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Kultur, Kunst und Natur


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Stadtmuseum Ibbenbüren


spacer 1. Kulturlandschaft Tecklenburger Land .
spacer 2. Die Wildrosen des Kreises Steinfurt
spacer 3. Höhlen und Felsformationen im nördlichen Teutoburger Wald
spacer 4. Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Regionalplan Münsterland
spacer 5. Der Landkreis ‚Tecklenburg, Geschichte, Kultur, Kunst und Natur - Von Friedrich E. Hunsche


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spacer 5. Der Landkreis Tecklenburg. Geschichte - Kultur - Kunst und Natur - Von Friedrich E. Hunsche


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Allgemeines

Der Landkreis Tecklenburg ist der nördlichste Kreis im Regierungsbezirk Münster. In der Größenordnung der Kreise in diesem Bezirk steht er mit 81 191,89 Hektar an erster, im Lande Nordrhein-Westfalen an dritter Stelle. Die Grenzen des Kreisgebietes stoßen im Norden und Osten an das Land Niedersachsen, im Westen und Süden an die Münsterländischen Kreise Steinfurt, Münster-Land und Warendorf.

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Mit den von Osten nach Westen streichenden Höhenzügen des Teutoburger Waldes und den Ausläufern des Weserberglandes nimmt der Landkreis Tecklenburg eine Randlage ein zwischen der unmittelbar angrenzenden Norddeutschen Tiefebene und der westfälischen Bucht. Der Charakter seiner Landschaft wird wesentlich von diesen Höhenzügen bestimmt. Auch wirtschaftsgeographisch ist der Kreis Tecklenburg einer Randzone zuzurechnen, die sich vom Ruhrgebiet über Münster mit dem westlichen Münsterland, über Rheine und Osnabrück zum Ravensberger Lande erstreckt. Bis zur Entwicklung der Fabrikindustrie im 19. Jahrhundert war das Wirtschaftsleben des Kreises fast völlig von der Landwirtschaft bestimmt. Jetzt haben verschiedene Industrien erhebliche Bedeutung gewonnen, im Raum um Ibbenbüren der Steinkohlenbergbau, im Gebiet um Lengerich die Kalk- und Zementindustrie. Außerdem gibt es an verschiedenen Orten eine rege Investitionsgüter- und Konsumgüterindustrie. Verkehrsgeographisch hat der Landkreis Tecklenburg eine verhältnismäßig günstige Lage, die ihn unmittelbar Anteil nehmen läßt an den wichtigen Verkehrsbändern, die von Osten nach Westen (Berlin - Holland) und von Norden nach Süden (Hamburg - Ruhrgebiet - Köln) das Land durchschneiden. verloren die Grafen von Tecklenburg immer mehr von ihrem Besitz, bis der Rest der alten Grafschaft schließlich 1707 durch Kauf an das Königreich Preußen fiel. Es waren die Orte und Gemeinden: Tecklenburg, Lengerich, Ladbergen, Lienen, Leeden, Ledde, Lotte, Westerkappeln, Wersen und Schale. 1702 waren bereits die zur ehemaligen Grafschaft Lingen und jetzt zum Kreise Tecklenburg gehörenden Orte und Gemeinden Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen, Recke und Halverde an Preußen gefallen. Die übrigen Orte und Gemeinden des jetzigen Landkreises Tecklenburg - Hopsten, Dreierwalde, Hörstel, Bevergern und Riesenbeck - kamen als Teile des Bistums Münster im Jahre 1803 infolge der Säkularisation der geistlichen Fürstentümer zum Königreich Preußen.

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Durch die nach den Freiheitskriegen 1816 erfolgte Neueinteilung der 1815 gebildeten Provinz Westfalen in Kreisgebiete erhielt der Landkreis Tecklenburg seine gegenwärtige Form. Jedoch gehörte die Gemeinde Ladbergen vorübergehend von 1816 bis 1832 zum Landkreis Münster, und die Gemeinde Lienen war von 1816 bis 1857 ein Teil des Kreises Warendorf. Ein Landratsamt Tecklenburg gibt es schon seit 1734. Während die alte Bergstadt Tecklenburg, die nach 1100 im Schutze der gräflichen Burg entstand, das Zentrum der Verwaltung geblieben ist, haben sich die Städte Ibbenbüren und Lengerich, begünstigt durch die Verkehrslage und die Ausbeutung der vorhandenen Bodenschätze, vornehmlich Kohle und Kalk, zu Schwerpunkten der heimischen Industrie entwickelt. Jedoch ist das moderne Wirtschaftsleben in den letzten Jahrzehnten auch in die übrigen Orte eingedrungen.

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Vor- und Frühgeschichte

Drei erdgeschichtliche Epochen prägen den Kreis Tecklenburg zu einer "geologischen Mustermeile", wie sie in ähnlicher Art selten anzutreffen ist. Im nördlichen Teil, im Raum um Ibbenbüren, finden wir Karbon-formationen. Etwas südlicher bestimmen Sandsteinschichten die Boden-Oberfläche, und diesen nach Süden vorgelagert erhebt sich der Kalkhöhenzug des Teutoburger Waldes. Nördlich und südlich dieser drei verschiedenen geologischen Formationen gibt es noch Sand, Moor und Heide. Die Bodenerhebungen reichen bis zu 235 Meter ü. M. empor. Die einzelnen Schichten fallen allgemein in einem Winkel von 25 bis 30 Grad nach Süden ein. Der geologischen Vielfältigkeit entspricht auch der Pflanzenbestand. Während den südlichen Kalkrücken hauptsächlich Laubwald (meist Buche) bedeckt, ist der Waldbestand des nördlicher gelegenen Sandsteinhöhenzuges mit Nadelholz durchsetzt. Die Eiszeit hat in den niedriger gelegenen Teilen der Tecklenburger Berg- und Hügellandschaft, sowohl im nördlichen als auch im südlichen Teil, zahlreiche Spuren hinterlassen, die sich durch Moränen-Ablagerungen in Form von Grobsand, Kies und Findlingen kundtun. Aus vorgeschichtlicher Zeit stammt auch das achtzehn Hektar große "Heilige Meer" bei Hopsten, der größte natürliche Binnensee Westfalens, der durch Auslaugung unterirdischer Salzlager entstand. Das im gleichen Gebiet gelegene "Neue Heilige Meer", etwa zehn Hektar groß, hat sich durch einen Erdfall noch am 13. April 1913 gebildet.

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Auf diluvialen und alluvialen Ablagerungen finden wir im Kreise Tecklenburg alte vorgeschichtliche Siedlungsstätten. Wie aus Bodenfunden, die an vielen Stellen im Kreisgebiet gemacht worden sind, zu schließen ist, reicht das siedlungsgeschichtliche Werden des Kreisgebietes bis in die Steinzeit zurück, so daß wir es zu den am frühesten besiedelten Gebieten im nordwestdeutschen Raum rechnen dürfen. Die Geschichte der ältesten Ackerfluren, der Esche, ist Jahrtausende alt. In ihrer Nähe liegen die bäuerlichen, mehrere Höfe umfassenden Ursiedlungen der einzelnen Bauerschaften. Die heutigen Kirchdörfer im Tecklenburger Lande entstanden erst nach der Zeit der Christianisierung, die während der Kriege Karls des Großen gegen die Sachsen (772-804) ihren Anfang nahm. An Kulturdenkmälern aus der jüngeren Steinzeit von etwa 4000 bis 2000 vor unserer Zeitrechnung sind bekannt die Sloopsteine zwischen Westerkappeln und Wersen, eine der größten und besterhaltenen Grabanlagen aus der neolithischen Periode in Westfalen, sowie das Megalithgrab in Wechte bei Lengerich, das 1927 entdeckt wurde.

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Auch viele Einzelfunde vorgeschichtlicher Gegenstände - Steinbeile, Urnen, Schmuckstücke aus Bernstein und Metall, Münzen usw. - sind an vielen Stellen geborgen worden. So konnte eine ständige Besiedlung des Kreisgebietes für die jüngere Steinzeit (4000 - 1800 v. Chr.), für die Bronzezeit (1800-750 v. Chr.) und für die dann folgende Eisenzeit bis zur Gegenwart in fast allen Gemeinden nachgewiesen werden. Inwieweit um die Zeitenwende die Römer hier eine Rolle spielten, ist ungewiß. Aus den Funden einiger römischer Münzen in Lengerich, Tecklenburg und Westerkappeln aber dürfte zu schließen sein, daß auch das Gebiet des jetzigen Kreises Tecklenburg mit in jenes geschichtliche Geschehen zur Zeit der Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) hineingezogen wurde. Von den mächtigen Wogen der europäischen Völkerwanderung, die etwa um 375 n. Chr. begann, scheint diese Gegend nicht berührt worden zu sein, so daß Bevölkerung und Siedlungsraum damals eine verhältnismäßig unversehrte Einheit blieben. Ohne Zweifel aber haben dann um 600 bis 700 n. Chr. die aus dem Norden nach Süden bis zum Rhein vordringenden Sachsen das Land in Besitz genommen und die ansässigen Völkerschaften unterworfen. Als die Landnahme der Sachsen beendet war, begann im Gefolge der Siege Karls des Großen über die Sachsen (772 - 804) die Christianisierung der Bevölkerung. Die alte germanische Kultur war dem Untergang geweiht. Wenn wir dem Inhalt altüberlieferter Sagen aus dem Kreise Tecklenburg eine geschichtliche Bedeutung beimessen dürfen, so müssen wir annehmen, daß die Bevölkerung zäh an ihrer alten Lebensart und Kultur festhielt, wiederholt die ersten christlichen Kapellen niederriss, Missionare und Priester verfolgte und nur langsam sich dem neuen Glauben zuwandte. Da im angrenzenden Osnabrücker Gebiet entscheidende Kämpfe zwischen Franken und Sachsen stattfanden (783), ist es höchstwahrscheinlich, dass auch das Gebiet des heutigen Kreises Tecklenburg, insbesondere die Pässe auf den Höhen des Teutoburger Waldes, eine wichtige strategische Rolle spielten. Die Missionierung und Gründung der ersten christlichen Gemeinden in dem alten Threcwithigau, dessen Grenzen einen großen Teil des jetzigen Kreises Tecklenburg umfassten, geschah von der um 785 von Karl dem Großen errichteten Missionszelle Osnabrück aus, die um 810 zum Bischofssitz erhoben wurde.

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Das Kreisgebiet in der Geschichte

Die Entstehung der alten Grafschaft Tecklenburg ist in Dunkel gehüllt. Es ist aber anzunehmen, dass ihre Geschichte, wie die der meisten alten Grafschaften, bis in die Zeit der Karolinger, in das 9. Jahrhundert, zurückreicht; denn schon damals waren die Grafen in den ihnen unterstellten Gebieten die Hüter der militärischen und richterlichen Gewalt. Zugleich waren sie Finanzbeamte des Königs. Am Ende des 10. Jahrhunderts, nachdem Kaiser Otto der Große auch den Bischöfen weltliche Fürstenrechte zuerkannt hatte, fühlten sich die Grafen zumeist als erbliche Eigentümer des ihnen überlassenen Landbezirkes und als persönliche Inhaber der Hoheitsrechte, vor allem der Gerichtsbarkeit. Auch der Zeitpunkt der Erbauung der Tecklenburg ist nicht genau zu bestimmen. Vermutlich aber wurde sie schon, wie die ungefähr vierzig Kilometer entfernt östlich auf der Höhe des Teutoburger Waldes gelegene Ravensburg, im 9. Jahrhundert oder etwas später errichtet und bis zum 13. Jahrhundert zu einer mächtigen Feste ausgebaut, von der es in der 1672 von Gerhard Arnold Rump verfassten Schrift heißt:

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"Ist sonsten ein gar altes, rares und ungewöhnliches Gebäw,
so in gantz Teutschland, Italien und Franckreich nur zwo seines
gleichen haben sol."
 

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Erst seit den Zeiten des Grafen Egbert von Tecklenburg, der von 1129 bis 1150 regierte, sind uns über das Herrschaftsgebiet und über die Regentschaftsfolge der Tecklenburger Grafen genauere Daten und Überlieferungen bekannt. Zu jener Zeit erstreckte sich das Gebiet der Grafschaft Tecklenburg von den Toren der Bischofstadt Münster über Greven, Rheine, durch das Emsland bis nach Oldenburg. Graf Simon von Tecklenburg (1157 - 1202) war bis 1173 Schirmvogt des Bistums Münster, seit 1175 Schirmvogt des Bistums Osnabrück. Er unterlag 1179 in der Schlacht auf dem Haler Felde bei Wersen Heinrich dem Löwen, schwankte zwischen dessen Gunst und der Gunst des Kaisers Friedrich Barbarossa, bis er diesem im 3. Kreuzzuge von 1188 bis 1193 in das Morgenland folgte. Der Kaiser fand 1190 in Kleinasien den Tod. Graf Simon aber kam in die Heimat zurück und starb 1202 im Kampfe gegen die Grafen von Ravensberg. Im Blickpunkt der großen deutschen Geschichte stand die Grafschaft Tecklenburg während der Regierungszeit des Grafen Otto (1214 - 1262) nach der Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Köln 1225, dessen angeblicher Mörder, Graf Friedrich von Isenburg, auf der Tecklenburg Zuflucht vor seinen Verfolgern gefunden hatte. Die Bischöfe von Münster und Osnabrück verbündeten sich mit den Grafen von Ravensberg gegen den Tecklenburger zu einem Kriege, der bis 1236 dauerte. Eine Aufteilung der Grafschaft Tecklenburg unterblieb, weil sich die Grafen von Ravensberg zurückzogen. Die Tecklenburger mussten aber auf verschiedene Rechte verzichten. Mit dem Grafen Otto starb 1262 die männliche Linie der Tecklenburger aus. Durch die Erbtochter Heilwig kam die Grafschaft an die Grafen von Bentheim.

Nach dem Aussterben auch dieser Linie Bentheim-Tecklenburg erbte 1329 die gräfliche Linie Schwerin die Herrschaft über Tecklenburg. Damit setzte ein schicksalsvoller Niedergang ein, der nach manchen blutigen Fehden und Familienstreitigkeiten unter dem "Raubgrafen" Nikolaus II. im Jahre 1400 zu dem Verlust eines großen Teiles der Grafschaft an die Bistümer Münster und Osnabrück führte. Obgleich außer dem alten Kerngebiet der Grafschaft den streitlustigen Grafen noch Rheda und Lingen erhalten blieben, war ihre Macht doch so stark erschüttert, dass sie im politischen Leben eine gewisse Vorrangstellung gegenüber den beiden Bistümern Münster und Osnabrück eingebüßt hatten. Fortdauernde kriegerische Auseinandersetzungen mit den Nachbarn und Familienstreitigkeiten unter den Tecklenburgern selbst führten schließlich dazu, dass Tecklenburg, Rheda und Lingen sich trennten. 1541 aber wurden diese Gebiete erneut durch Erbgang vereinigt. Als erstes westfälisches Land öffnete sich die Grafschaft Tecklenburg schon 1527 der Reformation, veranlasst wohl hauptsächlich dadurch, dass Graf Conrad (geb. 1493, gest. 1557) mit Mechtild von Hessen, einer Verwandten des überzeugten Luther-Anhängers, des Landgrafen Philipp von Hessen, verheiratet war. Der katholische Ritus wurde in der ganzen Grafschaft verboten, das Bild der heiligen Margarethe in Lengerich, das seit vielen Jahrhunderten der Anziehungspunkt großer Prozessionen gewesen war, wurde vernichtet und die Hessische Kirchenordnung angenommen.

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Da Graf Conrad dem Schmalkaldischen Bunde beitrat, ließ Kaiser Karl V. die Grafschaft Tecklenburg-Lingen-Rheda mit Truppen besetzen. 1548 brach der Widerstand der Tecklenburger zusammen. Graf Conrad musste auf die Grafschaft Lingen verzichten; sie kam unter die Gewalt des kaiserlichen Heerführers Maximilian von Buren und dann unter die Herrschaft der Oranier. Mit dem Grafen Conrad starb wiederum die männliche Linie der Tecklenburger 1557 aus. Die Erbtochter Anna (geb. 1532, gest. 1582) heiratete den Grafen Eberwin von Bentheim und Steinfurt (geb. 1535), der aber nur fünf Jahre lang die vereinigten Grafschaften Tecklenburg, Bentheim, Steinfurt mit den Herrschaften Wewelinghoven und Rheda regierte. Nach seinem Tode (1562) übte Gräfin Anna von Tecklenburg elf Jahre lang für ihren unmündigen Sohn Arnold (geb. 1554, gest. 1606) die Herrschaft aus. Sie war die erste und die letzte regierende Gräfin auf der Tecklenburg und gab dem Lande wieder Ruhe und Sicherheit. Dem Einfluss des mutigen Kämpfers gegen den damaligen Hexenwahn, des aus Brabant stammenden Arztes Johann Weyer oder Wier, der dem gräflichen Hause durch eine enge Freundschaft verbunden war, ist es zuzuschreiben, dass es in der Grafschaft Tecklenburg keine Hexenprozesse gegeben hat. Durch Graf Arnold von Tecklenburg kam die Grafschaft wieder zu politischer Bedeutung. 1587 ließ er in seinem Lande die Reformation in der reformierten Form durchführen. 1591 gründete er in Burgsteinfurt eine "Hohe Schule", die manchen Gelehrten und viele Bildungssuchende anzog. Seit dem 20. November 1592 gehörten auch als Erbschaft seiner Frau Magdalene, einer Gräfin von Neuenahr, die Grafschaft Limburg, Moers und die Erbvogtei Köln zu Tecklenburg. Graf Arnold residierte meist in Bentheim, verlegte aber seine Hofhaltung 1605 wegen der Durchzüge spanischer Truppen nach Tecklenburg.

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In jenen Jahren begann auch der folgenschwere Prozess, den die Grafen von Solms-Braunfels gegen die Tecklenburger wegen Erbschaftsansprüche aus der Zeit des Grafen Conrad anstrengten. Dieser hatte seiner Schwester Anna, seit 1534 mit Philipp Graf von Solms-Braunfels verheiratet, keine ausreichende Abfindung gegeben. Der Prozeß dauerte über hundert Jahre und führte, nachdem er zu Ungunsten der Grafen von Tecklenburg entschieden worden war, zum Niedergang der alten Grafschaft. Als Graf Arnold 1606 gestorben war, trennten sich die Häuser Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg. Graf Arnold Jobst (geb. 1580) erhielt Bentheim, Graf Wilhelm Heinrich (geb. 1584) Steinfurt und Graf Adolf (geb. 1577, gest. 1623) setzte in der Grafschaft Tecklenburg die Regierung fort. Dieser war ein gelehrter Mann; er hatte auf den Hochschulen Herborn, Heidelberg, Utrecht studiert und Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, England und Frankreich unternommen. Er berief 1609 eine bedeutsame Generalsynode in der Grafschaft Tecklenburg ein, ordnete 1612 eine allgemeine Kirchenvisitation an, gründete 1613 in Tecklenburg ein Hof- und Ehegericht, ließ 1619 die von Graf Arnold 1588 erlassene Kirchenordnung drucken, richtete Schulen in Tecklenburg und Rheda und in den Dörfern seiner Grafschaft ein und war in jeder Hinsicht bemüht, den Wohlstand in seinem Lande zu mehren.

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Im 30jährigen Krieg (1618-1648) durchzogen viele fremde Truppen raubend und plündernd das Tecklenburger Land. Graf Adolf starb 1623 und hinterließ die Grafschaft seinem noch minderjährigen Sohne Mauritz (geb. 1615, gest. 1674). Die Not während des langen Krieges war so groß, dass mancher Bauernhof seine Wirtschaft mit geliehenem Vieh wieder aufbauen musste. Viele Bauernhöfe waren völlig verwüstet, ihre Besitzer umgekommen. In der Kirche zu Lengerich trafen sich 1648 die Friedensunterhändler aus vielen Ländern Europas von Osnabrück und Münster aus zu einer Unterredung. Graf Mauritz hatte ein schweres Erbe übernommen, ließ sich aber nicht entmutigen. Er versuchte, die Not und Armut in seinem Lande zu lindern, indem er durch Anbau von Flachs und Hanf die Hausleinenindustrie in der Grafschaft Tecklenburg begründete. Er richtete in Tecklenburg eine Legge ein, in der das von den Bauern und Heuerleuten gewebte Leinen auf seine Güte geprüft wurde. Durch diese Leinenindustrie hob sich der Wohlstand in der Grafschaft allmählich. Zu der Herstellung des Bauernleinens kam dann noch der weit über die Landesgrenzen hinaus betriebene Leinenhandel, der einige Familien zu reichen Leuten werden ließ. Zu ihnen gehörten die sogenannten "Tödden" aus Mettingen, Recke, Hopsten, die als einfache "Packenträgern" in die Welt hinauszogen, meist nach Holland, und deren Namen heute noch in der Textilindustrie weltbekannt sind. Trotz des wirtschaftlichen Aufstiegs im Tecklenburger Lande verfiel die gräfliche Herrschaft immer mehr wie die Mauern der alten Burg auf der Höhe des Berges. Als Graf Mauritz 1674 starb und seinem ältesten Sohne Hans Adolf (geb. 1637, gest. 1701) die Herrschaft überließ, fehlten dem kleinen Lande die Mittel, ein neuzeitliches Staatswesen aufzubauen, zumal der unglückliche hundertjährige Prozess mit den Grafen von Solms-Braunfels am 13. Dezember 1686 zu deren Gunsten entschieden und eine Berufung der Tecklenburger 1696 verworfen wurde.

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SDen Grafen von olms-Braunfels wurden drei Achtel von Tecklenburg und Rheda zugesprochen samt den seit Erhebung der Klage eingezogenen Nutzungen. So kam es, dass 1698 die Räte der Solmser auf der Tecklenburg einzogen und dem Grafen Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels, dem neuen Landesherrn, von der ganzen Grafschaft ein feierlicher Huldigungseid geleistet werden musste. Als nach dem Tode des Grafen Hans Adolf von Tecklenburg 1701 dessen Bruder Graf Friedrich Mauritz (geb. 1653), der das zerstückelte Erbe der Tecklenburger übernahm, einen neuen Prozess vor dem Reichshofrat in Wien anstrengte, verkaufte der Graf von Solms-Braunfels die Grafschaft Tecklenburg und alle Besitzungen, die ihm durch den Prozess zugefallen waren, für 250 000 Taler an den preußischen König Friedrich. Das königliche Patent über die Eingliederung Tecklenburgs in das Königreich Preußen wurde am 25. April 1707 in Colin an der Spree vom preußischen König unterzeichnet. Die Übernahme erfolgte am 17. Mai 1707. Für die letzten Rechte der Tecklenburger Grafen mußte Preußen 1729 noch 175 000 Taler an den Grafen Moritz Casimir von Bentheim-Hohenlimburg zahlen. So trat im Jahre 1707 an die Stelle der gräflichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit die königlich preußische Regierung in Tecklenburg, deren Leiter zunächst bis 1714 Präsident, danach bis zur Errichtung des Landratsamtes Tecklenburg im Jahre 1734 Landdrost genannt wurde. Eine bereits 1707 bzw. 1714 geplante Vereinigung der Regierung in Tecklenburg mit der Regierung in Lingen wurde 1722 durchgeführt. Amtssitz der neuen Behörde wurde Lingen. In Tecklenburg blieb vorläufig nur ein Landrichter. Unter preußischer Herrschaft veränderte sich im Tecklenburger Lande manches. Die altansässigen adeligen Landstände erhielten ihre Lehen vom preußischen König zwar neuverliehen, aber ihre frühere politische Bedeutung erlangten sie nicht wieder. Der Plan, die Tecklenburg zu erhalten, sie sogar als Festung und Garnison auszubauen, wurde nach einigen vergeblichen Versuchen aufgegeben.

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Die alten Burggebäude wurden von Jahr zu Jahr baufälliger und verfielen schließlich dem allmählichen Abbruch. Im Jahre 1734 wurde in Tecklenburg ein Landratsamt nach preußischem Muster geschaffen. Vom 1. Juni 1769 bis zum 31. Dezember 1793 wurden die vereinigten Landkreise Tecklenburg und Lingen einer Kammerdeputation unterstellt, deren Amtssitz Lingen war. Diese unterstand der Kriegs- und Domänenkammer in Minden. Von 1794 bis 1803 - nach Auflösung der Kammerdeputation in Lingen - unterstand das Kreisgebiet wieder unmittelbar der Kriegs- und Domänenkammer in Minden. 1803 wurde es der neugegründeten Domänenkammer und späteren Regierung in Münster unterstellt. Damit war bereits die Grundlage für eine Neuorganisation des Landkreises Tecklenburg, wie sie 1816 bei der Neugründung des Regierungsbezirks Münster durchgeführt wurde, gegeben. Die Veränderungen, die es während der französischen Herrschaft von 1806 bis 1813 im Kreisgebiet gab, waren nur Episoden, die unmittelbar nach den Befreiungskriegen schon keine Gültigkeit mehr hatten. Die Mairien wurden wieder Gemeinden, Kantone, Arrondissements und Departements gab es nicht mehr. Bereits Anfang November 1813 nahm der preußische Staat das Kreisgebiet wieder in seinen Besitz. Durch eine Verordnung vom 30. April 1815 wurde das gesamte Gebiet Preußens in Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise gegliedert.

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Der Regierungsbezirk Münster wurde am 10. August 1816 in zehn Kreise aufgeteilt, einer davon war der Landkreis Tecklenburg mit den jetzigen Orten und Gemeinden: Tecklenburg, Lengerich, Leeden, Ledde, Lotte, Westerkappeln, Wersen, Schale, Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen, Recke, Halverde, Hopsten, Dreierwalde, Hörstel, Bevergern und Riesenbeck. Ladbergen gehörte vorübergehend von 1816 bis 1832 zum Landkreis Münster. Die Gemeinde Lienen kam 1816 zum Kreise Warendorf, wurde 1857 jedoch wieder in den Landkreis Tecklenburg eingegliedert. Seitdem hat sich das Kreisgebiet in seiner Form und Größe nicht geändert. Die den Freiheitskriegen folgenden Jahrzehnte brachten manche wirtschaftliche Schwierigkeiten und Armut für die Bevölkerung. Der Hauptgrund dafür ist in dem Niedergang der Hausleinenherstellung zu suchen, die seit der Kontinentalsperre durch Napoleon vom 21. November 1806 schweren Schaden erlitten hatte und ihre alte Bedeutung infolge der von England aus einsetzenden Industrialisierung des Textilgewerbes nicht wiedergewinnen konnte. Mit der Zeit hatte sich auch die Bevölkerung in allen Gemeinden des Kreises so erheblich vermehrt, dass bei der damaligen Unergiebigkeit der Ackerböden das Problem einer Übervölkerung näher rückte. Durch die Auswanderung nach Übersee, die 1832 schlagartig einsetzte, wurde dieses Problem vermindert. Eingehende Nachforschungen haben ergeben, dass der Landkreis Tecklenburg zu den am stärksten von der Auswanderung betroffenen Gebieten des früheren Deutschen Reiches gehört.

Zur gleichen Zeit begann im Landkreise Tecklenburg der Aufstieg der einheimischen Steinkohlenindustrie, der Metallindustrie und der Kalkindustrie. Mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie durch den Kreis von Osnabrück nach Rheine im Jahre 1856 entstand auch ein wirtschafts-förderndes Verkehrsnetz auf Schienen und Landstraßen. Die Lösung der Bauernhöfe aus der Hörigkeit und die Aufteilung der Markengründe in den Gemeinden nach 1830 gaben auch der Landwirtschaft neuen Auftrieb Mit den Eisenbahnen kamen die ersten Telegraphen und nach 1870 auch die ersten Fernsprechleitungen. Um 1900 verschwanden die letzten Pferde-postkutschen von den Landstraßen. Um 1880 kam der erste Kunstdünger ins Land und vermehrte beträchtlich die Ernteerträge. Zwanzig Jahre später gab es Fahrräder und bald auch die ersten Automobile, überall hat die Technik in dem vergangenen Jahrhundert neue Lebensverhältnisse geschaffen, in den Städten und Dörfern, in Haus und Hof, in Werkstätten und Fabriken. Im Jahre 1857 fuhr der preußische König noch in einer sechsspännigen Kutsche nach Tecklenburg zur Gedenkfeier der 150jährigen Zugehörigkeit Tecklenburgs zu Preußen. Fünfzig Jahre später schon kam der deutsche Kaiser Wilhelm II. mit einer Autokolonne von Münster nach Tecklenburg. Der politische Umbruch nach dem ersten Weltkrieg brachte manche Veränderungen und eine Neuorientierung auf allen Lebensgebieten. Während des zweiten Weltkrieges (1939-1945) war der Landkreis Tecklenburg wiederholt das Ziel schwerer Bombenangriffe, die an vielen Orten Zerstörungen verursachten und Opfer unter den Einwohnern forderten. Über die Folgen des militärischen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruches im Jahre 1945 sowie über den danach folgenden Aufbau im Kreisgebiet unterrichtet eingehend in Wort und Bild das 1957 von der Kreisverwaltung in Tecklenburg herausgegebene Werk "Der Landkreis Tecklenburg baut auf".

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Wirtschaft und Verkehr

Das Wirtschaftsleben des Tecklenburger Landes war früher fast ganz von der Landwirtschaft bestimmt. Infolgedessen zeigt die Struktur der Siedlungen von alters her eine starke Aufsplitterung der Wohnplätze, eine auffällige Streusiedlung, die auch durch die neuzeitliche, vornehmlich von der Industrie hervorgerufene Siedlungstätigkeit in den einzelnen Gemeinden nicht ganz beseitigt worden ist. Die Bevölkerung ist nach wie vor bodengebunden. Dies drückt sich neben der traditionellen bäuerlichen Bauweise vor allem aus in dem Streben zum Haus- und Grundbesitz, das in allen Bevölkerungs-schichten, nicht zuletzt unter den Bergleuten und übrigen Arbeitern, stets festzustellen war. Ein vergleichender Blick in die uralten Siedlungskerne der Bauerschaften zeigt, wie zähe der bäuerliche Mensch im Tecklenburger Lande an alten Formen und Überlieferungen festgehalten hat. Zwar gibt es nicht mehr die vor Jahrhunderten gemeinsam ausgeübte Dreifelderwirtschaft; aber die Lage der alten Höfe rund um die hohen Esch-Fluren zeugt noch von früheren Zeiten, in denen es noch keine Kirchdörfer, kein Gewerbe, keine Industrie gab. Die Namen und Anlagen der übrigen Ackerfluren - Kämpe, Breeden und Zuschlagsfluren - überliefern eine Vorstellung von dem allmählichen Wachsen der ursprünglichen bäuerlichen Welt in verschiedenen Ansiedlungsperioden bis zur Gegenwart. Dieses Wachsen erstreckte sich je nach Bedarf vom alten Siedlungskern aus in die ehemals der Allgemeinheit gehörenden Gemarkungen, deren letzte geringe Reste jetzt nur noch hier und da als Bauerschafts- oder Gemeindegrund zu finden sind. Durch die Entstehung der Kirchdörfer in der Zeit nach der Christianisierung vor einem Jahrtausend stellte sich diesen urtümlichen bäuerlichen Ansiedlungen die dörfliche Gemeinschaft gegenüber, die bald als geschlossener Siedlungskomplex zum Ausgangspunkt von Handel, Handwerk und Gewerbe wurde und schließlich zur Gründung einer Stadtgemeinschaft führte. Neben der Viehzucht, die hauptsächlich auf Rindvieh, Schweine, Pferde, Hühner und bis vor ungefähr 80 Jahren auch noch auf Schafe eingestellt war, lieferte der heimische Ackerbau vor allem Roggen, Hafer, Gerste, Rübsamen, Flachs und Hanf, seit 1750 etwa auch Kartoffeln in steigenden Mengen. Auf gutem Boden wurde Weizen angebaut. Auf den schlechtesten Böden gedieh auch noch der Buchweizen, der jedoch nach der Einführung des Kunstdüngers am Ausgange des 19. Jahrhunderts verschwand.

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Der Rübenanbau kam in verstärktem Maße am Anfange des 19. Jahrhunderts auf. Bis etwa 1870 wurden auch noch Zichorien angebaut. Der Anbau von Flachs und Hanf wurde, wie bereits im vorigen Abschnitt erwähnt, in der Notzeit nach dem 30-jährigen Kriege zur Förderung der Leinenherstellung erheblich vermehrt. Der Anbau von Weinreben am Südhange des Tecklenburger Berges blieb das nutzlose Vergnügen eines gräflichen Herrn. Dagegen brauten und brannten sich die Bauern und Bürger des Landes mit und ohne behördliche Genehmigung bitteres Bier und Branntwein. Von der Güte des Lengericher Grüsingbieres (Gagelstrauch), das während der Friedensverhandlungen am Ende des 30jährigen Krieges dem päpstlichen Gesandten Fabio Chigi, dem späteren Papst Alexander VII. vorgesetzt wurde, heißt es, dass der hohe Gast gesagt haben soll, man solle noch etwas Schwefel hineintun, dann sei es ein Trank für die Hölle. Die eigenbehörigen Bauern-höfe hatten außer den Pachtgeldern und sonstigen Gefällen einen Teil der Erträge aus der Acker- und Viehwirtschaft an die jeweiligen Grundherren abzuführen. Die Höhe der Abgaben wurde je nach Bedarf durch Schätzungen festgesetzt. Dieser Zustand hielt sich großenteils bis zur Ablösung der Höfe im 19. Jahrhundert. Eine bedeutsame Rolle in der Entwicklung der Landwirtschaft nach dem 30jährigen Kriege spielte im Kreise Tecklenburg das Heuerlingswesen, das auch bis in die Gegenwart hinein die soziale Struktur der einheimischen Bevölkerung wesentlich mitbestimmt hat.

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Die ältesten Städte im Kreise Tecklenburg waren Bevergern, das 1366 Stadtrechte vom Grafen von Tecklenburg erhielt und Tecklenburg, das seit 1388 als Stadt erwähnt wird. Weitere Stadtrechte wurden im Kreise Teck-lenburg erst in preußischer Zeit an drei Dörfer bzw. Marktflecken verliehen, Ibbenbüren 1721, Westerkappeln 1723 und Lengerich 1727. Abgesehen von dem alten Erzschürfrecht, das die Grafen von Tecklenburg im Gebiet um Osnabrück besaßen sowie der Hausleinenindustrie, die sich nach 1650 verhältnismäßig rasch und stark entwickelte, waren eigentlich erst mit den Erhebungen der obengenannten drei Plätze zu Städten die Voraussetzungen für die Gründung größerer gewerblicher Unternehmen im Kreise Tecklenburg gegeben. Hier sammelten sich nun die Kaufleute und Handwerker, die sich als "bürgerliche Familien" von der bäuerlichen Bevölkerung in den Bauerschaften und von den "Ackerbürgern" in den geschlossenen Ortschaften allmählich abhoben. Bis um 1860 aber waren von den etwas mehr als 60 000 Bewohnern des Kreisgebietes rund 90 Prozent noch uneingeschränkt an die Landwirtschaft gebunden. In ungefähr hundert Jahren hat sich dieses Bild erheblich geändert. So waren 1950 von 113 770 Bewohnern bei über 22 Prozent Flüchtlingen und Evakuierten des zweiten Weltkrieges nur noch 25 842 Personen in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft tätig. An Industrie und Handwerk waren 46 477 Personen gebunden, an Handel und Verkehr 13 188, an öffentliche und private Dienste 6857, an häusliche Dienste 2336. Die Zahl der Selbständigen und der berufslosen Personen belief sich auf 19 100. Die rasche industrielle Entfaltung des Wirtschaftslebens im Landkreise Tecklenburg hängt vor allem mit der Entwicklung des Verkehrswesens zusammen, die hier mit der Anlage von befestigten Landstraßen seit der Napoleonzeit und mit dem Bau von Eisenbahnen nach 1850 begann. Die im Kreise Tecklenburg ansässig gewordene Industrie unterscheidet sich von der in den angrenzenden Nachbargebieten.

Im Münsterland herrscht die Textilindustrie vor, während im Osnabrücker Raum die Eisen-und metallverarbeitende Industrie überwiegt. Im Kreise Tecklenburg wird die Industrie im Wesentlichen durch die vorhandenen Rohstoffvorkommen Kohle und Kalk bestimmt. Neben dieser standort-gebundenen Industrie entwickelte sich aber im Kreisgebiet auch eine ganze Reihe anderer Industriezweige, die zum Teil von den örtlichen Rohstoffquellen abhängig waren oder in freier Standortswahl auf Grund der allgemeinen Konsumbedürfnisse gegründet wurden. Fast alle Industriegründungen bis zum zweiten Weltkriege (1939) geschahen, abgesehen von einigen fremden Facharbeitern (holländischen Webern, sächsischen und hessischen Bergarbeitern und Glasbläsern und lippischen Ziegeleiarbeitern) mit Arbeitskräften aus dem heimischen Raum. Meist spielten dabei die handwerklichen Fähigkeiten der Gründer und die Notwendigkeit eines lohnenden Nebenerwerbs für nicht mehr voll in der Landwirtschaft beschäftigte Personen eine entscheidende Rolle. Die bedeutendste Industrie im Kreise Tecklenburg ist der Steinkohlen-bergbau, der im Ibbenbürener Raum bis in das 16. Jahrhundert zurückgeht.

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Eine regelrechte Ausbeutung der Flöze aber begann erst nach 1780, nachdem die preußische Regierung systematische Schürfversuche hatte durchführen lassen. Der neuzeitliche Abbau nahm nach dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke im Kreise Tecklenburg (Osnabrück - Ibbenbüren - Rheine) einen bedeutsamen Aufschwung. Die Zahl der im Ibbenbürener Steinkohlenbergbau Beschäftigten stieg von 2880 im Jahre 1937 auf rund 8000 im Jahre 1958. Gefördert wurden 1956 insgesamt 1 823 319 Tonnen Kohle. Damit war die Förderung gegenüber 1936 um 195 Prozent gestiegen. Seit 1806 gab es im Kreise Tecklenburg in Verbindung mit dem Kohlenbergbau in Ibbenbüren auch eine Förderung und Verhüttung von Eisenerzen. 1889 wurden in 7 Erzgruben auf dem Schafberg bei Ibbenbüren noch jährlich ungefähr 70 000 Tonnen Erz von 465 Arbeitern gefördert.1921 kam die Arbeit in diesen Erzgruben zum Stillstand. Die ebenfalls in Ibbenbüren seit 1825 bestehende Glashütte entwickelte sich zu einem angesehenen Unternehmen, das heute (1958) über 300 Arbeiter beschäftigt und hauptsächlich Gläser für die pharmazeutische und chemische Industrie herstellt. Die Anfänge der Ziegelindustrie im Kreise Tecklenburg gehen bis etwa 1600 zurück. Moderne Betriebe dieser Branche aber entstanden erst nach 1870 bei Lengerich und Ibbenbüren. 1956 wurden insgesamt 7 Betriebe in Ibbenbüren, Recke, Mettingen, Bevergern und Lengerich mit 236 Beschäftigten gezählt. Außerdem gibt es jetzt in Velpe bei Westerkappeln ein modernes Keramik-Werk. In einer Dampfziegelei in Hörstel wurden einige auf dem Gebiete der Ziegelindustrie bahnbrechende Erfindungen erprobt, die 1899 in Laggenbeck bei Ibbenbüren eine neue Maschinen-Industrie entstehen ließen, die Ziegeleimaschinenfabrik Keller & Co. In Ibbenbüren und Lengerich gibt es je ein Kalksandsteinwerk. Die Metallindustrie im Kreise Tecklenburg entwickelte sich nach der Mitte des 19. Jahrhunderts in Lengerich (Drahtseilwerk Gempt 1856, Papiermaschinenfabrik Windmöller & Hölscher 1869, Herdfabrik Banning 1880), in Riesenbeck (Landmaschinenfabrik Niemeyer 1888), in Laggenbeck bei Ibbenbüren (Ziegelmaschinenfabrik Keller & Co. 1899). In jüngster Zeit sind noch in Lengerich, Tecklenburg, Westerkappeln und anderen Orten einige metallverarbeitende Betriebe hinzugekommen.

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Die Abgrenzung von Industrie- und Handwerksbetrieben in diesem Gewerbezweig ist etwas schwierig. 1950 gehörten 20 von insgesamt 126 Firmen des Stahl- und Maschinenbaues eindeutig zur Industrie. Die Maschinen-Industrie des Kreises Tecklenburg darf für sich in Anspruch nehmen, den Ruf hochwertiger Spezialerzeugnisse in fast alle Länder der Welt getragen zu haben. Wenn wir die vom Grafen Mauritz von Tecklenburg nach dem 30jährigen Kriege begründete Hausleinenindustrie berücksichtigen, dürfen wir der Textilindustrie im Kreise Tecklenburg eine dreihundertjährige Geschichte zusprechen. Das in den Häusern der Tecklenburger Bauern und Heuerleute früher hergestellte Leinen war von hervorragender Güte und ein begehrter Handelsartikel im In- und Auslande bis zur Zeit Napoleons. Noch im Jahre 1861 gab es im Kreise Tecklenburg 3379 Webstühle in den Bauernhäusern, im ganzen Regierungsbezirk Münster nur 7301. Dieses Verhältnis zeigt, wie bedeutend in der Vergangenheit die Leinenindustrie im Kreise Tecklenburg war. Dagegen ist das übrige Münsterland viel stärker als der Kreis Tecklenburg an der Entwicklung der Fabrikindustrie in der Textilbranche beteiligt gewesen. Lediglich in Ibbenbüren gibt es zwei Textilunternehmen, die Baumwollweberei Sweering & Co. und die Buntweberei B. Többen (jetzt Kindermann), deren Entstehen bis 1818 bzw. bis um 1850 zurückzuverfolgen ist. Außer der Wäschefabrik Krumme in Lengerich, die 1924 entstand, einer Kokosläuferweberei in Hörstel, 1937 gegründet, und anderer Wäschefirmen in Ibbenbüren und Lienen sind nach dem zweiten Weltkriege in Ibbenbüren die Schlauchweberei Parsch und in Lengerich bzw. Ladbergen eine Teppichweberei gegründet worden. Eine Neugründung ist auch die Herfa-Kleiderfabrik in Mettingen (1958 Canda), ein Werk, das aus der bekannten Textilfirma C. & A. Brenninkmeyer hervorgegangen ist. Es ist mit 700 Beschäftigten (1956) gegenwärtig das bedeutendste Werk der Textilindustrie im Kreise Tecklenburg. über das ganze Kreisgebiet verstreut finden wir die Industrie der Steine und Erden.

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Ihr Haupt-Standort aber ist Lengerich, wo bereits vor ungefähr 300 Jahren die ersten Kalkbrennereien als bäuerliche Nebenbetriebe entstanden. Die Portland-Zement-Produktion der Dyckerhoff-Portland-Zementwerke nimmt hier eine hervorragende Stellung ein. Umbauten nach dem zweiten Weltkriege und die Umstellung auf Drehofenbetrieb haben das Werk zu einem der leistungsfähigsten in der Bundesrepublik gemacht. Kleinere Betriebe der Kalkindustrie gibt es in Brochterbeck, Dörenthe, Riesenbeck, Uffeln, Wersen, Mettingen, Steinbeck und Lienen. Die Sandsteinindustrie im Tecklenburger Lande reicht mindestens bis in das 14. Jahrhundert zurück; sie gehört also zu den ältesten gewerblichen Unternehmen im ganzen Gebiet überhaupt. Die Sandstein-brüche lagen hauptsächlich bei Ibbenbüren und Brochterbeck. Das Steinmaterial wurde für Kirchen- und Hausbauten, Mühlsteine, Denkmäler usw. benutzt. Um 1730 setzte ein reger Sandsteinexport nach Holland ein und holländische Unternehmer hatten sogar bis nach 1800 einige Steinbrüche gepachtet. Nach 1900 ging der Verbrauch an Sandsteinen sehr stark zurück. Zement und Eisenbeton verdrängten den Naturstein auf vielen Arbeitsgebieten. Die Autobahnbauten vor dem zweiten Weltkriege brachten wieder eine Belebung, Nach dem Kriege haben moderne Steinbearbeitungsmethoden (Steinsägewerke) neue Absatzmöglichkeiten geschaffen. Die im Kreisgebiet vorhandenen Unternehmen der Bauindustrie sind meist aus handwerklichen Unternehmen entstanden. Ebenfalls entwickelten sich die meisten Betriebe der holzverarbeitenden Industrie aus handwerklichen Werkstätten. Derartige Betriebe gab es nach der letzten amtlichen Zählung rund 40 mit etwa 500 Beschäftigten. Die papierverarbeitende Industrie hat vor allem in Lengerich einen Standort gefunden. Hier stellt die Fa. Bischof & Klein Papiersäcke und Kleinverpackungen für Industrie und Handel her.

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Angeschlossen ist eine Großdruckerei mit Buchbinderei. Weitere Druckereien gibt es in Lengerich, Ibbenbüren, Westerkappeln. An Lokal-Zeitungen sind verbreitet die Ibbenbürener Volkszeitung, das Tecklenburger Kreisblatt (Ibbenbüren), Tecklenburger Landbote (Lengerich), Westfälische Nachrichten (Münster), Westfälische Rundschau (Dortmund). Dass es vor etwa 200 Jahren in Wechte bei Lengerich eine Papiermühle gab, ist nur noch von historischer Bedeutung. Das vielgestaltige Bild des wirtschaftlichen Lebens im Landkreise Tecklenburg wird durch eine Reihe anderer Industriezweige abgerundet. So haben zwei bekannte Weizenstärkefabriken hier ihren Standort. Es sind die über hundert Jahre alte Firma Crespel & Deiters in Ibbenbüren, übrigens die größte Weizenstärkefabrik Europas, und die Firma Kröner in Bocketal bei Brochterbeck. Die Kornbrennerei und Hefefabrik Langemeyer in Mettingen setzt eine alte Tradition fort. Einige leistungsfähige Walzenmühlen haben die Kornmahlmühlen alten Stils abgelöst. So sind die früheren Windmühlen schon seit vielen Jahrzehnten und die einst für die Flachs- und Hanfbearbeitung wichtigen Bockemühlen wie auch die alten Ölmühlen schon fast seit einem Jahrhundert verschwunden. In Lengerich kann die Seifenindustrie auf eine 150jährige Geschichte zurückblicken.

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Fast hundert Jahre alt ist die Kerzenfabrik in Hopsten. Die Kalk- und Zementindustrie in Lengerich hat zur Betonwaren-Fabrikation angeregt und durch die systematische Moorkultivierung ist in Mettingen ein Torfwerk entstanden. Nach dem zweiten Weltkriege kam mit der Gründung einer Knopffabrik in Lengerich ein neuer Industriezweig in den Kreis Tecklenburg. Ein alter Gewerbezweig, die Holzschuhmacherei, hat sich in einigen maschinell ausgestatteten Betrieben im Lengericher und Ibbenbürener Gebiet erhalten. Von ständig steigender Bedeutung sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Industrie- und Handwerksbetriebe im Kreise Tecklenburg ist in den letzten Jahrzehnten die Versorgung mit elektrischer Energie geworden. Neben dem Steinkohlenkraftwerk der Nike in der Stadt Ibbenbüren mit einer Generator-Leistung von 63 000 Kilowatt arbeitet das Ballastkohlekraftwerk der Preußag in der Landgemeinde Ibbenbüren mit einer Leistung von z. Z. 92 000 Kilowatt. Beide speisen das RWE-Verbundnetz und tragen auch die örtliche Elektrizitätsversorgung. Die Kraftwerke sind um je 100 000 Kilowatt erweiterungsfähig. Die Stromerzeugung im Kraftwerk der Nike begann bereits im Jahre 1913. Die erste Ausbaustufe des Kraftwerkes der Preußag wurde im Frühjahr 1954, die zweite im Januar 1955 in Betrieb genommen. Das Handwerk im Landkreise Tecklenburg war in früheren Zeiten völlig auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft abgestimmt. Mit einer jahrhundertealten Überlieferung hat es auch heute noch eine wesentliche Bedeutung. Nicht nur in den Dörfern und Städten, sondern auch in den abgelegenen Bauerschaften finden wir noch handwerkliche Werkstätten, in denen allerdings moderne Maschinen meist die Arbeit rationalisiert haben, so im Schmiede-, Schlosser-, Tischler-, Stellmacher- und Wagenbauerhandwerk. In den letzten Jahrzehnten sind auch die Reparatur-werkstätten für Landmaschinen und Kraftfahrzeuge sowie die Elektriker hinzugekommen. Andere ältere Handwerksberufe werden nicht mehr ausgeübt, z. B. Blaufärber, Lohgerber, Spinnradmacher, Zigarrenmacher, Kappenmacher. Im Jahre 1938 gab es im Kreise Tecklenburg 44 verschiedene handwerkliche Berufe, in denen insgesamt 1 915 Betriebsinhaber, 1 850 Gesellen und 700 Lehrlinge beschäftigt waren, 1949 waren es 1 693 Betriebe mit rund 5 900 Beschäftigten. Mit der Industrialisierung des Wirtschafts-lebens im Kreisgebiet hat auch der Handel eine ständig steigende Bedeutung erlangt. Früher meist, wie auch jetzt noch häufig, mit handwerklichen Betrieben verbunden, hat der Handel in den letzten Jahrzehnten immer mehr ein städtisches Gepräge erhalten. Auch in dieser Hinsicht sind die beiden industriell sich ständig weiter entfaltenden Städte Ibbenbüren und Lengerich als führend anzusehen. In moderner Ausstattung seiner Geschäfte und in der Vielfalt des Angebotes leistet der Einzelhandel in diesen Städten wie auch in den übrigen Gemeinden des Kreises Überdurchschnittliches.

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Wesentlich mitbestimmend an der wirtschaftlichen Erschließung und industriellen Entwicklung des Landkreises Tecklenburg waren die Verkehrswege, die Straßen und Eisenbahnen. Verkehrsfeindlich waren im Kreise Tecklenburg wie auch anderswo die Höhenzüge, Moore und Niederungen. Der südliche Teil des Kreises wurde entlang des Südhanges des Teutoburger Waldes von einer uralten Handels- und Heerstraße durchzogen, die heute noch als Deetweg bezeichnet wird. Die wichtigsten Straßen folgen den alten Postwegen: Osnabrück-Ibbenbüren- Rheine (jetzt Bundesstraße 65); Rheine-Riesenbeck-Brochterbeck-Lengerich-Lienen-Iburg; Osnabrück-Lengerich-Ladbergen- Münster; Lingen-Schale-Ibbenbüren-Tecklenburg-Lengerich; Ibbenbüren-Münster (jetzt Bundestr. 219). Vor allem wichtig für die industrielle Entwicklung waren die Eisenbahnen, die mit vier Linien das Kreisgebiet durchschneiden: Bundesbahn Osnabrück-Ibbenbüren -Rheine, 1856 in Betrieb genommen; Bundesbahn Münster-Lengerich-Osnabrück, 1873 eröffnet; Teutoburger Wald-Eisenbahn Ibbenbüren-Lengerich-Gütersloh, seit 1901 in Betrieb; Tecklenburger Nordbahn Osnabrück-Westerkappeln-Rheine, 1905 eröffnet. Die von Osnabrück nach Oldenburg führende Bahn berührt nur in Halen bei Wersen das Kreisgebiet und hat deshalb für Tecklenburg keine allgemeine Bedeutung.

Die Schwerpunkte des Verkehrs im Kreise Tecklenburg liegen schienen- und straßenmäßig, den Hauptstandorten der Industrie gleichgerichtet, in Ibbenbüren und Lengerich. Die beiden Wasserstraßen, von denen der Dortmund-Ems-Kanal auf 16 Kilometer und der Mittellandkanal auf 26 Kilometer durch das Kreisgebiet führen, bilden mit ihrer Vereinigung bei Bergeshövede das wichtige Verkehrsdreieck der westdeutschen Binnenschifffahrt. Im Verkehrsbild des Kreisgebietes spielen die zehn Straßenbrücken des Dortmund-Ems-Kanals, die 15 Straßen- und zwei Eisenbahnbrücken des Mittellandkanals und die großen Schleusen bei Bevergern eine wesentliche Rolle. Im zweiten Weltkriege waren deshalb die Kanalstrecken im Kreise Tecklenburg wiederholt Ziel schwerster Bombenangriffe. Diese beiden Großschiffahrts-wege gewinnen von Jahr zu Jahr mehr Bedeutung für die heimische Wirtschaft. Hier liegen noch große Entwicklungsmöglichkeiten. Der Straßendurchgangsverkehr sowohl von Osten nach Westen als auch von Süden nach Norden konzentriert und kreuzt sich in Ibbenbüren und Lengerich. Die Trasse der Hansa-Autobahnlinie vom Ruhrgebiet nach Bremen durchschneidet den südöstlichen Teil des Kreises zwischen Tecklenburg und Lengerich.

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Kultur und Kunst im Kreisgebiet

Die alte Grafschaft Tecklenburg, als deren Kerngebiet der jetzige Landkreis Tecklenburg zu betrachten ist, erhielt durch ihre geographische Lage und politische Schlüsselstellung zwischen dem Gebiet im Norden und Süden schon früh nach der Christianisierung um 800 eine gewisse Selbständigkeit. Ein eigener kultureller Akzent dieses Raumes drückt sich äußerlich bis zu einem gewissen Grade in seinen bäuerlichen Fachwerkbauten aus. Im Übrigen ist der Kreis nicht besonders reich an Bau- und Kunstdenkmälern. Die alte Tecklenburg, einst ein mächtiges Bauwerk, ist völlig verfallen. Der äußere Burghof ist seit 1924 Rahmen für die Tecklenburger Freilichtspiele. Die Aufführungen gewinnen von Jahr zu Jahr mehr an kultureller Bedeutung für West- und Norddeutschland sowie für die Niederlande. Die Ruine des Burgtores zeigt an zerbröckelnden Steinen noch den Wappenschmuck der ehemaligen gräflichen Landesherren. Von den früher zahlreichen adeligen Rittergütern sind nur noch einige erhalten geblieben. Zu nennen sind Haus Marck bei Tecklenburg, Haus Vortlage bei Lengerich, Haus Cappeln und Haus Langenbrück bei Westerkappeln, Haus Surenburg bei Riesenbeck. Diese Bauwerke verkörpern zum Teil noch recht eindrucksvoll - auch in ihrer Innenausstattung - die adelige landständische Vergangenheit des Tecklenburger Landes. Die deutsche Bauernhauskunde kennt einen besonderen Typ des Tecklenburger Hauses. Er ist meistens reicher und lebhafter in seinen Formen als der Haustyp des Münsterlandes.

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Leider hat der rasche Schritt der modernen Zeit viele alte Fachwerkhäuser in Land, Dorf und Stadt verschwinden lassen. Das bedeutendste kirchliche Baudenkmal des Kreises ist die Kirche von Westerkappeln. Der einschiffige Bau erhält seinen besonderen Reiz durch den um 1250 entstandenen, mit reichen Zierformen versehenen Vorbau an der Südseite, dessen Portal vor allem sehenswert ist. Die Kirche von Westerkappeln steht auf den Gründen einer Kapelle, die von Osnabrück aus schon bald nach 800 errichtet wurde. Die evangelische Kirche in Ibbenbüren ist eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche. Die beiden Untergeschosse des Turmes mit dem Portal stammen aus dem 13. Jahrhundert. In der neubarocken katholischen Kirche sind vier schöne Steinfiguren aus der Zeit um 1450 erhalten. Die Stadt Ibbenbüren hat sich infolge der stark fortschreitenden Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten merklich modernisiert und ihr Fachwerkgesicht fast ganz verloren. Die zweischiffige Kirche in Lengerich zeigt ebenfalls spätgotische Formen. An der Südseite ist ein Portal aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Vorhanden sind einige schöne Epitaphien der adeligen Familien von Münster, von Diepenbroick und von Steinwehr. Bei den 1956 im Innern der Kirche durchgeführten Grabungen konnten die Grundmauern eines kleineren älteren Kirchenbaus mit Apsis und Grabanlagen freigelegt werden. Das Dach der beiden Schiffe ruht auf einem mächtigen Pfeiler. Die Lengericher Kirche war während der Friedensverhandlungen am Ende des 30jährigen Krieges Treffpunkt der Unterhändler zwischen Münster und Osnabrück.
Ein bemerkenswertes Bauwerk Lengerichs ist auch der "Römer", ein Torhaus aus dem 18. Jahrhundert. Es diente früher als Rathaus. An der Münsterstraße sind noch einige Ackerbürgerhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Die Kirche in der Kreisstadt Tecklenburg stammt aus dem 16. Jahrhundert; sie zeigt gotische Formen und enthält einige Epitaphien der gräflichen Familie. Die ehemals auf dem Burgberg stehende Schlosskirche wurde mit den Burganlagen schon vor mehr als zweihundert Jahren niedergerissen.

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Am Marktplatz steht das Torhaus der Legge. Dahinter wurde bei dem Bau eines Luftschutzkellers während des zweiten Weltkrieges eine alte Verteidigungsanlage der Burg freigelegt. An mehreren Stellen der winkeligen Straßen gibt es noch schöne Fachwerkhäuser von bäuerlichem Typ aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert. Bevergern im Südwesten des Kreises, seit 1366 Stadt und im Schutze einer alten, 1680 niedergerissenen Burg entstanden, hat das Bild einer kleinen Ackerbürgerstadt ziemlich unversehrt erhalten. Die Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, zeigt spätgotische Formen und enthält einige sehenswerte Bilder und Plastiken. Im 13. Jahrhundert entstand die jetzige evangelische Kirche in Brochterbeck. Sie war vermutlich eine Gründung der Ritter von Brochterbeck, die hier bis ungefähr 1400 ansässig waren. Im Turm hängt die älteste Glocke des Tecklenburger Landes von 1438. Die katholische Kirche, 1860 gebaut, bewahrt einige alte Ausstattungsstücke. Nordwestlich des Dorfes auf der Berghöhe befinden sich die Überreste einer alten Wallburganlage. Von hier aus hat man einen reizvollen Blick in das sagen-umwobene Bocketal mit seinen urwüchsigen Felsbildungen. An der evangelischen Kirche in L i e n e n ist noch ein romanischer Turm vorhanden. Die Kirche wurde wiederholt umgebaut und vergrößert: 1653/54, 1706, 1802. Der Raum ist einschiffig und nur mit wenigen alten Stücken geschmückt. Die früher auf der Empore angebrachten Wappensteine von 1702 und 1707 sind bei der Renovierung 1958 in die Ostwand, rechts und links der Kanzel, versetzt worden. Das Dorf hat einige alte Fachwerkhäuser und an der Ostseite der Kirche ein altes Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Dieses "Hohe Haus" war von 1754 bis 1769 Dienstsitz des Landrats Friedrich von Nolting.

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In der katholischen Kirche in Riesenbeck, deren unterer Turmteil noch romanisch ist, hat sich einer der schönsten frühmittelalterlichen Grabsteine Westfalens erhalten (der heiligen Reinhildis aus Westerkappeln). In Riesenbeck befindet sich das Grab der einzigen Heiligen des Tecklenburger Landes, der heiligen Reinhildis, die hier um die Mitte des 13. Jahrhunderts begraben wurde. Zu den wichtigsten Bauwerken des Kreises Tecklenburg zählt man auch die evangelische Kirche in Recke, deren Taufstein noch aus der Zeit der Gründung stammt. Das Portal des Turmes zeigt frühgotische Formen. Die katholische Kirche in Recke, 1752 erbaut, ist bemerkenswert durch die vollständig erhaltene Ausstattung jener Zeit. Die Kirche in Schale, im 13. Jahrhundert erbaut, zeigt einen für eine Dorfkirche auffallenden Reichtum an Formen, der mit der Gründung des Schaler Zisterzienserinnenklosters 1278 in Zusammenhang zu bringen ist. Das Kloster wurde in der Reformationszeit aufgehoben. Die Kirche wurde 1899 unter Wahrung der alten Formen um ein Schiff vergrößert. Die kulturgeschichtlich wertvolle Stiftskirche in Leeden fiel 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Auch diese Kirche war eine klösterliche Gründung von Zisterzienserinnen, die hier im Jahre 1240 in ein vom Grafen Otto von Tecklenburg gestiftetes Kloster einzogen. Ursprünglich standen hier zwei Kirchen unmittelbar nebeneinander, die Klosterkirche und die Gemeindekirche. Das Kloster wurde 1538 durch die Reformation in ein adeliges Damen-Stift umgewandelt, das 1812 aufgehoben wurde.

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Nur noch ein in Fachwerk gebautes Stiftshaus ist erhalten geblieben. Zu erwähnen ist ein alter Grabstein aus dem Jahre 1290 in der 1954 neuerrichteten Leedener Kirche. An der evangelischen Kirche in Mettingen sind das romanische Portal an der Nordseite und der mit einem steilen Treppengiebel versehene Turm aus dem 13. Jahrhundert sehenswert. In der durch gotische Formen erweiterten Wersener Kirche befindet sich eine alte Glocke aus dem Jahre 1444 und ein Epitaph für Johann Adolf von Tecklenburg, der 1718 starb. Die bescheidene Kirche in Lotte zeigt ein gotisches Schiff und an der Westseite noch ältere Bauformen. An der Kirche in L e d d e zeigen das Untergeschoß des Turmes sowie die zwei anschließenden Joche des Schiffes schlichte romanische Formen. Chor und oberer Teil des Turmes stammen aus gotischer Zeit. Die Kirche in Ladbergen wurde wiederholt umgebaut, so dass von ihrer ursprünglichen Form kaum noch Wesentliches zu erkennen ist. Der jetzige Bau, abgesehen von Veränderungen nach Bomben-Schäden des zweiten Weltkrieges, wurde von. 1854 bis 1856, der jetzige Turm 1892 erbaut. Reizvoll ist der Fachwerkbau des alten Posthofes in Ladbergen. In der 1732 errichteten gotischen Hallenkirche in H o p s t e n stehen Steinfiguren der Apostel aus dem Jahre 1677 und ein schlichter Taufstein mit einer unverständlichen Inschrift von 1538. In der Hopstener Bauerschaft Breischen liegt eine der heiligen Anna geweihte Kapelle von 1728. In der Kirche von Dreierwalde befindet sich ein eindrucksvolles Bildwerk aus Ton, eine Marienklage, im 16. Jahrhundert von einem westfälischen Künstler geschaffen. Bemerkenswert sind noch die zum Teil erhaltenen Gebäude des 1256 von dem Ritter Konrad von Brochterbeck gebauten Zisterzienserinnen-klosters Gravenhorst, das im Jahre 1803 säkularisiert wurde. Es sind Bauten mit Stilelementen vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Die einschiffige Kirche enthält schöne Ausstattungsstücke, die an die 500jährige Klosterzeit erinnern: Grabsteine aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, einen hölzernen Leichnam, eine Marienklage mit reichem barockem Schnitzwerk. Von dem einst bedeutenden Männerkloster Osterberg bei Lotte, das um 1410 eine Niederlassung der Brüder des gemeinsamen Lebens war und 1427 den Kanonikern des Heiligen Kreuz-Ordens übergeben wurde, sind nur noch spärliche Reste in einem Bauernhaus zu finden.

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Als kulturelle Zeugen der Vergangenheit sind auch die im Kreisgebiet verhältnismäßig zahlreich vorhandenen Steinkreuze und Kreuzsteine anzusehen, deren Bedeutung noch nicht endgültig geklärt ist. In kunsthistorischer Hinsicht beachtenswert sind ebenfalls die in den katholischen Gemeinden im Norden und Nordwesten des Kreises aufgestellten Bildstöcke und Kreuzwegstationen. Zum kulturellen Bestand des Kreises gehört nicht zuletzt Haus Nyland in Hopsten, das sowohl mit der Geschichte der "Tödden", der früheren Leinenkaufleute, als auch mit literarischen Bestrebungen in Zusammenhang steht, deren Urheber vor fünf Jahrzehnten Josef Winckler, Wilhelm Vershofen und Jakob Kneip gewesen sind. Diese drei gründeten den "Bund für schöpferische Arbeit" und nannten sich "Werkleute auf Haus Nyland". Winckler und Vershofen schilderten das Haus, die Landschaft und ihre Menschen in ihren Büchern,so Winckler im "Pumpernickel", Vershofen in "Swennenbrügge" und "Poggeburg". Dem Bund der Werkleute schlossen sich später noch bekannte Dichter an, u. a. Richard Dehmel, Max Barthel, Karl Bröger, Heinrich Lersch, Gerrit Engelke. Haus Nyland wurde so wiederholt der Treffpunkt für Dichter, Maler und Philosophen. Auch auf dem Gebiete der Malerei ist der Kreis Tecklenburg bekannt geworden. Tecklenburg ist der Geburtsort des Landschaftsmalers Ernst de Peerdt. Dort auf dem Friedhofe liegt auch der Schriftsteller Heinrich Hart begraben. Im Jahre 1892 versuchte der Maler Otto Modersohn, der später nach Worpswede zog, mit seinem Freund Fritz Mackensen in Tecklenburg eine Gemeinschaft ihres Malerkreises zu gründen. Der Plan konnte nicht durchgeführt werden. Aber auf einigen bekannten Bildern der beiden Maler finden wir das Tecklenburger Land dargestellt. Im letzten Jahrzehnt hat nun die Künstlergemeinschaft Legge in Tecklenburg die alte Tradition fortzuführen und wieder zu beleben versucht.

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Nicht gering ist die Zahl bekannter Persönlichkeiten, die aus dem Tecklenburger Lande stammen oder hier wirkten. Den mutigen Kämpfer gegen den Hexenwahn, Dr. Johannes Weyer oder Wier, der 1588 in Tecklenburg starb, haben wir bereits an anderer Stelle erwähnt. Ihm zu Ehren wurde 1884 auf den Ruinen der Tecklenburg der Wier-Turm errichtet. Gerhard Arnold Rump, der Verfasser einer Geschichte der Grafschaft Tecklenburg von 1672, war gebürtiger Tecklenburger und Pfarrer in Wersen. Aus Lengerich stammten die drei Theologen Hasenkamp, die im 18. Jahrhundert im Pietismus eine bedeutende Rolle spielten. Im gleichen Sinne wirkten im Tecklenburger Lande ältere Mitglieder der bekannten Theologenfamilie Smend. Aus Tecklenburg stammte auch die Familie Krummacher. Nach Friedrich Adolf Krummacher, dem bekannten Kirchenlied- und Parabeldichter, geboren 1767, ist in seiner Geburtsstadt Tecklenburg die Straße benannt, in der heute noch sein Geburtshaus steht. Der weltbekannte Gründer der Bethelschen Anstalten, Friedrich von Bodelschwingh, wurde am 6. März 1831 auf Haus Marck bei Tecklenburg geboren. Von einem Bauernhofe in Ladbergen stammt der 1849 geborene Missionar Heinrich Sundermann, der 35 Jahre auf Nias wirkte, die Bibel und andere Schriften ins Niassische übersetzte und ein niassisch-deutsches Wörterbuch herausgab. Als bedeutende katholische Theologen aus dem Kreise Tecklenburg sind zu nennen Prof. Georg Hermes aus Dreierwalde, Prof. Johann Georg Grothues aus Hörstel. Wilhelm Emanuel von Ketteler, der spätere Bischof von Mainz, war von 1846 bis 1849 Pfarrer in Hopsten. Er wurde als Vertreter des Landkreises Tecklenburg 1848 in die Paulskirche in Frankfurt a. M. entsandt. Wir könnten aus älterer und jüngerer Zeit noch eine ganze Reihe weiterer Namen von Tecklenburger nennen, die in der Welt bekannt geworden sind als Politiker, Wissenschaftler, Künstler und Kaufleute. Es kann aber nicht die Absicht bestehen, hier eine erschöpfende Übersicht über alle mit dem Kreise Tecklenburg in Zusammenhang stehenden Kulturleistungen zu geben. Die Kulturpflege der Gegenwart im Landkreise Tecklenburg findet in verschiedenen Bestrebungen Ausdruck und Anerkennung. Kulturringe in Ibbenbüren und Lengerich vermitteln in den Winterhalbjahren Darbietungen auswärtiger Bühnen, während in den Sommerhalbjahren die Tecklenburger Freilichtspiele unter Mitwirkung bekannter Berufsschauspieler sowohl klassische Dramen als auch Operetten in eigener Regie aufführen.

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Ein Orchester der Bergwerksgesellschaft in Ibbenbüren bemüht sich mit bemerkenswertem Erfolg um die Pflege der Musik. In Lengerich und Ibbenbüren dienen Kurse und Vorträge von Volksbildungswerken der Erwachsenenbildung. In vielen Gemeinden gibt es öffentliche Büchereien, die mit Unterstützung der Staatlichen Büchereistelle in Münster eingerichtet worden sind. In Lengerich sucht eine Stadtbücherei dem Lesebedürfnis der Bevölkerung mit guter Literatur gerecht zu werden. Um dem Kulturstreben des Kreises einen fördernden Mittelpunkt zu geben und um angesichts der schnellen Weiterentwicklung von Wirtschaft und Technik verstreutes bäuerliches Kulturgut vor dem Verlust zu schützen, ist von der Kreisverwaltung der Plan zum Bau eines Kreishauses aufgegriffen worden, der in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden soll. Im Vordergrunde der Heimatarbeit stehen die örtlichen Heimatvereine, die im Kreisheimatbund zusammengeschlossen sind. Sie bemühen sich schon seit mehr als drei Jahrzehnten gemeinsam mit den amtlichen Stellen um eine Vertiefung der Kulturarbeit und um die Förderung des Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutzes im Kreise Tecklenburg. Die schöne Bergwaldlandschaft des Tecklenburger Landes, die durch das mit dem Teutoburger Wald weit nach Norden vorstoßende deutsche Mittelgebirge ihre besondere Anziehungskraft als "Bergwaldinsel" genießt, ist seit einigen Jahren bevorzugtes Fremdenverkehrsgebiet. Der von der Kreisverwaltung, den Gemeinden und der Wirtschaft geförderte Kreisverkehrsverband Tecklenburger Land e. V. vertritt die Werbeinteressen dieses Gebietes im gesamten westdeutschen Raum und im benachbarten Holland erfolgreich.

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Schrifttum

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spacer Bahlmann, Paul.
Der Regierungsbezirk Münster, 1893.
Berghaus, Peter.
Münzenfunde im Kreise Tecklenburg, veröffentlicht in der Zeitschrift "Westfalen", Bd. 32, 1954.
Diepenbroick-Grüter.
Statistik des Kreises Tecklenburg, Ibbenbüren 1864.
Esselen, M. F.
Geschichte der Grafschaft Tecklenburg, 1877.
Gärtner, Otto.
Die Stadt Lengerich in ihrer Sozial-und Wirtschaftsstruktur, Münster 1937.
Gertzen, Bernhard.
Die alte Grafschaft Tecklenburg bis zum Jahre 1400, Münster 1939.
Große-Dresselhaus, Friedrich.
Die Einführung der Reformation in der Grafschaft Tecklenburg, Osnabrück 1918.
Holsche, August Karl.
Historisch-topographischstatistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg, 1788.
Hörnschemeyer, Josef.
Der Ibbenbürener Kohlenbergbau in der Nachkriegszeit, Münster 1928.
Hunsche, Friedrich Ernst.
250 Jahre Landkreis Tecklenburg, 1707-1957, Lengerich (Westf.) 1957.
Jakobi, Gerhard.
Der Steinkohlenbergbau in den Grafschaften Tecklenburg und Lingen im ersten Jahrhundert preußischer Herrschaft, Münster 1909.
Jeserich, Kurt.
Die deutschen Landkreise (Material zur Landkreisreform), Stuttgart u. Berlin 1937.
Kennepohl, Karl.
Die Münzen der Grafschaften Bentheim und Tecklenburg sowie der Herrschaft Rheda, Frankfurt a. M. 1927.
Kiffe, Theodor.
Der Ibbenbürener Steinkohlenbergbau vom Jahre 1813 bis zur Gegenwart, Münster 1928.
Kölker, Josef.
Die kulturlandschaftliche Entwicklung des Kreises Tecklenburg, Aachen 1936.
Korspeter, Gustav.
Der Kreis Tecklenburg, Münster 1949.
Leeden, Gemeinde, Festschrift zur 900-Jahrfeier 1958.
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Werden und Walten, Festschrift zur 800-Jahrfeier 1947.
Lorenz, Kurt.
Das Tecklenburger Land, erschienen in der "Kleinen Westfälischen Reihe" des Westfälischen Heimatbundes, Münster 1957.
L u d o r f f.
Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Tecklenburg, mit einer geschichtlichen Einleitung von A. Brennecke, 1907
Müller, Friedrich.
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Müller-Arnsberg.
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Osnabrücker Urkundenbuch, 4 Bd., 1892-1902.
Ottmann, Hugo.
Das Bauerntum im Kreise Tecklenburg, Münster 1938.
Pieper, Paul.
Kunstführer durch den Kreis Tecklenburg, herausgegeben vom Westfälischen Heimatbund, Nr. 16.
Pittelkow, Johannes.
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Plesser, Alfred.
Die rheinisch-westfälische Kalkindustrie im Rahmen der deutschen Kalkindustrie, Köln 1927
Reismann-Grone.
Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis 1263, 1894.
Rickelmann, Hubert.
Geschichte des Ibbenbürener Steinkohlenbergwerks bis zum 20. Jahrhundert, Ibbenbüren 1935.
Rickelmann, Hubert.
Mettingen im Wandel der Zeiten.
Rosen, Anton.
Ibbenbüren einst und jetzt, 1952.
Rosen, Anton.
Kirche und Kirchspiel im Tecklenburger Land, 1954.
Rothert, Hermann.
Westfälische Geschichte, 3 Bd., 1949, 1950, 1951.
Rübesam, Rudolf.
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Brochterbeck und seine evangelische Gemeinde, 1912
Heimatjahrbücher für den Kreis Tecklenburg 1924, 1925, 1928, 1929/38.
Heimatkalender des Kreises Tecklenburg 1930. Der Landkreis Tecklenburg baut auf, herausgegeben von der Kreisverwaltung Tecklenburg, 1957. .
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Der Landkreis ‚Tecklenburg, Geschichte, Kultur, Kunst und Natur - Von Friedrich E. Hunsche
Veröffentlicht im Heimat-Adressbuch von 1958
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spacer Friedrich Ernst Hunsche – Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ernst_Hunsche spacer
     
  Hunsche Archiv - Förderverein Talaue südliches Tecklenburg e.V.
http://www.hunsche-archiv.de/der-23-oktober-2014.html
 
     
  Heimathistoriker Friedrich-Ernst Hunsche - Entdeckungstour durch 5695 Seiten
IVZ Aktuell vom 19. April 2017
http://www.ivz-aktuell.de/Artikel/149892/Lokales/Entdeckungstour-durch-5695-Seiten
 




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Aktualisiert/Update 18.05.2018
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