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Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg
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Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Von Werner Suer |
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Wenn man die Rheiner Straße auf dem Dickenberg
bergab fährt und kurz vor dem Gasthaus Wolters den kleinen Weg
mit dem Namen Waldeshöhe nach links abbiegt, blickt man nach
150 Metern auf den im Tal gelegenen Hof Niermeyer und steht
am Waldrand vor einem Denkmal, das den meisten Leuten unbekannt
ist, es erinnert an Papst
Pius IX.
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Dieses Denkmal in Niermeyers Busch war früher
eine Station der Uffelner Fronleichnamsprozession auf dem Weg
zur Ibbenbürener Mauritiuskirche. Nach dem Bau der Marienkirche
in Uffeln im Jahre 1928 nahm die Prozession einen anderen Weg,
der nun nicht mehr am Pius-Denkmal vorbeiführte. Die Familie
Niermeyer hat das Denkmal im Jahre 1871 aus Dankbarkeit dafür,
dass alle Söhne aus dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871
gesund nach Hause zurück gekehrt sind, auf eigene Kosten errichtet.
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Diesen wertvollen Hinweis verdanken wir dem längst
verstorbenen Theodor Plake vom Poggenkamp. Seit 1985 ist das
Doppel-Denkmal amtlich als Baudenkmal bei der Stadt Ibbenbüren
eingetragen. Es besteht aus zwei eigenständigen Denkmälern,
nämlich einem Kreuz mit Korpus und im Vordergrund auf einem
Sockel steht das Denkmal mit der Büste von Papst
Pius IX. Sie bilden aber eine Einheit und sind von einem
reich verzierten Schutzgitter aus Schmiedeeisen umschlossen.
Beide Denkmäler sind aus Ibbenbürener Sandstein gefertigt. Sie
tragen zahlreiche Inschriften und sind kunstvoll gestaltet,
eine außergewöhnlich gute Steinmetz-Arbeit. Leider lässt sich
der Bildhauer nicht mehr ermitteln. Als 1956 der Hof Niermeyer
abbrannte, fielen alle alten Unterlagen zum Pius-Denkmal und
zur Hofgeschichte dem Feuer zum Opfer.
Werner Suer
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Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Foto
Brigitte Striehn
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Alle Söhne von Bauer Niermeyer sind aus dem
deutsch-französischen Krieg 1870-1871 gesund nach Hause
zurück gekehrt. Aus Dankbarkeit hat die Familie Niermeyer 1871
dieses Denkmal errichtet.
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Denkmalschutz/Denkmalpflege in Ibbenbüren
Pius - Denkmal
Adresse: Waldeshöhe 8
Gemarkung - Flur - Flurstück - Ibbenbüren - 9 - 746
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Inventar-Nr. A 35 - eingetragen am 30.12.1985
Datierung nach 1878 - Schutzumfang komplett
Bauwerksklassen - Objekt der Volksfrömmigkeit |
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Papst Pius IX
Bürgerlicher Name - Graf Giovanni Mastai Ferretti -
13.5.1792 geboren
1819 zum Priester geweiht
1827 Erzbischof |
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1832 Bischof
1840 Kardinal
1846 bis 1878 Papst
7.2.1878 verstorben
2000 wurde Papst Pius IX selig gesprochen |
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Kreuz mit Korpus und Pius-Denkmal |
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Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Foto
Werner Suer
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1972 wurde der Korpus von der Werkstatt Merge
am Dickenberg neu angefertigt. Der Denkmalkomplex
ist mit vielen Inschriften versehen, diese stellen sich wie
folgt dar:
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"Wenn ich von
der Erde erhöht
bin, werde ich
alles an mich ziehen."
Joan. XII, 32
Vorderseite . Süden:
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"Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich
alles an mich ziehen." Joan. XII, 32
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"Das Kreuz ist das Zeichen der
Wiederkunft Christi."
Westliche Seite:
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"Das Kreuz ist das Zeichen der Wiederkunft
Christi." - Rechte Tafel
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"Der gute Hirt gibt sein Leben
für seine Schafe."
Östliche Seite:
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"Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe."
Östliche Seite
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Christus ist wieder
auferstanden
von den Todten der Erstling der
Entschlafenen denn durch einen
Menschen ist der Tod und durch
einen Menschen ist die
Auferstehung von
den Todten.
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Rückansicht - Norden:
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Büste von Papst Pius IX auf einem Sockel mit Daten zu seinem Werdegang
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Vive Pio Novo!
(in der Übersetzung: Hoch lebe Pius!)
Südseite
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Vive Pio Novo!
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Pius IX Papst,
Kreuz vom Kreuze
Auf dem 5. Sockel von unten, :
Südseite
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Pius IX Papst, Kreuz vom Kreuze
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Zum ewigen Andenken
des 50jährigen Bischofs-
Jubelfestes am 3ten Juni 1877
Südseite
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Zum ewigen Andenken des 50jährigen Bischofs-
Jubelfestes am 3ten Juni 1877
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Zum ewigen Andenken
d. 25-jährigen
Papstjubiläums
16.6.1871
Westseite:
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Zum ewigen Andenken d. 25-jährigen Papst-
jubiläum 16.6.1871 (Tafel rechts)
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Mastai Ferretti
(sein bürgerlicher Name)
geb. 13. Mai 1792,
7. Februar 1878
Nordseite:
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Mastai Ferretti
gb. 13. Mai 1792, 7. Februar 1878
(Tafel links)
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Zum ewigen Andenken
d. 50-jährigen Priesterjubiläums
11. Januar 1869
Ostseite
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Zum ewigen Andenken d. 50-jährigen
Priesterjubiläum - 11. Januar 1869
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Link zum Thema :: ivz aktuell vom 25.04.2017 |
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IVZ vom 25.04.2017
Warum das Pius-Denkmal gebaut wurde |
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Warum das Pius-Denkmal gebaut wurde - Dank
für gesunde Heimkehr aus dem Kriege
An der "Waldeshöhe", nahe dem Hof Niermeyer, steht man vor
dem Pius-Denkmal. Es steht als "Objekt der Volksfrömmigkeit"
seit 1985 unter Denkmalschutz. Werner Suer forschte nun nach
Einzelheiten über das eher wenig bekannte Denkmal.
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IBBENBÜREN. Wenn man die Rheiner Straße auf dem
Dickenberg bergab fährt und kurz vor dem Gasthaus Wolters ("Zur
deutschen Eiche") nach links in den kleinen Weg mit Namen "Waldeshöhe"
einbiegt, schaut man nach etwa 150 Metern auf den im Tal gelegenen
Hof Niermeyer. Dort steht man vor dem Pius-Denkmal.
Als "Objekt der Volksfrömmigkeit" wird es bei Wikipedia bezeichnet.
Und so lautet auch die Bauwerksklasse, die in der Denkmalliste
der Stadt Ibbenbüren eingetragen ist. Seit dem 30. Dezember
1985 steht die Anlage unter Denkmalschutz. Die Örtlichkeit:
Waldeshöhe 8 in Ibbenbüren. Zur Entstehungszeit des Denkmals
findet sich in der Denkmalliste die Datierung "nach 1878".
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Der Ibbenbürener Werner Suer widmete diesem allgemein
eher wenig bekannten Denkmal in Ibbenbüren seine Aufmerksamkeit
und versuchte, mehr darüber herauszufinden. Hilfreich für ihn
war dabei ein Hinweis, der dem 1961 verstorbenen Ibbenbürener
Theodor Plake zu verdanken ist und von dessen Enkel mündlich
überliefert wurde. Demnach soll das Denkmal von der Familie
Niermeyer aus Dankbarkeit dafür errichtet worden sein, dass
alle Söhne gesund aus dem deutsch-französischen Krieg (1870-1871)
nach Hause zurückgekehrt waren. Als gesichert könne gelten,
dass das Pius-Denkmal früher einmal eine Station der Uffelner
Fronleichnamsprozession auf dem Weg zur Mauritiuskirche in Ibbenbüren
gewesen sei, heißt es in einer 2007 entstandenen Hausarbeit
von Dieter Tebbe mit dem Titel "Hofkreuze im Dekanat Ibbenbüren".
Seit - nach dem Bau der Marienkirche in Uffeln 1928 - die Prozession
einen anderen Weg nahm, führte sie nicht mehr an dem Denkmal
vorbei.
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Genau genommen handelt es sich um zwei Denkmale,
die aber von dem sie umgebenden schmiedeeisernen Schutzgitter
zu einer Einheit zusammengefasst sind. Beide Denkmäler sind
aus Ibbenbürener Sandstein gefertigt. Auf einem Sockel steht
das Kreuz mit einem Korpus, ein zweiter Sockel im Vordergrund
der Anlage trägt die Büste von Papst Pius IX.
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In dem Heimatbuch "Püsselbüren im Wandel der
Zeit 1150 - 2000", herausgegeben von der St.-Mauritius-Schützenbruderschaft
e.V. ist nachzulesen, dass der Korpus des Kreuzes "1972 von
der Werkstatt Merge am Dickenberg neu angefertigt" wurde. Das
Denkmal trägt zahlreiche Inschriften. Beide Sockel sind nach
allen vier Seiten beschriftet. Leider lasse sich der Bildhauer,
der das sandsteinerne Denkmal schuf, nicht mehr ermitteln, bedauert
Werner Suer. 1956 sei der Hof Niermeyer abgebrannt und alle
alten Unterlagen zum Pius-Denkmal und zur Hofgeschichte seien
dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Inschriften, die auf der Denkmalanlage
zu lesen sind, beschreiben, so Werner Suer, wesentliche Lebensstationen
des Papstes Pius IX.. Neben Geburts- und Sterbedatum seien die
Daten des 25-jährigen Papstjubiläums (16.6. 1871), des "50-jährigen
Bischofs-Jubelfestes" (3. Juni 1877) und des 50-jährigen Priesterjubiläums
(11. Januar 1869) in Stein gehauen.
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Tod und Auferstehung Christi sind die Inschriften
des Kreuzsockels gewidmet. Unter anderem: "Christus ist wieder
auferstanden von den Todten der Erstling der Entschlafenen denn
durch einen Menschen ist der Tod und durch einen Menschen ist
die Auferstehung von den Todten."
von Cornelia Ruholl
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Papst Pius IX.
Pius IX. (* 13. Mai 1792 in Senigallia; † 7. Februar 1878 in
Rom), mit bürgerlichem Namen Graf Giovanni Mastai Ferretti,
war Papst von 1846 bis 1878. Sein Pontifikat währte mehr als
31 Jahre und war das längste in der römisch-katholischen Kirche
nachweisbare. In diese Zeit fiel unter anderem das Erste Vatikanische
Konzil. 1819 wurde er zum Priester geweiht, 1827 wurde er Erzbischof
von Spoleto, 1832 Bischof von Imola und 1840 wurde er Kardinal.
Im Jahr 2000 wurde Papst Pius IX. selig gesprochen.
Quelle: Wikipedia
ivz aktuell - http://www.ivz-aktuell.de/Artikel/150583/Lokales/Warum-das-Pius-Denkmal-gebaut-wurde
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Links zum Thema :: Papst Pius IX |
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Foto Seite oben - Zeichnung von August
Dorfmüller - Ibbenbüren 1844 |
© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren
e. V. Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren | |
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