|
Stadtmuseum Ibbenbüren - Ankündigung und Rückblick -
15.09.2010 Tag
des offenen Denkmals - Thema "Handel, Reisen und Verkehr" am 12.
September 2010 | |
|
|
Das Stadtmuseum in Ibbenbüren ist zum "Tag des
offenen Denkmals zum Thema Handel, Reisen und Verkehr" am 12. September
2010 geöffnet. Interessierte Besucher können sich von 10 bis 18 Uhr die historische
Stadtvilla mit ihren prunkvollen Räumen anschauen und Näheres zur Baugeschichte
erfahren. Außerdem berichtet Jürgen Mohrmann am Nachmittag aus der Zeit der
Handelsreisen in ferne Länder und dem traditionellen Firmensitz an der Großen
Straße. | |
| Stadtrundgänge und spezielle Rundfahrten für
Senioren mit dem Reiseunternehmen Strier zu vielen denkmalgeschützten Häusern
in Ibbenbüren werden organisiert. |
| Die Villa wurde 1892 im Stil des Historismus
an der Breiten Straße von Julius Hövel errichtet. Das Backsteingebäude ist kombiniert
mit Sandsteinelementen. In den stilvollen Räumen finden sich bemalte und reich
verzierte Stuckdecken. Die wunderschöne Bodenkeramik im Flur und in der Küche
ist gut erhalten. Jetzt ist auch die obere Etage zu besichtigen.
Siehe
auch - Die wechselvolle Geschichte
des heutigen Stadtmuseums
| | | |
Villa von Julius Hövel - Breite Straße 9 |
| | | | | Stollenschrank
im Herrenzimmer | Armlehnstuhl
im Herrenzimmer
| Handelsflotte
Mohrman, Fliesenbild |
| Fotos:
Stadtmuseum Ibbenbüren |
|
Tag des offenen Denkmals im Stadtmuseum Ibbenbüren - 12.09.2010 | |
| | |
Stadtrundfahrt am "Tag des offenen Denkmals"
Was kann faszinierender
sein, als eine Fahrt mit dem Oldtimerbus der Firma Strier. Viele Bewohner der
Ibbenbürener Seniorenheime erlebten eine interessante Tour zu einigen Denkmälern
und anderen Sehenswürdigkeiten, die das Stadtmuseum in Zusammenarbeit mit den
Stadtführern organisierte. Ein besonderer Dank gilt der Firma
Strier, die ihren historischen Reisebus hierfür kostenlos bereitstellte. |
| Am Sonntagvormittag ging es unter anderem über
Püsselbüren und Dörenthe an den Steinkreuzen vorbei zum Parkplatz der Firma Toom.
Hier erzählte Michael Kriege von den Ausgrabungen
der 3500 Jahre alten Urnen und Grabbeigaben. Anschließend wurde etwas Modernes
besichtigt, nämlich die "Aura", wobei viele Senioren die Disco bereits von innen
kannten. In Bockraden wurde auf Hügelgräber hingewiesen und im Bocketal erinnerten
sich viele an die dortigen Höhlen.
Am Ende der Fahrt blieb ein ganz besonderes Reiseerlebnis als Erinnerung. | |
| Fotos:
Michael Kriege |
|
Jürgen Mohrmann war umringt von interessierten Museumsbesuchern
Fast
einhundert Besucher zählte der Förderverein am vergangenen Sonntag, dem Tag des
offenen Denkmals zum Thema Handel, Reisen und Verkehr. Zu dieser Materie konnte
natürlich kein anderer besser erzählen, als Jürgen Mohrmann. Gerne war er bereit,
der Einladung ins Stadtmuseum zu folgen und vom traditionellen Handelshaus und
dem Mohren an der Großen Straße zu erzählen. |
| Seit mehr als 250 Jahren ist die Kaufmannsfamilie
bereits in Ibbenbüren ansässig. Auch anhand von wertvollen Dokumenten erläuterte
er viele bedeutende Geschäftsverbindungen aus alter Zeit. Um 1600 besaß das
Handelshaus Mohrmann eigene Handelsschiffe. Sie beförderten in monatelangen Fahrten
um das Kap der guten Hoffnung Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und andere Handelsgüter
aus Ostindien nach Amsterdam und Rotterdam. Bis in die 1950 Jahre besaßen Mohrmanns
eigene Tee- und Gewürzplantagen. | | | | Jürgen
Mohrmann erzählt (2. v. r.) |
| | Im Geschäft an der Großen
Straße wurde neben Kolonialwaren auch mit Butter, Mehl, Rauchfleisch und anderen
Lebensmitteln gehandelt. Im zweiten Weltkrieg war die Firma - genau wie im ersten
Krieg - mitverantwortlich für die Versorgung der Bevölkerung in der Stadt. Damals
kamen viele Eisenbahnwagons beladen mit Sonnenblumenkernen aus Russland nach Ibbenbüren.
Sie wurden mit Pferdefuhrwerken vom Güterbahnhof in das Lager bei Mohrmanns gebracht
und an die Bevölkerung verkauft.
| | Haus
Mohrmann 1905 - Große Straße 35 |
Foto Haus Mohrmann - Jürgen Mohrmann |
| Als um 1900 Gas und Elektrizität nach Ibbenbüren
kamen, brach eine neue Zeit an. Bis dahin hatte Mohrmann in großem Stil Petroleum
verkauft. Die Firma besaß einen eigenen Petroleumwagen, der von zwei Pferden gezogen
wurde. Er belieferte Geschäfte und Gaststätten im ganzen Münsterland.
Petroleum
wurde ab ca. 1870 bis nach der Wende zum 20. Jahrhundert verbreitet als Brennstoff
für Lampen verwendet, bevor es durch elektrischen Strom abgelöst wurde | | | Ansichtskarte
(Ausschnitt) von Georg Kipp. | Pferdebespannter
Petroleumwagen am Unteren Markt - 1909 (Marktplatz) |
|
Der Mohr von Mohrmann erzählt aus seiner Heimat ... |
| Ich, der Mohr habe in meiner alten Heimat Sumatra
viel gesehen und erlebt
1789 wurde ich aus Tropenholz auf Sumatra
geschnitzt. Auf meinem Kopf trage ich eine Federkrone. Mit meiner rechten Hand
umfasse ich den Wanderstab, meine linke Hand ruht auf einer Tabaksrolle. Ich trage
ein buntes Baströckchen mit einer Schärpe. Hier auf Sumatra besaß die Familie
Mohrmann bis 1952, bis zur Selbständigkeit Indonesiens, eigene Tee-, Kaffee-,
Kakao- Gewürz- und Tabakplantagen. Inmitten der Kaffeeplantagen lag ein | |
| langgestrecktes, weißes Farmerhaus mit zwei
Säulen vor der Tür. Das Haus hatte viele Fenster ohne Verglasung, durch die immer
ein leichter Wind wehte, denn Fensterscheiben gab es nicht. Bambusstangen waren
vor den Fenstern und verhinderten das Eindringen der Sonnenstrahlen. Hinter dem
Haus lagen zwei Schuppen, in denen die geerntete Ware lag. Ein herrlicher Duft
von den Gewürzen und vom Tabak kam immer durch die Fenster herein. Besonders schön
waren die vielen bunten Vögel, die hier leben. Sehr oft gingen schwere Tropengewitter
hernieder; danach dampfte die Erde.
Die ersten Jahre verbrachte ich im
Farmerhaus, sah morgens die Kaffeepflücker mit viel Geschrei in die Plantagen
gehen, roch die Gewürze. Teeblätter wurden um mich herum getrocknet. Es war sehr
heiß, oft verirrten sich bunte Vögel, Papageien, in das Haus. Ja, das war meine
Heimat.
Als 1789 wieder ein Mitglied der Familie Mohrmann aus dem fernen
Europa zu Besuch kam, wurde ich diesem weißen Mann zum Geschenk gemacht. Ich fuhr
mit Mohrmanns Handelsflotte über das Meer, um das Kap der guten Hoffnung herum
bis nach Rotterdam. Im Sockel steht geschrieben: 1789.
Von Friedrich E
Hunsche | | Hier gibt
es die ganze Geschichte vom Mohrmann-Mohr >>> Ich,
der Mohr, erzähle mein Leben <<< (Word .doc) |
|
Siehe auch das Buch von Friedrich E. Hunsche "Die Geschichte einer westfälischen
Kaufmannsfamilie - 250 Jahre Handelshaus Mohrmann Ibbenbüren 1732 -1982 -
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH 1982, 182 Seiten. Gebunden. Stadtmuseum
Ibbenbüren - Online Literaturarchiv
>>> | |
| Foto:
Stadtmuseum Ibbenbüren |
|
| | Kultur
in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr | |
| Sonderausstellung
im Stadtmuseum Ibbenbüren "Feuer und Flamme" Vom 28. August bis 10.Oktober
2010
Anlässlich des 1. Ibbenbürener Feuerwehr-Oldtimertreffens zeigt
das Stadtmuseum vom 28. August bis 10. Oktober 2010 eine Sammlung historischer
Gegenstände aus verschiedenen Feuerwehren. In Zusammenarbeit mit der Stadt,
dem Verkehrsverein und der freiwilligen Feuerwehr Ibbenbüren präsentiert der
Förderverein Stadtmuseum allerlei rund um das Thema "RETTEN, BERGEN, LÖSCHEN,
SCHÜTZEN". Siehe auch unsere Seite - Feuer
und Flamme |
Bild oben, Breite Straße 7 bis 11, Ansichtskarte
(Ausschnitt) Sammlung Suer |
© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren
e. V. Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren | |
| |
|