 23.7.1904 in Ibbenbüren geboren, wohnte ebenfalls in der Großen Straße 69. Er war mit Martha Rosenthal, geb. Ackermann verheiratet. Ihr Sohn Karl (Calmon, Calman) wurde am 8.4.1938 geboren. Da die Situation der jüdischen Bevölkerung durch die brutalen Übergriffe der Nazis immer bedrohlicher wurde (wie Julius Ackermann wurde auch Erich Rosenthal für etwa zwei Wochen in "Schutzhaft" genommen), suchte die Familie durch einen Umzug nach Köln, in die relative Anonymität der Großstadt, eine Lösung. Im November / Dezember 1938 war eine Bleibe in der Lützowstraße in Köln gefunden. Von dort führte der Fluchtweg weiter nach Holland. Bereits im März 1940 erfolgte die Inhaftierung und der Transport in das Sammellager Westerbork. Der Aufenthalt dauerte bis zum September 1944. Dann deportierten die Nazis Erich, Martha und Karl mit dem Sammel-Transport XXIV/7 zunächst nach Theresienstadt. Im September / Oktober 1944 wurden die Rosenthals nach Auschwitz verbracht, wo sie ermordet worden sind. Das Todesdatum von Erich ist dokumentiert: 13.1.1945, wann Martha und Karl ums Leben kamen, ist nicht zu ermitteln.

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Walter Rosenthal, geb. 18.1.1906
Werner Rosenthal, geb. 14.1.1909
Irma Rosenthal, verheiratete Weinberg, geb. 9.11.1914

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Walter, Werner und Irma Rosenthal konnten sich dem Zugriff der Nazis durch die Emigration in die USA entziehen. Walter floh am 8.8.1934 zunächst nach Wesseling bei Köln. Von dort ist ihm dann die Einreise in die USA gelungen. 1949 war er in Flora, Kansas gemeldet. Walter starb am 21.01.1965. Werner Rosenthal emigrierte am 31.1.1936. Er lebte wie Walter in Flora. Sein weiteres Schicksal ist uns nicht bekannt. Irma Rosenthal konnte am 11.10.1937 in die USA emigrieren. Über New York ging ihr Weg dann ebenso nach Flora, Kansas. Dort heiratete sie Walter Weinberg.
Ihr weiterer Lebensweg ist uns nicht bekannt.

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Große Straße 69 - Familien Ackermann und Rosenthal
 
 
Keine Verlegung am 3. November 2017
Verlegung erst am 09.11.2018
 

 
An der Großen Straße 69 entschied Künstler Demnig sich wegen laufender Bauarbeiten gegen die
Verlegung der elf Steine. Sie sollen 2018 vom Bauhof eingesetzt werden.
 

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Große Straße 69
Große Straße 69
1Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2017
An der Großen Straße 69 - 2017
An der Großen Straße 69 - 2017
 

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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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An der Großen Straße 69 - 2017
Niklas Willmann - Gesamtschule - 2017
An der Großen Straße 69 - 2017
 

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Große Straße 69
Große Straße 69
Große Straße 69
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Ines Staufenberg
Gernold Mudrack im Interview
Gernold Mudrack im Interview
 
 
an der Großen Straße 69 - 2017
an der Großen Straße 69 - 2017
an der Großen Straße 69 - 2017
 

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Große Straße 69
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Stolpersteine bleiben in
   
   
der Verpackung - 2017
   

 
Große Straße 69 - Familien Ackermann und Rosenthal
 
 
Keine Verlegung am 3. November 2017
Verlegung erst am 09.11.2018
 

 
An der Großen Straße 69 entschied Künstler Demnig sich wegen laufender Bauarbeiten gegen die Verlegung
der elf Steine. Sie sollen 2018 vom Bauhof eingesetzt werden.
Fotos: M. Franke - Stadtmuseum Ibbenbüren
 

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. Gedenken so aktuell wue nie
Stolperstein-Initiative erinnert an Reichspogromnacht
Link: IVZ vom Samstag , 2. November 2019
IVZ

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Stolperstein-Initiative erinnert an Reichspogromnacht
Gedenken so aktuell wie nie

IBBENBÜREN. Zu einer Gedenkveranstaltung am Samstag, 9. November, um 10.30 Uhr zur Erinnerung an die Reichspogromnacht im Jahr 1938 lädt der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ ein. Am Standort der jüdischen Synagoge am Caritas-Altenwohnheim in der Synagogenstraße 10 wird Gernold Mudrack, der Sprecher der Stolperstein-Initiative, an das Geschehen vor 81 Jahren erinnern und an den Stolpersteinen der Bewohner des Nachbarhauses der Synagoge Blumen niederlegen.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland mehr als 1200 Synagogen in Brand gesetzt, mehr als 400 Menschen getötet, unzählige jüdische Mitbürger schwer misshandelt, Wohnungen und Geschäfte zerstört und geplündert. Auch die Ibbenbürener Synagoge fiel dem zentral organisierten „Volkszorn“ zum Opfer.

Als Vergeltung für den tödlichen Anschlag eines Juden auf den deutschen Diplomaten von Rath in Paris wurden SA und SS aufgefordert, jüdischen Besitz und Synagogen zu zerstören. Auch die Ibbenbürener Nationalsozialisten folgten mit „Feuereifer“ dem Aufruf zu diesen Gewalttaten, heißt es in einem Pressetext. Eine Gruppe von etwa 30 Personen mietete sich zudem einen Bus und fuhr nach Hopsten, um dort die Synagoge und Wohnhäuser von Juden zu zerstören.
Zum Gedenken an diese Ereignisse versammeln sich die Teilnehmer nach einem Gang zu den Stolpersteinen an der Großen Straße 55 und der Alten Nordstraße 5 im Pfarrheim St. Mauritius. Dort werden Schüler der Gesamtschule an die jüdischen Mitbürger der Stadt erinnern und von ihren Recherchen über das Schicksal von Juden berichten, für die im kommenden Jahr weitere Stolpersteine verlegt werden sollen. Die Veranstaltung endet voraussichtlich um 12 Uhr.

Quelle: IVZ vom 2, November 2019

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Seite oben

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Stolpersteine erinnern an 18 Schicksale

Link: IVZ aktuell vom Freitag , 3. November 2017

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Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine in Ibbenbüren
- IVZ Video
Quelle IVZ TV vom Freitag , 3. November 2017
Link zu ivz-aktuell-tv
   


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Stolpersteine in Ibbenbüren (2)
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23.06.2021

Der Flyer

2. Verlegung

. Flyer 2 - Stolpersteine in Ibbenbüren - 2017
2. Verlegung

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Der Flyer liegt ab Oktober bei der VHS, im Rathaus, bei der Stadtmarketing GmbH und an vielen weiteren Orten aus.

Im Flyer 2017 sind unter anderem Texte über das Schicksal der Menschen zu lesen, an die die zweite Steinverlegung erinnern soll. Verlegt werden sie an folgenden Orten:
Arenbergstraße 1, Ewald Berger - Bahnhofstraße 21, Julius Kaufmann
Nordstraße 5, Fam. Rosenthal - Große Straße 69, Fam. Ackermann und Fam. Rosenthal.

 	PDF Flyer "Stolpersteine in Ibbenbüren 2017“
 	PDF Flyer "Stolpersteine in Ibbenbüren 2017“
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  PDF Flyer "Stolpersteine in Ibbenbüren 2017“ zum download > > >  

Seite oben

  Deko Veranstaltungen :: 2016  

  Henriette Kretz, Antwerpen - Mitglied des polnischen Vereins „Kinder des Holocaust“  
. VII. Zeitzeugenprojekt: „Fragt uns, wir sind die letzten ...“

24. November 2016, 19.00 Uhr
Aula der Kaufmännischen Schulen, Wilhelmstr. 4-6
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. Reinhold Berg, Lehrer am Berufskolleg des Kreises Steinfurt in Ibbenbüren
Berufskolleg des Kreises Steinfurt - http://www.kstlinfo.de/

Maximilian-Kolbe-Werk e.V.
www.maximilian-kolbe-werk.de
Maximilian-Kolbe-Werk e.V.
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Henriette Kretz (*1934)
wird als Kind einer jüdischen Familie im damals polnischen Stanislawów (heute Iwano-Frankiwsk in der Ukraine) geboren. Seit 1935 lebt die Familie in der Nähe von Opatów im südöstlichen Polen, wo Henriettes Vater als Arzt tätig ist. Ihre Mutter ist von Beruf Anwältin, widmet sich aber der Erziehung der Tochter. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen im Herbst 1939 flieht die Familie zuerst nach Lemberg und dann ins benachbarte Sambor. 1941 holen der Krieg und die Deutschen die Familie auch dort ein. Bald werden sie aus ihrer Wohnung vertrieben und müssen in den jüdischen Stadtbezirk umsiedeln, in dem kurze Zeit später ein Ghetto errichtet wird. Mehrmals gelingt es dem Vater, die Familie vor dem Schlimmsten zu bewahren. Immer wieder müssen sie sich verstecken. 1944 werden Henriettes Eltern vor ihren Augen erschossen. Sie selbst kann sich in einem Nonnenkloster verstecken und überlebt den NS-Terror. Sie bleibt dort, bis sie wie durch ein Wunder von einem Onkel gefunden wird (dem einzigen Überlebenden der großen Familie), der mit ihr nach Antwerpen geht. Nach ihrem Schulabschluss studiert Henriette Kunstgeschichte und wird Lehrerin. Anschließend geht sie für 13 Jahre nach Israel (1956-1969), arbeitet dort als Französischlehrerin und war mit einen russischen Juden verheiratet. Henriette hat zwei Söhne und drei Enkel und lebt wieder in Antwerpen. Sie ist Mitglied des polnischen Vereins „Kinder des Holocaust“, dem Juden angehören, die als Kinder den NS-Terror meist in Verstecken überlebt haben. Frau Kretz spricht u.a. Polnisch, Französisch, Deutsch und Englisch. Sie Interessiert sich für Politik, Literatur, Pädagogik und Malerei. Sie ist selbst Malerin.
Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, die u.a. auch Zeitzeugenprojekte unterstützt, hat einen Film über Henriette Kretz erstellt. - http://www.slpb.de/angebote/henriette-kretz-kindheit-im-schatten-der-schoah/

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. Deko Gedenken an eine schlimme Nacht - Die Stolperstein-Initiative lädt ein - Mittwoch, 9. November, um 18 Uhr .

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Zum Gedenken an die „Reichspogromnacht“ lädt die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ zu einem kurzen Rundgang zu drei der vier Stolperstein-Verlegestellen ein. Treffpunkt ist der Standort der Synagoge am Caritas-Altenwohnhaus, Synagogenstraße 10. Am Mittwoch, 9. November, um 18 Uhr wird Sebastian Rolf an das Geschehen vor 78 Jahren erinnern, an die Vorgeschichte und an die zerstörerischen Folgen des inszenierten „Volkszorns“.

Auf den vier Stolpersteinen für die Familie Meyer Rosenthal, deren Haus unmittelbar neben der Synagoge stand, werden Rosen zum Zeichen des Gedenkens niedergelegt, auch als Mahnung gegen den Rassismus in unseren Tagen. Die restlichen 19 Stolpersteine sollen ebenfalls mit je einer Rose bedeckt werden.

Eine Abordnung der Stolperstein-Inititiative des Ibbenbürener Stadtmuseums wird die Gedenkplatten am Ort des Wohnhauses der Familie Louis Löwenstein an der Kreuzung Große Straße/ Weststraße aufsuchen, während die übrigen Teilnehmer zum Unteren Markt ziehen und sich an den ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern der Familien Sally Goldschmidt und Sally Löwenstein an deren Schicksal der Ausgrenzung, Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung erinnern lassen.

Gernold Mudrack, der Sprecher der Stolperstein-Initiative, wird diesen Abschnitt der Veranstaltung übernehmen. Aufgrund von Infos, die nach der Verlegung der Stolpersteine übermittelt wurden, wird sich das Schicksal von Manfred Löwenstein wohl noch aufklären lassen.

Im Anschluss an den Rundgang werden die Teilnehmer eingeladen in die Christuskirche zu einer ökumenischen Andacht, die von Pfarrer Christian Heinz und Diakon Wilfried van Elten gestaltet wird.

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Seite oben

 
Der Künstler Gunter Demnig verlegte am
6. Oktober 2016 die ersten Stolpersteine
in Ibbenbüren
 
 
Große Straße 55 - Schulstraße 2 - Unterer Markt 10 - Unterer Markt 2
 


. Deko Gunter Demnig hat am 6. Oktober 2016 23 Stolpersteine in Ibbenbüren verlegt. .

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Der Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit 1992 etwa 60.000 Stolpersteine in Deutschland und im europäischen Ausland verlegt hat, fügt die Steine in die Gehwegfläche ein, und zwar bündig. Denn stolpern sollen nicht die Füße, sondern stolpern soll der Kopf: Da glänzt im grauen oder rötlichen Pflaster eine Gruppe von vier bis acht Messingplatten im Format 10 x 10 cm.
Sie sollen erinnern an Menschen aus Ibbenbüren, denen das Wohn- und Lebensrecht in unserer Stadt durch die Politik des Nationalsozialismus entzogen wurde. Fotos: M. Franke 2016

Gunter Demnig
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  Stolpersteine - Gunter Demnig - www.gunterdemnig.de
Gunter Demnig in Ibbenbüren
 


. Pfeil Familien Louis Löwenstein - Große Straße 55 .

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Große Straße 55
Große Straße 55
Große Straße 55
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Große Straße 55
Große Straße 55
Große Straße 55
 


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Louis Löwenstein, *10.8.1868
Johanna Löwenstein geb. Jacobs, *15.12.1859
Bertha Weinberg geb. Löwenstein, *22.8.1897
Rosa Löwenstein, *10.12.1900
Henriette Kamenetzky geb. Löwenstein, *5.7.1895
Mathilde Löwenstein, *1.5.1879
Große Straße 55
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Familien Louis Löwenstein, (Große Straße 55, sechs Stolpersteine),
Große Straße 55
 


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Große Straße 55
Große Straße 55
Große Straße 55
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Große Straße 55
Große Straße 55
Große Straße 55
 


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Große Straße 55
Große Straße 55
Große Straße 55
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Große Straße 55
Große Straße 55
Große Straße 55
 

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„Große Straße 55 – das Haus gibt es nicht mehr. Die Menschen
gibt es auch nicht mehr. Aber die Erinnerung bleibt.“
Gernold Mudrack über die Verlegung der Stolpersteine.
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Standort Stolpersteine - Große Straße 55 - Aufb. 12.10.2020
 

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. Pfeil Familie Meyer Rosenthal - Schulstraße 2 .

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Schulstraße 2
Schulstraße 2
Schulstraße 2
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Schulstraße 2
Schulstraße 2
Schulstraße 2
 


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Meyer Rosenthal, *7.4.1869
Rika Rosenthal geb. Prag, *17.3.1875
Karl Rosenthal, *10.6.1913
Paul Abrahamsohn, *5.4.1917
Schulstraße 2
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, Familie Meyer Rosenthal, (Schulstraße 2, vier Stolpersteine),
Schulstraße 2
 


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Standort Stolpersteine - Synagogenstraße 10
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Standort Stolpersteine - Synagogenstraße 10 - (Schulstraße 2) Aufn. 12.10.2020
 

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. Pfeil Familie Goldschmidt - Unterer Markt 10 .

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Unterer Markt 10
Unterer Markt 10
Unterer Markt 10
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Unterer Markt 10
Unterer Markt 10
Unterer Markt 10
 

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Unterer Markt 10
Sally Goldschmidt, *26.7.1874
Rosalie Goldschmidt geb. Moses, *22.5.1882
Johanna Goldschmidt geb. Moses, *21.9.1878
Josef Goldschmidt, *15.12.1908
Walter Goldschmidt, *25.2.1910
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Unterer Markt 10
Familie Goldschmidt, (Unterer Markt 10, fünf Stolpersteine)
 

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Standort Stolpersteine - Unterer Markt 10
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Standort Stolpersteine - Unterer Markt 10 - Aufn. 12.10.2020
 

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. Pfeil Familie Sally Löwenstein - Unterer Markt 2 .

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Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
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Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
 


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Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
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Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
Unterer Markt 2
 


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Unterer Markt 2
Sally Löwenstein, *24.5.1865
Bertha Löwenstein geb. Elsberg, *19.5.1864
Manfred Löwenstein, *17.9.1902
Emma Löwenstein geb. Poppert, *18.3.1904
Walter Poppert, *11.8.1902
Lilly Poppert geb. Löwenstein, *27.10.1904
Eleonore Wilhelmine Löwenstein geb. Lange, *10.7.1898
Julius Löwenstein, *17.1.1901
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Unterer Markt 2
   

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Standort Stolpersteine - Unterer Markt 2
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Standort Stolpersteine - Unterer Markt 2 - Aufn. 12.10.2020
 

. Fotos: Stadtmuseum Ibbenbüren .

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  Deko Der Künstler Gunter Demnig verlegte am 6. Oktober 2016 die ersten Stolpersteine in Ibbenbüren  

 

Am 6. Oktober 2016 hat der Künstler Gunter Demnig um 16 Uhr die ersten Stolpersteine in Ibbenbüren an vier Standorten verlegen (in der unten aufgeführten Reihenfolge). Am Abend (19 bis 20.30 Uhr) referiert Demnig im Rahmen eines VHS-Vortrags im Großen Rathaussaal zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“.

Die ersten Stolpersteine wurden an der Großen Straße 55 verlegt

Pfeil Familien Louis Löwenstein, (Große Straße 55, sechs Stolpersteine),
Pfeil Familie Meyer Rosenthal, (Schulstraße 2, vier Stolpersteine),
Pfeil Familie Goldschmidt, (Unterer Markt 10, fünf Stolpersteine)
Pfeil und Familie Sally Löwenstein (Unterer Markt 2, acht Stolpersteine).

 
  Initiative Stolpersteine - Ibbenbüren e.V.  

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.A: Große Straße 55
.B: Schulstraße 2
.C: Unterer Markt 10
.D: Unterer Markt 2
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Große Straße 55
Schulstraße 2
Unterer Markt 10
Unterer Markt 2
 
 
A: 16.00 Uhr
B: 16.30 Uhr
C: 17.00 Uhr
D: 17.20 Uhr
 

. Fotos: Stadtmuseum
 

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Um 19 Uhr findet im Ratssaal des Ibbenbürener Rathauses, Alte Münsterstraße 16, eine Vortragsveranstaltung zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“ statt. Gunter Demnig wird darin seinen künstlerischen Werdegang seit 1968 skizzieren und das Projekt „Stolpersteine“ anhand einer Reihe von Beispielen vorstellen. Gelegenheit zur anschließenden Diskussion ist gegeben.
Musikalisch wird die Veranstaltung vom Chor und vom Orchester des Goethe-Gymnasiums begleitet, und auch eine Schülergruppe der Gesamtschule wird bei einem Liedbeitrag mitwirken.

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Die Volkshochschule Ibbenbüren hat dankenswerter Weise diese Veranstaltung in ihr Programm aufgenommen, beim zeitlichen Umfang allerdings etwas zu großzügig kalkuliert. Wir rechnen damit, dass die Veranstaltung etwa 1 ½ Stunden dauert und demnach um 20.30 Uhr (und nicht erst um 21.30 Uhr) zu Ende geht.

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. Flyer 1 - Stolpersteine in Ibbenbüren - 2016
1. Verlegung

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Der Flyer liegt ab sofort (September) bei der VHS, im Rathaus, bei der Stadtmarketing GmbH und an vielen weiteren Orten aus.

Darin sind unter anderem kurze Texte über das Schicksal der Menschen zu lesen, an die ersten Steine erinnern sollen. Verlegt werden sie an folgenden Orten: Große Straße 55 (Familie Louis Löwenstein), Schulstraße 2 (Familie Rosenthal), Unterer Markt 10 (Familie Goldschmidt) und Unterer Markt 2 (Familie Sally Löwenstein).

PDF Flyer
PDF Flyer
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  PDF Flyer "Stolpersteine in Ibbenbüren 2016“ zum download > > >  


 

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Stolpersteine in Ibbenbüren (1)
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2016

Der Flyer

1. Verlegung


. Synagoge
Die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde
Ibbenbüren in der Ringstraße 4,
später Schulstraße 4, jetzt Synagogenstraße,
erbaut 1912 / 1913, zerstört in der
Reichspogromnacht am 9. November 1938.
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. Der Bürgermeister sagt Danke .

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Die Stadt Ibbenbüren gedenkt mit dem Projekt „Stolpersteine“ des Schicksals von Mitbürgerinnen und Mitbürgern unserer Stadt, die während der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben oder ermordet wurden. In der ersten Projekt-phase werden an vier Standorten für 23 Personen jüdischen Glaubens Stolpersteine verlegt. Die Stolpersteine werden Bestandteil des weltweit größten Holocaust-Mahnmals von Gunter Demnig. Ibbenbüren setzt damit ein Zeichen gegen das Vergessen, aber auch gegen Nationalismus und Extremismus. In der heutigen Zeit ist dies wichtiger denn je. Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker hat 1985 gesagt: „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“ Ibbenbüren verschließt nicht die Augen vor der Vergangenheit. Jeder Stein erinnert an das Schicksal eines einzelnen Opfers des nationalsozialistischen Rassenwahns. Die Steine werden vor den Häusern der jüdischen Mitbürger verlegt, in denen diese zuletzt gelebt haben, in denen sie der Verfolgung und dem Hass ausgesetzt waren und aus denen viele von ihnen in den Tod abtransportiert wurden.

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Dr. Marc Schrameyer Bürgermeister




Dass Ibbenbüren in dieser Form gedenken kann, verdanken wir der Initiative „Stolpersteine für
Ibbenbüren“ und vielen Spendern. Allen meinen herzlichsten Dank dafür.

Dr. Marc Schrameyer - Bürgermeister
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. Stolpersteine für Ibbenbüren .

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Am 5. November 2014 hat der Rat der Stadt Ibbenbüren einstimmig dem Antrag des Stadtmuseums auf die Genehmigung zur Verlegung von „Stolpersteinen“ im öffentlichen Raum zugestimmt. Nach gründlicher Vorbereitung durch unseren Lenkungskreis kommt es nun endlich am 6. Oktober 2016 zur Erstverlegung von 23 quadratischen Gedenkplatten auf den Gehwegen vor zwei noch existierenden Wohn- und Geschäftshäusern von jüdischen Familien und an zwei weiteren Stellen, an denen die Häuser inzwischen abgerissen sind.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit 1992 etwa 60.000 Stolpersteine in Deutschland und im europäischen Ausland verlegt hat, fügt die Steine in die Gehwegfläche ein, und zwar bündig. Denn stolpern sollen nicht die Füße, sondern stolpern soll der Kopf: Da glänzt im grauen oder rötlichen Pflaster eine Gruppe von vier bis acht Messingplatten im Format 10 x 10 cm. Sie sollen erinnern an Menschen aus Ibbenbüren, denen das Wohn- und Lebensrecht in unserer Stadt durch die Politik des Nationalsozialismus entzogen wurde. Jede Platte wird individuell angefertigt – ganz bewusst nicht industriell, wie es in der Tötungsmaschinerie der Vernichtungslager geschah. Für die Textgestaltung der Inschriften gelten verbindliche Regeln, denn jeder Stolperstein ist ein Teil eines Gesamtkunstwerks. „Das größte dezentrale Mahnmal der Welt“ zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist in etwa 1.200 Städten zu finden. Wir sind froh, dass wir in Ibbenbüren jetzt auch dazu gehören. Wer die Texte am Boden entziffern will, muss sich bücken – wenigstens eine angedeutete Verbeugung vor den Verfolgten, Vertriebenen, Vernichteten. Ihre Namen kehren zurück an ihren früheren Wohnort und ziehen wieder ein in das Gedächtnis ihrer Stadt.

Die 23 Stolpersteine in der Ibbenbürener Innenstadt sind erst der Anfang. In den Mitgliederverzeichnissen der jüdischen Synagogengemeinde Ibbenbüren aus der Zeit vor 1933 finden sich etwa 90 Namen. 1942 lebte keiner von ihnen mehr in unserer Stadt. Deshalb wird es in den nächsten Jahren noch weitere Verlegungen von Stolpersteinen vor anderen Gebäuden geben. Außer den jüdischen

Außer den jüdischen Mitbürgern gab es in Ibbenbüren auch Personen, die aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wurden, und aus unserer Stadt wurden auch Behinderte im Rahmen des sogenannten „Euthanasie-Programms“ ermordet. Deren Schicksal wollen wir erforschen. Dazu brauchen wir Informationen von Menschen, die sich noch erinnern können oder die uns Dokumente zeigen können. Für Hinweise sind wir dankbar.
Gernold Mudrack, Sprecher des Lenkungskreises.

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Standorte der Stolpersteine - A - B - C - D
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.A: Große Straße 55

.A - Große Straße 55
.B: Schulstraße 2
.B - Schulstraße 2
.C: Unterer Markt 10
.C - Unterer Markt 10
.D: Unterer Markt 2
.D - Unterer Markt 2
 
 
Standorte der Stolpersteine - A - B - C - D
     

 

. A - Große Straße 55, sechs Stolpersteine .

. Louis Löwenstein, *10.8.1868
Johanna Löwenstein geb. Jacobs, *15.12.1859
Bertha Weinberg geb. Löwenstein, *22.8.1897
Rosa Löwenstein, *10.12.1900
Henriette Kamenetzky geb. Löwenstein, *5.7.1895
Mathilde Löwenstein, *1.5.1879
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Louis Löwenstein

Louis Löwenstein war reisender Textil-händler. Ab 1936 hatte er kaum noch Kunden, er wurde systematisch boykottiert. In seiner Not nahm er für die Ernährung der Familie Hypotheken auf. Im Mai 1938 verstarb seine Frau Johanna Löwenstein. Im gleichen Jahr war er gezwungen, sein baufälliges Haus an die Stadt zu verkaufen. In der „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938 begab sich der Mob zu seinem Haus gegenüber der Metzgerei Agnischock. Mit Pflastersteinen wurden die Scheiben eingeworfen, man jagte die Familie auf die Straße, zertrümmerte Hab und Gut. Im Keller warf man volle Einmachgläser an die Wand, alle Waren aus dem Lagerraum wurden auf die Straße geschmissen. 1939 bat Louis Löwenstein den Bürgermeister zum wiederholten Mal, ihm endlich das Geld für den Hausverkauf zu geben.

 
 
Louis Löwenstein
   

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Zu dem Zeitpunkt war er obdachlos, ohne Haushalt und Möbel, außerdem hatte er 4000 Mark Schulden. Tochter Henriette in Hameln nahm ihn auf, er wünschte sich die baldige Auswanderung nach Palästina. 1939 wurde er mit seiner Tochter Rosa gewaltsam nach Köln gebracht, 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und in Treblinka ermordet. Rosa Löwenstein wurde 1942 ebenfalls deportiert, sie kam in das KZ Theresienstadt und wurde dort ermordet. Über das Schicksal von Mathilde Löwenstein und vorn Bertha Weinberg nach deren Wegzug aus Ibbenbüren ist hier nichts bekannt.

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Henriette Kamenetzky geb. Löwenstein führte mit ihrem Mann Salomon ein Schuhgeschäft in Hameln. Sohn Hermann, geboren 1920, konnte 1934 nach Palästina ausreisen. Aufgrund des Boykotts jüdischer Kaufleute musste das Geschäft 1936 schließen. 1938 wurde die Ausweisung nach Bentschen in Polen angeordnet, weil Salomon polnischer Staatsbürger war. 1939 kamen Salomon, Henriette und die Tochter Eva, geboren 1928, in das Ghetto Wolomin. 1942 wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.

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Standort Stolpersteine - Große Straße 55
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Standort Stolpersteine - Große Straße 55 - Aufn. 12.10.2020
 

 

. B - Schulstraße 2, vier Stolpersteine -
jetzt Nachbargrundstück des Caritas-Altenwohnhauses Synagogenstraße 10
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. Meyer Rosenthal, *7.4.1869
Rika Rosenthal geb. Prag, *17.3.1875
Karl Rosenthal, *10.6.1913
Paul Abrahamsohn, *5.4.1917
..B: Schulstraße 2

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Rechts neben der Synagoge stand das Wohnhaus der Familie Rosenthal: Meyer Rosenthal und seine Ehefrau Rika Rosenthal wohnten dort mit ihrem Sohn Karl Rosenthal. Von März bis Oktober 1936 lebte Paul Abrahamsohn als Mieter in ihrem Haus, ihm gelang 1936 die Flucht nach Südafrika. Meyer Rosenthal war Viehhändler, der überwiegend mit Ziegen handelte. Die Boykottmaßnahmen des Jahres 1935 schränkten seine Berufsausübung erheblich ein. Vor dem Wohnhaus stellten SA-Leute ein Schild auf: „Hier wohnt ein Viehjude. Kein Deutscher handelt mit ihm. Nur Lumpen.“ Als direkte Nachbarn hielten die Rosenthals den Schlüssel der Synagoge in Verwahrung, sie übten also den Küsterdienst aus.
Der 25jährige Karl Rosenthal wurde mit gebrochenem Arm und Kopfverletzungen nicht etwa ins Krankenhaus, sondern am 14. November in das KZ Sachsenhausen eingewiesen. „Schutzhaft“ lautete die verharmlosende Bezeichnung im Rahmen der „Judenaktion“.

Während seine Eltern aus Altersgründen den Gedanken an eine Flucht verwarfen, bereitete sich Karl Rosenthal nach seiner Entlassung aus dem KZ auf die Ausreise nach Palästina vor. Von Juli bis November 1939 nahm er an einem Schulungslager in Paderborn teil und reiste danach über Wien auf einem Flüchtlingsschiff in Richtung Schwarzes Meer. Doch der 2. Weltkrieg und die deutsche Wehrmacht holten die Flüchtlinge ein. Den Schiffen wurde die Weiterfahrt verweigert; für die Flüchtlinge wurde ein Gefangenenlager in Šabac / Jugoslawien errichtet. Als Vergeltungsmaßnahme für einen Partisanenangriff, bei dem 21 deutsche Soldaten getötet wurden, erschoss die Wehrmacht am 11. Oktober 1941 alle 400 Gefangenen des Lagers in der Nähe des Ortes Zasavica.

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Mittlerweile war die Zahl der jüdischen Mitbürger in Ibbenbüren von knapp 90 vor 1933 auf drei gesunken. Zwei von den verbliebenen waren Meyer und Rika Rosenthal, die ihr Haus verkaufen mussten und Anfang 1942 völlig verarmten. Zwangsweise mussten sie in das „Judenhaus“, eine Art Dorf-Ghetto, in Hopsten ziehen, übrigens zusammen mit der dritten als „Jüdin“ bezeichneten Person, Klara Dieckmann, die zwar der katholischen Kirche angehörte, aber durch die Ehe mit einem Juden ebenfalls in das Verfolgungsprogramm der Nationalsozialisten geriet. Meyer und Rika Rosenthal wurden dann im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und im September des gleichen Jahres im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

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Standort Stolpersteine - Synagogenstraße 10 - (Schulstraße 2) Aufn. 12.10.2020
 

 

. C - Unterer Markt 10, fünf Stolpersteine
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. Sally Goldschmidt, *26.7.1874
Rosalie Goldschmidt geb. Moses, *22.5.1882
Johanna Goldschmidt geb. Moses, *21.9.1878
Josef Goldschmidt, *15.12.1908
Walter Goldschmidt, *25.2.1910
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Nach dem Besuch der evangelischen Schule, die sich damals neben der Christuskirche befand, erlernte Walter Goldschmidt das Metzgerhandwerk. Später übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder Josef Goldschmidt den Metzgerbetrieb des Vaters. Nachdem die Nationalsozialisten den Metzgern jüdischen Glaubens verboten hatten, Viehhandel mit den Bauern zu treiben, verkaufte Walter Goldschmidt nach dem Tod seines Vaters Sally Goldschmidt 1936 die Metzgerei. Der Verkaufspreis wurde von den Nazis vorgeschrieben. Walter verließ 1936 Deutschland. Er floh dann über Holland und Italien nach Südafrika. Sein Bruder Josef verstarb 1939 in Köln. Im gleichen Jahr konnte die Mutter, Rosalie Goldschmidt, ihrem Sohn nach Südafrika folgen. Johanna Rosenthal wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie fand dort den Tod. Auch alle anderen Verwandten sind in Konzentrationslagern ums Leben gekommen. 1976 erhielt Walter, genannt Kiki, eine Einladung seiner früheren Sportkameraden der ISV in seine Heimatstadt. Mit ihnen hatte er in seiner Jugend viele Jahre gemeinsam Fußball gespielt. Im September 1981 besuchte er auf Einladung seines alten Freundes Willi Bendiek seine Heimatstadt zum zweiten Mal. Kiki verstarb am 5.10.1983 in Worcester / Südafrika.

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. D - Unterer Markt 2, acht Stolpersteine
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. Sally Löwenstein, *24.5.1865
Bertha Löwenstein geb. Elsberg, *19.5.1864
Manfred Löwenstein, *17.9.1902
Emma Löwenstein geb. Poppert, *18.3.1904
Walter Poppert, *11.8.1902
Lilly Poppert geb. Löwenstein, *27.10.1904
Eleonore Wilhelmine Löwenstein geb. Lange, *10.7.1898
Julius Löwenstein, *17.1.1901
.D: Unterer Markt 2
 

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Sally Löwenstein,


Die Familie Löwenstein führte über mehrere Generationen ein Kaufhaus im Zentrum Ibbenbürens am Unteren Markt. Die Eltern Sally und Bertha Löwenstein hatten drei Kinder: Manfred, Julius und Lilly. Manfred heiratete Emma Poppert, Julius und Eleonore Wilhelmine Lange trauten sich und Lilly war mit Walter Poppert verheiratet.

Während der Weltwirtschaftskrise geriet auch ihr Geschäft in eine finanzielle Schieflage, 1928 musste Sally schließlich Konkurs anmelden. Manfred eröffnete nach dem Konkurs der Eltern ebenfalls am Unteren Markt 2 ein Kaufhaus.

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Sally Löwenstein
   

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1935 organisierte die NSDAP-Ortsgruppe einen lokalen Boykott gegen alle Geschäfte, die von Juden geführt wurden. In der Folge des Boykotts musste auch Manfred sein Geschäft aufgeben. Er verpachtete die Geschäftsräume schließlich an einen SA-Mann, der ihm jedoch offenbar die Pacht nicht zahlte und das Geschäft bereits ein Jahr später wieder aufgeben musste. Manfred Löwenstein ließ bei seinem Schuldner Teile des Hausrats pfänden und beschimpfte den SA-Mann als Lump und Betrüger, was in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit sorgte. Manfred und seine Frau Emma Löwenstein flohen kurze Zeit später in das nahegelegene Enschede. Manfreds weiteres Schicksal ist ungeklärt, nur von Emma ist bekannt, dass sie in Westerbork interniert und später in ein Vernichtungslager gebracht wurde. Seinen Eltern Sally und Bertha Löwenstein gelang es 1938, zur Tochter Lilly und deren Mann Walter Poppert nach Südafrika zu fliehen, die bereits 1936 dort Zuflucht gefunden hatten. 1939 gelang schließlich auch Julius und Eleonore Löwenstein die Flucht nach Südafrika.

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Unterer Markt 2, acht Stolpersteine
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Standort Stolpersteine - Unterer Markt 2 - Acht Stolpersteine
 

 

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Wer sich gründlicher informieren will, ...

Bei der Zusammenstellung der Daten und Fakten konnten die Mitglieder des Lenkungskreises auf mehrere veröffentlichte Arbeiten zur Ibbenbürener Lokalgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus zurückgreifen.
Neben den Dokumenten auf der Homepage des Stadtmuseums (siehe unter „Spenden, stiften, fördern …“) gibt es ausführliches Material über die ökumenische Aktion „Spurensuche“
aus dem Jahr 1998, im Internet zu finden unter www.alt.heiligkreuz.info, Archiv, „Spurensuche“. Für die Dokumentation des Schicksals der jüdischen Mitbürger haben sich besonders engagiert: Gertrud Althoff, Dr. Marlene Klatt und Rita Schlautmann-Overmeyer. Mehrere Schülergruppen haben in Unterrichtsprojekten hilfreiche Informationen zusammengestellt.
Die Magisterarbeit des Lenkungskreis-Mitgliedes Sebastian Rolf aus dem Jahr 2009 beschreibt anschaulich das Ende der jüdischen Gemeinde und das Leben der Täter und der Opfer: „Die Vertreibung der jüdischen Gemeinde Ibbenbürens in der Zeit von 1933 – 1942“ von Sebastian Rolf. Sie ist im Stadtmuseum vorhanden.

Gunter Demnig
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Foto: Karin Richert
Gunter Demnig
 

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Gunter Demnig hat die meisten der 60.000 Stolpersteine eigenhändig verlegt, in der passenden Montur des Fliesenlegers. Bei einer Erstverlegung wie am 6. Oktober 2016 in Ibbenbüren lässt er sich aus Prinzip nicht durch Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs vertreten. Zur Unterstützung und zur Absicherung der Baustellen sind sie aber sehr willkommen. Pro Monat kann Gunter Demnig 440 Steine verlegen. Im Oktober 2016 reist er von Köln über Gelsenkirchen nach Ibbenbüren, anschließend hat er Termine in Remscheid, Bünde, Hamburg, Schwerin, Bremen und Emden. Seine Deutschlandreise im Oktober führt ihn in weitere Orte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern.

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Besonders gründlich, eindrucksvoll und ausführlich sind die Beiträge in einer Veröffentlichung des Historischen Vereins Ibbenbüren: „Machtsicherung. Ausgrenzung. Verfolgung. Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren“ aus der Reihe „Ibbenbürener Studien“, Band 6, 2010 von Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann, Norbert Ortgies. Einige Exemplare sind noch beim Stadtmuseum und bei der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ vorhanden und können zum Preis von 18,50 € erworben werden. Viele Bilder und Texte aus diesem Buch wurden bereits zweimal im Rathaus gezeigt. Die großen Tafeln sind im Besitz des Fördervereins Stadtmuseum und werden zur Erstverlegung der Stolpersteine am 6. Oktober 2016 im Foyer des Rathauses präsentiert.

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. Die hebräische Inschrift über dem Eingang der Ibbenbürener Synagoge   .

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Die hebräische Inschrift über dem Eingang der Ibbenbürener Synagoge lautete: „Öffnet euch, ihr Tore, damit einziehen kann ein Volk der Gerechtigkeit“ (Jesaja 26,2). Hätte man diese Worte in deutscher Übersetzung lesen können, wäre das für das verblendete „Volk der Ungerechtigkeit“ wohl kaum ein Hindernis gewesen, die Tore gewaltsam aufzubrechen, das Gotteshaus zu entweihen, zu verwüsten und in Brand zu stecken.

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. Spenden, stiften, fördern, unterstützen .

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Stolpersteine liegen im öffentlichen Raum. Ihre Verlegung und ihre Pflege sind jedoch keine öffentliche Aufgabe. In Ibbenbüren hat das Stadtmuseum die Verantwortung übernommen und zu ihrer Wahrnehmung einen Lenkungskreis gegründet. Dieser besteht zurzeit aus elf Personen und trifft sich unter der Leitung von Gernold Mudrack einmal monatlich im Stadtmuseum an der Breiten Straße.

Für die zweite Planungsphase nach der Erstverlegung können sich noch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter melden, die sich ehrenamtlich für unser Projekt engagieren wollen. Auch für die regelmäßige Pflege der Messingflächen werden Verantwortliche gesucht. Kontaktadresse: gmudrack@t-online.de. Dankbar sind wir für jede Form der Unterstützung, zum Beispiel durch Spenden. Ein Stolperstein kostet 120 Euro (Herstellung und Verlegung). Private Spender haben die Erstverlegung bereits vollständig finanziert. Die Kosten für die Veranstaltung im Rathaus übernimmt die Volkshochschule. Ganz herzlichen Dank dafür! Bei entsprechendem Interesse können auch Kurse zum Thema „Stolpersteine“ in das Programm der VHS aufgenommen werden.

Wer sich weiter informieren will, findet Hinweise auf der Homepage des Stadtmuseums unter www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/stadtgeschichte_stolpersteine.htm. Das Projekt von Gunter Demnig wird ausführlich dargestellt unter www.stolpersteine.eu, und bei www.wikipedia.de gibt es aktuelle Informationen.

Spenden erbitten wir auf das Konto des Fördervereins Stadtmuseum Ibbenbüren
IBAN: DE 05 4036 1906 0041 9418 00.
Als Verwendungszweck geben Sie bitte an: „Stolperstein(e)“
Auf Wunsch stellen wir Zuwendungsbescheinigungen aus. Dazu brauchen wir die vollständige Anschrift.

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. Deko Lenkungskreis Projekt Stolpersteine beim Neujahrsempfang der Stadt Ibbenbüren am 31.1.2016 im Bürgerhaus

 
Lenkungskreis Projekt Stolpersteine beim Neujahrsempfang der Stadt Ibbenbüren
Lenkungskreis Projekt Stolpersteine beim Neujahrsempfang der Stadt Ibbenbüren
Lenkungskreis Projekt Stolpersteine beim Neujahrsempfang der Stadt Ibbenbüren
 
Infostand - Projekt Stolpersteine
Infostand - Projekt Stolpersteine
Infostand - Projekt Stolpersteine

 

Neujahrsempfang der Stadt Ibbenbüren am 31.1.2016 im Bürgerhaus. Im Anschluss an die Veranstaltung präsentierten sich verschiedene Ibbenbürener Vereine im Foyer des Bürgerhauses unter dem Thema „Markt der Möglichkeiten“.
Andreas Rolke und Pfarrer Gernold Mudrack vom Lenkungsausschuss des Stadtmuseums schilderten die Umsetzung des Projekts „Stolpersteine in der Stadt“ mit Informationen, Verkauf von Büchern und der Bitte um Spenden. Fotos: Werner Suer

 

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. Deko Machtsicherung. Ausgrenzung. Verfolgung. Ausstellung im Foyer des Rathauses
. Auftaktveranstaltung des Lenkungskreises der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ - 11.03.2016
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. Ausstellung im Foyer des Rathauses
Ausstellung im Foyer des Rathauses
Ausstellung im Foyer des Rathauses
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Ausstellung im Foyer des Rathauses
Ausstellung im Foyer des Rathauses
Ausstellung im Foyer des Rathauses
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. Fotos: Werner Suer .

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. Deko Kontaktadresse des Projektes "Stolpersteine"

. Die Kontaktadresse des Projektes "Stolpersteine" ist das das Stadtmuseum Ibbenbüren, Breite Str. 9 unter Vorsitz
von Gernold Mudrack vom Lenkungskreis Stolpersteine - E-Mail - gmudrack@t-online.de

. Spendenaufruf - Projekt Stolpersteine - Bankverbindung

. Mit einer Spende können Sie die Stolperstein-Verlegung in Ibbenbüren unterstützen.

Der Lenkungskreis Projekt Stolpersteine ist organisatorisch Teil des Fördervereins Stadtmuseum Ibbenbüren e. V.,
eines als gemeinnützig anerkannten Vereins.
Für Ihre Spende senden wir Ihnen gerne eine Zuwendungsbescheinigung zu. Ein Stolperstein kostet 120,00 €.

. Unsere Bankverbindung lautet:

VR-Bank Kreis Steinfurt eG
Konto 419 41 800 BLZ 403 619 06
IBAN: DE05 4036 1906 0041 941800
BIC: GENODEM1IBB

. Kontoinhaber: Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren e. V.
Bitte Verwendungszweck "Stolperstein(e)" angeben und für die Zuwendungsbescheinigung die vollständige Anschrift mitteilen.

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. Deko Wo sind sie geblieben? - Jüdische Bürger in Ibbenbüren
. Jüdische Bürger in Ibbenbüren 1924 bis 1942
. (Schülerarbeit unter Franz Jarminowski, weicht tlw. von anderen Listen ab)

. 10.10.1924 - Julius und Eleonore Löwenstein kommen nach Osnabrück, im März 1939 nach Rotterdam.
08.09.1925 - Paul Rosenthal wandert über Olpe nach Santiago/Chile aus.
17.01.1928 - Herta Rosenthal (39) kommt über Amsterdam ins Konzentrationslager Auschwitz und wird dort 1943 ermordet.
27.03.1928 - Grete Rosenthal (31) wird über Holland nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
06.09.1928 - Manfred Löwenstein verzieht nach Nordhorn
16.04.1929 - Henny Rosenthal (38) kommt über Holland ins Lager Sobibor und wird dort 1943 ermordet.
21.09.1932 - Joh. Fanny Rosenthal (34) wird über Hamburg nach Minsk deportiert und dort ermordet.
03.11.1932 - Die Familie Cohen verzieht nach Hamburg. Richard kann 1939 nach New York entkommen. Seine Frau Meta (40) und die Kinder Ellen (16), Hermann (14), Kurt (12), Max (8) und Edith (6) werden nach Minsk deportiert und dort ermordet. Ernst Rosenthal (76) wird nach Amsterdam deportiert. Er überlebt das KZ und stirbt 1983 in Schargen/NL.
08.12.1932 - Kurt Rosenthal (28) stirbt in Saerbeck und wird in Ibbenbüren beerdigt.
04.01.1933 - Joseph Rosenthal (55) stirbt in Osnabrück. Er wird in Ibbenbüren beerdigt. Über seine Frau Selma gibt es keine weiteren Nachrichten.
31.01.1933 - Ella Rosenthal kann über Utrecht nach Santiago/Chile fliehen.
03.04.1933 - Heinrich Rosenthal (26) wird über Amsterdam nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
04.04.1933 - David (75), Regine (69) und Harri (39) Rosenthal werden über Amsterdam nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
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. 04.04.1933 - Ilse Rosenthal (29) wird über Amsterdam nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
13.02.1934 - Isaak Winkler (74) stirbt in Ibbenbüren
26.06.1934 - Nanny Rosenthal (63) stirbt in Ibbenbüren
08.08.1934 - Walter Rosenthal (59) kann über Wessling nach Kansas City (USA) fliehen und stirbt dort 1965.
17.12.1934 - Walter und Lilly Poppert verziehen nach Gronau.
09.02.1935 - Feodor Goldschmid stirbt 64jährig in Ibbenbüren.
31.01.1936 - Werner Rosenthal flieht nach Kansas City (USA).
01.03.1936 - Sally Goldschmidt stirbt 61jährig in Ibbenbüren.
09.03.1936 - Paul Abrahamsohn kommt von Rheine und kann über Ibbenbüren nach Südafrika fliehen.
24.08.1936 - Walter Rosenthal kann über Genua nach Südafrika fliehen. Er stirbt dort 1983.
12.04.1937 - Hildegard Winkler kann über Dortmund in die Schweiz fliehen.
14.04.1937 - Leopold Rosenthal (66) stirbt in Ibbenbüren.
26.06.1937 - Julius Kaufmann (74) wird über Köln nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
21.07.1937 - Else Rosenthal (31) wird über Hamburg nach Lodz deportiert und dort ermordet.
27.07.1937 - Emma Löwenstein verzieht nach Enschede.
17.08.1937 - Josefine Rosenthal (64) wird mit ihrem Enkelkind Reinhard (9) über Hamburg nach Lodz deportiert und dort ermordet.
09.10.1937 - David (69) und Paula (66) Winkler kommen nach Dortmund. David stirbt dort 1941, seine Frau wird 1944 in Theresienstadt ermordet.
11.10.1937 - Irma Rosenthal kann über New York nach Kansas City fliehen. 13.01.1938 Bertha Löwenstein kommt nach Hameln.
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. 26.05.1938 - Johanna Löwenstein stirbt 78jährig in Ibbenbüren.
21.07.1938 - Sally Löwenstein kann nach Worcester/Südafrika fliehen.
20.09.1938 - Ella und Rosalie Goldschmidt werden nach Köln deportiert. Johanna Rosenthal (64) kommt über Köln nach Theresienstadt und wird dort ermordet.
15.11.1938 - Josef Rosenthal wird nach Köln deportiert.
17.11.1938 - Carl Rosentha (7) wird über Köln nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
02.12.1938 - Erich Rosenthal (41) und seine Schwiegermutter Johannette (66) werden über Köln nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
08.12.1938 Martha Rosenthal (34) wird über Köln nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
22.02.1939 - Louis Löwenstein und seine Tochter Rosa werden nach Köln gebracht und von dort deportiert.
05.04.1939 - Julius und Helene Ackermann fliehen mit ihrem einjährigen Sohn Erwin über die Philippinen nach
New York.
21.07.1939 - Karl Rosenthal (28) wird über Paderborn ins Konzentrationslager Zasavica (Serbien) deportiert und dort ermordet.
23.01.1942 - Meyer (73) und Rika (67) Rosenthal werden über Hopsten nach Minsk deportiert und dort ermordet.
28.01.1942 - Klara Diekmann (50) wird nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Ihr Sohn wird in ein Heim gesteckt.
21.05.1942 - Joseph Rosenthal wird im KZ Sachsenhausen ermordet.
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. Wo sind sie geblieben ? Jüdische Bürger in Ibbenbüren - Liste als Word doc.- 34 kb
Wohnorte jüdischer Familien in Ibbenbüren - Unsere Webseite > > >
Liste der Ibbenbürener Juden - Stadtarchiv Ibbenbüren D 2468
. Schülerarbeit "Jüdisches Leben" am Goethe 1994 - Liste als Word doc.
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Stolpersteine in der Presse - Stolpersteine in der Presse - Stolpersteine in der Presse - Stolpersteine in der Presse


Stolpersteine in der Presse - Stolpersteine in der Presse - Stolpersteine in der Presse -


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Ein Leben mit «Stolpersteinen»: Gunter Demnig wird 75
IVZ vom 26-10-2022
https://www.ivz-aktuell.de/articles/215662/boulevard/ein-leben-mit-stolpersteinen

Ibbenbürener Volkszeitung

Stolpersteine in der Presse
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SPD-Mitglieder reinigen die Stolpersteine in der Stadt
IVZ vom 03.11.2022 -
Zurück ins Gedächtnis der Menschen
Von Claudia Ludewig Ibbenbüren - 02.11.2022

Ibbenbürener Volkszeitung

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In gelbgoldenem Messington glänzend machen die in den Boden eingelassenen rechteckigen Steine aufmerksam: Hier hatte einst ein Opfer des Nationalsozialismus seinen letzten frei gewählten Wohnsitz. Doch nicht immer fallen diese Stolpersteine ohne Weiteres ins Auge; Schmutz und Witterung lassen die Messingplatte dunkel anlaufen und machen die eingehämmerte Schrift nahezu unleserlich. Eine regelmäßige Reinigung sorgt dafür, dass die Steine zumindest eine Zeit lang wieder glänzen – meist findet das vor den zentralen Gedenktagen statt. Auch in Ibbenbüren gibt es mittlerweile 60 dieser Stolpersteine, doch lassen sich manche von ihnen – gerade abseits der Innenstadt – auch mit genauer Adressangabe kaum noch finden. Wer nicht gezielt danach sucht, läuft wohl so manches Mal achtlos über die inzwischen optisch mit ihrer Umgebung verschmolzenen Steine hinweg – und das ist so gar nicht im Sinne der angestrebten Erinnerungskultur.
Bereits im Januar waren Mitglieder der Jungen Union unterwegs, um die Schriftzüge wieder freizulegen und den Messington der kleinen Gedenkplatten wiederherzustellen. Nun folgten einige Mitglieder der SPD, die in kleinen Teams jeweils einen fest zugewiesenen Bereich reinigten. Schließlich steht der 9. November vor der Tür, jener Tag, der als Reichspogromnacht in die Geschichtsbücher eingegangen ist. An diesem Tag findet auch in Ibbenbüren wieder eine Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen des Jahres 1938 statt; Treffpunkt ist die Stele in der Synagogenstraße, Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr
„Wir finden es wichtig, dass das Gedächtnis auch hier vor Ort bewahrt wird“, betont Alexander Völler, der zweite stellvertretende Ortsvereins-Vorsitzende. Zusammen mit Christian Ludewig, Pressesprecher des SPD-Ortsvereins, war er jetzt unterwegs, um etliche Stolpersteine im Innenstadtbereich zu reinigen. Das erwies sich als gar nicht so einfach, denn die Verfärbung und Verschmutzung der Flächen war durchaus hartnäckig. So nutzten die beiden jungen Männer Schwämme, Zahnbürsten, Lappen und ein haushaltsübliches Reinigungsmittel sowie viel Muskelkraft, um den Ausgangszustand der Stolpersteine wiederherzustellen – vielleicht nicht mit einem perfekten Ergebnis, dafür aber mit ganz viel Einsatz und dem Willen, die Namen und Schicksale der auf den Messingplatten verewigten Personen wenigstens für eine kurze Zeit wieder sichtbar zu machen und sie ins Gedächtnis der Menschen zurückzubringen.

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Rosen für jüdische Opfer
Gedenkfeier zu den Novemberpogromen des Jahres Am einstigen Standort der Ibbenbürener Synogoge erinnerte am Dienstagabend Gernold Mudrack vor etwa 50 Zuhörern an das Geschehen am 9. November 1938.

Ibbenbürener Volkszeitung

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IEin wütender Mob hatte damals das jüdische Gotteshaus an der damaligen Schulstraße angezündet. Die Feuerwehr sah tatenlos zu. Von Brigitte Striehn

Sie verhinderte lediglich, dass das Feuer auf angrenzende Gebäude übergriff, erläuterte Mudrack. Jüdische Mitbürger wurden misshandelt, ihre Wohnungen zerstört und geplündert. Eine Stele in der Synagogenstraße regt zum Nachdenken über das Geschehen vor 83 Jahren an. „Wir Geretteten bitten Euch: Zeigt uns langsam Eure Sonne, lasst uns das Leben leise wieder lernen“, steht darauf – ein Auszug aus dem Gedicht „Chor der Geretteten“ von Nelly Sachs.

Unter Bezug auf das Buch von Wolfgang Brenner „Das deutsche Datum. Der neunte November“ ging der Redner auf die Chronologie dieses historischen Tages ein. Er begann die Ausführungen am 9. November 1918, als Philipp Scheidemann die Republik Deutschland ausrief und erwähnte den gescheiterten Putschversuch der NSDAP im Jahr 1923. Die Gräueltaten des Nationalsozialismus und die Ereignisse der Pogromnacht vom 9. November 1938 bildeten den Hauptteil des Vortrags. Der Fall der Mauer am 9. November 1989 war schließlich eine glückliche Fügung für dieses bisher schicksalhafte Datum in der deutschen Geschichte

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Welche Werte sind heute wichtig?

i Mudrack zitierte den Buchautor Wolfgang Niess. Dieser hatte formuliert, dass der 9. November daran erinnern solle, welche Werte heute wichtig sind: Freiheit und Gleichheit, Demokratie und Pluralismus sowie der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. „Die Vergangenheit entlässt uns nicht“, betonte der Sprecher der „Stolperstein-Initiative“. Er lud dazu ein, an 30 Steinen im Stadtgebiet rote Rosen zur Erinnerung an jüdische Bürger Ibbenbürens niederzulegen, die aus ihrer Heimat vertrieben und in vielen Fällen in Konzentrationslagern ermordet wurden.

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„Vergangenheit hat etwas zu sagen für die Gegenwart.“
Gernold Mudrack

Die folgende Informationsrunde in der Christuskirche begann eindrucksvoll mit dem in hebräischer Sprache gesungenen Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“. Richard Frank gab Einblick in die Situation der Menschen jüdischen Glaubens nach der Machtergreifung der Nazis, die sich bis 1938 extrem verschärfte und in der Reichpogromnacht einen vorläufigen schrecklichen Höhepunkt erreichte. Anhand der Schicksale der weitverzweigten Familie Rosenthal veranschaulichte er die Folgen der Verschleppung der jüdischen Bevölkerung in Vernichtungslager. Nur drei Mitglieder der Rosenthals überlebten nach großen Strapazen.

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Gernold Mudrack
 
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Gernold Mudrack
 
Richard Frank
 

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Schülerinnen: Diskriminierung gibt es noch heute
Die Schülerinnen Julie Portela Henschke, KatharinaStolpe und Jette Beermann aus der Jahrgangsstufe Q2 des Kepler-Gymnasiums stellten die Ergebnisse ihrer Recherchen über die Familie Löwenstein vor, deren Schicksal teilweise unbekannt ist. Dazu hatten sie selbst „Stolpersteine“ geschaffen, die in der Kirche betrachtet werden konnten. Die Schülerinnen verwiesen darauf, dass Diskriminierung und Rassismus weiterhin in der Gesellschaft präsent sind. Gernold Mudrack rief dazu auf, sich im Lenkungskreis der Stolperstein-Initiative zu engagieren. Mit Psalm 85 auf Hebräisch endete die berührende und informative Feier.

.Rosen für jüdische Opfer
  Die Kepler-Schülerinnen Katharina Stolpe, Julie Portela
Henschke und Jette Beermann (v.l.)D
Die Schülerinnen der Jahrgangsstufe Q2 des
Kepler-Gymnasiums

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Die Kepler-Schülerinnen Katharina Stolpe, Julie Portela Henschke und Jette Beermann (v.l.) berichteten über ihre Recherchen zum Leben der Familie Löwenstein
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Quelle: IVZ - 11-11-2021 . Brigitte Striehn

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Am einstigen Standort der Ibbenbürener Synogoge erinnerte am Dienstagabend Gernold Mudrack und Richard Frank


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Gernold Mudrack
 
Gernold Mudrack
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Gernold Mudrack
 
Rosen für jüdische Opfer.
Gedenkfeier am 09.11.2021 zu den Novemberpogromen des Jahres
1938. Am einstigen Standort der
Ibbenbürener Synogoge erinnerte
Gernold Mudrack an den
9. November 1938..
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Richard Frank
 
 
Richard Frank
 

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Die Schülerinnen der Jahrgangsstufe Q2 des
 
Die Schülerinnen der Jahrgangsstufe Q2 des
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Gernold Mudrack
 
Christuskirche
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B
Blick aus der Christuskirche auf den nächtlichen Kirchplatz .- 09.11. 2021
 

  Quelle - Bilder/Fotos: Stadtmuseum, M. Franke  


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Eine App gegen das Vergessen - IVZ vom 21. Januar 2022
Horst Meyer und Dr. Wieland Wienkämper haben am WDR-Projekt „Stolpersteine
NRW“ mitgearbeitet

Ibbenbürener Volkszeitung

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WESTERKAPPELN Dr. Wieland Wienkämper und Horst Meyer sind gespannt wie ein Flitzebogen. Denn heute Nachmittag will der Westdeutsche Rundfunk (WDR) die App „Stolpersteine NRW“ freischalten. Die beiden Westerkappelner haben monatelang intensiv daran mitgearbeitet und die Anwendungssoftware mit biografischen Daten und Bildern der jüdischen Familien Reinhaus und Block gefüttert. „Wir wissen noch gar nicht, was aus unseren Informationen gemacht wurde“, sagt Wienkämper. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das dieser vor 30 Jahren startete. Die im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Mehr als 75000 Stolpersteine in 27 europäischen Ländern wurde mittlerweile verlegt.

mehr > https://www.ivz-epaper.de/editions/299?referrer=news

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„Stolpersteine NRW“: Neues digitales WDR-Angebot gegen das Vergessen

• Alle Informationen des wdr auf:
https://stolpersteine.wdr.de/web/de/

• Die Themenseite zu "Stolpersteine NRW:
https://presse.wdr.de/plounge/wdr/programm/2022/01/20220121_stolpersteine.html


WDR


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Junge Union macht Stolpersteine wieder besser sichtbar
„Wollen Erinnerung wach halten“ - ixz vom 01.02.2022

Ibbenbürener Volkszeitung

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Während überall auf Welt am 27. Januar zahlreiche Gedenkveranstaltungen stattfanden und viele den Hashtag #WeRemember in den Medien teilten, sollte es für die Junge Union (JU) Ibbenbüren „kein reines Lippenbekenntnis bleiben“, heißt es in einer Pressemitteilung der JU.

Damit das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nicht nur Lippenbekenntnis ist, zog die Junge Union Ibbenbüren los und machte die Stolpersteine in der Stadt wieder besser sichtbar.

Sie machte sich am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus auf, um die Stolpersteine im Innenstadtbereich wieder sichtbar zu machen. Mit einem Schwamm, klarem Wasser und Reinigungsmittel ausgestattet zogen die jungen Christdemokraten los, um die Stolpersteine, die an die Schicksale verfolgter Ibbenbürener erinnern, zu putzen und so wieder sichtbar zu machen. Die Stolpersteine erinnern an jüdische Kaufleute und politisch Verfolgte.
Mit Gernold Mudrack von der Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren hatten die Mitglieder der Jungen Union einen engagierten Experten an ihrer Seite, der mit viel Hintergrundwissen zum Gelingen der Aktion beitrug, heißt es in der Mitteilung der JU. „Ich finde es vorbildlich, dass junge Menschen sich interessieren und die Erinnerung wachhalten wollen“, so Mudrack.
Lukas Wermeyer, Vorsitzender der Jungen Union Ibbenbüren, erläuterte den Teilnehmern kurz die Vorgehensweise bei der Reinigung der witterungsbedingt teils stark verfärbten Stolpersteine. Er betonte auch, wie wichtig es sei, dass auch die junge Generation sich der Geschichte annehme und aus der Vergangenheit lerne. Entscheidend sei, dass das Bewusstsein junger Menschen gestärkt werde.
Die Aktion habe laut Mitteilung der JU einige positive Rückmeldungen gezeitigt, vor allem von Passanten vor Ort. Das bestärke die Jugendorganisation darin, in Zukunft weiterhin verantwortungsvoll damit umzugehen und die Aktion regelmäßig zu wiederholen.

Quelle: IVZ - 01-02-2022 - mehr > > > -

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Gegen das Vergessen Gedenken an die Pogrome
Die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ plant am 9. November eine Veranstaltung zur Erinnerung an die Geschehnisse in der „Reichspogromnacht“ im Jahre 1938.
IVZ Ibbenbüren · Sonntag, 31.10.2021

Ibbenbürener Volkszeitung

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Die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ plant in diesem Jahr wieder eine Veranstaltung am Tag des Gedenkens an die Novemberpogrome des Jahres 1938. Am Dienstag, 9. November, ist um 17 Uhr eine Versammlung am einstigen Standort der Ibbenbürener Synagoge geplant, heute ist es in etwa der Standort des Caritas-Altenwohnheims in der Synagogenstraße. Gernold Mudrack, der Sprecher der Stolperstein-Initiative, wird an das Geschehen in der „Reichspogromnacht“ erinnern, als auch in Ibbenbüren die Synagoge in Brand gesetzt wurde und jüdische Mitbürger misshandelt und ihre Wohnungen zerstört und geplündert wurden.
60 Stolpersteine – im Boden verlegte, kleine Gedenktafeln – erinnern inzwischen im Ibbenbürener Stadtgebiet an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Davon sind 55 dieser Gedenksteine jüdischen Verfolgten, Vertriebenen und Ermordeten gewidmet. Weitere Stolpersteine sollen in den kommenden Jahren verlegt werden, heißt es in einer Pressemitteilung er Initiative.

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ImAnschluss an die kurze Gedenkveranstaltung an der Stele mit der Ansicht der Synagoge werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Informationsrunde in die Christuskirche eingeladen, wo Schülerinnen und Schüler des Kepler-Gymnasiums ihre Ergebnisse der Beschäftigung mit den Schicksalen einiger Ibbenbürener Juden vortragen. Richard Frank berichtet über das Geschick der Familie Rosenthal, für die im Juni dieses Jahres an der Poststraße 7 elf Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt wurden. Gernold Mudrack gibt abschließend einen Ausblick auf künftige Stolpersteine, die im Stadtgebiet noch verlegt werden sollen. Die Veranstaltung endet voraussichtlich um 18.15 Uhr.

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IVZ - 31.10.2021

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. Erste Stolpersteine erinnern an jüdische Bürger in Hopsten
Schicksale werden wieder sichtbar
Quelle: IVZ vom ,08. Dezember 2020
Ibbenbürener Volkszeitung

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14 Stolpersteine sind jetzt an zwei Stellen in der Marktstraße in Hopsten verlegt worden. Sie erinnern an
die jüdischen Dorfbewohner, die einst an diesen Adressen gelebt haben.


. Quelle: IVZ aktuell vom 8.Dezember 2020 - Von Brigitte Striehn
  https://www2.ivz-aktuell.de/articles/41947/erste-stolpersteine-erinnern-an-juedische-buerger-in-hopsten

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IVZ vom ,31. Januar. 2020

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Anne-Frank-Schüler polieren Stolpersteine
14 Schülerinnen und Schüler aus dem Jahrgang 10 der Anne-Frank-Realschule machten sich am Montag auf den Weg, die Stolpersteine im Stadtgebiet zu polieren, um sie wieder in den Blick der Ibbenbürener und ihrer Gäste zu rücken. Gernold Mudrack vom Lenkungskreis „Stolpersteine in Ibbenbüren“ begleitete die Gruppe und wusste zu allen Stolpersteinen zu berichten, an welche Bürgerinnen und Bürger sie erinnern und welches Schicksal diese Menschen ereilte:

Anne-Frank-Schüler polieren Stolpersteine
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Viele wurden deportiert und umgebracht, andere flohen rechtzeitig nach Südafrika – niemand kam zurück nach Ibbenbüren. Holger Deinl, zweiter Konrektor der Anne-Frank-Realschule, wählte den Zeitpunkt für die Aktion anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, wies gleichzeitig aber auch darauf hin, dass die Stolpersteine im Stadtgebiet regelmäßig von Schülerinnen und Schülern auf Hochglanz gebracht werden, immer wieder auch in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Ibbenbüren. An die Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus müsse immer wieder erinnert werden, damit sie niemals in Vergessenheit geraten.


. Quelle: IVZ vom 31 Januar 2020  

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. Deko Gedenken an ermordete Juden - 75.000 Stolpersteine verlegt - 29.12.2019

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Es gilt als größtes dezentrales Mahnmal der Welt: die Stolpersteine. Deutschlandweit erinnern sie an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Heute ist der 75.000. verlegt worden.

Der Künstler Gunter Demnig ist Initiator des Projekts Stolpersteine. Mit den sogenannten Stolpersteinen wird in Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern Europas an die Opfer der Nazi-Diktatur erinnert. In Memmingen hat Demnig nun den 75.000. Stolperstein verlegt.


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Seit den 1990er Jahren in 1.250 Gemeinden Der Jubiläumsstein und ein weiterer Stolperstein erinnern künftig an das Schicksal der jüdischen Familie Rosenbaum, berichtete der Verein Stolpersteine in Memmingen. Die Steine wurden vor dem früheren Wohnhaus von Martha und Benno Rosenbaum verlegt.


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Links ::

  zdf - 29.12.2019
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/75000ter-stolperstein-erinnert-an-das-schicksal-von-memminger-juden-100.html
   

. Quelle: zdf - DPA
zdf.de Nachrichten Gedenken an ermordete Juden: 75.000 Stolpersteine verlegt -
29.12.2019 15:27 Uhr

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. Dritte Verlegungsaktion wird vorbereitet
Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren
Quelle: IVZ vom ,10. Mai 2019
Ibbenbürener Volkszeitung

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IBBENBÜREN. Für den Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ teilt Gernold Mudrack mit, dass inzwischen in zwei Verlegungsaktionen insgesamt 41 Stolpersteine in Ibbenbüren in die Gehwege eingefügt wurden. Die zweite Aktion war zweigeteilt – wegen der lange nicht abgeschlossenen Baumaßnahmen an der Großen Straße 69 (heute „Haus Titus“). So konnten die noch fehlenden elf Steine am 9. November 2018 durch einen Mitarbeiter des Bauhofs verlegt werden.
Den Gedenktermin „80 Jahre Reichspogromnacht“ konnte die Initiative gleich mit zwei eindrucksvollen Veranstaltungen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. „Die kurzfristig in das Bürgerhaus verlegte Gedenkveranstaltung mit Referenten, Musikbeiträgen, Filmsequenzen, Schülerbeteiligung und Grußwort des Bürgermeisters war für uns ein Höhepunkt unserer Arbeit“, so Mudrack.


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Der Lenkungskreis bereite sich auf eine dritte Verlegungsaktion mit Gunter Demnig möglichst noch in diesem Jahr vor und werde nach der Verabredung eines Termins rechtzeitig darüber informieren, heißt es in der Mitteilung.
Etwa acht- bis zehnmal im Jahr trifft sich der Lenkungskreis im Archivkeller des Stadtmuseums, um die weiteren Planungen voranzubringen.


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Wir sind offen für Leute, die gerne hinzukommen wollen und ihren Beitrag zur Entwicklung der Erinnerungskultur durch die Erarbeitung von Biografien von Verfolgten des NS-Staates und die Verlegung von weiteren Stolpersteinen leisten möchten“, teilt der Lenkungskreis mit. Interessierte können sich melden bei
Gernold Mudrack (? 05451/ 9368767; E-Mail: gmudrack@ t-online.de).


. Quelle: IVZ vom 10.Mai 2019  

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Erinnerung an ermordete jüdische Mitbürger
- Stolpersteine verlegt
WIR IN vom 14.11.2018
WIR IN

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Ibbenbüren. (hp). Am Freitagvormittag wurden von der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ an der Großen Straße 62 elf Stolpersteine in den Gehweg eingelassen und erinnern nun an die jüdischen Bewohner eines Hauses an dieser Stelle, die von den Nationalsozialisten ermordet und vertrieben wurden.


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U Das Verlegen der Stolpersteine war Teil einer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Ursprünglich hätten die Stolpersteine schon im vergangenen Jahr im Rahmen einer größeren Verlegungsaktion von Stolpersteinen in Ibbenbüren an dieser Stelle in den Gehweg eingelassen werden sollen. Wegen Bauarbeiten an dieser Stelle war das damals nicht möglich gewesen.

Schüler der Gesamtschule Ibbenbüren hatten sich mit den Biographien der an dieser Adresse lebenden zwei jüdischen Familien Ackermann und Rosenthal beschäftigt und konnten sogar zu einem der Überlebenden, Erwin Ackermann, einen Briefwechsel aufnehmen, aus dem sie unter anderem im Rahmen der Gedenkveranstaltung vortrugen. Mittlerweile liegen an sieben Ibbenbürener Adressen solche Gedenksteine. Jüdische Mitbürger gibt es in Ibbenbüren heute keine mehr.

Elf Stolpersteine wurden am vergangenen Freitag, dem 80. Jahrestag der Reichspogromnacht, im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an die ermordeten und vertriebenen jüdischen Mitbürger an der Großen Straße 69 in den Gehweg eingelassen.


. Quelle: WIR IN vom 14.11.2018

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. Bewegendes Gedenken an 86 Schicksale
Veranstaltung im Bürgerhaus erinnert an Ibbenbürener Juden
Link: IVZ aktuell vom Samstag,10. November 2018
Ibbenbürener Volkszeitung

  Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren am 9. November
2018 um 18 Uhr im Bürgerhaus Ibbenbüren, Goethestraße 1
Das Programm
Link:
IVZ aktuell vom Samstag,10. November 2018
Stolpersteine


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. Manfred Klingsöhr referiert beim Lenkungskreis Stolpersteine über die Ibbenbürener NSDAP
Unzufriedene und Unverantwortliche - IVZ vom 28. August 2018
Ibbenbürener Volkszeitung

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Von Holger Luck
IBBENBÜREN
. Zulauf und Organisationsgrad der NSDAP in Ibbenbüren blieben bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 auf niedrigem Niveau. Das war eine von manchen Erkenntnissen, die rund 20 Interessierte aus einem Vortrag im Stadtmuseum Ibbenbüren ziehen konnten. Auf Einladung der Initiative Stolpersteine sprach Manfred Klingsöhr, Mitarbeiter der evangelischen Nachrichtenagentur idea aus Wetzlar, über die Anfänge der Hitler-Partei in der Bergmannsstadt. Durch die Organisation des Lenkungskreises sind 2016 „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig auch in Ibbenbüren verlegt worden.

Als Ausgangspunkt für seine „Spurensuche“ nahm der in Ibbenbüren aufgewachsene Klingsöhr die Reichstagswahl von 1930. Das kleinstädtisch-industrielle Zentrum Ibbenbüren hatte damals um die 17000 Einwohner, zwei Drittel davon waren katholisch. Kein guter Boden für nationalsozialistische Propaganda. Entsprechend fiel das Reichstagswahlergebnis für Ibbenbüren aus: 57 Prozent wählten Zentrum, 20 Prozent die SPD. Mit kaum 70 Stimmen war die NSDAP nahezu bedeutungslos.

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Gerade das könnte die Partei aber veranlasst haben, den Ausbau ihrer Strukturen im Kreis Tecklenburg zu forcieren, meint Klingsöhr, und seine Forschungsergebnisse bestätigen es. Der Gründung des Ibbenbürener Ortsvereins folgten bis 1932 entsprechende Abteilungen in Schale, Westerkappeln, Lienen-Kattenvenne, Ladbergen, Brochterbeck und Laggenbeck.

Klingsöhr, dessen Arbeitsschwerpunkt eigentlich der Kulturkampf in Ibbenbüren ist, präsentierte die Schlaglichter auf die Ibbenbürener NSDAP-Geschichte als Synergien seiner Archivrecherchen. Für die Zuhörer bemerkenswert war die Zurückhaltung des Historikers bei der Nennung konkreter Namen. Klingsöhr blieb da vielleicht etwas zu vorsichtig, wollte auf der sicheren Seite bleiben.

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Immerhin aber nahm er bei drei lokalen NS-Größen kein Blatt vor den Mund. Ortsgruppenleiter Otto Ehlers, der spätere Kreisleiter Heinrich Knolle und SS-Mann Anton Scheidt seien die prägenden Figuren der frühen Jahre gewesen. Vor allem der wegen „nationalsozialistischer Umtriebe“ nach Ibbenbüren strafversetzte Beamte Ehlers betrieb den Aufbau des Ortsvereins zielstrebig. Als „brutaler Kämpfer im Dienste des Nationalsozialismus“, sammelte er „eine Schar Halbwüchslinge, Unzufriedene und Unverantwortliche“ um sich, hieß es in einer Zeugenaussage aus seiner Entnazifizierungsakte. Bei allem Fanatismus wäre zum weiteren Ausbau der „Bewegung“ aber die Unterstützung der Presse notwendig gewesen. Dass die damals stark katholisch orientierte Ibbenbürener Volkszeitung den Nationalsozialisten jegliche Zusammenarbeit verweigerte, könnte auch zum schleppenden Start in Ibbenbüren beigetragen haben, spekulierte Klingsöhr.

Welche Rolle die katholische Kirchengemeinde bei der mühsamen Etablierung der NSDAP in Ibbenbüren hatte, will Manfred Klingsöhr in einem Folgevortrag am 7. September beleuchten. Treffpunkt ist wieder um 18 Uhr im Vortragsraum des Stadtmuseums.

M stadtmuseum-ibbenbueren.de

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. Quelle: IVZ vom 28.August 2018 von Holger Luck  

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. Bewegendes Gedenken an Opfer der Pogrome von 1938
Wir sahen Flammen...
IVZ Aktuell vom 10. November 2017
Ibbenbürener Volkszeitung

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Bewegendes Gedenken an Opfer der Pogrome
von Holger Luck
Auch in Ibbenbüren wurde am Donnerstag der Opfer der Novemberpogrome gedacht. Von den Berichten der Zeitzeugen spannten die Jusos den Bogen zum Antisemitismus unserer Zeit und setzten ihn in Bezug zur um sich greifenden Fremdenfeindlichkeit.
Bildunterschrift: Gernold Mudrack von der Stolpersteine-Initiative begrüßte am Donnerstag gut 40 Bürgerinnen und Bürger zum Gedenken an die Novemberpogrome. Foto Holger Luck

 	Bewegendes Gedenken an Opfer der Pogrome von 1938
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IBBENBÜREN. 79 Jahre sind vergangen seit den Novemberpogromen. Am Donnerstag trafen sich Ibbenbürener Bürger zum gemeinsamen Gedenken an die Geschehnisse. Zum dritten Mal lag die Organisation der Veranstaltung in den Händen der Stolpersteine-Initiative. Gernold Mudrack vom Lenkungskreis begrüßte gut 40 Menschen am Denkmal in der Synagogenstraße. Von dort ging es nach einer kurzen Einführung ins Gemeindehaus „blick.punkt“, wo das Thema unter anderem mit Zeitzeugenberichten vertieft wurde.

Die Teilnehmer der Gedenkfeier besuchten nicht wie in den Vorjahren die durch eine wachsende Zahl Stolpersteine gekennzeichneten Stätten jüdischen Lebens und Leidens in der Innenstadt. Anstatt der wichtigen Erinnerungsorte, standen dieses Mal nicht weniger wichtige Worte im Mittelpunkt. Worte von Menschen, die sich klar zur Erinnerungskultur bekennen. Aber auch Worte von Zeitzeugen, unter anderem der jüdischen Kinderärztin Hertha Narthorff.

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Die erlebte die Novemberpogrome zwar nicht in Ibbenbüren sondern in Berlin. Auszüge aus ihren Tagebüchern, die die frühere WDR-Mitarbeiterin Dagmar Christmann vortrug, ließen Diskriminierung, Übergriffe und Gewalt aber für die Zuhörer auf beklemmende Weise lebendig werden und standen beispielhaft für das Schicksal zahlloser Menschen jüdischen Glaubens in ganz Deutschland.

Mit Magdalene Lohage und Reimund Kemmerling kamen danach zwei nicht-jüdische Ibbenbürener Zeitzeugen zu Wort. Die heute 94-Jährige erlebte den 10. November 1938, den Tag an dem die Ibbenbürener Synagoge brannte, als Schülerin der damaligen Volksschule. Ihre Erinnerung: „Wir sahen Flammen und waren natürlich ganz aufgeregt, aber die Nonnen haben gesagt, setzt euch hin, wir machen weiter.“ Auch bei Reimund Kemmerling – er besuchte damals den Kindergarten – hat sich das Gesehene tief eingeprägt: „Für uns Kinder war das erstmal ja nur Feuer. Die wahre Bedeutung wurde mir erst viel später klar.“ Er habe die Bilder von damals noch so klar vor Augen, wie kaum eine Erinnerung sonst.

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Von den Berichten der Zeitzeugen spannten die Jusos den Bogen zum Antisemitismus unserer Zeit, setzten ihn in Bezug zur um sich greifenden Fremdenfeindlichkeit, suchten nach Gründen, entwickelten Lösungsansätze. Ihre Überzeugung: Gerade unter jungen Menschen müsse der interkulturelle Dialog gepflegt und zu mehr Zivilcourage aufgerufen werden. Auf der anderen Seite solle gegen Hass und Hetze in sozialen Netzwerken oder Schulen entschieden vorgegangen werden.

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Mit den abschließenden Ausführungen der Pfarrer Martin Weber und Christian Heinz richtete sich der Blick noch einmal in die Vergangenheit. Dabei ließen die Theologen die Gedenkstunde nicht einfach mit gemeinsamer Besinnung ausklingen, sondern gingen mit ihren jeweiligen Kirchen ins Gericht. Heinz sprach von „Versagen, Schuld und teilweise Mittäterschaft auf institutioneller Ebene“. Widerstand sei die Sache einzelner geblieben, die stellvertretend für ihre „verzagten Kirchen“ das christliche Zeugnis gelebt hätten. Demgegenüber betonte Martin Weber die Rolle der modernen Kirchen unserer Tage und ihrer Verantwortung für das friedliche Zusammenleben der Religionen und Kulturen.

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. Quelle: IVZ Aktuell vom Freirag, 10. November 2017 von Holger Luck  

. Bewegendes Gedenken an Opfer der Pogrome von 1938
VZ Aktuell vom Freirag, 10. November 2017
https://www.ivz-aktuell.de/Artikel/178353/Lokales/Bewegendes-Gedenken-an-Opfer-der-Pogrome-von-1938
Ibbenbürener Volkszeitung

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Gedenken an Gräuel
- Reichspogromnacht
IVZ vom 07. November 2017
Ibbenbürener Volkszeitung

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IBBENBÜREN. Zur Gedenkveranstaltung 79 Jahre nach der Reichspogromnacht lädt der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ die Bevölkerung ein. Die Gedenkstunde beginnt am morgigen Donnerstag um 18.30 Uhr an der Stele mit der Ansicht der Synagoge am Caritas-Altenwohnhaus, Synagogenstraße 10.

Nach einer kurzen Einführung in das Thema werden die Teilnehmer eingeladen ins Gemeindehaus „blickpunkt“ der evangelischen Kirchengemeinde in der Kanalstraße. Dort wird das Thema vertieft durch einen Beitrag von Dagmar Christmann, Lehrerin am Berufskolleg und frühere Mitarbeiterin beim WDR. Sie wird aus dem Tagebuch einer Zeitzeugin aus Berlin zitieren, das sie für eine Sendung in der Reihe „Planet Wissen“ bearbeitet hat. Außerdem werden drei Ibbenbürener von ihren Erinnerungen an den Brand der Synagoge berichten. Die Jusos (Jugendorganisation der SPD) haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Konsequenzen für den Umgang mit Minderheiten in unserer Zeit aus dem alltäglichen Rassismus in der Zeit des Nationalsozialismus zu ziehen sind. Die Pfarrer Martin Weber und Christian Heinz schließen die Veranstaltung ab mit einem Rückblick auf die Rolle der Kirchen im „Dritten Reich“ und mit biblisch orientierten Leitsätzen für das Zusammenleben der Religionen und Kulturen.

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. Quelle: IVZ vom Mittwoch, 7. November 2017  

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. Erinnerung an 18 Schicksale
Künstler Gunter Demnig verlegt zum zweiten Mal Stolpersteine in Ibbenbüren
IVZ vom Samstag, 4. November 2017
Ibbenbürener Volkszeitung

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Erinnerung an 18 Schicksale
Künstler Gunter Demnig verlegt zum zweiten Mal Stolpersteine in Ibbenbüren: Von Linda Braunschweig
IBBENBÜREN. 18 Namen – 18 Schicksale: Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat am Freitagmorgen zum zweiten Mal Stolpersteine in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Ibbenbüren verlegt
Bildunterschrift: Rosen zum Gedenken: Die Schüler der Gesamtschule, (v.l.) Niklas Willmann, Manuel Kaiser, Nils Derhake, Alexander Riewe und Nick Wendland, gestalteten die Verlegung mit. Fotos: Linda Braunschweig

Foto: Linda Braunschweig
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Den Anstoß dazu lieferte die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ um Gernold Mudrack, Richard Frank und Werner Suer. Zwei Jahre hatten die Initiatoren recherchiert und sich letztlich für vier Familien beziehungsweise Einzelpersonen im Stadtgebiet entschieden, unter ihnen erstmals ein nicht-jüdisches Opfer: Ewald Berger, ein Zeuge Jehovas. Und so waren am Freitagmorgen neben Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, dem Initiativkreis und weiteren Interessierten auch zahlreiche Mitglieder der Glaubensgemeinschaft zur Arenbergstraße 1 gekommen. Schüler der Gesamtschule und des Kepler-Gymnasiums gestalteten die Verlegung mit, die pro Stein 120 Euro kostet.
Nach den Grußworten des Bürgermeisters und einer Einführung durch Suer und Mudrack würdigte Jochen Schiffer, Zeuge Jehovas, das Leben von Ewald Berger, der im Alter von 26 Jahren in Berlin von den Nazis enthauptet wurde.

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An der Bahnhofstraße 21 versammelte sich die Gruppe kurze Zeit später erneut, diesmal in Gedenken an den Kaufmann Julius Kaufmann. Er verkaufte 1937 sein Hab und Gut und floh nach Köln. Das rettete ihn nicht: Er starb 1942 in Theresienstadt. Er sei ein angesehener Kaufmann gewesen, berichteten Regina Dobrostein und Lisa-Marie Pieper, Kepler-Schülerinnen. Doch nach der Machtergreifung der Nazis verschlechterte sich sein Stand und der seines Geschäfts. „Steiger der Preussag wurden entlassen, weil sie bei ihm eingekauft hatten“, berichteten die Schülerinnen.
„Diese beiden waren prominente Namen, die anderen werden es hoffentlich allmählich“, kündigte Gernold Mudrack die übrigen neuen Stolperstein-Stationen an: die Häuser Nordstraße 5 (Familie Rosenthal) und Große Straße 69 (Familien Ackermann und Rosenthal). Auch dort erinnerten jeweils Schüler und Mitglieder des Lenkungskreises eindringlich an das Leben und Wirken der Familien. In fiktiven Briefen näherten sich die Jugendlichen den Menschen. „Dein Schicksal geht mir nahe“, formulierte Alexander Riewe sein Schreiben an Erich Rosenthal. „Du hast die Hoffnung nie aufgegeben.“

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An der Großen Straße 69 entschied Künstler Demnig sich wegen laufender Bauarbeiten auf dem Bürgersteig gegen die Verlegung der elf Steine. Sie sollen in Kürze vom Bauhof eingesetzt werden, wenn die Arbeiten beendet sind. Sehr erfreut über die Beteiligung zeigte sich nach der knapp zweistündigen Verlegung Gernold Mudrack: „Das Projekt ist in Ibbenbüren angekommen.“ Beendet ist es für den Lenkungskreis noch lange nicht. Dieser will sich als nächstes den Euthanasie-Opfern widmen, körperlich oder geistig Behinderten, die im Landeskrankenhaus Lengerich behandelt und später in den Tod geschickt wurden.

„Die Steine sind dazu da, um mit den Gedanken zu stolpern.“ Lukas Willmann, Schüler

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Drei Fragen an
... ... Gunter Demnig, Stolperstein-Künstler

Wie viele Stolpersteine liegen inzwischen in Deutschland?
Demnig: Da bin ich mir nicht so sicher. Es gibt sie in rund 1200 deutschen Städten. In ganz Europa sind es 63000, die zu 95 Prozent von mir verlegt wurden.

In Ibbenbüren wurde erstmals ein Stein für einen Zeugen Jehovas verlegt. Rücken die nicht-jüdischen Opfer der Nazis jetzt stärker in den Fokus?

Demnig: Das Projekt war immer schon für alle Opfergruppen gedacht. Die beiden ersten in Österreich verlegten Steine waren ebenfalls für Zeugen Jehovas.

Wie viele Steine haben Sie dieses Jahr verlegt?
Demnig: Es sind etwa 450 im Monat. Jeder Stein wird individuell gefertigt, die Buchstaben von Hand eingeschlagen, jeder Mensch ein Stein.

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. Quelle: IVZ vom Samstag, 4. November 2017  


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Stolpersteine erinnern an 18 Schicksale

IVZ aktuell vom Freitag , 3. November 2017
Ibbenbürener Volkszeitung

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Stolpersteine erinnern an 18 Schicksale

IVZ Fotostrecke: 18 neue Stolpersteine in Ibbenbüren

. Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine in Ibbenbüren - IVZ Video
Quelle IVZ TV vom Freitag , 3. November 2017
Link zu ivz-aktuell-tv - https://www.ivz-aktuell.de/Media/Video/12066/Kuenstler-Gunter-Demnig-verlegt-Stolpersteine-in-Ibbenbueren

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. Das Projekt geht weiter
Am 3. November verlegt der Künstler Gunter Demnig weitere 18 Stolpersteine in
Ibbenbüren - IVZ vom Samstag, 28. Oktober 2017
Ibbenbürener Volkszeitung

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Das Projekt geht weiter
Von Cornelia Ruholl IBBENBÜREN.
Es geht weiter. Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte am 6. Oktober 2016 die ersten 23 Stolpersteine an vier Stellen in Ibbenbüren. Am 3. November kommt er erneut nach Ibbenbüren, um an weiteren vier Stellen insgesamt 18 Stolpersteine in Gehwegflächen einzufügen.
Bildunterschrift: An der Adresse Bahnhofstraße 21 wird ein Stolperstein für Julius Kaufmann verlegt. Das Foto zeigt, wie die Bahnhofstraße früher ausgesehen hat.

Bahnhofstraße 21
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Der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ habe für das diesjährige Projekt auf wertvolle Vorarbeiten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ibbenbüren zurückgreifen können, sagt Gernold Mudrack vom Lenkungskreis „Stolpersteine für Ibbenbüren“. Besonders erwähnenswert sei das Buch „Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung“ von Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann und Norbert Ortgies. Mudrack ist neben Werner Suer und Richard Frank auch einer der drei Autoren des Faltblattes, das zum Stolpersteine-Projekt 2017 jetzt gerade erschienen ist. In dem Faltblatt ist unter anderem nachzulesen, was heute noch bekannt ist über die jüdischen Familien, denen die Stolpersteine gewidmet sind, die jetzt verlegt werden sollen.

Über den Personenkreis jüdischer Opfer hinaus will der Lenkungskreis diesmal auch an einen Menschen erinnern, der aus tiefster christlicher Überzeugung in Konflikt mit dem NS-Staat geriet und zum Tode verurteilt wurde: Erich Berger, ein Zeuge Jehovas. Während die Geschichte der Judenverfolgung lange schon gut dokumentiert sei, werde ein anderer Aspekt der Verfolgung erst jetzt erschreckend deutlich, sagt Mudrack. „Auch bei uns ist die Zahl der Opfer des sogenannten Euthanasie-Programms, durch welches Menschen mit Behinderungen systematisch umgebracht wurden, erschreckend groß.“ Im Landeskrankenhaus Lengerich wurde erst kürzlich ein Gedenkpfad eröffnet, der an 440 Patientinnen und Patienten erinnert, die 1940/41 in „Spezialkliniken“ zur Tötung überwiesen wurden. „Mindestens 30 von ihnen stammten aus Ibbenbüren“, sagt Mudrack. Auch für diese Menschen sollen noch Stolpersteine verlegt werden.

„Und auch um weitere Verfolgte des NS-Staates wie zum Beispiel Gewerkschafter oder Kommunisten und Sozialdemokraten wollen wir uns kümmern.“ Auch das Schicksal der Zwangsarbeiter auf der Schachtanlage der Preussag solle noch aufgearbeitet werden. Viel Arbeit für die nächsten Jahre.
Über Akzeptanz und Interesse in der Bevölkerung an den Stolperstein-Verlegungen freut sich der Lenkungskreis. Schulen und Vereine hätten Interesse bekundet und organisierten Stadtrundgänge zum Thema „Judenverfolgung im Dritten Reich“, erzählt Gernold Mudrack. Schüler der Gesamtschule haben zum Beispiel ihren Wandertag für eine Putz- und Pflegeaktion an den Stolpersteinen eingesetzt. „Wenn jetzt vier weitere Stellen mit Stolpersteinen hinzukommen, sollte die Pflege der Messingoberflächen allerdings verbindlich geregelt werden“, meint Mudrack.

Für die Verlegung eines Stolpersteins entstehen Kosten in Höhe von 120 Euro. Deshalb werden weiter Spenden benötigt. Konto: Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren, IBAN: DE05 4036 1906 0041 941800.

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. Quelle: IVZ vom Samstag, 28. Oktober 2017  


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18 Namen in Messing graviert
Erinnerung an von Nationalsozialisten verfolgte, meist jüdische Bürger Ibbenbürens

IBBENBÜREN. Im Zuge des Stolpersteinprojekts 2017 werden an folgenden Adressen die Steine mit der handgravierten Messingoberfläche verlegt:

An der Arenbergstraße 1 wird ein Stolperstein zum Gedenken an Ewald Berger, geboren am 16. August 1914, verlegt. Er wurde am 21. Mai 1940 zum Tode verurteilt und am 15. Juni 1940 hingerichtet, weil er den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigert hatte.
An der Bahnhofstraße 21 wird ein Stolperstein zur Erinnerung an Julius Kaufmann, geboren am 14. August 1868, verlegt. Er war Vorsteher der jüdischen Gemeinde und führte in Ibbenbüren ein vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten sehr beliebtes Textilgeschäft, das er um 1919 von seinen Eltern übernommen hatte. Er wurde 1941 nach Theresienstadt in das von der SS verwaltete Ghetto gebracht, wo er durch die mörderischen Umstände am 12. Juli 1942 ums Leben kam.

An der Nordstraße 5 werden fünf Stolpersteine verlegt. Sie sollen an die Familien Rosenthal erinnern, an den Viehhändler Leopold Rosenthal, geboren am 2. Mai 1871, an seine Frau Josephine Rosenthal, geb. Epstein, geboren am 8. Oktober 1878, an deren Sohn Josef Rosenthal, geboren am 26. Januar 1919 und Tochter Else Rosenthal, geboren am 2. März 1911 sowie an deren Sohn Reinhard Rosenthal, geboren 20. Januar 1933.

1941 wurden die Rosenthals in das KZ nach Litzmannstadt (Lodz) deportiert, wo sie am 3. Mai 1942 ermordet wurden. Josef Rosenthal, der 1937 nach Belgien emigriert war, wurde dort aufgegriffen und 1939 ins KZ Sachsenhausen gebracht, wo er am 21. Mai 1942 ermordet wurde.

An der Großen Straße 69 werden elf Stolpersteine an ehemalige jüdische Bürger Ibbenbürens erinnern. Sieben Steine werden auch hier den Namen Rosenthal tragen und erinnern an Johannette Rosenthal, geborene Loeb, geboren am 5. September 1897, an Erich Rosenthal, geboren 23. Juli 1904, an Martha Rosenthal geborene Ackermann, geboren am 5. März 1911, an Carl Rosenthal, geboren 8. April 1938, an Walter Rosenthal, geboren am 18. Januar 1906, an Werner Rosenthal, geboren am 14. Januar 1909 und an Irma Rosenthal, verheiratete Weinberg, geboren 9. November 1914. Weitere vier Stolpersteine werden der Familie Ackermann gewidmet sein: Julius Ackermann, geboren 13. September 1901, Helene Ackermann, geborene Rosenthal, geboren 4. April 1903, Erwin Ackermann, geboren 15. Januar 1938 und Elise Ackermann, geborene Halberstadt, geboren 7. Juli 1867.

Julius und seine Frau Helene konnten 1939 mit ihrem Sohn Erwin auf die Philippinen emigrieren, wo Erwin später in Manila ein Restaurant führte. 1981 wanderte er nach Spokane/USA aus, seine Eltern folgten ihm, und zwar nach New York. Martha Rosenthal war zunächst im Sammellager Westerbork inhaftiert, kam dann ins Ghetto Theresienstadt und ab 23. Oktober ins Vernichtungslager Auschwitz, wo sie ermordet wurde. Die Flucht des Viehhändlers Erich Rosenthal, seiner Frau Martha und seines Sohnes Carl endete 1940 in Holland. Sie wurden im September/Oktober 1944 nach Auschwitz gebracht, wo sie ermordet wurden. Das Todesdatum von Erich Rosenthal ist dokumentiert: 13. Januar 1945.

Walter, Werner und Irma Rosenthal gelang die Emigration in die USA.

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. Quelle: IVZ vom Samstag, 28. Oktober 2017  

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. Schüler schrubben Stolpersteine
Gesamtschule Ibbenbüren
IVZ vom Freitag, 30. Juni 2017
Ibbenbürener Volkszeitung

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Schüler schrubben Stolpersteine

Blitzblank polierten Schüler des achten Jahrgangs der Gesamtschule Ibbenbüren am Donnerstag die Stolpersteine am Unteren Markt. 14 Jugendliche hatten sich freiwillig dafür gemeldet, als Lehrerin Ines Staufenberg den Aufruf startete. Sie rückten mit Wasser, Putzmittel und Schwämmen an. Damit will die Gesamtschule an das Stolperstein-Projekt vom vergangenen Jahr anknüpfen und verhindern, dass die Steine in Vergessenheit geraten. Foto: Linda Braunschweig

Schüler schrubben Stolpersteine
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. Quelle:IVZ vom Freitag, 30. Juni 2017 - Foto: Linda Braunschweig  

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. Erinnerung an Hetze und Gewalt
Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht 1938
IVZ vom Donnerstag, 10. November 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Von Anke Beiing

IBBENBÜREN. Ein aufgebrachter Pulk von 30 Nazis hatte die damals in Ibbenbüren lebenden jüdischen Bürger am späten Abend des 9. November 1938 aus ihren Häusern gezerrt, durch die Stadt gehetzt, schwer misshandelt und all ihre Habe geplündert. Bis zum nächsten Morgen dauerte die Welle der Gewalt, die mit wilder Zerstörungswut in der Synagoge begann und in deren Niederbrennen früh am nächsten Tag gipfelte.

Trotz Kälte und Nieselregens trafen sich am Mittwochabend auf Einladung der Initiative Stolpersteine etwa 30 Bürger am früheren Standort der Ibbenbürener Synagoge, in der Synagogenstraße, um sich gemeinsam an die Geschehnisse dieser Nacht zu erinnern und der Opfer zu gedenken. „Wir dürfen nicht verdrängen“, verdeutlichte Gernold Mudrack, Sprecher der Stolperstein-Initiative, die Wichtigkeit dieses jährlichen Treffens auch nach 78 Jahren.

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Sebastian Rolf, der 2009 seine Examensarbeit über die Geschichte der Ibbenbürener Juden geschrieben hatte, brachte der Gruppe die Menschen hinter den 23 Stolpersteinen näher. Er berichtete, wie die Nazis die alte Frau Rosenthal mit ihren mehr als 70 Jahren nachts durch die Straßen trieben, und wir ihr Sohn am nächsten Tag eine schlimme Kopfverletzung und einen gebrochenen Arm hatte. Er berichtete davon, dass 52 jüdische Bürger in Ibbenbüren lebten, dass sie gut integriert waren, in Schützenvereinen, Fastnachten und in der Freiwilligen Feuerwehr, dass sich die meisten als Viehhändler oder Metzger durchschlugen und auch davon, dass mindestens 21 von ihnen später in Konzentrationslagern ermordet wurden.

An all das und noch einiges mehr erinnerten sich die Ibbenbürener. Als Zeichen ihres Gedenkens legten sie an den Stolpersteinen Rosen nieder und feierten zum Abschluss eine ökumenische Andacht in der Christuskirche.

anke.beiing@ivz-aktuell.de

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. Quelle: IVZ vom Donnerstag, 10. November 2016
 

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. Gedenken an eine schlimme Nacht - Die Stolperstein-Initiative lädt ein
IVZ vom Freitag, 4. November 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Gedenken an eine schlimme Nacht - Die Stolperstein-Initiative lädt ein

IBBENBÜREN. Am 9. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen – auch in Ibbenbüren. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört und geplündert, jüdische Mitbürger durch die Straßen gehetzt und misshandelt und anschließend in „Schutzhaft“ genommen.

Zum Gedenken an die „Reichspogromnacht“ lädt die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ zu einem kurzen Rundgang zu drei der vier Stolperstein-Verlegestellen ein. Treffpunkt ist der Standort der Synagoge am Caritas-Altenwohnhaus, Synagogenstraße 10. Am Mittwoch, 9. November, um 18 Uhr wird Sebastian Rolf an das Geschehen vor 78 Jahren erinnern, an die Vorgeschichte und an die zerstörerischen Folgen des inszenierten „Volkszorns“.

Auf den vier Stolpersteinen für die Familie Meyer Rosenthal, deren Haus unmittelbar neben der Synagoge stand, werden Rosen zum Zeichen des Gedenkens niedergelegt, auch als Mahnung gegen den Rassismus in unseren Tagen. Die restlichen 19 Stolpersteine sollen ebenfalls mit je einer Rose bedeckt werden.

Eine Abordnung der Stolperstein-Inititiative des Ibbenbürener Stadtmuseums wird die Gedenkplatten am Ort des Wohnhauses der Familie Louis Löwenstein an der Kreuzung Große Straße/ Weststraße aufsuchen, während die übrigen Teilnehmer zum Unteren Markt ziehen und sich an den ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern der Familien Sally Goldschmidt und Sally Löwenstein an deren Schicksal der Ausgrenzung, Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung erinnern lassen.

Gernold Mudrack, der Sprecher der Stolperstein-Initiative, wird diesen Abschnitt der Veranstaltung übernehmen. Aufgrund von Infos, die nach der Verlegung der Stolpersteine übermittelt wurden, wird sich das Schicksal von Manfred Löwenstein wohl noch aufklären lassen. Im Anschluss an den Rundgang werden die Teilnehmer eingeladen in die Christuskirche zu einer ökumenischen Andacht, die von Pfarrer Christian Heinz und Diakon Wilfried van Elten gestaltet wird.

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. Quelle: IVZ vom Freitag, 4. November 2016
 

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. Stolpersteine: Helfer gesucht
IVZ vom Freitag, 28. Oktober 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Stolpersteine: Helfer gesucht - Erinnerung an die NS-Opfer

An verschiedenen Stellen in der Innenstadt Ibbenbürens wurden Anfang Oktober 23 Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer verlegt. Für die zweite Planungsphase können sich nun noch ehrenamtliche Helfer melden. Auch für die regelmäßige Pflege der bereits vorhandenen Stolpersteine sind helfende Hände willkommen. Zuständig für das Stolperstein-Projekt ist das Stadtmuseum Ibbenbüren, das hierzu eigens einen Lenkungskreis eingerichtet hat. Schirmherr der Initiative Stolpersteine ist Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer.

Stolpersteine, eine Entwicklung des Künstlers Gunter Demnig, sind Miniatur-Denkmale, die auf das Schicksal von Opfern des nationalsozialistischen Regimes zwischen 1933 und 1945 hinweisen.

Die Stolpersteine machen die Judenverfolgung der Nationalsozialisten und die Shoah exemplarisch an den Familien Louis Löwenstein, Meyer Rosenthal, Goldschmidt sowie der Familie Sally Löwenstein fest. Die Steine wurden an deren einstigen Lebensstätten in den Boden eingelassen.
Private Spender haben die Erstverlegung finanziert. Der Lenkungskreis freut sich über jede Form der Unterstützung, zum Beispiel auch durch Spenden. Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins kosten 120 Euro.

gmudrack@t-online.de

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. Quelle: IVZ vom Freitag, 28. Oktober 2016
 

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. Großes Interesse an „Stolpersteinen“
IVZ vom Samstag, 8. Oktober 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Großes Interesse an „Stolpersteinen“
Künstler Gunter Demnig referiert im Ibbenbürener Rathaussaal / „Pragmatischer Geschichtsunterricht“

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Von Holger Luck
IBBENBÜREN. Nach der Verlegung von 23 Stolpersteinen in der Ibbenbürener Innenstadt referierte der Künstler Gunter Demnig am Donnerstagabend im voll besetzten Rathaussaal über „Stolpersteine – Spuren und Wege“.

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Gernold Mudrack begrüßte die Gäste im Namen des Lenkungskreises der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“. Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer brachte seine Freude zum Ausdruck, dass das Projekt Stolpersteine für Ibbenbüren endlich angelaufen ist. Wenn überhaupt, sei eine „Annäherung an das Unfassbare“ am ehesten über Einzelschicksale auf lokaler Ebene möglich, so der Schirmherr der Stolpersteine-Aktion.
Foto: M. Franke Stadtmuseum Ibbenbüren

Gunter Demnig
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Gunter Demnig stellte in seinem Vortrag dar, wie er seit den 70er-Jahren von der bildenden Kunst über die Konzept- und Aktionskunst zur Idee der Stolpersteine fand, in der sich beide Kunstformen eindrucksvoll verbinden. An die 60 000 Stolpersteine habe er seit Anfang der 90er-Jahre an den ehemaligen Wohnstätten von Opfern des Nationalsozialismus verlegt. Jeder Stein handgefertigt, jeder von ihm selbst verlegt. Die fabrikmäßige Herstellung komme für ihn nicht in Frage, so Demnig, denn auch Auschwitz sei eine Fabrik gewesen.

„Mit den Steinen kommen die Personen wieder in ihre alte Umgebung zurück“, erklärte der Künstler sein Konzept. Ein schöner Effekt sei auch, dass Passanten sich verbeugen, vielleicht sogar hinknien müssen, um den Text auf den Steinen zu lesen. Demnig berichtete von Erlebnissen rund um die Steinverlegung in ganz Europa, schilderte, wie er immer wieder mit Zeitzeugen ins Gespräch gekommen sei, auf immer mehr Interesse gestoßen sei, viel Zuspruch und nur selten Kritik erfahren habe.

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Immer wieder müsse er allerdings auch Missverständnisse ausräumen. Nein, man kann über die Steine nicht wirklich stolpern. „Man fällt nicht hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“
Auch seien Menschen oft ängstlich bedacht, nicht auf die Steine zu treten. Das Gegenteil sei gewollt, erklärte Gunter Demnig: „Indem die Menschen über die Messing-Oberfläche laufen, wird die Erinnerung blank poliert.“

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Chor und Orchester des Goethe-Gymnasiums gaben der Vortragsveranstaltung einen ausgesprochen stimmigen musikalischen Rahmen. Unter anderem mit dem im KZ Börgermoor entstandenen „Lied der Moorsoldaten“ ließen die 120 Schüler die Beklemmung hörbar werden.

„Das ist auch handfester, pragmatischer Geschichtsunterricht.“

Gunter Demnig

„Die Stolpersteine sind eine niederschwellige, individuelle und liebevolle Einladung zur Auseinandersetzung.“
Dr. Marc Schrameyer

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. Quelle: IVZ vom Samstag, 8. Oktober 2016
 

. Großes Interesse an „Stolpersteinen“ - IVZ vom 8.10.2016
Der Künstler Gunter Demnig referierte am 6. Oktober 2016 im Ratssaal
Link zu ivz-aktuell - http://www.ivz-aktuell.de/Artikel/102898/Lokales/
Ibbenbürener Volkszeitung

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. Zeitzeugin sah Synagoge brennen
IVZ vom Freitag, 7. Oktober 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Zeitzeugin sah Synagoge brennen

23 Stolpersteine in Ibbenbüren verlegt/Erinnern an die Schicksale der Menschen

Von Daniel Lüns - IBBENBÜREN. Von ihrem Klassenzimmer aus sieht Magdalene Lohage die Flammen lodern. Doch die Nonnen, welche die katholische höhere Mädchenschule führen, reagieren nicht. Die 14-Jährige muss mit ansehen, wie nebenan die Ibbenbürener Synagoge niederbrennt. Gestern, 75 Jahre später, schilderte Lohage vor Ort, was sie damals erlebt hatte.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hatte nämlich, initiiert vom Lenkungskreis der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“, 23 Stolpersteine in der Bergbaustadt verlegt. Die Gedenkplatten im Gehweg sollen an Menschen aus Ibbenbüren erinnern, denen das Nazi-Regime das Wohn- und Lebensrecht entzog. Zeitzeugen wie die 92-jährige Magdalene Lohage nutzten die Chance und ergriffen spontan das Wort.

Künstler Gunter Demnig und  Gernold  Mudrack
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. Bildunterschrift: Der Kölner Künstler Gunter Demnig (vorne, v.l.) hat in Ibbenbüren 23 Stolpersteine verlegt. Gernold Mudrack vom Lenkungskreis der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“ hat an die Schicksale hinter den Namen erinnert. Foto: Daniel Lüns .

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An vier Stationen wurden die Steine verbaut, an der Großen Straße 55, Schulstraße 2 und am Unteren Markt 2 und 10. „Wir haben die ersten Steine verlegt“, freute sich Gernold Mudrack vom Lenkungskreis an der ersten Station nach der getanen Arbeit. „Wie man sieht: Hier stolpert keiner drüber. Aber im Kopf, da soll gestolpert werden“, erklärte er. Damit Passanten stehen bleiben und sich mit dem Schicksal auseinandersetzen.

Das taten viele schon bei der Verlegung der Steine. Zahlreiche Zuschauer, auch aus Politik und Kirche, schauten vorbei und verfolgten das Geschehen. Dabei hörten sie auch die Vorträge von Schülern der Jahrgangsstufe acht der Gesamtschule Ibbenbüren. Sie hatten im vorherigen Schuljahr ein Projekt zu den Stolpersteinen gemacht. Nun erinnerten die Jugendlichen mit dem Lenkungskreis an die Schicksale hinter den Namen auf den Steinen.

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„Große Straße 55 – das Haus gibt es nicht mehr. Die Menschen
gibt es auch nicht mehr. Aber die Erinnerung bleibt.“
Gernold Mudrack über die Verlegung der Stolpersteine.
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Gernold Mudrack freute sich über das große Interesse an der Aktion, die mit dem Verlegen der 23 Gedenkplatten keineswegs schon abgeschlossen sei. Tatsächlich seien diese Steine erst der Anfang. In den Mitgliederverzeichnissen der jüdischen Gemeinde Ibbenbürens aus der Zeit vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten fänden sich etwa 90 Namen. Daher würden in den kommenden Jahren weitere Stolpersteine verlegt. Den Weg für die erste Verlegung hatte der Rat der Stadt Ibbenbüren am 5. November 2014 frei gemacht. Die Politiker hatten dem Antrag des Stadtmuseums auf die Genehmigung zur Verlegung der Stolpersteine im öffentlichen Raum zugestimmt. Daraufhin hatte der Lenkungskreis der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“ das Projekt vorbereitet. Mdaniel.luens@ivz-aktuell.de

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. Quelle: IVZ vom Freitag, 7. Oktober 2016
 

. Zeitzeugin sah Synagoge brennen - IVZ vom Freitag, 7. Oktober 2016
IVZ aktuell vom Donnerstag, 6. Oktober 2016
Link zu ivz-aktuell - http://www.ivz-aktuell.de/Artikel/102700/Lokales
Ibbenbürener Volkszeitung

. Stolpersteine erinnern an Schicksale der Menschen - Video
IVZ TV vom Donnerstag, 6. Oktober 2016
Link zu ivz-aktuell-tv - http://www.ivz-aktuell.de/Media/Video/8242/Stolpersteine

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. Zuflucht in Südafrika -
IVZ vom Freitag, 30. September 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

. Das Schicksal von Manfred Löwenstein ist nicht bekannt / Stolpersteine für eine Kaufmannsfamilie .

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-ru- IBBENBÜREN. Im Hause Unterer Markt 2 lebte die Familie Sally Löwenstein. Zur Hausgemeinschaft gehörten neben Sally (*24. Mai 1865) auch seine Frau Bertha Löwenstein geb. Elsberg (*19. Mai 1864) und die drei Kinder Manfred Löwenstein (*17. 9. 1902), Julius Löwenstein (*17.1.1901) und Lilly Poppert geb. Löwenstein (*27. 4.1904). Ebenso Lillys Mann Walter Poppert (*11.8.1902) sowie Manfreds Frau Emma Löwenstein geb. Poppert (*18.3.1904) und Julius’ Frau Eleonore Wilhelmine Löwenstein geb. Lange (*10.7.1898).

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Die Familie Löwenstein hatte über mehrere Generationen ein Kaufhaus im Zentrum von Ibbenbüren am Unteren Markt geführt. Während der Weltwirtschaftskrise war auch das Geschäft der Löwensteins in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sodass Sally 1928 schließlich Konkurs anmelden musste.
Bildunterschrift. Am Unteren Markt 2 führten die Löwensteins – erst die Eltern, dann bis 1935 Sohn Manfred – ein Kaufhaus. Foto: Stadtmuseum

.D: Unterer Markt 2
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Nach der Insolvenz der Eltern eröffnete Manfred Löwenstein ebenfalls am Unteren Markt 2 wieder ein Kaufhaus. Aber nachdem die NSDAP-Ortsgruppe 1935 einen lokalen Boykott gegen alle von Juden geführten Geschäfte organisierte, musste als Folge davon auch Manfred Löwenstein sein Geschäft aufgeben.
Die Geschäftsräume wurden verpachtet. Der Pächter war ein SA-Mann, der jedoch offenbar die Pacht nicht zahlte und bereits ein Jahr später wieder aufgeben musste. Daraufhin ließ Manfred Löwenstein bei seinem Schuldner Teile des Hausrats pfänden und beschimpfte den SA-Mann als Lump und Betrüger. Das habe in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit gesorgt, heißt es in der Kurzbiografie, die im Flyer der Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren zu lesen ist und die auch Quelle dieser Zeilen ist.

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Manfred und seine Frau Emma flohen kurz darauf in das nahegelegene Enschede in Holland. Manfred Löwensteins weiteres Schicksal ist bislang nicht bekannt. Nur von seiner Frau Emma weiß man, dass sie in Westerbork interniert war und später in ein Vernichtungslager gebracht wurde.
Manfred Löwensteins Eltern Sally und Bertha gelang es 1938, zur Tochter Lilly und deren Mann Walter Poppert nach Südafrika zu fliehen. Lilly und Walter Poppert hatten dort bereits 1936 Zuflucht gefunden. Im Jahr 1939 gelang schließlich auch Julius Löwenstein, der im Durchgangslager Westerbork inhaftiert war und die Zeit überlebt hatte, und Eleonore Löwenstein die Flucht nach Worcester/ Südafrika.

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Stolpersteine – Spuren und Wege“

Nachdem der Rat der Stadt Ibbenbüren am 5. November 2014 einstimmig dem Antrag des Stadtmuseums auf Genehmigung zur Verlegung von „Stolpersteinen“ im öffentlichen Raum zustimmte, hat der Lenkungskreis der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“ das Projekt gründlich vorbereitet. Am 6. Oktober 2016 werden nun die ersten 23 quadratischen Gedenkplatten auf den Gehwegen an vier ehemaligen Adressen verlegt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat seit 1992 etwa 60 000 Stolpersteine in ganz Europa verlegt. Er wird auch die Stolpersteine (Format: 10x10 cm) in Ibbenbüren in die Gehwegflächen einfügen. Sie sollen an Menschen aus Ibbenbüren erinnern, denen das Nazi-Regime das Wohn- und Lebensrecht in Ibbenbüren entzog. Ihre Namen kehren so zurück an den früheren Wohnort.

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Demnigs „Stolpersteine“ werden auch als das „größte dezentrale Mahnmal der Welt“ bezeichnet. „Außer jüdischen Mitbürgern gab es in Ibbenbüren auch Personen, die aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wurden“, heißt es in dem Flyer der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“, der in der Reihe der Veröffentlichungen des Stadtmuseums erschien.

Gunter Demnig wird ab 16 Uhr die Steine verlegen. Die Reihenfolge der Arbeiten: Große Straße 55, Schulstraße 2 (Nachbargrundstück des Caritas-Altenwohnhauses, Synagogenstraße 10) um 16.30 Uhr, Unterer Markt 10 um 17 Uhr und Unterer Markt 2 um 17.20 Uhr . Am Abend (19 bis 20.30 Uhr) referiert er im Rahmen eines VHS-Vortrags im Großen Rathaussaal zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“.

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. Quelle: IVZ vom Freitag, 30. September 2016
 

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. Die Nachbarn der Synagoge
IVZ vom Donnerstag, 29. September 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

. Die Nachbarn der Synagoge
Das Schicksal der Familie Meyer Rosenthal/Vier Stolpersteine an der früheren Adresse „Schulstraße 2“
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Von Cornelia Ruholl
IBBENBÜREN. Vier Stolpersteine wird der Künstler Gunter Demnig Donnerstag, 6. Oktober, in Ibbenbüren an der Adresse Synagogenstraße 10 (früher Schulstraße 2) verlegen. Dort lebte früher die jüdische Familie Rosenthal. Vater Meyer Rosenthal war Viehhändler. Mit seiner Frau Rika Rosenthal geb. Prag (*17. März 1875) und seinem Sohn Karl Rosenthal (*10. Juni 1913) lebte er in dem Haus Schulstraße 2.

..B: Schulstraße 2
 

. Bildunterschrift: An der Synagogenstraße 10 (früher Schulstraße 2) sollen vier Stolpersteine künftig an die Familie Meyer Rosenthal und an Paul Abrahamson erinnern. Foto: Quelle: Stadtmuseum .

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Von März bis Oktober 1936 lebte dort mit ihnen auch ein Mieter. Paul Abrahamson (*5. April 1917). Ihm gelang 1936 die Flucht nach Südafrika. Meyer Rosenthal handelte vorwiegend mit Ziegen. Die Boykottmaßnahmen von 1935 schränkten ihn erheblich in seiner Berufsausübung ein. SA-Leute stellten vor seinem Haus ein Schild auf: „Hier wohnt ein Viehjude. Kein Deutscher handelt mit ihm. Nur Lumpen.“

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Als direkte Nachbarn der Synagoge verwahrten die Rosenthals auch den Schlüssel des Gebäudes der jüdischen Gemeinde. In der sogenannten „Reichskristallnacht“ (8. November 1938) wurde die Synagoge geplündert und durch Brandstiftung von SA-Leuten zerstört. Die Rosenthals wurden misshandelt, verletzt, beraubt und ihre Wohnung wurde verwüstet.

Der 25-jährige Karl Rosenthal wurde mit gebrochenem Arm und Kopfverletzungen nicht etwa ins Krankenhaus gebracht. Vielmehr wurde er am 14. November 1938 zusammen mit mehreren Tausend anderen Männern ins KZ Sachsenhausen gebracht. „Schutzhaft“ nannte man das. Die Männer kamen, so heißt es in dem Buch „Ibbenbürener Studien, Band 6“, in den meisten Fällen nach einem traumatisierenden Winter mit Erfrierungen und Zwangsarbeit erst Mitte 1939 wieder frei.
Danach bereitete sich Karl Rosenthal auf die Ausreise nach Palästina vor. Ab dem 21. Juli 1939 war er in Paderborn, Grüner Weg 86, gemeldet. Dort befand sich seit Juni 1939 ein Schulungslager der „Reichsvertretung der deutschen Juden“. Dort erwarben die Teilnehmer landwirtschaftliche und bautechnische Fertigkeiten, die sie brauchen würden für das Leben in Palästina.
Karl Rosenthals Eltern hatten aus Altersgründen den Gedanken an eine Flucht verworfen. Von Juli bis September 1939 nahm Karl Rosenthal an einem Schulungslager in Paderborn teil und reiste danach über Wien auf einem Flüchtlingsschiff in Richtung Schwarzes Meer.

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Doch der Krieg und die deutsche Wehrmacht holten die Flüchtlinge ein. Den Schiffen wurde die Weiterfahrt verweigert. Es wurde ein Gefangenenlager in Sabac/Jugoslawien für die Flüchtlinge errichtet.
Als Vergeltungsmaßnahme für einen Partisanenangriff, bei dem 21 deutsche Soldaten getötet wurden, erschoss die Wehrmacht am 11. Oktober 1941 alle 400 Gefangenen des Lagers in der Nähe des Ortes Zasavica. Es gibt eine Sterbeurkunde Karl Rosenthals, die am 12. Dezember 1957 ausgestellt wurde. Darin ist vermerkt: „gestorben im Okt. 1941 in Zasavica bei Schabac. Todesursache: Erschossen.“
Inzwischen war die Zahl der noch in Ibbenbüren lebenden jüdischen Mitbürger von knapp 90 vor 1933 auf drei gesunken. Zwei von ihnen waren Meyer und Rika Rosenthal. Sie mussten ihr Haus verkaufen und waren Anfang 1942 völlig verarmt. Zwangsweise mussten sie in das „Judenhaus“, eine Art Dorf-Ghetto, in Hopsten umziehen. Im Juli 1942 wurden beide nach Theresienstadt deportiert und im September des gleichen Jahres im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

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Quellen: Flyer der „Initiative Stolpersteine e.V.“ und „Ibbenbürener Studien, Band 6“, „Machtsicherung. Ausgrenzung. Verfolgung“, Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann, Norbert Ortgies, Hrsg.: Historischer Verein Ibbenbüren e.V.

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Stolpersteine – Spuren und Wege“
Nachdem der Rat der Stadt Ibbenbüren am 5. November 2014 einstimmig dem Antrag des Stadtmuseums auf Genehmigung zur Verlegung von „Stolpersteinen“ im öffentlichen Raum zustimmte, hat der Lenkungskreis der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“ das Projekt gründlich vorbereitet. Am 6. Oktober 2016 werden nun die ersten 23 quadratischen Gedenkplatten auf den Gehwegen an vier ehemaligen Adressen verlegt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat seit 1992 etwa 60000 Stolpersteine in Europa verlegt. Er wird auch die Stolpersteine (Format: zehn mal zehn Zentimeter) in Ibbenbüren in die Gehwegflächen einfügen. Sie sollen an Menschen aus Ibbenbüren erinnern, denen das Nazi-Regime das Wohn- und Lebensrecht in Ibbenbüren entzog. Ihre Namen kehren so zurück an den früheren Wohnort. Demnigs „Stolpersteine“ werden auch als das „größte dezentrale Mahnmal der Welt“ bezeichnet. „Außer jüdischen Mitbürgern gab es in Ibbenbüren auch Personen, die aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wurden“, heißt es in dem Flyer der „Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V.“, der in der Reihe der Veröffentlichungen des Stadtmuseums erschien.

Gunter Demnig wird die Steine ab 16 Uhr verlegen. Reihenfolge: Große Straße 55, Schulstraße 2 (Nachbargrundstück des Caritas-Altenwohnhauses, Synagogenstraße 10), Unterer Markt 10 und Unterer Markt 2. Am Abend (19 bis 20.30 Uhr) referiert er im Rahmen eines VHS-Vortrags im Großen Rathaussaal zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“.

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. Quelle: IVZ vom Donnerstag, 29. September 2016
 

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. Das Schicksal der Familie Löwenstein - Stolpersteine - Von Cornelia Ruholl
IVZ vom Mittwoch, 28. September 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

 

Der Künstler Gunter Demnig verlegt am 6. Oktober sechs Stolpersteine an der Adresse Große Straße 55.

IBBENBÜREN. An der Adresse Große Straße 55 sollen am 6. Oktober sechs Stolpersteine verlegt werden. Die Steine, deren Messingoberfläche die Namen der jüdischen Bewohner des Hauses trägt, das früher an dieser Adresse stand, sollen an diese Menschen erinnern. Das Schicksal der vier jüdischen Familien, an deren Wohnort hier in Ibbenbüren die ersten Stolpersteine verlegt werden, hat die Initiative Stolpersteine für Ibbenbüren e.V. in ihrem jüngst erschienenen Faltblatt beschrieben. Außerdem sind Einzelheiten über das Schicksal einiger dieser Familien auch von Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann und Norbert Ortgies beschrieben worden („Ibbenbürener Studien, Band 6, „Machtsicherung. Ausgrenzung. Verfolgung. Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren“).

 

 

So ist dort unter anderem auch das Schicksal von Louis Löwenstein und seiner Familie nachzulesen. Er war gebürtiger Ibbenbürener, war 1868 hier geboren. Louis Löwenstein war reisender Textilhändler. Er lebte mit seiner Frau Johanna (*1859) und den Töchtern Henriette (*1895), Bertha (*1897) , Mathilde (*1899) und Rosa (*1900) in dem Haus Große Straße 55.
Während die Ibbenbürener Studien von Mathilde als Tochter des Louis Löwenstein sprechen, ordnet die Initiative Stolpersteine ihr das Geburtsjahr 1879 zu. Demnach wäre sie eher eine jüngere Schwester Louis Löwensteins gewesen.

 

 

Da Louis Löwenstein ab 1936 kaum noch Kunden hatte, habe er in seiner Not für die Ernährung seiner Familie Hypotheken aufgenommen, hatte also sein Haus beliehen. 1938 starb seine Frau Johanna. Im gleichen Jahr war er gezwungen, sein baufälliges Haus an die Stadt zu verkaufen.

In der „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938 warf der Mob vor seinem Haus (es stand gegenüber der ehemaligen Metzgerei Agnischock) ihm die Scheiben ein, jagte die Familie auf die Straße und zertrümmerte ihr Hab und Gut. Wie es in der Veröffentlichung der „Initiative Stolpersteine“ heißt, wurden im Keller volle Einmachgläser an die Wand geworfen und alle Waren auf die Straße geworfen.

 

 

1939 bat Louis Löwenstein den Bürgermeister zum wiederholten Mal, ihm endlich das Geld für den Hausverkauf zu geben. „Zu dem Zeitpunkt war er obdachlos, ohne Haushalt und Möbel, außerdem hatte er 4000 Mark Schulden. Im Buch „Ibbenbürener Studien“ heißt es, er müsse Ibbenbüren nach der Pogromnacht „fluchtartig“ verlassen haben.

Tochter Henriette Kamenetzky, die seit 1918 in Hameln mit dem neun Jahre älteren jüdischen Kaufmann Salomon Kamenetzky, einem polnischen Staatsbürger, verheiratet war, nahm ihn auf. „Er wünschte sich die baldige Ausreise nach Palästina“, heißt es in dem Text der Stolpersteine-Initiative.

 

 

1939 sei er mit seiner Tochter Rosa gewaltsam nach Köln gebracht und von dort 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und später in Treblinka ermordet worden. Hier widersprechen sich die Quellen etwas. In dem Buch „Ibbenbürener Studien, Bd.6“ heißt es, Louis Löwenstein sei nach Maly Trostinec, einem Vernichtungslager bei Minsk gebracht und dort ermordet worden. Rosa Löwenstein wurde 1942 ebenfalls deportiert und in Treblinka ermordet. Über das Schicksal von Mathilde Löwenstein und Tochter Bertha, die mit Salomon Weinberg, ebenfalls in Hameln, verheiratet war, sei seit deren Wegzug aus Ibbenbüren hier nichts mehr bekannt.

Tochter Henriette, die mit ihrem Mann ein Schuhgeschäft in Hameln geführt hatte, das die Familie 1936 aufgeben musste, nachdem es seit dem Boykott jüdischer Geschäfte, 1933, immer schlechter gelaufen war. Ihr Mann versuchte die Familie (1920 war Sohn Hermann und 1928 Tochter Eva geboren) fortan mit Gelegenheitsarbeiten durchzubringen. 1938 wurde die Familie nach Bentschen in Polen ausgewiesen. 1939 kamen Salomon, Henriette und deren Tochter Eva in das Ghetto Wolomin.

1942 wurden sie schließlich in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und dort ermordet.

 

 

Initiative Stolpersteine Ibbenbüren e.V.

Am 6. Oktober wird der Künstler Gunter Demnig ab 16 Uhr die ersten Stolpersteine in Ibbenbüren an vier Standorten verlegen (in der unten aufgeführten Reihenfolge). Am Abend (19 bis 20.30 Uhr) referiert Demnig im Rahmen eines VHS-Vortrags im Großen Rathaussaal zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“. Die ersten 23 Stolpersteine werden erinnern an die Familien Louis Löwenstein (Große Straße 55, sechs Stolpersteine), Familie Meyer Rosenthal, (Schulstraße 2, vier Stolpersteine), Familie Goldschmidt, (Unterer Markt 10, fünf Stolpersteine) und Familie Sally Löwenstein (Unterer Markt 2, acht Stolpersteine).

Vieles über das Leben der jüdischen Familien in Ibbenbüren ist heute nicht mehr bekannt. „Es klaffen schlimme Lücken in den Biographien“, sagt der Vorsitzende der Initiative Stolpersteine Ibbenbüren e.V., Gernold Mudrack. Die Initiative hoffe, Manches noch ergänzen zu können und sucht Menschen, die sich noch erinnern können, die etwas wissen, oder noch Dokumente oder Fotos besitzen, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Und für die zweite Planungsphase nach der Erstverlegung können sich noch weitere Interessierte melden, die sich ehrenamtlich für das Projekt engagieren wollen. Auch für die regelmäßige Pflege der Messingflächen werden Verantwortliche gesucht (gmudrack@t-online.de). „Dankbar sind wir für jede Form der Unterstützung, zum Beispiel durch Spenden“, so Gernold Mudrack. Insgesamt müssten es einmal mehr als 80 Stolpersteine in Ibbenbüren werden.

 

. Quelle: IVZ vom Mittwoch, 28. September 2016
 

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. Spuren und Wege - Initiative „Stolpersteine
IVZ vom Freitag, 16. September 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Stolpersteine in Ibbenbüren“ lautet der Titel des gerade erschienenen Flyers, mit der der Lenkungskreis der gleichnamigen Initiative über sein Vorhaben informiert und um weitere Spenden bittet.

 

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Am 6. Oktober werde der Bildhauer Gunter Demnig nach Ibbenbüren kommen, um an vier Stellen in der Stadt insgesamt 23 Steine zu verlegen, so Gernold Mudrack, Vorsitzender des Lenkungskreises. Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt.

 

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Der Flyer liegt ab sofort bei der VHS, im Rathaus, bei der Stadtmarketing GmbH und an vielen weiteren Orten aus.

Darin sind unter anderem kurze Texte über das Schicksal der Menschen zu lesen, an die ersten Steine erinnern sollen. Verlegt werden sie an folgenden Orten: Große Straße 55 (Familie Louis Löwenstein), Schulstraße 2 (Familie Rosenthal), Unterer Markt 10 (Familie Goldschmidt) und Unterer Markt 2 (Familie Sally Löwenstein).

PDF Flyer
PDF Flyer
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  PDF Flyer "Stolpersteine in Ibbenbüren“ zum download > > >  


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Gunter Demnig wird ab 16 Uhr die Steine verlegen. Am Abend (19 bis 21.30 Uhr) referiert er im Rahmen eines VHS-Vortrags im Großen Rathaussaal zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“.

 

. Quelle: IVZ vom Freitag, 16. September 2016
 

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. Freunde nannten ihn „Kiki“
IVZ vom Montag, 22. August 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Freunde nannten ihn „Kiki“

In Ibbenbüren werden bald Stolpersteine verlegt: Einer der ersten soll an Walter Goldschmidt erinnern

Von Cornelia Ruholl
IBBENBÜREN. Freunde nannten ihn „Kiki“. Walter Goldschmidt gehört zu den ersten vier der 23 ehemaligen jüdischen Bürger Ibbenbürens, für die ab Oktober Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Ibbenbüren verlegt werden sollen. Die Aktion wird getragen von der „Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“. Aus verschiedenen Quellen haben wir Informationen über sein Leben zusammengetragen.

Über den Besuch Walter und Rensie Goldschmidts im Sommer 1976 berichtete die IVZ.
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. Bildunterschrift:
Über den Besuch Walter und Rensie Goldschmidts im Sommer 1976 berichtete die IVZ.
 

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Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Joseph (geb. 1908) wuchs Walter Goldschmidt, der 1910 geboren wurde, im Hause seiner Eltern Sally (Jahrgang 1874) und Rosalie (Jahrgang 1882) Goldschmidt, Unterer Markt 10 (später Fleischerei Sandmann) in Ibbenbüren auf.
Walter Goldschmidt floh 1936 aus Deutschland. Trotz der schlimmen Erfahrungen während der Nazizeit fühlte er sich zeitlebens Ibbenbüren als seiner Heimatstadt verbunden. 1976 und 1981 kam er aus seiner neuen Heimat in Südafrika zu Besuch, um die Stadt und alte Freunde wiederzusehen.

 

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Als er 1981 bei W. Bendiek zu Gast war, suchten vier Schüler der Klasse 10b der damaligen Bodelschwinghschule im Rahmen eines Projektes unter Leitung ihres Lehrers Richard Frank (Thema: „Juden in Ibbenbüren“) das Gespräch mit ihm. So erzählte Walter Goldschmidt ihnen seinen Lebenslauf.
In Ibbenbüren hatte er die Evangelische Schule neben der Christuskirche besucht, wo zwei Mal in der Woche ein Rabbi die jüdischen Schüler die Gesetze der Thora lehrte. Anschließend erlernte er das Metzgerhandwerk und übernahm später gemeinsam mit seinem Bruder den Metzgerbetrieb seines Vaters (später Metzgerei Sandmann).

 

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Walter Goldschmidt gehörte der ISV an und war als guter Fußballer beliebt. „Sein Vater war Mitglied im Ibbenbürener Schützenverein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten (1933) wurde die Existenzgrundlage der jüdischen Geschäftsleute durch die verschärfte antisemitische Propaganda immer unsicherer. Die jüdischen Einwohner wurden auf der Straße mit ebenso brutalen wie ungerechtfertigten Worten beschimpft“, heißt es in dem Text aus der Dokumentation des Schülerprojektes.
Und weiter: „Die anderen Einwohner der Stadt wurden von SA-Männern aufgefordert, nicht mehr bei Juden zu kaufen; kauften sie dennoch bei Juden, so wurden sie fotografiert. Die Bilder wurden in öffentlichen Schaukästen in der Stadt ausgehängt. Dadurch wurden dann die Leute an den Pranger gestellt“, schildern die Schüler aus dem Gespräch mit Walter Goldschmidt. Schließlich wurde es Juden verboten, Vieh von den Bauern zu kaufen. Nachdem Tod seines Vaters, der auf dem jüdischen Friedhof in Ibbenbüren begraben wurde, verkaufte Goldschmidt die Metzgerei. Der Verkaufspreis dafür sei von den Nationalsozialisten vorgeschrieben worden, heißt es im Text des Schülerprojekts. Eine Notiz in einer Akte von 1975 besagt, das Haus sei beschlagnahmt worden.

 

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Wie Richard Frank sich noch erinnert, habe Walter Goldschmidt nicht gern von den Details erzählt, habe bei der Erinnerung daran bisweilen Tränen in den Augen gehabt.

K. Keller, der damals Mitarbeiter der Stadtverwaltung war, habe ihm geholfen und ihm die nötigen Stempel für die Ausreise gegeben, berichtete Goldschmidt den Schülern. Deshalb konnte er zunächst nach Holland gelangen.

Von dort aus flüchtete er über Italien nach Südafrika. Nachdem er dort zunächst Arbeit in einer Autowerkstatt gefunden hatte, arbeitete er später wieder als Metzger in einem großen Fleischverarbeitungsbetrieb. Nach einigen Jahren übernahm er die Führung einer eigenen kleinen Metzgerei, die er aber 1979 nach einem Schlaganfall aufgeben musste. Walter Goldschmidt starb am 5. Oktober 1983 in Worchester/Südafrika. Er und seine Frau Rensie hatten keine Kinder.

Sein Bruder starb 1939 in Köln. Die Mutter, Rosalie Goldschmidt, konnte 1939 ihrem Sohn nach Südafrika folgen. Seine Tante Johanna Rosenthal wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie umgekommen ist. Auch alle anderen Verwandten kamen in Konzentrationslagern ums Leben.

Trotz allem Ibbenbüren verbunden

 

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Die anderen Einwohner der Stadt wurden von SA-Männern aufgefordert, nicht mehr bei Juden zu kaufen; kauften sie dennoch bei Juden, so wurden sie (...) an den Pranger gestellt.“

Schüler berichten nach Erinnerungen Walter Goldschmidts

Stolpersteine

 

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Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in über 1000 Orten Deutschlands und in zwanzig Ländern Europas. Die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ setzt sich dafür ein, dass auch in Ibbenbüren Stolpersteine verlegt werden. Im Oktober sollen die ersten vier Steine eingesezt werden.

1976 war Goldschmidt zum ersten Mal nach dem Krieg wieder in Deutschland gewesen. Die alten Fußballfreunde, die ISV hatten sich dafür eingesetzt ihm die Reise zu ermöglichen, die er und seine Frau Rensie, eine Südafrikanerin, sich damals nicht hätten leisten können. Wie aus alten Unterlagen hervorgeht, beantragte die ISV (vertreten durch Willi Frank und Heinrich Meyer) schon 1975 einen Zuschuss der Stadt, der auch gewährt wurde (1000 Mark). Daran erinnert sich noch Robert Herkenhoff, der damals in der Stadtverwaltung den Vorgang bearbeitete.

 

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Außerdem wurde zu Spenden aufgerufen und es wurden Benefizspiele ausgetragen, sodass es möglich wurde, „Kiki“ (so wurde er in Fußballerkreisen genannt) und seine Frau nach Deutschland einzuladen. „Wir stehen mit Goldschmidt sei eh und je in schriftlicher Verbindung und haben auch bereits mehrmals zu Weihnachten über Radio Grußbotschaften von ihm erhalten“, so Willi Frank in dem Schreiben mit dem Zuschussantrag an die Stadt.

„In jedem seiner Briefe nach hier fragt er immer wieder nach alten Ibbenbürener Familien und Geschäftsleuten und man kann immer wieder feststellen, dass er noch mit Leib und Seele an seiner Heimat hängt und sie und uns Sportkameraden nicht vergessen hat, nur sind für ihn allein die Kosten eines Besuchs zu hoch“, schrieb Willi Frank damals.

„Nur 14 Flugstunden und ich wäre wieder in Ibbenbüren...“ sagte Walter Goldschmidt im Frühjahr 1975 zu Christoph Müller-Nedebock. Der heute 79-Jährige war damals nach Südafrika gereist, um dort seine Brüder zu besuchen, die damals dort lebten. „Wenn Sie nach Kapstadt fliegen, müssen Sie ‚Kiki’ besuchen“, hatten ISV-Fußballer ihm ans Herz gelegt. Obwohl der viel jüngere Ibbenbürener Bäckermeister den 1936 Emigrierten nur aus Erzählungen kannte, gab es an der Twickenham Road 27 in Monbray, wo Goldschmidt wohnte, keinen Zweifel, dass er hier richtig war. Das Haus trug den Namen „Kiki“. Bei Tee und Whisky erfuhr Nedebock, der sich noch heute an den Besuch erinnern kann, viel über Ibbenbürens Vergangenheit. Und der Gastgeber fragte nach den einstigen Nachbarn, der Firma Sandmann und nach der ISV. Müller-Nedebock durfte nicht ohne das Versprechen gehen, alle Ibbenbürener Freunde und Nachbarn herzlich zu grüßen, heißt es in einem Zeitungsbericht über diesen Besuch.

 

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Auf dem Flugplatz in Luxemburg holten die alten Freunde die Goldschmidts am 22. Juli 1976 ab. Mit einer Wiedersehensfeier im Hotel Altenhövel wurde das Ehepaar begrüßt. „Kiki“ blieb vier Wochen in der alten Heimat, die er nach 40 Jahren erstmals wiedersah.

 

. Quelle: IVZ vom Montag, 22. August 2016
 

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spacer Deko Stadtmuseum Ibbenbüren :: Stolpersteine in der Presse / Internet  


. Größtes dezentrales Mahnmal
Auftaktveranstaltung des Lenkungskreises der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ im Rathaus - IVZ vom Montag, 14. März 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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Auftaktveranstaltung des Lenkungskreises der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“
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. Bildunterschrift: „Wir sind die Moorsoldaten“ sangen die Schüler eines freiwilligen Zusatzkurses der Gesamtschule Ibbenbüren, auf der Gitarre begleitet von Gernold Mudrack. Das Lied erklang erstmals im Sommer 1933 bei einer offiziellen Veranstaltung im KZ Börgermoor (Emsland). Mit geschulterten Spaten zogen 16 Gefangene singend in die Arena, angeführt vom Komponisten mit einem abgebrochenen Spatenstiel als Taktstock. Das Lied spielte später auch in den Widerstandsbewegungen europäischer Völker gegen die deutsche Gewaltherrschaft eine Rolle. Foto: Cornelia Ruholl .

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Cornelia Ruholl IBBENBÜREN.
Als „eine liebevolle und individuelle Form des Erinnerns“, mit der die Opfer des Nationalsozialismus „posthum an ihre einstigen Lebensorte zurück“ geholt und ihnen „ein Platz im Jetzt und Heute“ gegeben werde. So beschrieb Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer am Freitagabend im Rathaus die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig aus Frechen. Im Oktober sollen auch in Ibbenbüren die ersten 23 Stolpersteine an vier Orten in Ibbenbüren verlegt werden und an Opfer des Nationalsozialismus, an Menschen erinnern, die einmal in der Mitte der Ibbenbürener Gesellschaft gelebt haben.
Am Freitagabend hatte der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ (eingebunden in das Stadtmuseum Ibbenbüren) alle Freunde und Förderer der Initiative zu einer Auftaktveranstaltung ins Rathaus eingeladen.

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Die vier Orte, an denen im Oktober der Künstler die ersten Stolpersteine verlegen wird, sind die Adressen „Große Straße 55 (im Kreuzungsbereich Große Straße/Weststraße), Unterer Markt 2, Unterer Markt 10 und Synagogenstraße 19 (Caritas).

Die zahlreichen Gäste, die der Einladung gefolgt waren, hieß Gernold Mudrack willkommen, der auch die gesamte Veranstaltung moderierte. Schon vor Beginn warfen Schüler beim Eintreffen der Gäste Zettel auf die Treppe hinunter und erinnerten so an die Mittel des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Und beim Eintreten in den Saal konnte man über kleine Kanthölzer stolpern, die die Namen von Ibbenbürenern jüdischen Glaubens trugen, die vom Nationalsozialismus verfolgt wurden. Wenigen gelang die Flucht aus Deutschland, die meisten wurden in Ghettos und Konzentrationslagern umgebracht. Die hölzernen Stolpersteine hatten Schüler der Oberstufe des Kepler-Gymnasiums den Eintreffenden in den Weg gestellt. Sie hatten die Hölzer im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Stolpersteine in einem freiwilligen Zusatzkurs Geschichte angefertigt und diese im Eingang der Schule aufgestellt. So kamen sie auch mit Mitschülern ins Gespräch.

Die Stolpersteine, die der Künstler Gunter Demnig verlegt und bewusst individuell von Hand anfertigt („Ich wollte auf keinen Fall eine industrielle Herstellung.“), haben eine Messingoberfläche, in die die jeweiligen Namen eingraviert sind. Über sie soll niemand mit den Füßen ins Stolpern kommen, wohl aber – und das ist die Absicht – „mit dem Kopf“, so Ibbenbürens Bürgermeister, der Schirmherr dieser Initiative ist.

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Die Tochter seines Pressesprechers, die in Münster lebe, wo, wie in vielen Städten Deutschlands, bereits, viele Stolpersteine verlegt sind, gehe bei Spaziergängen immer um die Stolpersteine herum, um nicht auf die Namen zu treten, die darauf stehen, erzählte Dr. Marc Schrameyer. Auf diese Weise komme sie oft auch mit anderen über das Thema ins Gespräch. Die Stolpersteine werden auch als „größtes dezentrales Mahnmal“ bezeichnet, denn Demnig verlegte seit 1992 bereits 56 000 Steine in Deutschland und 19 weiteren europäischen Ländern.

Die Auftaktveranstaltung am Freitag wurde neben dem Beitrag der Kepler-Schüler wesentlich getragen von den Schülern eines freiwilligen Zusatzkurses der Jahrgangsstufe 7 der Gesamtschule Ibbenbüren, die sich in vielen Facetten mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinandergesetzt hatten. Sie gestalteten die Veranstaltung mit szenischen Darstellungen, Gesangsbeiträgen und der Präsentation ihrer Arbeit in Wort und Bild. Sei es durch die Annäherung an Anne Frank, einem der bekanntesten jungen Opfer, sei es durch die Beschäftigung mit jugendlichen Widerstandsgruppen wie „Die weiße Rose“ oder die „Edelweißpiraten“. Sie brachten so den Besuchern das Thema eindrucksvoll nahe. Wolfgang Hohnhorst, stellvertretender Leiter der Gesamtschule, machte darauf aufmerksam, dass die Auseinandersetzung mit diesem Thema nicht zuletzt heute traurige Aktualität gewinne, wenn Fremdenfeindlichkeit und Hass wieder Raum gewinnen. Das mache Angst, so Hohnhorst, aber „heute habe ich mehr Hoffnung und Zuversicht als Angst, weil ihr da seid“, wandte er sich an die Schüler und würdigte ihr Engagement.

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Filmeinspielungen von Interviews mit KZ-Überlebenden gehörten ebenso zur Dramaturgie der beeindruckenden Veranstaltung wie das Singen des „Leschana Habaa“ aus dem jüdischen Gebetbuch und die Skizzierung der Biografien von drei jüdischen Bürgern Ibbenbürens, an die die ersten Stolpersteine in Ibbenbüren erinnern sollen: Henriette Kamenetzki, Carl Rosenthal und Walter Goldschmidt.

Cornelia.Ruholl@ivz-aktuell.de

„Ohne Erinnerung keine Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft“
Dr. Marc Schrameyer zitiert Ex-Bundespräsident Roman Herzog

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. Initiative „Stolpersteine“ lädt ins Rathaus ein
Auftaktveranstaltung mit Beteiligung von Schülerprojekten
IVZ vom Freitag, 11. März 2016
Ibbenbürener Volkszeitung

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-ck- IBBENBÜREN. Im Oktober sollen die ersten 23 Steine zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft an vier Stellen in der Innenstadt verlegt werden. Zur Auftaktveranstaltung des Projektes lädt die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ heute, Freitag, um 17 Uhr in den Ratssaal ein.

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Der Lenkungskreis wird über den Stand der Vorbereitungen zur Erstverlegung durch den Künstler Gunter Demnig aus Frechen berichten. Die vier Verlegungsorte sind Große Straße 55 (Kreuzungsbereich Große Straße/Weststraße), Unterer Markt 2 und 10 sowie Synagogenstraße 10 (neben der Caritas). Stolpersteine sind 9,6 mal 9,6 Zentimeter groß, eine Messingplatte mit Inschrift erinnert an die Opfer der NS-Zeit.

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Die Auftaktveranstaltung wird heute mitgestaltet von Ibbenbürener Schülern. So haben sich Schüler der Jahrgangsstufe 7 der Gesamtschule ein halbes Jahr lang in einem freiwilligen Zusatzkursus mit dem Thema beschäftigt. Sie stellen erarbeitete Infos zur jüdischen Gemeinde Ibbenbüren, zum Holocaust und zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus vor. Auch der „Zusatzkurs Geschichte“ des Johannes-Kepler-Gymnasiums präsentiert Ergebnisse zum Thema „Stolpersteine“.

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Die Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ gibt es seit 2013. Sie ist ein Projekt des Stadtmuseums Ibbenbüren. Der Rat der Stadt Ibbenbüren hat die Verlegung der Stolpersteine beschlossen. Damit wird auch Ibbenbüren Teil des größten dezentralen Mahnmals. Künstler Gunter Demnig hat seit 1992 56000 Steine in Deutschland und weiteren 19 europäischen Ländern verlegt.

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. Quelle: IVZ vom Freitag, 11. März 2016

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. Steine der Erinnerung
Bewegendes Gedenken an die Reichspogromnacht in Ibbenbüren
IVZ vom Montag, 10. November 2015
Ibbenbürener Volkszeitung


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Sebastian Rolf bringt am Unteren Markt eine Folie auf, die einen Eindruck von den Stolpersteinen vermittelt. Die sollen im kommenden Frühjahr an vier Stellen in Ibbenbüren gesetzt werden.
 

Sebastian Rolf bringt am Unteren Markt eine Folie auf, die einen Eindruck von den Stolpersteinen vermittelt.
Die sollen im kommenden Frühjahr an vier Stellen in Ibbenbüren gesetzt werden. Foto: mee


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Ibbenbüren. Reichspogromnacht – als es mit dem 9. November 1938 überall im Deutschen Reich zu Übergriffen auf die jüdischen Mitbürger und ihr Eigentum kam, bildete Ibbenbüren keine Ausnahme. Auch hier wurde die Synagoge wie 1200 weitere jüdische Gotteshäuser in Deutschland durch Brandstiftung und Plünderung entweiht und zerstört.

An das, was hier vor 77 Jahren geschehen ist, erinnerte am Montagabend eine Gedenkfeier, und zwar eine, die sich nicht auf einen einzelnen Ort des Erinnerns beschränkte, sondern sich durch die Innenstadt zog. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung nämlich von der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ organisiert.

Im kommenden Jahr sollen an vier Stellen der Stadt sogenannte Stolpersteine verlegt werden, die an die ehemaligen jüdischen Bewohner Ibbenbürens erinnern. An diesen geplanten Stellen wurden am Montagabend Folien aufgeklebt, die eine Vorstellung von der Gestaltung dieser Stolpersteine geben. Der Künstler Sebastian Rolf und Pfarrer i. R. Gernold Mudrack lieferten dazu bewegende Fakten über die früheren jüdischen Bewohner dieser Häuser, ihre Geschichte, ihr Schicksal. Damit machten sie die Geschichte der jüdischen Bewohner Ibbenbürens unmittelbar greifbar und hoben ihre Schicksale aus der Anonymität der Masse. Insgesamt soll es in Ibbenbüren 23 Stolpersteine geben.

Begonnen hatte die Gedenkveranstaltung mit einem Vortrag von Sebastian Rolf, der eine kurze Einführung in die Geschichte der jüdischen Gemeinde Ibbenbürens und ihre systematische Vernichtung gab. Rolf hat eine Examensarbeit zum Abschluss seines Lehramtsstudiums zum Thema „Die Vertreibung der jüdischen Gemeinde Ibbenbürens in der Zeit von 1933–1942“ verfasst. Lebten 1933 noch 53 Bewohner jüdischen Glaubens in Ibbenbüren, gab es bereits 1942 keinen Einzigen mehr.

Zum Abschluss gab es eine ökumenische Andacht in der Kapelle des Altenwohnhauses der Caritas.

Autor: Henning Meyer-Veer - Mhenning.meyer-veer@ivz-aktuell.de


. Quelle: IVZ vom Montag, 10. November 2015 - ivz-aktuell >>>

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. Spurensuche mit Stolpersteinen - Veranstaltung am 9. November 2015
IVZ vom Samstag, 7. November 2015,
Ibbenbürener Volkszeitung

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Ibbenbüren. Der Lenkungskreis der Initiative „Stolpersteine für Ibbenbüren“ hat in seiner letzten Sitzung im Stadtmuseum über den Ablauf der Veranstaltung zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 beraten und die Aufgaben verteilt.

Am Montag, 9. November 2015, treffen sich Interessierte um 18 Uhr an dem Gedenkstein für die zerstörte Synagoge am Caritas-Altenwohnhaus in der Synagogenstraße. Nach der Begrüßung durch den Sprecher der Stolperstein-Initiative, Pfarrer i.R. Gernold Mudrack, wird Sebastian Rolf eine kurze Einführung in die Geschichte der jüdischen Gemeinde Ibbenbürens und ihre systematische Vernichtung geben. Die Verlegung durch den Künstler Gunter Demnig aus Frechen (bei Köln) ist für das Frühjahr 2016 vorgesehen.

Nach der Einführung werden diese vier Stellen von den Teilnehmern aufgesucht: Große Straße 55, Unterer Markt 2 und 10 und zuletzt noch einmal Synagogenstraße (früher: Schulstraße 2), neben dem Gebäude der Caritas.

An den vorgesehenen Verlegestellen von Stolpersteinen werden vorbereitete Folien aufgeklebt, die eine Vorstellung der künftigen Gestaltung vermitteln. Sebastian Rolf und Gernold Mudrack werden die ermittelten Informationen über die früheren jüdischen Bewohner der Gebäude weitergeben (zum Beispiel Ibbenbürener Studien Band 6 „Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung“, erschienen 2010, unter www.stadtmuseum-ibbenbueren.de /stadtgeschichte und unter www.heiligkreuz.info findet man über der Rubrik „Alte Internetseite / Archiv“ bei der Stichworteingabe „Spurensuche“).

Nach der Verlegung der Stolperstein-Folie vor dem Grundstück, an dem das Haus der letzten jüdischen Einwohner Ibbenbürens (Meyer Rosenthal und seine Frau Rika) stand, wird zur ökumenischen Andacht in der Kapelle des Altenwohnhauses der Caritas eingeladen, gestaltet von Pfarrer Paul Hagemann und Reinhard Lohmeyer.

Die Initiative bittet um Spenden. Ein Stolperstein kostet 120 Euro. Weitere Kosten entstehen durch Informationsveranstaltungen und Herstellung von Material. Das Spendenkonto der Initiative wird geführt von Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren e.V. Infos dazu:
www. stadtmuseum-ibbenbueren.de/stadtgeschichte_ stolpersteine


. Quelle: IVZ vom Samstag, 7. November 2015

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. Gedenken an Pogromnacht - Treff am 9. November am Ort der Synagoge
Ibbenbürener Anzeiger vom Mittwoch, 04. November 2015
Ibbenbürener Anzeiger

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Ibbenbüren. Zu einer Gedenkveranstaltung am 9. November zur Erinnerung an die Reichspogromnacht im Jahr 1938 lädt der Lenkungskreis der Initiative "Stolpersteine für Ibbenbüren" ein. In den vergangenen Jahren waren es meistens die Jusos (Jungsozialisten; die Jugendorganisation der SPD), die das Programm vorbereiteten. Für dieses Jahr war das Thema "Stopersteine" vorgesehen, so dass es nahelag, die Initiative, die dem Stadtmuseum Ibbenbüren e. V. angegliedert ist, um die Programmgestaltung zu bitten.

Die Veranstaltung beginnt laut Pressemitteilung am Montag 9. November, um 18 Uhr an der Gedenktafel am Altenwohnhaus der Caritas in der Synagogenstraße, dem früheren Standort der Ibbenbürener Synagoge, die wie 1200 weitere jüdische Gotteshäuser in Deutschland durch Brandstiftung und Plünderung entweiht und zerstört wurden.

Danach gehen die Teilnehmer zu den vier vorgesehenen Orten, an denen im kommenden Jahr die ersten Stolpersteine (insgesamt 20) verlegt werden sollen. Große Straße 55 (Kreuzungsbereich Große Straße / Weststraße). Unterer Markt 2 und 10 und zurück zur Synagogenstraße (früher: Schulstraße 2), Den Abschluss bildet gegen 19 Uhr eine ökumenische Andacht in der Kapelle des Caritas Altenwohnhauses.


. Quelle: Ibbenbürener Anzeiger vom Mittwoch, 04. November 2015

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. Hilfe für die "Stolpersteine" - Lenkungskreis sucht Zeitzeugen
IVZ vom Donnerstag, 29. Januar 2015
Ibbenbürener Volkszeitung

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IBBENBÜREN. „Stolpersteine“ sollen das Andenken der im Dritten Reich von den Nationalsozialisten vertriebenen oder ermordeten Mitbürger bewahren – auch in Ibbenbüren. Das hat der Stadtrat in seiner Novembersitzung einstimmig beschlossen.
Erster Schritt in Richtung Stolpersteine ist die Bildung eines Lenkungskreises: Der kam vorige Woche erstmals im Stadtmuseum zusammen, heißt es in einer Pressemeldung. Leiter ist Pastor i.R. Gernold Mudrack, das Stadtmuseum wird für die Räumlichkeiten und die Organisation der Sitzungen sorgen.

Eine Arbeitsgruppe wird die Finanzierung sicherstellen. Nicht nur die Steine müssen finanziert werden, sondern auch eine Info-Broschüre. Die Steine sollen auch künftige Generationen mahnen. Darum ist der Kontakt zu den Schulen wichtig. Eine Arbeitsgruppe wird sich darum kümmern.

Mit dem Künstler Gunter Demnig, der die Idee der Stolpersteine hatte, sei noch kein Kontakt aufgenommen worden, heißt es in einer Mitteilung. Es müssten zunächst die Namenslisten der Betroffenen zusammengestellt werden. Darum werde sich eine Arbeitsgruppe kümmern. Es sollen auch Zeitzeugen befragt werden. Vielleicht seien Angehörige auffindbar.

Ob in diesem Jahr Stolpersteine gesetzt werden können, bleibe abzuwarten. Wenn die Vorarbeiten erledigt sind, könne ein Termin bei Gunter Demnig angefragt werden. Offen sei auch noch, wieviele Steine es werden. Es gebe neben den jüdischen Mitbürgern auch andere Gruppen von Naziverfolgten. Der Lenkungskreis sei dankbar für Anregungen aus der Bevölkerung, heißt es in der Mitteilung.


. Quelle: IVZ vom Donnerstag, 29. Januar 2015,

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. Schöner Stolpern (2): Vorauseilendes Stolpern
IBBTOWN:COM vom 16.01.2015 - http://ibbtown.com/

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Wer hätte gedacht, dass man in Ibbenbüren so oft über Stolpersteine stolpert, die noch gar nicht da sind. Ein Leserbriefschreiber in der IVZ ist gestern mit einer Logik an die Öffentlichkeit getreten, die mich schon baff macht: Die Stolpersteine haben keine nachhaltige Wirkung, da

das Lesen der Viten [auf den Stolpersteinen] eher unrealistisch ist. Im Gegenteil, die Menschen gehen nach meiner Beobachtung zumeist achtlos darüber oder vorbei.

Dagegen störten Stolpersteine vehement das Befinden jüdischer Mitbürger. Deswegen sei es

sinnvoller — um jedwede Befindlichkeit zu verbeiden — Stolpersteine konsequent abzulehnen und Wandtafeln oder Stelen zu präferieren.


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Stolpersteine wären eine Supersache, wenn niemand an Ihnen Anstoß finden würde.

Aber statt Stolperstein pauschal abzulehnen, sollte man dann vielleicht doch sachlich diskutieren: Der Leserbriefschreiber führt ohne Beleg an, dass viele jüdische Gemeinden das Stolperstein-Projekt ablehnten. Es gibt keine repräsentative Umfrage hierfür. Es gibt sicherlich in einigen Gemeinden Gegner dieser Aktion, so wie es eine Großzahl an Befürwortern gibt. Die Quantität ist hier nicht entscheidend, die Stichhaltigkeit von Argumenten schon eher.


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Und da sollte man einbeziehen, dass es in diversen deutschen Städten diese Stolpersteine gibt, ohne dass Vandalismus gegenüber der positiven Resonanz des Projektes Überhand genommen hätte. Ansonsten wäre die Idee auch gar nicht bis Ibbenbüren geschwappt.

am 16.01.2015 von Carsten Herkenhoff


. Quelle: IBBTOWN:COM vom 16.01.2015 - http://ibbtown.com/

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. Schöner Stolpern
IBBTOWN:COM vom 30.12.2014 - http://ibbtown.com/


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Schöner Stolpern

In Ibbenbüren ist das Stolpersteinprojekt angestoßen worden. Und da das Projekt zum Stolpern quasi animieren soll, legt man bei der IVZ am Samstag gleich vor:

Lang ist es her, werden so manche stöhnen. Was geht mich das an, ich war nicht dabei, ich bin nicht schuld. Darum geht es nicht. Es geht um Rassismus.


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Äh, nein. Es geht um Antisemitismus, und der ist keine Unterform von Rassismus — solange man nicht das Vokabular der Nationalsozialisten verwenden möchte oder jüdisch für eine genetische Eigenschaft hält. Es geht aber auch um die Gleichheit der Personen vor dem Gesetz, scheint auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht über­all für voll genommen worden zu sein:

Kriminalpolizeiwachtbeister Gattner kam am 21. Februar 1950 zu dem Schluss, dass die Täter des Progroms in Hopsten nicht eindeutig identifiziert werden konnten und dass die verursachten Schäden “gegenüber anderen Städten in keinem Verhältnis gestanden haben” (Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann, Norbert Ortgies, Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung: Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren, mit einem Beitrag von Marlene Klatt und Rita Schlautmann-Overmeyer, Historischer Verein Ibbenbüren, S. 94)


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Stolpern war gar nicht notwendig, denn Gernold Mudrack hatte in derselben Ausgabe mit Verve vorgelegt:

Es sind eine ganze Menge Initiativen im Sande verlaufen, weil der lange Atem und der notwendige Biss fehlten. Es gab auch Vorbehalte: Könnten wir Ärger kriegen mit Leuten, denen nachgesagt wird, sie hätten sich an jüdischem Eigentum vergriffen? Dann fällt ein schlechtes Licht auf seriöse und angesehene Mitbürger, und das wollen wir doch nicht… Im Grunde: Es ist verzögert worden.

Das ist in der Tat in ganz kurz die Vorgeschichte einiger bisheriger Versuche der Aufarbeitung Ibbenbürener Geschichte von privater Seite. Übersetzt heisst das: Wie groß ist die Gefahr, von bestimmten Personen verklagt zu werden? Manchmal sind derartige Personen ja finanziell auch so gut ausgestattet oder so erbost, dass eine wenig Erfolg versprechende Klage angestrebt wird, nur um den Beklagten zu schaden.

Klageandrohungen funktionieren sicher auch als Druckmittel nicht schlecht. Seit 2009 ist allein dieses Blog mit Klageandrohungen mit angeblichen Streitwerten bis unterm Strich über 300.000 € konfrontiert worden. Vor Gericht ist noch niemand gegangen.

Um beim Thema Nationalsozialismus zu bleiben: Während die Stadt Ibbenbüren finanzieller Forderungen ehemaliger jüdischer Bürger nachkam, sahen Bürger dies anders:


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Andere “Käufer” arisierter Immobilien waren nicht so einsichtig, vor allem wurde in der frühen Nachkriegszeit der Zusammenhang zwischen Judenverfolgung und Arisierung teilweise heftig bestritten. Ehemalige “Ariseure”, also “Aufkäufer” jüdischer Immobilien, stellen sich als, Opfer der Zeit und der damaligen Rechtslage dar, verweisen auf das NS-System oder die Kriegszeit und lehnen eigene Verantwortung vehement ab (Freund, Susanne; Jakobi, Franz-Josef; Johanek, Peter; Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Westfalen und Lippe, Ardey-Verlag, 2008, S. 421f.)

Man darf gespannt sein, ob die Stolpersteine sich so einfach verlegen lassen.

am 29.12.2014 von Carsten Herkenhoff


. Quelle: IBBTOWN:COM vom 30.12.2014 - http://ibbtown.com/

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. Sie bringen die Steine ins Rollen - Erinnerung an Opfer des NS-Regimes
IVZ vom 27.12.2014
Ibbenbürener Volkszeitung

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Sie bringen die Steine ins Rollen

Stolpersteine sollen an Opfer des NS-Regimes erinnern. Auch in Ibbenbüren. Wie das Projekt realisiert werden soll, das erklären die Mitglieder der Lenkungsgruppe Gernold Mudrack und Werner Suer.

 

. Bildunterschrift: Werner Suer (l.) und Gernold Mudrack sind Teil der Lenkungsgruppe, die sich um die Stolpersteine für Ibbenbüren kümmert. Foto IVZ

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Woher kommt die Idee, Stolpersteine in Ibbenbüren zu verlegen?

Werner Suer: Wir haben die Steine in Münster auf dem Prinzipalmarkt gesehen. Die Leute blieben stehen, beugten sich runter und lasen sorgfältig den Text. Das fand ich beeindruckend.


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Wozu sind die Steine da?

Mudrack: Zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus. Der jüdischen Verfolgten, der Roma und Sinti, der politisch Verfolgten, der Menschen mit Behinderungen und der Homosexuellen – das Spektrum ist weit. Wir beginnen mit den perfekt dokumentierten Daten über jüdische Mitbürger.


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Wie viele Ibbenbürener wurden ermordet?

Mudrack: Wenn wir uns auf die jüdischen Mitbürger beschränken: 20. Wobei wir die Kriterien abklopfen müssen. Wie viele andere verfolgt wurden, haben wir noch nicht sorgfältig erfasst. Das nehmen wir jetzt in Angriff.


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Wie viele Steine sollen es werden?

Mudrack: Mehr als 20. Es gibt über 40 jüdische Mitglieder in den Papieren, die zum Teil auch früher schon weggezogen sind. Viehhändler, deren Geschäfte hier boykottiert worden sind – „Kauft nicht bei Juden“. Die sind nach Amsterdam oder Hamburg gezogen, weil es da noch jüdische Gemeinden und Wohlfahrtsverbände gab. Dann sind sie eben von Hamburg oder Amsterdam aus in die Vernichtungslager verbracht worden, sofern es ihnen nicht gelungen ist, sich abzusetzen.
Suer: Ein Beispiel: Josef Homann hat auf die Rückwand eines Schrankes geschrieben: „Hitler verrecke“. Als Folge kamen zwei seiner Brüder ins KZ. Die kommen sicher auch auf die Liste der Stolpersteine.


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Was kostet das Projekt?

Mudrack: Ein Stein kostet 120 Euro. Das ist der kalkulierbare Posten, das kriegen wir hin mit Spenden und mit Patenschaften. Ein zweiter Aspekt ist, dass man die Steine nicht unkommentiert in den Boden einlässt, sondern Begleitmaterial dazugeben sollte. Deshalb soll eine Broschüre gedruckt werden. Die wird sicher noch mal ein paar Tausend kosten.


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Wo sollen die Steine hin?

Mudrack: Sie werden auf dem Gehweg verlegt, vor den Gebäuden, in denen die Menschen, an die wir uns erinnern, zuletzt freiwillig gewohnt haben.
Suer: Wir werden Kontakt zu Hausbewohnern und -Besitzern aufnehmen, um keinen Unfrieden zu stiften.


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Es gibt die Steine seit 17 Jahren. Warum erst jetzt in Ibbenbüren?

Mudrack: Es sind eine ganze Menge Initiativen im Sande verlaufen, weil der lange Atem und der notwendige Biss fehlten. Es gab auch Vorbehalte: Könnten wir Ärger kriegen mit Leuten, denen nachgesagt wird, sie hätten sich an jüdischem Eigentum vergriffen? Dann fällt ein schlechtes Licht auf seriöse und angesehene Mitbürger, und das wollen wir doch nicht ... Im Grunde: Es ist verzögert worden.
Suer: Aber nicht, weil die Zeit noch nicht reif wäre. Die Umstände waren eben so. Jetzt hat das Stadtmuseum den Antrag gestellt, der Rat hat den Grundsatzbeschluss zur Genehmigung gefasst und die Lenkungsgruppe ist bei der Arbeit.


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Was steht auf den Steinen?

Mudrack: Name, Geburts- und Sterbedatum sowie dasGeschick des Menschen. Es hat einen Artikel in der Taz gegeben, wo kritisch gesehen wurde, dass man auf den Steinen die Sprache der Verfolger benutzt. Zum Beispiel, wenn da steht, dass jemand wegen ‚Rassenschande‘ hingerichtet wurde. Obwohl es in Gänsefüßchen steht, gibt es Leute, die sich ärgern, weil so ein böser Begriff dem Gedenken dieses Verstorbenen dienen soll. Aber genau das ist der widerliche Sprachgebrauch, der das Nachdenken auch herausfordert.



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IVZ - Seitenblick - Über Steine stolpern

Ein neues Projekt, das in der Stadt umgesetzt werden soll, heißt Stolpersteine. Es erinnert an die Gräueltaten während der Nazi-Zeit, an unzählige Menschen, die verschwunden sind, die gequält und getötet wurden. Lang ist es her, werden so manche stöhnen. Was geht mich das an, ich war nicht dabei, ich bin nicht schuld. Darum geht es nicht. Es geht um Rassismus. Intoleranz. Übrigens nicht nur gegen Juden. Das war nur der Anfang. Sondern auch gegen Andersdenkende, behinderte Menschen und Homosexuelle. Willkürlich wurde über Leben und Tod entschieden. So geht es vor allem darum zu erinnern, dass es Menschenrechte gibt, die auch heute für alle Menschen - ausnahmslos - gelten. Über Steine stolpern, die Erinnerung wach halten. Das ist wichtig.
Sabine Plake


. Quelle: IVZ vom 27.12.2014

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. Der Kopf soll stolpern - Mahnmal für Opfer des Nationalsozialismus
IVZ vom 19.12.2014
Ibbenbürener Volkszeitung

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Wer den Namen des Opfers lesen will, muss sich herunterbeugen. In diesem Moment verbeugt er sich vor ihm“: Das ist der Gedanke, den Künstler Gunter Damnig mit den „Stolpersteinen“ verfolgt. Bald sollen sie auch in Ibbenbüren verlegt werden.


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Der Rat der Stadt Ibbenbüren hat bereits zugestimmt, eine Lenkungsgruppe steckt mitten in der Planung.


Stolpersteine sind Gedenktafeln aus Messing, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen. An Getötete, Verfolgte, Vertriebene. Die Messingplatten werden dort in die in Gehwege eingelassen, wo der jeweilige Mensch zuletzt freiwillig gewohnt hat. Auf den Stolpersteinen steht der Name des Opfers, sein Geburts- und, falls bekannt, Sterbedatum und etwas über sein Leben. Die rund 45 000 bereits installierten Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Stolpersteine
   

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In Ibbenbüren hat es mehr als 20 Menschen gegeben, die wegen ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Religion getötet worden sind. Wie viele wegen ihrer sexuellen Orientierung, einer Behinderung, ihrer politischen Einstellung oder einer anderen Religions- oder Staatszugehörigkeit verfolgt wurden, versucht die Lenkungsgruppe derzeit in Erfahrung zu bringen. Die Gruppe beschäftigt sich außerdem mit den Fragen der Finanzierung. Ein Stein kostet 120 Euro, zudem soll eine begleitende Broschüre zu den Steinen gedruckt werden.


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Die Gruppe hofft, dass die Steine bereits Ende 2015 in die Gehwege eingebracht werden können. Vorher will man den Künstler zum Vortrag einladen, Kooperationen mit örtlichen Schulen und Vereinen knüpfen oder wieder aufleben lassen und auch Kontakt zu den Hinterbliebenen der Opfer aufnehmen.


. Quelle: IVZ vom 19.12.2014

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Wege der Erinnerung
- Stolpersteine für Ibbenbüren: Lenkungsgruppe soll Projekt voranbringen
WIR IN vom 10.12.2014
WIR IN

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Ibbenbüren. Stolpersteine sind klein und unauffällig. Und doch geben sie immer wieder vielerlei Anlässe zum genaueren Hinschauen und Nachdenken: Der Köllner Bildhauer Gunter Demnig erinnert seit einigen Jahren an die Opfer der NS-Zeit. indem er vor ihrem letzten Wohnort kleine Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Demnigs Stolpersteine in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. Demnächst sollen die Miniatur-Denkmäler auch in Ibbenbüren verlegt werden.


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Um die Sache in die Hand zunehmen, sind interessierte Ibbenbürener Bürger am morgigen Donnerstag (11. Dezember) zur Gründung einer Lenkungsgruppe eingeladen. Die Zusammenkunft ist für 19 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses vorgesehen,
Hintergrund: Anfang November hat der Rat der Stadt Ibbenbüren einen Grundsatzbeschluss gefasst und mit diesem seine Zustimmung zur Verlegung von Stolpersteinen formuliert. Verschiedene lokale Gruppen hatten in den vergangenen Jahren immer wieder angeregt, Demnigs Erinnerungskunst auch nach Ibbenbüren zu holen.

Eingelassen werden sollen die äußerlich Kopfsteinpflaster nachempfundenen Metallplatten im öffentlichen Straßenraum vor solchen Häusern, in denen seinerzeit Opfer des nationalsozialistischen Regimes gelebt haben. Inschriften auf den Stolpersteinen werden ihre biografischen Daten enthalten. Beschlossen wurde im zudem, eine Lenkungsgruppe zu bilden, um das Projekt voranzubringen. Hierbei kommt es auf ein breites bürgerschaftliches Engagement an.


. Quelle: WIR IN vom 10.12.2014

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spacer Deko Stadtmuseum Ibbenbüren :: Links zum Thema :: Stolpersteine  

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Hörstolpersteine - WDR .
  Schüler*innen aus Bergisch Gladbach haben zu den Stolpersteinen ihrer Stadt recherchiert und die Geschichten der Menschen im Studio eingelesen. Nele Posthausen hat das Projekt für den WDR Hörfunk umgesetzt und berichtet.  
. Hörstolpersteine
Hörstolpersteine, eine Reportage des WDR.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/thementage/reichspogrome-100.html
 

Lautsprecher Audio :: - Gunter Demnig, Bildhauer
  Gunter Demnig, Bildhauer WDR 5 Erlebte Geschichten. 26.08.2018. 23:53 Min..
Verfügbar bis 22.08.2028. WDR 5


. Wikipedia - Stolpersteine - http://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine
  Wikipedia - Liste der Stolpersteine in Ibbenbüren - https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine
. Stolpersteine - http://www.stolpersteine.eu/
. Stolpersteine - Gunter Demnig - http://www.gunterdemnig.de/
. Stolpersteine Salzburg - http://www.stolpersteine-salzburg.at/
. Hörstolpersteine/Downloads - https://hoerstolpersteine.net/hoerstolpersteine/
. Stolpersteine - Internationaler Suchdienst (ITS) - https://www.its-arolsen.org/
. Stolpersteine - Liste der Stolpersteine in Osnabrück - http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine
. Stolpersteine - IVZ - http://www.ivz-aktuell.de/suche_cosearch,STOLPERSTEINE.html
. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland
. Heilig Kreuz Ibbenbüren - Spurensuche: Jüdische Mitbürger in Ibbenbüren - http://alt.heiligkreuz.info/
. Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum - www.jüdische-gemeinden.de/
. Siehe auch unsere Webseite - Wohnorte jüdischer Familien in Ibbenbüren > >>
  https://www.facebook.com/cosmoard/videos/308809949705060/
 
Sendereihe Hörstolpersteine - https://cba.fro.at/series/hoerstolpersteine

 

spacer Deko Stadtmuseum Ibbenbüren :: Buch zum Thema :: Stolpersteine  

. Hans Hesse - Stolpersteine
Idee. Künstler. Geschichte. Wirkung.


Veröffentlicht: 05.10.2017
Seitenzahl: 512
Produkt: Festeinband
Illustration: zahlr. farb. Abb.
ISBN: 978-3-8375-1547-3
Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand
Stolpersteine
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Stolpersteine
 

Initiative Stolpersteine - Ibbenbüren e.V.
 

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