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Pressearchiv im Stadtmuseum Ibbenbüren :: Pressespiegel
- Juli - Dezember 2019 |
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Stadtjournal - Dezember 2019 - Ausgabe
68 8. Jahrgang
Die neuesten Schlager – Das gibt ´s nur einmal
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Die Familie Többen, die
ab 1912 an der Breiten Straße 9 wohnte, beschäftigte zwei Dienstmädchen.
Beide bekamen Kost und Logis und teilten sich ein Zimmer im
Dachgeschoss. Dort gab es kein fließend Wasser und kein Klosett.
Zum Waschen dien-ten eine Waschschüssel und ein Henkelkrug aus
Porzellan mit kal-tem Wasser. Unter dem Bett stand natürlich
ein Nachttopf.Nicht vergessen durften sie das Weckerstellen.
In einem ordentli-chen Haushalt ging früh morgens das Dienstmädchen
durch die Zimmer, zog die Vorhänge auf, da-mit die Sonne ins
Haus scheinen konnte. Korrekt angekleidet, Haare gebunden, Schürze
an, Schuhe blank, so ging es ans Tageswerk.
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Emmas Aufgaben waren Wäschewaschen,
flicken, nähen, sie musste sich um die Petroleumbeleuchtung
kümmern und gegen Abend anzünden. Sie bemühte sich, dass frische
Blumen auf den Tischen standen. Auf allen Vieren kroch sie,
um den schönen Parkettfußboden im Damen- und Herrenzimmer und
im Salon zu wienern, auch die Stuckdecken mussten vorsichtig
abgewedelt werden. Anna half fleißig bei Kochen und putzen.
Kartoffeln schälen war für sie eine schreckliche Arbeit, die
Knollen waren fast eckig „geschält“. Fast jeden Tag war wieder
eine Ermahnung fällig... Jedenfalls rollten die Kartoffeln nicht
vom Teller
Sonntags in der Früh durften sie Radio hören. Ab sechs Uhr wurde
das Hamburger Hafenkonzert auf 90,3 übertragen, wie es heutzutage
immer noch zu hören ist, jeden Sonntag von sechs bis acht Uhr.
Bei geöffneter Tür hörten sie die Musik und sangen mit. Schnell
konnten sie alles auswendig, von den Comedian Harmonists „Das
ist die Liebe der Matrosen“ und auch „Das gibt ´s nur einmal“
von Lilian Harvey. So machte dann die Ar-beit auch Spaß, außerdem
ging sie schneller von der Hand, und nach dem Mittagessen hatten
beide frei, wie jeden Sonntagnachmittag.
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Sobald nach dem Mittagessen die Küche wieder
flott war, durften sie nach Hause gehen. Der alte Herr Többen
amüsierte sich, wenn die zwei sich beeilten, um am freien Nachmittag
pünktlich gehen zu können, denn abends um zehn Uhr hatten sich
beide wieder einzufinden. Anordnung von der Hausherrin! Sie
gingen zu Fuß, jede zu den Eltern, Emma lief nach Mettingen,
Anna eilte nach Brochterbeck.Wieder in Ibbenbüren angekommen,
so spät wie möglich, packten sie erst mal ihre Taschen aus,
sie horteten einige Lebensmittel. Ein gutes Versteck hatte Anna
im Nachtschränkchen, hier hob sie gute Butter auf, die sie aus
Brochterbeck mitbrachte. Die Eltern packten ihr sonntagabends
ein gutes Stück ein, das musste eine Woche für zwei junge Mädchen
reichen. Es mangelte nicht etwa an Essen, nein die Hausdame
gönnte den Bediensteten nichts.
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Neuerdings musste man
beim Überqueren der Straßen beson-ders gut aufpassen. Es ereigneten
sich viele Unfälle mit Fußgängern, denn immer mehr Menschen
in-teressierten sich für ein eigenes Automobil. Um diese Zeit
machten die Autohändler gute Geschäfte. Neu sollte es sein und
schnell und mindestens 20 PS sollte es schon haben. Ein Opel
mit 20 PS koste-te 2700 Reichsmark, das konnten sich aber nur
wenige leisten.Anna hatte in der Stadt bei Nückel am Unteren
Markt Latzhosen für die Frau gesehen. Wäre doch schick, warm
und praktisch zugleich, aber wie sie sich das schon gedacht
hatte: So etwas kommt in einem ordentlichen Haus nicht in Frage.
Hosen für die Frau, wo kommen wir denn da hin...
Die Weihnachtszeit war vorbei, alle Fenster noch sauber geputzt,
Gardinen gewaschen, die Fußböden gebohnert und Treppe gewienert.
Das frische Moos der Krippe, die jedes Jahr aufgebaut wurde,
war vertrocknet und die neumodische elektrische Be-leuchtung
im heiligen Stall wurde vom Herren des Hauses selbst ausgeschaltet.
Die goldfarbenen Engelchen hatten kalte Füße, die Schäfchen
im Moos hatten nix mehr zu fressen und die heilige Familie konnte
auch nicht mehr still dastehen. Also alle Mann wieder in den
Karton von „Hoffmann ´s Stärke“ und ab in den Keller des Stadtmuseums,
dem ehemaligen Haus Többen. (pd)
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Stadtmuseum Ibbenbüren -
Pressearchiv 2019
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IVZ aktuell vom 18. November 2019
- Im Dunkeln ist alles anders
Nacht der Museen:- Gute Resonanz und sehr gute Stimmung
von Julia Kolmer |
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„Im Dunkeln sieht man
alles ganz anders“, sagt Annette Bucken, Vorsitzende des Stadtmuseums,
über die Eindrücke, die sich den Besuchern bei der ersten „Nacht
der Museen“ in Ibbenbüren boten.
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Am Samstagabend öffneten
fünf der Ibbenbürener Museen ihre Türen und zeigten ihre Ausstellungen
in besonderem Licht. Im Stadtmuseum konnten die Besucher die
historischen Räume im Schein der Taschenlampe erkunden. „Mit
der Lampe kann man sich einen kleinen Punkt mal ganz genau ansehen“,
sagt Annette Bucken über den anderen Blickwinkel auf die Ausstellung.
Neben der Taschenlampe konnten die Besucher im Bergbaumuseum
auch zur Grubenlampe greifen, um die große Halle mit den alten
Maschinen zu erkunden. „Im Dunkeln ist hier eine ganz besondere
Atmosphäre“, beschreibt Jürgen Ahaus, Mitglied des Museumsteams,
die Stimmung im dunklen Museum, in der immer wieder Maschinen
wie der Dampfhaspel erklangen.
Auch das Willi-Hellermann-Museum präsentierte seine Tierpräparate
im Dunkeln. Mit der Taschenlampe konnten die Besucher auf eine
Rallye durch das Museum gehen oder den Jagdhornbläsern der Hegeringe
des Kreises zuhören. Und auch im Fahrzeug- und Technikmuseum
kamen die Taschenlampen zum Einsatz.
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Die Oldtimer in der alten Feuerwache wurden in
Nebel gehüllt und warteten darauf, von den Besuchern entdeckt
zu werden. Im Motorradmuseum blieb das Licht an. „Nacht der
Museen heißt für mich persönlich nicht, dass alles dunkel sein
muss“, sagt Reinhard Stockmann, der Eigentümer des Museums,
über sein Programm für den Abend. Er hatte die Band „The Lightscatters“
engagiert und eine große Feuerstelle vor dem Museum aufgebaut.
Der große Erfolg der Veranstaltung hat die Museen überrascht.
„Erstaunlich, wie groß der Andrang ist“, freute sich Manfred
Jesse vom Fahrzeug- und Technikmuseum über das sehr große Interesse
an der gemeinsamen Aktion, die von den Museen angestoßen wurde.
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Eine zweite „Nacht der Museen“ können sich die
Beteiligten gut vorstellen, auch wenn es schon einige Verbesserungsvorschläge
für die Organisation durch das Stadtmarketing gibt. Annette
Bucken hätte gerne andere Taschenlampen, die beim Aufladen durch
den Dynamo nicht so laute Geräusche von sich geben, während
Reinhard Stockmann gerne mehr Ankündigungen für die Aktion gesehen
hätte. Aber dennoch war die erste „Nacht der Museen“ ein voller
Erfolg. Jürgen Ahaus vom Bergbaumuseum fasst es zusammen: „Gute
Resonanz und sehr gute Stimmung.“
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Quelle: IVZ aktuell vom 18. November
2019 |
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Stadtmuseum Ibbenbüren -
Pressearchiv 2019
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Stadtjournal - Oktober 2019 - Ausgabe
67
8. Jahrgang - Das Salz in Ibbenbüren
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Das Salz in Ibbenbüren
Das Salz in unserer Gegend ist Teil der „Niederrheinischen
Salzpfanne“, die sich vom Rhein bis zum Emsland und in die Niederlande
erstreckt. Vor über 200 Milliarden Jahren ist es durch Verdunstung
des Ur-Meeres entstanden.
An manchen Stellen sind später Salzbergwerke eingerichtet worden.
Viele Ortsbezeichnungen wie Hallstatt, Schwäbisch Hall oder
Reichenhall deuten auf Salzgewinnung hin. Ebenso Bad Salzdetfurth,
Bad Salzuffeln und Bad Salzungen mit der stärksten Sole Deutschlands,
nämlich 27 % oder Salzburg seit alters her fängt dort die Salzstraße
nach Italien an. An vielen Orten wurde das Salzwasser (Sole)
aus Bohrlöchern gewonnen. Gefördert wurde die Salzlösung früher
mit Schöpfgalgen, ähnlich wie Ziehbrunnen in der Pußta, an denen
Ledersäcke hingen. Zum Salzsieden wurden offene Siedepfannen
benötigt, die auf Ziegelöfen ruhten. Nach dem Verdampfen blieb
das kristalline Salz als Rückstand in der Pfanne. Das feuchte,
für Tauschgeschäfte bestimmte Salz wurde in hölzer-ne Formen
gepresst und mit Stößeln festgestampft. Die konischen Salzstöcke
nannte man Fuder, die brachte man danach in Dörrhäuser, wo sie
durch Heißluft austrockneten.
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Der Pfannenschlamm, der
den Siedevorgang häufig verunreinigende, wurde als so genannter
Salinendünger an die Ibbenbürener Glashütte geliefert. Vor mehr
als tausend Jahren erfolgte der Handelohne Geld, es wurde mit
Roh-Metallen, Kupfer, Zinn, Gold, Silber und mit Bronze getauscht.
Es entstanden regelrechte Handelswege und „Salzstraßen“, später
waren zum Beispiel Münster und Osnabrück Salzhandelsstädte,
in den Zentren liegt heutzutage noch jeweils die „Salzstraße“,
es herrschte reger Salzhandel.
Der große Salzbedarf im Fürstbis-tum Münster musste über den
Import ausländischen Salzes gedeckt werden. Die Emsgegend bekam
Salz aus Lüneburg und aus Schottland, die münstersche Gegend
bis nach Coesfeld und Dülmen deckte ihren Bedarf aus Brandenburg,
Ahaus und Bocholt bekamen das allseits verbreitete Salz aus
Holland.Ein frühes deutsches Zahlungsmittel hieß „Heller“. Die
Münze bestand aus dünnem Silberblech und wurde von Friedrich
Barbarossa in Auftrag gegeben, sie wurde in Schwäbisch Hall,
der Salzstadt, in der königlichen Münzstätte ge-prägt. Sie wurde
1873 abgeschafft und die „Goldmark“ als neue Währung eingeführt.
Bis 1918 überdauerte die Goldmark als offizielles Zahlungsmittel,
im alltäglichen Sprachgebrauch nannte man sie einfach „Mark“.
(Quelle: Einige Angaben sind aus Wikipedia) (ab)
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Die Ibbenbürener Ur-Bauernschaft
Hallebecke mit dem Hallesch, (Halleschstraße) deutet nicht auf
früheres Salzvorkommen oder eine Salzhandelsstätte hin, wie
der Name vermuten lässt! Hier ist ein Esch auf einer Halde,
Erhebung gemeint, kein „Hal“ für Salz !Vor langer Zeit hatte
das Salz auch Abwehrzauberkräfte. Salz in Kleidung gesteckt
schützte gegen den bösen Blick, „Salz verschütten“ bedeutete
Glück verschütten. „Brot und Salz“ sind heute das Symbol für
natürliche Lebenshaltung und besiegeln Bündnis und Freundschaft.Im
Jahre 1822 wurde dem Kaufmann Johann Heinrich Wilhelm Kröner
das Salzmonopol übertragen. Er musste Ibbenbüren, Mettingen,
Recke, Brochterbeck und auch die Gemeinden Cappeln, Lotte, Wersen,
Schale und Halverde mit Salz beliefern. Das Salz be-zog Kröner
von der Saline Gottesgabe bei Rheine, und zwar in den Sommermonaten
je 100, in den Wintermonaten je 200 Zentner. Der Schenkwirt
und Bergmann Wolf vom Dickenberg holte die Salzmengen mit Pferd
und Wagen von der Saline ab. An Fuhrlohn wurden von Kröner pro
Tonne je 15 Silber-groschen an Wolf bezahlt
Am 21. 2.1852 wurde das hiesige Salzmonopol gegen Zahlung einer
Kaution von 1000 Talern an Arnold Friedrich Hermann Kröner verlie-hen.
Im Volksmund wurden in jener Zeit Kröners am Markt allgemein
„Salz-" bzw. „Solt-Kröner" be-nannt, eine Bezeichnung, die noch
heute den ältesten Bewohnern be-kannt ist. Die Kröners wohnen
seit 1550 am Oberen Markt. Im Jahre 1929 wurde der Besitz „Kröners
Tempel“ mit Garten an die katholische Gemeinde verkauft und
für die Erweiterung des St.-Joseph-Stiftes verwendet.
Viele „Salzhinweise“ erkennt man beim Nachforschen: Das Heilige
Meer entstand durch Auslaugung von Salz- und Gipslagern im tiefen
Untergrund. Früher entsprang eine Solequelle am Nordfuße des
Huckberges bei Bevergern, dort gediehen sogar Salzpflanzen.
Seit dem Bau des Mittellandkanals ist von dem Salz-vorkommen
nichts mehr zu sehen.
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In Rheine besteht seit
Jahrhunderten die Saline „Gottesgabe“ mit dem Gradierwerk. Ein
Gradierwerk ist eine Anlage aus einem Holzgerüst, das mit Schwarzdornreisig
verfüllt ist. Die Sole gleitet durch meterhohe Reisigbündel
hindurch, bei der Verdunstung wird der Salzgehalt des Wassers
erhöht. Gleichder Sole, wie zum Beispiel Gips uns Kalk an dem
Dorngestrüpp ab. Durch herabrieselnde feine Soletröpfchen wird
die Luft in der Nähe des Gradierwerkes mit Salz angereichert.
Durch das Einatmen dieser schönen „Seeluft“ werden die Atemwege
positiv beeinflusst. Im 18. Jahrhundert empfand die Betreiberfamilie
van Velen diese wunderbare Wiederentdeckung als Gottesgeschenk,
weshalb fortan diese Quelle „Gottesgabe“ genannt wurde. Wahrscheinlich
erhielten wir Ibbenbürener auch schon vor Tausend Jahren unser
Salz aus der Gegend von Rheine.
Heutzutage kann man dort genau erfahren, wo und wie das Salz
gewonnen wird. Mittendrin steht das ehemalige Badehaus der Saline
Gottesgabe, aus dem 1993 ein Hotel, Café und Restaurant entstand.
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Stadtmuseum Ibbenbüren -
Pressearchiv 2019
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IVZ vom 16. August 2019
Blauer Vorhang fällt Mitte September
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Blauer Vorhang fällt Mitte September
Umfangreiche Sanierungsarbeiten laufen derzeit am Stadtmuseum
Ibbenbüren
Am Stadtmusem an der Breiten Straße tut sich etwas: Das Gebäude,
als Haus Herold bekannt, ist eingerüstet und mit einem blauem
Netz behängt.
Foto: Carina Tissen IVZ > > >
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IBBENBÜREN. Hinter dem
Netz erledigen einige Baukräfte umfangreiche Restaurierungsarbeiten.
Die Koordination der Arbeiten übernimmt die Stadtverwaltung
im Technischen Rathaus. Und der Zeitplan ist straff: In etwa
vier Wochen, also Mitte September, soll das Gerüst bereits abgebaut
sein und das Stadtmuseum in neuem Glanz erstrahlen.IBBENBÜREN.
Hinter dem Netz erledigen einige Baukräfte umfangreiche Restaurierungsarbeiten.
Die Koordination der Arbeiten übernimmt die Stadtverwaltung
im Technischen Rathaus. Und der Zeitplan ist straff: In etwa
vier Wochen, also Mitte September, soll das Gerüst bereits abgebaut
sein und das Stadtmuseum in neuem Glanz erstrahlen.
Schon seit einigen Jahren beklagt der Förderverein Stadtmuseum
Ibbenbüren, dass es in die denkmalgeschützte Stadtvilla hineinregnet.
Entsprechende Stellen seien über die Zeit nur „notdürftig zugeschmiert“
worden, sagt Annette Bucken, Vorsitzende des Fördervereins.
Deshalb sollen Dach und Fassade des Gebäudes nun endlich in
vollem Umfang angegangen werden. „Das letzte Mal stand hier
1980 ein Gerüst. Das ist das Jahr, in dem das Stadtmuseum unter
Denkmalschutz gestellt wurde“, betont die Vorsitzende die Dringlichkeit
der zahlreichen Arbeiten, die aktuell parallel laufen – alles
unter den strengen Auflagen des Denkmalamts Münster.
Zum einen wird das Schieferdach repariert. Außerdem wird die
Fassade restauriert, ebenso wie die Sandsteingesimse und die
Fensterlaibungen. Die Fugen werden zudem erneuert, da diese
bröckeln und so wasserdurchlässig werden. Die Fensterscheiben,
die noch die originalen aus dem Baujahr 1892 sind, werden auch
bei diesen Arbeiten erhalten bleiben. Die ebenfalls originalen
Holzrahmen werden unter Auflagen des Denkmalschutzes restauriert.
Auch am Schornstein werden die Arbeiter Hand anlegen. Dazu nehmen
sie die Verkleidung ab, sodass das Mauerwerk wieder sichtbar
wird.
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Zufrieden listet Bucken
die Maßnahmen auf. „Wir als Förderverein könnten die Kosten
dafür gar nicht stemmen. Deswegen bin ich einfach nur froh,
dass jemand Geld in die Hand nimmt und das angeht.“ Und das
sei ihrer Meinung nach auch Zeit.
Im Vorfeld einen Preisrahmen zu nennen, in dem sich die Sanierungsarbeiten
bewegen werden, wäre „ins Blaue geschossen“, erklärt Lars Hegekötter
aus dem Technischen Rathaus. Auch zu den Angaben, woher das
nötige Geld kommt, hält sich die Stadt noch bedeckt. Jedoch
sei das Ende der Maßnahmen schon in Sicht: Etwa Mitte September
sollen die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Doch wenn das Gerüst in einigen Wochen abgebaut ist, bedeute
das nicht, dass damit alle Arbeit getan ist, weiß Bucken – eher
im Gegenteil. Unter dem Gerüst sowie dessen Auf- und Abbau leide
der Garten. „Und da müssen wir dann selbst ran.“
carina.tissen@ivz-aktuell.de
Das Stadtmuseum ist während der Arbeiten zu den gewohnten Zeiten
geöffnet. Besucher können über den barrierefreien Eingang im
Untergeschoss in das Stadtmuseum gelangen.
Von: Carina Tissen
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Quelle: IVZ vom 16. August 2019
- Von Carina Tissen
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Stadtmuseum Ibbenbüren -
Pressearchiv 2019
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Stadtjournal - August 2019 - Ausgabe
66
8. Jahrgang - Badesalon - Wo war das Badezimmer?
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Seit Jahren ist man auf
der Suche nach Hinweisen auf ein Bad im Stadtmuseum. Wo haben
die Herrschaften 1892 gebadet? Oder haben sie vielleicht gar
nicht? Keine Rohre, keine alten Fliesen... nichts zu sehen.
Beim Gang durch den Ausstellungs-raum hinter der Kü-che ist
immer eine leichte Unebenheit zu spüren. Was hatte das zu bedeuten?
An gleicher Stelle im Keller befindet sich der ehemalige Luftschutzraum.
Neu-gierig wurden Wände und Gewölbe untersucht, oben schaute
ein altes Abflussrohr aus der Decke. Das war der Anstoß der
Sache auf den Grund zu gehen.
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1892 beim Bau der Villa
war es durchaus üblich, den Badesalon hinter der Küche einzurichten.
Was-serabflüsse und Heizmöglichkeiten waren sozusagen nebeneinander
und das Dienstpersonal hatte kur-ze Wege. Die Toilette (Plumpsklo)
befand sich nicht im Badezimmer, sie sollte möglichst weit weg
von den Gesellschaftsräumen, am Bes-ten im Treppenhaus sein.
In gro-bürgerlichen Haushalten mit herr-lichen Prunkräumen,
Damen- und Herrenzimmer und Salon, diente ein einfaches Wohnzimmer
im rückwärtigen Teil des Hauses als gemeinsamer Aufenthaltsort
der Familie.
Als in den 1950er Jahren moder-ne Zeiten mit Wasserklosett und
Badewanne angebrochen waren, wurde das Badezimmer in die erste
Etage verlegt. Das Familienzimmer wurde vergrößert, die Fliesen
im alten Bad mit einer Betonschicht zugedeckt, ein oder mehrere
große Teppiche kamen darüber. Ein neues großes Fenster musste
her, wie es sich für ein modernes Wohnzim-mer gehört. Die hohen
Prunkräu-me wurden nicht mehr gebraucht, die alten Herrschaften
waren ver-schieden, ein anderer Lebensstil herrschte.
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30 Jahre später kam die
Villa in den Besitz der Stadt. Der alte Bodenbelag musste weg,
man klebte neuen Teppich ein, Familienzimmer und Badesalon aus
der Gründer-zeit waren längst vergessen.2007, kurz bevor der
Förderverein seine Arbeit aufnahm, verpats-e man den historischen
Räumen schlichte Raufaser, schlichten Fußbodenbelag und schlichte
Farben. Man nagelte großzügig und groß-flächig Presspappe auf
den Boden und deckte alles mit moderner Sisalauslegeware ab.
Über Holz- oder Fliesenbeläge aus alten Zeiten machte sich niemand
Gedanken. Die Räume wurden als Ausstel-lungsflächen genutzt,
hier wurden viele Exponate zum Thema „Industriegeschichte Glas“
präsentiert. Und bis heute ist immer noch diese besondere Unebenheit
in der Mitte des großen Raumes zu spüren.
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Vor einigen Wochen:
Nach gründlicher Recherche fand sich die Lösung. Hier war ein
richtiger Badesalon, und zwar im Raum hinter der Küche. Es wurde
ein Plan gemacht, der Sisalbelag muss raus, sehen, was man finden
kann. Und tatsächlich: historische Fliesen unter Beton und dicken
Kleber-resten kamen auf der Hälfte der gesamten Fläche zum Vorschein.
An der anderen Seite des Zimmers fand sich ein schöner Holzfußbo-den.
Die Neugierde siegte.
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Nachdem man ein klitzekleines
Stückchen der Fliesen freigekratzt hatte, entschloss man sich
weitere Flächen zu untersuchen. Nach zwei Tagen war ein schöner
ansehnli-cher Badesalonboden freigelegt und fast vollständig
erhalten. Auch das Original-Holz im angren-zenden Raum wurde
abgeschliffen und mehrmals versiegelt. Das alte Familienzimmer
und der schöne Badesalon sollen bald wieder sicht-bar sein und
soweit wie möglich mit „echten“ Einrichtungsgegenstän-den ausgestattet
werden.
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Stadtmuseum Ibbenbüren -
Pressearchiv 2019
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© Foto Seite oben: (Die
Presse am Bahnhof/Weberei Többen 1956) Klaus Dreverhoff.
Ibbenbüren
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© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren
e. V. Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren | |
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