|
Sie sind hier:
Stadtgeschichte > Aufsätze zur Geschichte Ibbenbürens > Das
Preußendenkmal
|
|
Das
Preußendenkmal 1902 - 2019
|
|
|
|
|
|
Das Preußendenkmal auf dem Oberen Markt - 1902 bis 1924 |
|
|
|
|
|
|
|
AK - Oberer Markt um 1915.Link
Haus
Hoffschulte, Drees, Gaststätte Hoffmann
|
AK - Oberer Markt um 1905 mit
Preußendenkmal
|
AK - Oberer Markt um 1915.
In der Bildmitte Haus Bergschneider und Hotel Adler
|
|
|
Broschüre
- Ibbenbürener Steinkohlen-Bergbau :
mit Anhang: Fest-Berichte über die Grundsteinlegung des Gedenksteins
und die Jubelfeier der 200jähr. Zugehörigkeit der Obergrafschaft
Lingen zum Königreich Preußen in Verbindung mit der 300-Jahres-Bergbau-Jubelfeier
Erschienen - Ibbenbüren Verlag Scholten, 1902
(Sonder-Abdruck aus dem Tecklenburger Kreisblatt.) Druck und
Verlag von Bernhard Scholten - 1902 - 40 Seiten
Digitale Sammlungen WWU Münster - Die Bücher
> > >
|
|
|
|
|
AK - Oberer Markt um 1915 -
Haus Bernhardt, Kröner, Elfers, Hoffschulte
|
|
|
Enthüllung
des Preußendenkmals am 22. Mai 1902
auf dem Oberen Marktplatz
|
. Ein Fotograf hielt das Ereignis im Bild
fest. Genau an der Stelle des früheren Pumpbrunnen auf
dem Oberen
Markt wurde am 22. Mai das "Preußen-Denkmal"
enthüllt. Der Platz war dazu festlich geschmückt.,
Die
Ehrengäste standen auf einem Podest. Der Mai war in jenem
Jahr kalt und naß, auch an diesem Tag
Hier stand das Denkmal von 1902 bis 1924
|
|
Der Festplatz war der obere Marktplatz. Als die Teilnehmer
des Festzuges, schön geordnet, das zu enthüllende Denkmal umgaben,
da bot der weite Platz ein erhebendes großstädtisches Bild.
Die Enthüllung des Gedenksteines erfolgte während der Rede des
Herrn Amtmanns von Eichstedt, die eigentliche Festrede hielt
Herr Amtsbeigeordneter H. Jörgens über die Geschichte des Ländchens
Lingen. Das Denkmal ist von dem münsterischen Bildhauer Schmiemann
aus Eifeler Sandstein geschaffen. Auf der Vorderseite sieht
man die Wappen von Ibbenbüren - goldener Anker auf blauem Grund-
und den preußischen Adler mit den Jahreszahlen 1702 und 1902,
darüber von einem Kranze umgeben, die Medaillons des ersten
Königs von Preußen und Kaiser Wilhelms II. Eine Krone bildet
den Abschluß des Denkmals.
|
|
|
|
|
Fest-Mahl < < < <
--------- > > > > Speisen-Folge
|
|
|
Möge es, schlicht und einfach, aber wetterfest,
den kommenden Geschlechtern Kunde bringen von der Liebe und
Freue der Ibbenbürener zu Kaiser und Reich!"45 Sieht man das
Ganze, so war der Obere Markt mehr als ein Zentrum der Gastlichkeit
und des guten Einkaufes: Mit dem geschlossenen Kranz von Bürgerhäusern
war er auch schon damals Ibbenbürens "Gute Stube".
|
|
|
Das
Preußen-Denkmal auf dem Oberen Markt
Kein Fest im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts wurde
in Ibbenbüren in so großem Rahmen begangen wie die mit einer
Denkmalsenthüllung verbundene Gedenkfeier der 200jährigen Zugehörigkeit
der Obergrafschaft Lingen zum Königreich Preußen. Verbunden
damit war die 300-Jahr-Feier des Ibbenbürener Bergbaues. Man
wich terminlich aus - das Fest wäre auf den Karfreitag gefallen
- und feierte am 21. und 22. Mai 1902.
Die Vorbereitungen hatte ein eigens gebildeter Festausschuß
unter Vorsitz des Amtmanns von Eichstedt übernommen. Folgender
Veranstaltungsverlauf war vorgesehen: Am Vorabend Böllern, Festgeläut
und Zapfenstreich, Antreten zum Zapfenstreich abends 81/2 Uhr
auf der Münster-Chaussee gegenüber dem Amtsgericht. Vormittags
gegen 6 Uhr Weckruf, 8 Uhr Festgottesdienste, danach Empfang
der Ehrengäste an den Bahnhöfen durch die Empfangskommission,
Versammlung der Ehrengäste im Sitzungssaal des Rathauses, Frühkonzert
vor dem Amtshause und dem Oberen Marktplatz. 1
|
|
|
|
Programm der Festveranstaltungen
zur Feier der 200jährigen Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen
zum Königreich Preußen |
Programm 22. Mai 1902
|
|
|
Das "Tecklenburger Kreisblatt" brachte über das Fest
folgenden Abschlußbericht:
"Das war ein Jubel und ein Trubel in unserem sonst so ruhigen
Städtchen. Überall, wohin man hörte, Musik. Kein Wunder, galt
es doch, ein Fest zu begehen, wie es uns wohl niemals wieder
beschieden sein wird. Nun ist es vorüber, das in jeder Beziehung
arrangierte und schöne Fest, an dessen Gelingen so lange gearbeitet
wurde. Ja, schön war es: ein echt patriotisches Fest. In erster
Linie gebührt es, für den schönen und guten Verlauf dem Festkomitee
unter Führung des Herrn Amtmanns von Eichstedt Dank zu sagen.
Nicht minder aber auch ist die Bürgerschaft zu loben, weil sie
alles aufgeboten hatte, um den Gästen einen freundlichen Empfang
zu bereiten; denn die Ausschmückung der Stadt war eine großartige.
|
|
|
Das mit soviel Festlichkeit enthüllte Denkmal
bekam nicht den ungeteilten Beifall aller Ibbenbürener. Man
fand es zumindest eigenartig, wenn nicht schärfere Ausdrücke
fielen, daß für das Denkmal nicht der zu bildnerischen Arbeiten
sehr geeignete Ibbenbürener Sandstein genommen wurde.
Was Wetterfestigkeit angeht, kann er es mit dem Eifeler Sandstein
doch wohl aufnehmen. Spötter nannten das Denkmal "Dauerbrenner",
weil es in seiner Form sehr an ein Erzeugnis einer bekannten
Ofenfirma erinnerte.
|
|
|
|
|
Der Festzug aus Anlaß
der Denkmal-Enthüllong.
|
|
|
Als Kaisers Zeiten vorbei waren, wurden immer
mehr Stimmen laut, die verlangten, den Gedenkstein vom Oberen
Markt wegzunehmen, da er der Entwicklung des Verkehrs im Wege
stünde. Das war sicher ein triftiger Grund. Schließlich - Ende
der zwanziger Jahre - wurde es vom Oberen Markt an einen Platz
an der Münsterstraße, nahe der jahrhundertealten Werthmühle,
versetzt.
Im Zuge der Straßenverbreiterung wurde das Rasenbeet, auf
dem das Denkmal stand, immer kleiner, bis es ganz verschwand.
Das eiserne Schutzgitter wanderte vermutlich im letzten Kriege
in eine Schrottsammlung. Beim Kampf um Ibbenbüren, in den ersten
Tagen des April 1945, blieb der Gedenkstein nicht unverschont.
Eine ganze Reihe von Geschoßeinschlägen an der Südseite zeugt
davon. Preußen selbst ging 1945 unter, das Preußen-Denkmal in
Ibbenbüren überstand das Kriegsende. Völlig unbeachtet dämmert
es seitdem einer besseren Zeit entgegen.
|
|
|
Das Preußendenkmal auf dem Oberen Markt von 1902 bis 1924 |
|
|
|
|
|
|
|
Das Preußendenkmal auf dem
Oberen Markt
|
Bürgerschützenfest im Jahre
1906. auf dem Oberen Markt
|
Das Preußendenkmal auf dem
Oberen Markt um 1910
|
|
|
Quelle: Alt-Ibbenbüren - Von Friedrich
E. Hunsche, Bernhard Holwitt - Herausgeber IVZ - Dezember 1980
850 Jahre Ibbenbüren - Historischer Verein Ibbenbüren 1996
- IVZ Heimat-Zeitung 31 Mai 1984
|
|
|
|
Das
Preußendenkmal
an der Münsterstraße (Werthmühle) 1924 - 1984
|
Denkmalschutz Inventar-Nr. A 32 - Preußendenkmal
- Adresse: - Münsterstraße (An der Werthmühle)
|
|
Das Preußendenkmal an der Werthmühle 1924 bis 1984 |
|
|
|
|
|
|
|
Preußendenkmal an der
Münsterstraße (Werthmühle)
|
Preußendenkmal an der Münsterstraße (Werthmühle)
|
Preußendenkmal an der
Münsterstraße (Werthmühle)
|
|
|
Quelle: Alt-Ibbenbüren - Von Friedrich
E. Hunsche Bernhard Holwitt - Herausgeber IVZ r - Dezember 1980
850 Jahre Ibbenbüren -Historischer Verein Ibbenbüren 1996
- IVZ Heimat-Zeitung 31 Mai 1984
|
|
|
|
Preußendenkmal
auf dem Neumarkt - 1. Juni 1984 - 2019
|
Denkmalschutz Inventar-Nr. A 32
Preußendenkmal - Adresse: Neumarkt - Gemarkung - Flur - Flurstück
- Ibbenbüren - 129 - 366
Inventar-Nr. A 32 - eingetragen am 30.12.1985 - Datierung 1902
- Schutzumfang komplett
Bauwerksklassen - Profanes Denkmal
|
|
Denk mal - ein Denkmal - Aus der IVZ Heimat-Zeitung
Die Geschichte des Preußen-Denkmals in Ibbenbüren, seine Enthüllung
und allerlei drumherum
Am i. Juni 1984 wird in Ibbenbüren der als Aufgabe der
Stadtsanierung völlig nwugestaltete Neumarkt seiner Bestimmung
übergeben. In der Mitte des neuen Platzes steht ein Denkmal,
das fast genau vor 82 Jahren,nähmlich am 22. Mai 1902,
mit einem großen Fest, mit Glanz und Gloria, enthüllt
wurde. Es ertinnert an die 200jährige Zugehörigkeit
der Obergrafschaft Lingen zum Königreich Preußen.
Zur vormaligen Obergrafschaft Lingen gehörten Recke (mit
der Bauerschaft Halverde); Mettingen, Ibbenbüren und Brochteerbeck.
Der Name entstand Anfang des16. Jahrhunderts, als diese vier
Orte von der Grafschaft Tecklenburg abgetrennt und mit der Grafschaft
Lingen verbunden wurden.
Das Denkmal wurde auf dem Oberen Markt errichtet, an der Stelle,
an der vorher ein Pumpbrunnen gestanden hatte. Aber trotz des
großenFests zur Enthüllung - das Denkmal wurde von
den Ibbenbürener nie geliebt und viel
beschimpft. Die einen mochten sich nicht damit abfinden, daß
es aus Eifeler Sandstein und nicht aus heimischen war. Auch
die stolze Zollernkronr auf der Spitze des Gedenksteins, sank
bald "in den Staub der Straße,"
Quelle: IVZ Heimat-Zeitung - 31.05.1984
|
|
|
Das Preußendenkmal auf dem Neumarkt - Von 1984 bis 2019 |
|
|
|
|
|
Blick über den Neumarkt
zur Großen Straße - Juli 2009 - Foto M. Franke |
|
|
Als das Denkmal 1924,"in Ausführung des Beschlusses
der Stadtverwaltung" vom Oberen Markt an die Werthmühle
versetzt wurde, schrieb August Plake in der IVZ einen nachdenklichen
"Nachruf" , Darin heißt es: "Zum Dauerbrenner
machte dich des Volkes Mund, Und jetz wo tm wo mancher, der
in Treue diente, dem Abbau fällt zum Raube, da wirst auch
du nun abgebsut, ... Du bist im Wege! Die neue Zeit, die nun
hebtihre Schwingen, will daß den Platz du räumest
dem Verkehr" Quelle: IVZ Heimat-Zeitung - 31.05.1984
|
|
|
Bildunterschrift - IVZ Heimat-Zeitung:
31.05.1984
Im November 1983 wurde das Preußen-Denkmal von der Werthmühle
zum Neumarkt gebracht und dort wieder auf den Sockel gestellt.
Mit seiner Bedeutung können aber nur wenige Menschen etwas
anfangen. Die Begeisterung für Preußen, die 1902so
hohe Wellen Wellen schlug - zumindest bei den Festrednerm und
Offiziellen - sagt uns heute kaum noch etwas. Und auch das Verhältnis
zu Denkmälern ist gespalten.
|
|
|
|
Foto: IVZ 1984 > > > |
Aufbau auf dem Neumarkt - November
1983
|
|
|
|
An der Münsterstraße überstand das Denkmal
- vergessen und im Schatten alter Kastanien - das Dritte Reich
und dem Krieg, der ein paar Kratzer von Granatsplittern im sonst
recht beständigen Steinhinterließ. Im November 1983
wurde das Denkmal auf dem Neumarkt neu "ins Licht der Öffentlichkeit"
gerücktI Die neue "Enthüllung" findet nun
im,Rahmen eines Stadtfestes statt - allerdings in weit bescheidenem
Rahmen und von weniger großen Worten begleitet als vor
82 Jahren.
|
|
|
Winterlicher Neumarkt mit Denkmal
- Feb. 2010
|
Foto .J. Bucken |
|
|
Eine verlötete Blechkassette allerdings spll auch jetzt
wieder iin den Stein eingemauert werden. Sie enthält, wie
schon 1902, Münzen und Tageszeitung sowieProspekte über
die Stadt Ibbenbüren Eine Urkunde von 1902 wird fortgeschrieben
undebenfalls mit eingemauert. Die IVZ ist der Geschichte des
Denkmals nachgegangen und berichtet darüber in der Ausgabe
der "Heimat-Zeitung" in Wort und Bild:.
Text-Quelle: Heimat-Zeitung
Nr.5 vom 31.05-1984
|
|
|
|
|
Denkmal auf dem Neumarkt - 2009
|
|
|
Abbau des Preußendenkmals auf dem Neumarkt am 12.03.2019 |
|
|
|
|
|
|
|
Werner Paetzke (l.) und Fernando
Quiroga bei den Abbauarbeiten auf dem Neumarkt.
|
Der ""Alte Sockel"
des Denkmals auf
dem Neumarkt wartet auf den abbau
|
Das Preußendenkmal ist
vom Neumarkt verschwunden,
|
|
|
Foto: Stadt Ibbenbüren / André
Hagel
|
12.03.2019
|
Alle anderen Fotos Stadtmuseum
|
|
|
Quelle: Alt-Ibbenbüren - Von Friedrich
E. Hunsche Bernhard Holwitt - Herausgeber IVZ r - Dezember 1980
850 Jahre Ibbenbüren -Historischer Verein Ibbenbüren 1996
- IVZ Heimat-Zeitung 31 Mai 1984
|
|
|
|
Preußendenkmal
im Heldermann-Park - 29.03.2019
|
Denkmalschutz Inventar-Nr. A 32
Preußendenkmal - Adresse: Heldermannpark - Gemarkung - Flur
- Flurstück - Ibbenbüren - 129 - 549
Inventar-Nr. A 32 - eingetragen am 30.12.1985 - Datierung 1902
- Schutzumfang komplett
Bauwerksklassen - Profanes Denkmal
|
|
Ein Ende - und ein Neuanfang
Das Preußendenkmal zieht vom Neumarkt in den Heldermannpark
/ Nach dem Abbau steht zunächst eine Aufarbeitung auf dem Plan
Ibbenbüren, 11. März 2019.
Festgemauert in der Erden steht es seit 35 Jahren auf dem
Neumarkt, dem Platz zur Zier. Beziehungsweise: Es stand dort.
Vergangenheitsform. Denn mit dem heutigen Montag, 11. März,
hat das Ibbenbürener Preußendenkmal die Reise an seinen neuen
Standort im Heldermannpark angetreten.
An diesem nieseligen und schneidend kalten Morgen ist im Auftrag
der Stadt Ibbenbüren ein Abbaukommando des Hörsteler Restaurierungsunternehmens
Paetzke auf dem Neumarkt angerückt. Dessen Arbeitsliste für
diesen Tag: das Denkmal von seinem Sockel trennen, es abtransportieren,
die Steine des Sockels lösen und ebenfalls entfernen. Schritt
eins des Umzugsunternehmens.
|
|
|
Schritt zwei, eine Zwischenstation, erläutert
Werner Paetzke, Seniorchef des beauftragten Fachunternehmens:
"In diesem Fall wird keine Restaurierung vorgenommen, sondern
etwas, das wir museale Aufarbeitung nennen", gibt er zu Protokoll.
Bedeutet: Moosspuren etwa werden beseitigt, alles etwas aufpoliert.
Die markanten Weltkriegsschäden am Korpus des Preußendenkmals
- Einschüsse, Absplitterungen - allerdings bleiben erhalten,
werden nicht retuschiert oder ausgebessert. Das Denkmal soll
seine historischen Spuren nicht leugnen, soll authentisch bleiben,
auch an seinem künftigen Platz im Park.
Das fast 120 Jahre alte Relikt der wilhelminischen Epoche nötigt
Fachmann Paetzke, während das Kernstück mit aufgesetzter Krone
auf einen Transporter verladen wird, gehörigen Respekt ab: "Schon
der Sockel aus Sandstein ist stabil. Da ist nichts dran. Alles
ist gut erhalten", freut er sich. Gleiches gilt für den eigentlichen
Denkmalkörper: "Der ist in einem wirklich guten Zustand", gibt
er eine schnelle Expertise. Das Preußendenkmal ist somit kein
restauratives Sorgenkind, eher ein rüstiges, überdies unverwüstliches
Stück Geschichte. Immerhin hat es das formelle Ende des Staates
Preußen 1947 um volle 72 Jahre so locker wie wohlbehalten überlebt.
Von kleinen Blessuren abgesehen. >>>
|
|
|
Aufbau des Preußendenkmals im Heldermannpark |
|
|
|
|
|
|
|
Das Fundament für
das Denkmal ist
n im Heldermannpark gegossen
.11.03.2019
|
Der Sockel ist jetzt fertig
für den
Denkmal Korpus
25.03.2019
|
Der LKW von Paetzke erreicht
den
Heldermannpark mit dem Denkmal
29.03.2019
|
|
|
Aufbau des Preußendenkmals im Heldermannpark - Freitag der 29.03.2019 |
|
|
|
|
|
|
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Preußendenkmal wird im
Heldermann-Park aufgestellt
|
Das Preußendenkmal
PAETZKE GmbH - Hörstel-Bevergern
|
Preußendenkmal im
Heldermann-Park
|
|
|
|
|
|
|
|
Preußendenkmal im
Heldermann-Park - April 2019
|
Preußendenkmal im
Heldermann-Park - April 2019
|
Preußendenkmal im
Heldermann-Park - April 2019
|
|
|
> > > Freude bereiten Werner Paetzke
zudem Details der Denkmalgestaltung, auf die sein fachmännisches
Auge während des Verladens fällt. "Sehen Sie", deutet er auf
den Bereich unter der Krone an der Spitze. "Die Krone ist nicht
einfach auf glatten Stein gesetzt - sie lagert auf einem nachempfundenen
Samtkissen. Und sogar eine Troddel des Kissens ist noch erhalten."
Man merkt: Es wird ihm eine Freude sein, dieses Zeugnis der
Ibbenbürener Stadtgeschichte für die Zeit der Aufarbeitung in
seiner Werkstatt zu beherbergen. Geschaffen wurde das Ibbenbürener
Preußendenkmal von dem münsterschen Bildhauer August Schmiemann
(1846-1927), laut Verzeichnis des Stadtmuseums Ibbenbüren aus
rotem Wesersandstein aus Karlshafen.
Auftraggeber war das damalige Amt Ibbenbüren. Die Inschrift
des Denkmals deutete von Beginn an auf die 200-jährige Zugehörigkeit
der Obergrafschaft Lingen zum Königreich Preußen als Anlass
für seine Aufstellung hin. Zu Ostern des Jahres 1902 bezog es
seinen ersten Standort auf dem Oberen Markt. 1924 wanderte es
an die Münsterstraße, vor die Werthmühle. 1984 wurde es schließlich
Teil des Neumarkt-Ensembles. > > >
|
|
PAETZKE GmbH - Hörstel-Bevergern - www.paetzke.de
- PAETZKE GmbH - Hörstel-Bevergern
|
|
> > > Bis das Preußendenkmal jetzt
im Heldermannpark eine neue Bleibe findet, gilt es nicht nur
am Denkmalkorpus selbst, sondern ebenso am Ex-Standort Neumarkt
einiges zu erledigen. Fernando Quiroga, der als Mitarbeiter
der städtischen Abteilung für Straßenbau das Projekt begleitet,
reißt den Zeitplan ab: Am Mittwoch dieser Woche, 13. März, passiert
wegen des Wochenmarktes auf dem Neumarkt nichts. Am Tag darauf
steht der Abbruch des Fundamentes an. Am Freitag, 15. März,
ist marktbedingt wieder Pause. Am Montag, 18. März, rücken dann
erneut Bauarbeiter an, um binnen zwei Tagen die Fläche des ehemaligen
Denkmalstandortes auszupflastern.
Während ein kalter Wind den Neumarkt ungemütlich macht und der
Transporter mit dem auf der Ladefläche festgeschnallten Preußendenkmal
in Richtung Werkstatt aufbricht, hält Quiroga eine verschweißte
Metallröhre in der Hand. Sie war in das Denkmal eingelassen
und beinhaltet, wie er vermutet, historische Dokumente, wohl
auch Münzen aus der Zeit der Erstaufstellung. Auch der metallene
Behälter wird einen neuen Platz im Heldermannpark finden, zusammen
mit dem Preußendenkmal - "und wohl auch mit neuen Dokumenten
und Münzen", vermutet Fernando Quiroga. Beigaben der neuen Zeit
für das Zeugnis alter Zeit. < < <
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Seite 57
|
Seite 58
|
Seite 59
|
Seite 60
|
Seite 61
|
Seite 62
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Seite 63
|
Seite 64
|
Seite 65
|
Seite 66
|
Seite 67
|
Seite 68
|
|
|
Die Honorationen empfanden es als Pflicht selbst Hand anzulegen
Von Siegfried Rauer, Heimatzeitung 5 von 1984 |
|
|
In Denkmalen manifestieren sich Zeitgeist, aber auch die Empfindungen
der Zeitgenossen. So ist auch das Preußen-Denkmal in Ibbenbüren
in seiner schlichten Würde Sinnbild des Denkens und Empfindens
der Menschen der Stadt am Anfang des XX. Jahrhunderts, heute
vielfach missverstanden, ja, Stein des Anstoßes, wenn es dem
geschäftigem Treiben des Wochenmarktes im Wege steht. Trotzdem
gebührt diesem Denkmal ein Platz in der Geschichte unserer Heimatstadt.
Vollzieht man die Entstehungsgeschichte dieses Denkmals nach,
so kann man erkennen, dass die Aufstellung dieses Erinnerungsmals
die Menschen, und zwar aller gesellschaftlichen Schichten, erfasste.
Und wie wir sehen werden, verstanden es die Honoratioren der
Stadt als ihre vaterländische Pflicht, selbst Hand anzulegen
an dem Gelingen der Jubelfeier, die aus Anlass der 200järigen
Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen zur Krone Preußens im
Jahre 1902 das öffentliche Leben eine Zeit lang bestimmte.
Im Stadtarchiv zu Ibbenbüren befindet sich ein Aktenvorgang,
aus dem die Vorbereitungen der Stadt noch heute sehr realistisch
nachvollziehbar sind.Am Anfang stand eine Zeitungsnotiz aus
dem Jahre 1901 folgenden Inhaltes: "Eine besondere Erinnerungsfeier
steht im nächsten Jahre für Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen
und Recke bevor, nämlich die 200jährige Erinnerungsfeier der
Zugehörigkeit dieser Orte im Verein mit der Obergrafschaft Lingen
zu Preußen. König Friedrich der Erste erbte diese Gebietsteile
im Jahre 1702 von den Prinzen von Oranien. Durch die französischen
Raubzüge kam die Grafschaft 1810 bis 1813 unter Napoleons Herrschaft,
1825 gelangte jedoch die Obergrafschaft wieder in preußischen
Besitz, während die Niedergrafschaft dem Königreich Hannover
zugeteilt wurde, seit 1866 aber mit diesem wieder zum preußischen
Staat gehört. "Dem Vernehmen nach ist beabsichtigt, zum Andenken
an den bedeutungsvollen Akt der durch die Hohenzollern vor 200
Jahren erfolgten Besitzergreifung eine würdige Feier zu veranstalten"..
Der historische Tag war der 25. März 1902, aber wegen der Karwoche
und der Feier des 300jährigen Bestehens der Bergwerke zu Ibbenbüren,
wurde später der 22. Mai als Festtag beschlossen.
Motor der Veranstaltung war der Amtmann von Ibbenbüren, von
Eichstädt. Zunächst versuchte er, auf sanftem Druck der Regierung
zu Münster zwischen den ehemaligen Orten der Obergrafschaft
Lingen Einigkeit herzustellen und eine zentrale Veranstaltung
in Ibbenbüren durchzuführen. In seinem Schreiben an die einzelnen
Ämter führte er u.a. aus, dass bei dem gemeinsamen Zweck ...
durch eine einheitliche Feier der Ortschaften der früheren Obergrafschaft
Lingen ein der Bedeutung des Erinnerungstages Entsprechendes
veranstaltet werden könnte". Die angeschriebenen Ämter erklärten
ihre Bereitschaft zur Teilnahme, Brochterbeck jedoch nur nur
unter der Voraussetzung, dass die "Übernahme von Kosten zu der
fraglichen Feier auf die Gemeindekasse abgelegt" würde. Am Gedenktag
war beabsichtigt, ein Denkmal zu enthüllen. Dieser Erinnerungs-Stein
sollte von dem Münsteraner Bildhauer Schmiemann entworfen und
aufgestellt werden. Im November 1901 schrieb der Amtmann von
Eichstädt an den Bildhauer Schmiemann u. a. "Ich erlaube mir
noch zu bemerken, dass für die Herstellung des Denkmal-Entwurfes
Geldmittel leider nicht zur Verfügung stehen und eine Entschädigung
nur für den Fall der Ausführung des fraglichen Denkmals gezahlt
werden kann.."
|
|
|
Das Risiko wurde also dem Bildhauer Schmiemann
aufgebürdet, Sparsamkeit? Mit gleicher Post aber wurde der Herr
Dombaumeister Dehnes, Wohlgeboren zu Osnabrück, unter "Erstattung
der entstehenden Kosten" gebeten, ein Urteil sowohl über den
Platz der Aufstellung als auch des Modells selbst abzugeben.
Es sollte ja schließlich ein würdiges Denkmal werden. Dombaumeister
Dehnes begutachtete am 23. Dezember 1901 Platz und Modell in
Ibbenbüren. Am gleichen Tage trat auch erstmalig das "politische
Ibbenbüren" in die Vorbereitung der Feierlichkeiten ein. Mit
"Currende" (Rundschreiben) wurde die Amts-Verordneten-Versammlung
für diesen Tag eingeladen und zwar zur "Entgegennahme des Gutachtens
des Dombaumeisters Dehnes bezüglich des zu errichtenden Gedenksteines
und zur Beschlussfassung.
|
|
|
Wie das Urteil Behnes ausgefallen war, darüber
schweigt die Akte. Der Amts-Verordneten-Versammlung gehörten
seine Zeit an: der Gemeindevorsteher Verlemann, die Amtsverordneten
Rohmann, Heinrich Wolff, Jörgens (dieser hielt am Tage der Feierlichkeiten
die Festansprache), Többen, Schulte-Crude, Dierkes, Niermeyer,
Kötter genannt Bergmeyer und Steingröver. In der erwähnten Sitzung
wurde auch beschlossen, dem Bildhauer Schmiemann endgültig den
Auftrag zur Erstellung des Denkmals zu erteilen. Daraufhin schrieb
Bildhauer Schmiemann an den Amtmann und bat um die Vorauszahlung
der vereinbarten 800 Mark. Dieses Ansinnen lehnte die Amtsvertretung
ab und forderte nun ihrerseits von Schmiemann, "dass für rechtzeitige
und gute Ausführung des Gedenksteins Garantien gefordert werden.
Diese haben zu bestehen in 200 Mark in bar oder als Sicherheitsleistung
seitens einer solventen Persönlichkeit". Die Amts-Verordneten
wollten also kein Risiko eingehen.
Aus diesen unterschiedlichen Positionen entwickelte sich im
Laufe der Jahre 1902 und 1903 ein heftiger Schriftwechsel. Schmiemann
erinnerte mehrfach daran, dass ihm nicht die ganze vereinbarte
Summe ausgezahlt worden sei und dass im Jahre 1903 noch "sage
und schreibe 40 Mark für das gelieferte Denkmal ihm vorenthalten
werde".
1910 wird schließlich dieser Teil des Vorgangs auch geschlossen,
ohne dass Schmiemann die geforderte Summe in voller Höhe erhalten
hat. Der Grund, warum dieser vereinbarte Betrag nicht in voller
Höhe ausgezahlt wurde, darüber schweigen die Akten.
|
|
|
Da die Feier, wie geschildert, den örtlichen
Rahmen von Ibbenbüren sprengen sollte, wurden sowohl der Landrat
in Tecklenburg, als auch die Regierung und der Oberpräsident
in Münster in die Vorbereitungen einbezogen. Eine rege Korrespondenz
über die Gestaltung der Festlichkeiten und die Aufarbeitung
des historischen Hintergrunds zeigen deutlich, welche Bedeutung
diesem Ereignis örtlich wie auch regional, zugeordnet wurde.
Eine Episode am Rande macht vielleicht einmal deutlich, welches
geschichtliche Wissen über die Ereignisse des Jahres 1702 vorhanden
war: Auf die Aufforderung des Oberpräsidenten, Original-Unterlagen
über die Ereignisse der Besitzergreifung vorzulegen, konnten
sowohl der Landrat zu Tecklenburg als auch der Amtmann von Ibbenbüren
lediglich auf 2 Bücher verweisen, nämlich "Geschichte der Grafschaft
Lingen" von Goldschmidt und "Die Territorialgeschichte des Preußischen
Staates" von W. Fix. Örtliches Urkundenmaterial war nicht vorhanden,
auch die Staatsarchive in Osnabrück und Münster meldeten Fehlanzeige.
Zuletzt wurde im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin Original-Material
über die Ereignisse von 1702 gefunden. Die wichtigsten dieser
Dokumente befinden sich heute in Abschrift in den Archivalien
des Westfälischen Staatsarchivs zu Münster.
Hierüber wird in einem späteren Artikel berichtet.
|
|
|
Im Frühjahr 1902 wurde die Amts-Verordneten-Versammlung
verstärkt in die Vorbereitungen der Festlichkeiten eingeschaltet.
Nachdem im Dezember 1901 Amtmann von Eichstedt bereits mit den
vorgesetzten Dienststellen ein "vorläufiges Programm" festgelegt
hatte, wurde die endgültige Programmfolge und die Bildung eines
Festausschusses beschlossen. Dem Festausschuss gehörten namhafte
Bürger der Stadt an. Es waren Amtmann von Eichstedt, Sparkassen-
Rendant "Vahle, die Hauptlehrer Rump und Schächter und die Kaufleute
Többen und Hoffschulte. Außerdem arbeitete Bergrath Salomon
noch in diesem Ausschuß mit.
Für den 22. Mai 1902 war nun folgendes Festprogramm vorgesehen:
Am Vorabend des 22. sollten die Glocken beider Kirchen die Feierlichkeiten
einläuten und Böller abgeschossen werden. Am 22. Mai um 9.30
Uhr begannen in beiden Kirchen feierliche Festgottesdienste.
Während für die Ehrengäste ein Frühstück gereicht werden sollte,
konnten sich die Vereine, Gewerkschaften und Schulen zu dem
festlichen Umzug versammeln. Für die Mittagszeit waren die Festansprachen
und die Enthüllung des Steines geplant. Mittagessen, Festkonzert
und Volksbelustigung, aber auch ein festlicher Kommers, waren
vorgesehen.
|
|
|
Für das Böllern zeichnete als Festausschussmitglied
der Fabrikant Deiters verantwortlich und aus der Akte ist zu
ersehen, dass er hierfür um Geschütze aus der kaiserlichen Garnison
zu Münster nachgesucht hatte, dieses lehnte aber der dortige
Kommandierende General höflich aber bestimmt ab. Die Festmusik
wurde durch eine Militärkapelle ausgeführt. Unter der Stabführung
des König!. Musikdirigenten C. Wichmann sollte das Musikkorps
des Infanterie-Regimentes Nr. 15, zu Minden,, für 650 Mark aufspielen.
|
|
|
Für den Tag der Feierlichkeiten war weiterhin
vorgesehen, verdienten Persönlichkeiten eine Auszeichnung zu
verleihen. Wie aus der Akte des Staatsarchivs zu Münster zu
ersehen, waren zunächst vornehmlich die Honoratioren für eine
Ordensverleihung vorgeschlagen worden. Wie bereits erwähnt,
veranstaltete gleichzeitig mit der 200-Jahr-Feier die Berginspektion
ihre Jubelfeier anlässlich des 300jährigen Bestehens des, Bergbaus
in Ibbenbüren. Aus diesem Anlass sollten verdiente Bergleute
mit Orden ausgezeichnet werden. Weil aber der Landrat zu Tecklenburg
und die Regierung in Münster befürchteten, dass die übrige Ibbenbürener
Arbeiterschaft hierüber Unmut äußern könnte, forderten sie von
Amtmann von Eichstedt noch Ordensvorschläge für verdiente Arbeiter
Ibbenbürener Betriebe. Auszeichnungsgrundlagen waren eine langjährige
treue Betriebszugehörigkeit und die Teilnahme an Feldzügen bzw.
Ableistung des Militärdienstes. Vorgeschlagen wurden der Vorarbeiter
Bernd Pelle, die Fabrikarbeiter Bernd Pelster, Gerhard Heinrich
Hoppe, Bernhard Gillhaus, der Vorarbeiter Georg Zapf, der Obermüller
August Pentermann und der Arbeiter Georg Heidrich. Die Vorgeschlagenen
wurden später auch ausgezeichnet.
Dem Fest sollten hohe und höchste Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens Glanz und Ehre verleihen. Die Liste der eingeladenen
Ehrengäste reicht vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen,
Freiherr von der Recke, über die Regierungspräsidenten Gescher,
Landrath Belli, Landeshauptmann Holle, die Reichstagsabgeordneten
Timmermann und Freiherr von Heereman, den Königliche Berghauptmann
Taegligsbeck und den Landtagsabgeordneten Kröner. Daneben waren
die in Ibbenbüren angesiedelten Behörden und die örtliche Geistlichkeit,
aber auch die Amtmänner der Nachbar-Ämter eingeladen worden.
Neben der Festansprache und der Enthüllung des Gedenksteines,
sollte als ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten die Beschlussfassung
über und die Absendung eines Telegramms an den deutschen Kaiser
folgenden Inhalts vorgesehen werden:
|
|
|
"Seine Majestät dem deutschen Kaiser und Könige
von Preußen, Berlin. Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät
wollen allergnädigst geruhen, anlässlich der heute in Ibbenbüren
statt findenden Feier der 200jährigen Zugehörigkeit der Obergrafschaft
Lingen zum Königreich Preußen, die Versicherung aufrichtiger
Liebe und unwandelbarer Ehrfurcht entgegenzunehmen. Fest und
unerschütterlich wie unsere Berge, so ist auch ohne Wanken nun
und immerdar unsere Treue und unser Vertrauen zu Ew. Majestät
herrlichen Führung" Über die Festlichkeiten wurde in der damaligen
Tagespresse ausführlich berichtet. Es war sicherlich seiner
Zeit fürwahr ein historisches Ereignis und selbst das Antworttelegramm
aus Berlin wurde als so wichtig erachtet, dass es im Wortlaut
veröffentlicht wurde. Wenn heute das Denkmal wieder für eine
kurze Zeit in das Bewusstsein der Bürger von Ibbenbüren tritt,
so sollten wir versuchen, die Ereignisse des Jahres 1902 zu
verstehen.
|
|
|
Quelle: IVZ Heimat-Zeitung Nr. 5 - Seite 61 -
31.05.1984
|
|
|
Heimatzeitung 5, Seite 66
Jubelfeier der 200jährigen Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen
zur Krone Preußens
Ibbenbüren, den 22. Mai 1902 |
|
|
Ibbenbüren, den 22. Mai 1902
Zweihundert Jahre preußischer Staatszugehörigkeit! Welch historischer
Moment für den Chronisten, welch' hoch bedeutsames Ereignis
für die Beteiligten! Als vor mehr denn einem Jahre die zweihundertste
Wiederkehr des Tages nahte, an dem Preußen zum Königreiche erhoben
wurde, da brach es in der gesamten Monarchie hervor wie ein
Sturm edler Begeisterung und alles regte sich, um diesen Tag
emporzuheben aus dem Einerlei des Alltagslebens, ihn aufzuzeichnen
und zu einem Testtage zu gestalten wie es seiner hochgeschichtlichen
Bedeutung entsprach. Was Wunder, wenn es heute auch in unserem
Städtchen festlich sich regt. Gilt der heutige Tag doch der
Erinnerung an die Wiederkehr des Tages, an dem vor zweihundert
Jahren unser kleines Ländchen, die damalige Obergrafschaft Lingen,
durch Erbrecht vom Hause Oranien an das Haus Hohenzollern überging
und damit dem preußischen Staatskörper einverleibt wurde. Vor
dem Amtshause, wo gleichfalls eine Musik-Kapelle concertirte,
fanden sich auch die Mitglieder des katholischen Kirchenchores
ein, um den Ehrengästen ein Ständchen zu bringen. Gegen 10 1/2
Uhr begann die Abholung der einzelnen Vereine und Gewerkschaften
von ihren Versammlungsorten und das Arrangement des Festzuges
vor dem königlichen Amtsgericht. In dem imposanten Zuge, den
die freiwillige Feuerwehr eröffnete, waren nicht weniger als
sechs Kapellen untergebracht, die für den nötigen "Schneid"
sorgten.
Vom Amtsgericht aus ging es zunächst durch die Münsterstraße,
Marktstraße und Bahnhofstraße nach dem Amtshause, von dort durch
die Breite Straße und Große Straße bis zum Hause des Herrn Bäumer,
(heute Kreuzung Weststr.-Große Str.) dann zurück zum oberen
Marktplatz, woselbst die Denkmals-Enthüllung vor sich gehen
sollte. Hier traten auch die Ehrengäste in den Zug ein, resp.
wurden vom Festcomitee nach der für sie errichteten Tribüne
geleitet. Wir bemerkten darunter den Herrn Oberpräsidenten Exzellenz
von der Recke, Herrn Regierungspräsidenten von Gescher, Vizepräsident
des Abgeordnetenhauses Frhr. von Heeremann, unsere hochwürdige
Geistlichkeit und andere Herren. Eine kolossale Menschenmenge
hatte sich mittlerweile angesammelt und staute sich in den Straßen,
die der Festzug programmmässig passierte. Besonders stark war
der Andrang zum oberen Markt, doch kamen hier die Schaulustigen
am wenigsten auf ihre Rechnung. Die Natur machte ihre Rechte
geltend und ein knurrender Magen erinnerte daran, dass es Mittag
sei. In dem festlich dekorierten Saale der Witwe Werthmöller
(an der Mühle) wurde es jetzt rege, die Teilnehmer am Festessen
fanden sich ein. Der geräumige Saal der Witwe Werthmöller bot
mit der Ehrentafel und den übrigen Tischreihen ein schönes Bild.
Das Essen war gut und mundete vortrefflich. Die Zahl der Teilnehmer
betrug 285.
Die Speisenfolge wird vielleicht für die geschätzten Leserinnen
einiges Interesse haben. Sie lautet:
|
|
|
Mocturtelsuppe.
Kalbsfrikassee mit Champignon.
Heilbutt mit Kartoffeln und Butter.
Frische Spargel.
Erbsen mit Möhrchen,
mit gekochtem und rohem Schinken und Zunge.
Filetbraten.
Gemischte Früchte. Salat.
Zitronenpudding.
Käse mit Butter und Brot.
|
|
|
|
"Das Hoch auf den Kaiser brachte aus Seine Excellenz
der Herr Oberpräsident, Staatsminister Freiherr von der Recke
von der Horst. Der hohe Redner erwähnte, seine Vorfahren seien
nach der Familien-Chronik seines Geschlechtes in der alten Obergrafschaft
Lingen schon ansässig gewesen. Der Ort Recke deute ja unzweifelhaft
darauf hin. Deshalb sei er gern zu den Grafschaften gekommen.
Nachdem das Kaiserhoch verklungen, fand durch den Oberpräsidenten
die Verteilung der von Sr. Majestät allergnädigst verliehenen
Orden statt. Der nächste Redner war Herr Reichstagsabgeordneter
Wattendorf von hier. Er verstand es meisterhaft, die einzelnen
Ehrengäste, denen sein Hoch galt, in klaren, markanten Strichen
den Hörern vorzuführen. Der Herr Regierungspräsident von Gescher
dankte nicht ohne Humor namens der Ehrengäste und trank auf
das fernere Gedeihen der Obergrafschaft Lingen, deren Geschichte
er sehr viel Interesse entgegenbringe. Herr Berghauptmann Täglichsbeck
brachte dem friedlichen Wettbewerb der verschiedenen Berufe
ein "Glück auf!" Das Hoch des Herrn Landeshauptmanns Holle galt
dem Amte Ibbenbüren, das des Herrn Landraths Belli der Landwirtschaft.
Herr Superintendent Trockels gedachte der Veteranen, Freiherr
von Heereman, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, gedachte
des Festausschusses. Gegen 5 Uhr wurde die Tafel aufgehoben.
Noch war das Festmahl nicht beendet, als das Concert in den
Anlagen der "Werthmühle" seinen Anfang nahm. Der Besuch desselben
war natürlich bei der enormen Zahl der Festgäste sowohl aus
der Stadt als auch den Landgemeinden ein ganz gewaltiger, doch
machte sich die Ungunst des Wetters hier am meisten fühlbar.
Wohl sind wir von Regen den ganzen Tag verschont geblieben,
aber eine empfindliche Kühle herrschte und machte den Aufenthalt
in den sonst so herrlichen Anlagen wenig angenehm. Besser daran
war in dieser Hinsicht die Jugend, welche neben den Gartenanlagen,
vor der Werthmühle und beim Werthmöller'schen Locale durch Volksbelustigungen
in Bewegung gehalten und von dem kühlen Wetter augenscheinlich
wenig berührt wurde. Bis nach Einbruch der Dunkelheit war es
in den Anlagen auf der Werthmühle, die jetzt in wirkungsvoller
bengalischer Beleuchtung erstrahlten, recht lebhaft; auch ein
Feuerwerk wurde abgebrannt. Erst allmählich lichteten sich die
Schaaren der Besucher.
|
|
|
... wären die Grafschaft für Preußen
und damit auch für Deutschland verloren gewesen
"Zur Enthüllung des "Preußen-Denkmals" am 21. und 22. Mai 1902
auf dem Oberen Markt hielt der damalige Amtsverordnete Heinrich
Jörgens eine Festrede. Das handschriftliche Manuskript dieser
Rede ist in seiner Familie bis auf den heutigen Tag erhalten.
Die IVZ druckt es im Wortlaut nach. In der Familie Jörgens ist
überliefert, dass der Festredner mehrmals stecken blieb, als
er sah, dass seine kleinen Kinder auf das Dach kletterten, um
ihren Vater besser sehen und hören zu können...
|
|
|
Hochverehrte Gäste und liebe Mitbürger aus
Stadt und Land, werthe Festgenossen.
Als vor nunmehr 200 Jahren König Friedrich I. von Preußen die
Grafschaft Lingen, das Erbe seiner Mutter Louise Henriette von
Oranien in Besitz nahm, da leuchtete diesem Lande und seinen
Bewohnern das erste Morgenroth einer besseren, glücklicheren
Zukunft. Von Stürmen umwettert, mit gebrochenen Masten, führer-
und steuerlos, trieb das Schifflein "Lingen" auf der Zeiten
Ocean, bald an spanische, bald an holländische, zuletzt an englische
Küsten verschlagen, ohne Hoffnung, die Heimath wieder zu finden.
Aber die Bemannung hatte tapfere Herzen und Gottvertrauen, und
am 25. März 1702 ließ sie den goldenen Anker in die blaue Flut
fallen (Anm. der Red.: Das Wappen Überlingens zeigte einen goldenen
Anker in blauem Feld.) und landete in sicherem Hafen an deutschen
Gestaden. Hier in guter Obhut wurde das Schifflein wieder seetüchtig,
hier hat es nun seit 200 Jahren und hoffentlich für alle Zukunft
seinen festen Ankerplatz und seine Heimath gefunden. Ja wahrlich!
Schwere Zeiten waren über dieses Land dahingegangen. Während
der unseligen Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts, unter stets
wechselnder, fast 150 Jahre dauernder Fremdherrschaft, wurde
es von Freund und Feind schonungslos ausgebeutet und gebrandschatzt,
seine Fluren verwüstet, sein Wohlstand vernichtet. Deshalb sahen
seine geknechteten Bewohner mit froher Hoffnung der Zukunft
entgegen, als die Vorsehung ihre Geschicke mit denen der kräftig
und freiheitlich aufstrebenden Preußischen Monarchie verknüpfte.
Und ihre Hoffnungen sollten nicht zu Schanden werden. Die nächste
bedeutsame Frucht dieser Vereinigung war die Erhaltung des Deutschthums
unserer Vorfahren.
Hätte Friedrich I. nicht in so energischer und deshalb erfolgreicher
Weise seine Erbrechte vertreten, wäre die Grafschaft für Preußen
und damit auch für Deutschland unrettbar verloren gewesen. Suum
cuique - jedem das Seine - das war der Wahlspruch, den der König
seinem am 18. Januar 1701 gestifteten Orden vom Schwarzen Adler
einprägen ließ. Im Sinne dieses Wahlspruches regierten er und
seine Nachfolger auch unser Land. Gerechtigkeit, Weisheit und
Milde führten das Scepter, und bald zeigte sich auf allen Gebieten
die segensreiche Einwirkung der neuen Verhältnisse. Der Druck,
welcher so lange auf den geistigen und wirtschaftlichen Kräften
gelastet, ließ nach, die Fesseln wurden mehr und mehr gelöst.
Religionsfreiheit wurde hergestellt, Kunst und Wissenschaft
gefördert, Handel und Gewerbe blühten auf. Die reichen Bodenschätze
Überlingens wurden nutzbar, der Kohlenbergbau, die älteste und
wichtigste Industrie speciell unserer Gemeinde Ibbenbüren, schon
sehr bald vom Staate selbst in Betrieb genommen, und dadurch
zu einer der ergiebigsten Quellen des bescheidenen Wohlstandes
unserer Bevölkerung.
Die weiten Provinzen Preußens öffneten sich unseren strebsamen
Kaufleuten und Gewerbetreibenden und zu hunderten zogen sie
hinaus gen Nord und Ost, erwarben sich überall durch ihren genügsamen
Fleiß, ihre Ehrenhaftigkeit und Redlichkeit Achtung und Vertrauen,
und mehrten ihren und der Heimat Wohlstand. Die Bewohner der
Obergrafschaft waren aber auch werth und würdig der Segnungen
und Vortheile, welche ihnen die Vereinigung mit Preußen brachte.
Tiefe Religiosität und Standhaftigkeit, Furchtlosigkeit und
unerschütterliche Treue, das waren nach dem Zeugnisse der Zeitgenossen
die hervor stechendsten Eigenschaften unserer Vorfahren, und
diese Tugenden sind unserem Volke glücklicher Weise zum Theil
bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben. 200 Jahre haben
wir nun den stolzen Flug des Adlers begleitet, 200 Jahre sind
wir in Liebe und Treue mit dem preußischen Vaterlande und seinem
erhabenen Herrscherhause verbunden. Als ebenbürtige Kinder haben
die Bewohner Überlingens ihren vollen Antheil genommen an Freud
und Leid, Kampf und Sieg, Ruhm und Ehre des Vaterlandes.
So soll es auch in Zukunft bleiben, und dazu möge dieser Gedenkstein
den zukünftigen Geschlechtern eine stete Mahnung sein. Mit dankerfülltem
Herzen richten wir heute unsere Blicke auf Preußens Herrscherthron
und geloben in dieser Feierstunde im Angesichte der hohen Vertreter
unseres kaiserlichen Herrn, für uns und unsere Nachkommen unverbrüchliche
Treue bis in den Tod.
Von neuem wollen Treue wird geloben, Empor die Herzen und empor
die Hand, Die Fahnen und die Stimmen froh erhoben. Ein Hoch
dem Theuren Vaterland. Sei's trüber Tag, Sei's heiterer Sonnenschein,
Wir sind ja Preußen, Wollen Preußen sein.
Und nun fordere ich meine lieben Mitbürger aus Land und Stadt
auf, dieses Gelöbnis zu bestätigen und zu bekräftigen durch
ein dreifach donnerndes "Hurrah". Seine Majestät, unser allergnädigster
Kaiser, König und Herr: Hurrah, Hurrah, Hurrah!
|
|
|
Quelle: IVZ Heimat-Zeitung Nr. 5 - Seite 67
- 31.05.1984 - IVZ
- Online
|
|
|
Die Enthüllung des Gedenksteins
Aus dem Buch 300 Jahre Ibbenbürener Steinkohlenbergbau / 200
Jahre Preußen / Gedenkstein
Rede, welche Herr Amtmann von Eichstedt an die Festversammlung
richtete: Hochverehrte Festversammlung!
Namens des Amtes Ibbenbüren, namens der Gemeinden der früheren
Obergrafschaft Lingen, heiße ich Sie, meine sehr verehrten Ehrengäste
und alle, die zu der heutigen patriotischen Feier von Nah und
Fern erschienen sind, herzlichst willkommen. Möge es Ihnen heute
hier in unserm von Bergen umgebenen Städtchen recht gut gefallen
und möge dieses die Veranlassung sein, dass Sie oft und gern
zu uns zurückkehren. Was uns heute hier zusammenführt, ist die
Feier der 200-jährigen Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen
zum Königreich Preußen. Am 25. März des Jahres waren es 200
Jahre, das die Obergrafschaft Lingen, bestehend aus den Gemeinden
Ibbenbüren, Mettingen, Recke, Brochterbeck und Halverde, durch
Erbschaft von dem Hause Oranien an das Königreich Preußen gefallen
ist. Was die Fürsten aus dem Hause Hohenzollern in diesen langen
Jahren alles für unsere engere Heimat getan haben, das aufzuzählen,
würde hier zu weit führen. Ich will nur hervorheben, welch ein
gewaltiger Unterschied besteht zwischen damals und heute! Damals
ein armes Ländchen, welches ein Spielball war in der Hand der
verschiedensten Fürsten, heute unter der machtvollen Regierung
der Hohenzollernfürsten blüht Handel und Industrie. Kunst und
Wissenschaft wird in jeder Weise gefördert, eine blühende Landwirtschaft
besteht in allen Gemeinden. Aus Dankbarkeit gegen unser Herrscherhaus,
als bleibendes Andenken an die heutige Feier hat das Amt Ibbenbüren
hier auf dem oberen Marktplatze diesen Gedenkstein errichtet,
von welchem nunmehr die Hülle fällt. So möge denn dieser Gedenkstein
ein Wahrzeichen sein unserer patriotischen Gesinnung, möge er
uns und die kommenden Generationen immer daran erinnern, was
wir dem Hohenzollern-Hause alles zu verdanken haben. Namens
des Amtes Ibbenbüren und der Gemeinden der früheren Obergrafschaft
Lingen lege ich hiermit das Gelöbnis ab der unerschütterlichen
Liebe, der Treue und des Gehorsams zu Kaiser und Reich.
Quelle: Buch 300 Jahre Ibbenbürener Steinkohlenbergbau /
200 Jahre Preußen / Gedenkstein
Urkunde im Preußen-Denkmal
Urkunde, welche bei der Grundsteinlegung zum Denkstein auf
dem Ibbenbürener Marktplatz am Freitag, den 9. Mai 1902, in
den Grundstein gelegt worden ist.
König Friedrich I. ließ am 25. März 1702 auf Grund seiner Ansprüche
aus der Oranischen Erbschaft die Grafschaft Lingen für sich
und die Krone Preußen in Besitz nehmen. In Ausführung der durch
den Wiener Frieden geschlossenen Staatsverträge fiel die Nieder-Grafschaft
im Jahre 1815 an das neu errichtete Königreich Hannover, wogegen
die aus den Gemeinden Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen, Recke
und Halverde bestehende Ober-Grafschaft während nunmehr 200
Jahren in ununterbrochener Zusammengehörigkeit mit dem preußischen
Staate und seinem erhabenen Herrscherhaus Hohenzollern verbunden
ist.
In dankbarem Rückblick auf die großen Segnungen, welche unserem
Lande durch diese Verknüpfung seiner Geschicke mit denen Preußens
zutheil geworden sind, hat die Vertretung des Amtes Ibbenbüren
einstimmig beschlossen, am 22. Mai d. J. hierselbst eine Dank-
und Jubel-Feier zu veranstalten, sowie zum ewigen Gedächtniß
auf dem Marktplatz der Stadt Ibbenbüren ein Denkmal zu errichten.
Zu diesem Denkmal wurde heute in feierlicher Weise von dem erwählten
Fest-Ausschuß unter Betheiligung der Behörden, Bürgerschaft,
Vereine, Gewerkschaften sowie der gesamten Schul-Jugend der
Grundstein gelegt. Die Enthüllung und Einweihung des fertigen
Denkmals wird am Jubelbeste den 22. Mai d. Js. in Anwesenheit
der Geistlichkeit, hoher Staats-, Provinzial-, Kreis- und Gemeinde-Behörden,
sowie sämtlicher Vereine, Gewerkschaften und Vertreter der übrigen
Gemeinden des Kreises Tecklenburg erfolgen. Möge Gott der Allmächtige
unsern erhabenen Herrscher, den glorreich regierenden Kaiser
und König Wilhelm II., unter dessen kraftvollem Friedens- Scepter
sich das geeinte große deutsche Vaterland steigender Wohlfahrt
erfreut, ferner und in aller Zukunft segnen und schützen, möge
Er auch uns und unsere Nachkommen in immerwährender Liebe und
Treue zu Kaiser und Reich erhalten und stärken.
Diese Urkunde unter Beifügung eines Bildes des fertigen Denkmals,
hier erscheinender Zeitungen, des zur Festfeier ergangenen Aufrufes,
des Festprogramms c. haben wir, Behörden und Festausschuß, heute
in den Grundstein des zu errichtenden Erinnerungs-Denkmals eingeschlossen.
Ibbenbüren, den 9. Mai 1902.
(Unterschriften)
|
|
|
Quelle: Buch: Ibbenbürener Steinkohlenbergbau und 200 Jahre Preußen,
Seite 22 |
|
|
Das Denkmal wurde von dem Bildhauer August
Schmiemann aus Münster erstellt.
Schmiemann entstammt einer alteingesessenen "Paohlbürger"-Familie.
Pate war sein Onkel, der Theologie-Professor August Bisping.
Seine Eltern schickten ihn aufs Gymnasium, weil sie und der
Taufpate ihn als Geistlichen wünschten. August setzte sich nach
dem Schulabschluss gegen alle Widerstände durch und absolvierte
eine Lehre beim Bildhauer Wörmann. Der Nachbar, ein Ofensetzer,
hatte als erster sein Talent erkannt: "Schmiemanns Vater, ick
sägge di, de Junge hät Schanie". Die Wanderjahre führten August
nach Hannover und Amsterdam, wo er die Kunstschule Felix Meritis
besuchte, und schließlich zur Weiterbildung nach Berlin. Danach
zog er in den Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871.
mehr bei > > > http://wiki.muenster.org/index.php/August_Schmiemann
|
Schmiemann fec - Signatur am
Preußen Denkmal (Foto W. Suer)
|
|
|
Schmieman fec. bedeutet > Schmiemann
fecit - er hat es gefertigt . |
|
|
|
Ibbenbürener Steinkohlen-Bergbau
Mit Anhang: Fest-Berichte über
die Grundsteinlegung des Gedenksteins
und der Jubelfeierder 200-jähr. Zugehörigkeit der
Obergrafschaft Lingen
zum Königreich Preußen in verbindung mit der 300-Jahres-Bergbau-Jubelfeier.
(Sonder-Abruck aus dem Tecklenburger Kreisblatt.)
Druck und Verlag von Bernhard Scholten - 1902
40 Seiten
Digitale Sammlungen - WWU Münster
https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/4017491
|
|
|
|
Links zum Thema :: |
|
|
Preußendenkmal in der Presse :: |
|
|
Quellen: Alt-Ibbenbüren - Von Friedrich
E. Hunsche Bernhard Holwitt - Herausgeber IVZ r - Dezember 1980
850 Jahre Ibbenbüren -Historischer Verein Ibbenbüren 1996
- IVZ Heimat-Zeitung 31 Mai 1984 - IVZ
- Online
Fotos - Archiv Stadtmuseum - Stadt Ibbenbüren André
Hagel - :M.Franke, W. Suer , Stadtmuseum
|
|
Bild oben, Ibbenbüren - Oberer Markt
um 1930 - Sammlung Suer (Merseburger)
|
© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren
e. V.
Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren
|
|
|
|
|