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Das aus Backstein errichtete verputzte Schachtgebäude
der ehemaligen Wasserhaltungsanlage besteht aus einem 20 m hohen
Schachtturm auf fast quadratischem Grundriss sowie zwei nied-rigeren,
über 30 m langen, Maschinengebäuden (Wasserhaltungsgebäuden).
Durch neoromani-sche Stilelemente, unter anderem durch Wandvorlagen,
Gesimse sowie Rundbogenfenster, ist das Schachtgebäude im historistischen
Baustil gestaltet. Die flach geneigten Satteldächer, die Dachüberstände
an Trauf- und Giebelseiten besitzen, sind als Pfettendächer
konstruiert. Sie werden durch Stahlfachwerkträger, die auf Wandpfeilern
aufliegen, getragen und durch ge-kreuzte Windrispen ausgesteift.
Der Schachtturm setzt sich zusammen aus einem etwa 10 m hohen
Unterbau mit Wandstärken von ca. 1,40 m sowie einem etwa gleichhohen
Oberbau mit etwa 90 cm starken Wänden. In der Nordfassade des
mit einem schmalen Natursteinsockel ausgestatteten Unterbaus
sitzen zwei teilweise zugemauerte Rundbogenöffnungen mit neuzeitlicherem
Eingang. Der stärker gestal-tete Oberbau wird durch hervortretende
Wandpfeiler in jeweils drei Achsen unterteilt. In den nicht
durch die beiden Wasserhaltungsgebäude verbauten Fassaden befindet
sich in jeder Achse ein großes Rundbogenfenster. Darüber sitzen
an allen Seiten je zwei bzw. drei kleinere Rundbogenfenster,
die durch ein einfach profiliertes Brüstungs- und Kranzgesims
zwischen den Wandpfeilern begrenzt werden. Die ursprünglich
mit eisernen Sprossenfenstern versehenen Fensteröffnungen sind
noch als Öffnungen erkennbar. Mittlerweile befindet sich im
Schacht statt der Pumpen und Gestänge ein kleiner Förderkorb
für maximal zwei Personen, der mit Hilfe einer Elektrohaspel,
inklusive Seiltrommel und zwei Trom-meln für die Führungsseile,
betrieben wird. Die beiden längsrechteckigen, westlich sowie
südlich des Schachtturmes angebauten Maschi-nengebäude wurden
für zwei 30 m lange sowie 1200 PS starke Tandem-CompoundDampfma-schinen
als Antrieb der in Schacht 2 untergebrachten Entsümpfungspumpen
errichtet. Die Fas-saden der Maschinengebäude entsprechen die
der Fassadengestaltung des Oberbaus des Schachtturmes. Über
einem schmalen Natursteinsockel sitzt in jeder Achse ein großes
Rundbo-genfenster sowie darüber zwei bzw. drei kleinere Rundbogenfenster.
Diese sind durch ein zwi-schen den Wandpfeilern sitzendes, einfach
profiliertes Brüstungs- und Kranzgesims begrenzt. Die bauzeitlichen
Stahlsprossenfenster sind in Teilen noch vorhanden.
An der westlichen Giebelseite befinden sich unterhalb der Gurtgesimse
noch schwungvolle ge-schmiedete Mauerwerksanker, im Süden ist
in das Giebeldreieck eine runde Uhr eingelassen. Die südliche
bzw. straßenseitige Giebelfassade ist im Gegensatz zum restlichen
Schachtge-bäude mit einer breiten Mittelachse und zwei schmalen
Seitenachsen sowie einem längsrecht-eckigen sandsteinernen Eingangsportal
gestaltet. In den 1930er Jahren wurden durch den Einbau zweier
Schaltanlagen Zwischendecken in die Maschinengebäude eingebracht.
Das neue Erdgeschoss wurde in kleine Räume unterteilt und als
Lagerfläche genutzt, im Obergeschoss sind die Schaltzentralen
untergebracht. Beide Ma-schinengebäude sind teilunterkellert.
Ein bauzeitlicher Anbau zwischen den beiden Maschinen-gebäuden
weist die gleiche Gestaltung mit Wandpfeilern, Gesimsen sowie
Rundbogenfenstern wie das gesamte Sehachtgebäude auf.
Untere Denkmalbehörde Ibbenbüren, technisches Rathaus, Roncallistr.
3-5 - www.ibbenbueren.de
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