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Andere Gegenstände dienen gleich doppelt der
Bewahrung der Stadtgeschichte: Schränke aus der alten Anker-Apotheke
sind zum einen Teil der Ibbenbürener Geschichte, enthalten aber
zum anderen selbst viele wertvolle Dokumente: Die Schubladen
seien so groß, dass DIN-A-4-Formate bestens darin untergebracht
werden können, freut sich Jürgen Bucken über den Doppelnutzen.
So seien unter anderem Hofakten, Dokumente, Bilder aus der Stadtgeschichte
und vieles mehr darin eingelagert. Alteingesessenen bietet sich
hier die Möglichkeit, zur Familiengeschichte zu forschen oder
auch das Bildarchiv zu nutzen – 30000 der archivierten Fotos
wurden bereits digitalisiert und zeigen nun Architektur, Schützenfeste
oder Umzüge aus längst vergangenen Tagen. „Wir nehmen gerne
Bilder“, erklärt Jürgen Bucken, denn oftmals erschließe sich
das Interessante erst auf den zweiten Blick. Einzige Voraussetzung:
Sie müssen aus Ibbenbüren stammen oder mit der Stadt zu tun
haben. Insbesondere sucht das Stadtmuseum auch alte Glasplatten
(die Vorläufer der Fotonegative).
Man wolle die Stadtgeschichte such- und begreifbar machen, beschreibt
Bucken die Intention des Archivs, das mittlerweile auch häufig
von Studenten genutzt wird. Bücher, in der Regel im Handel längst
vergriffen, und Besonderheiten aus der Stadtgeschichte runden
den Fundus ab. So hat das Team des Stadtmuseums beispielsweise
auch den alten Goldanker aus dem Eingangsbereich des „Bürgerkellers“
am Oberen Markt vor der Vernichtung gerettet, ebenso die alte
Konfetti-Kanone des Kegelvereins „Ubo“ für die Karnevalsumzüge
oder die Kutschkiste, in der Familie Mohrmann die Begleitpapiere
transportierte. „Es ist im Moment ein Sammeln“, beschreibt es
Jürgen Bucken, wobei nicht alles genommen werde, manches aber
einfach sein müsse, weil es von bekannten Ibbenbürener Persönlichkeiten
oder Häusern stamme – so wie die blauen Glasbausteine vom früheren
Kaufhaus Overmeyer.
M Das Stadtmuseum ist sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, das
Archiv ist aber nur nach Absprache zu besichtigen.
»Es ist im Moment ein Sammeln.«
Jürgen Bucken
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