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Zeichnung von August Dorfmüller - Ibbenbüren 1844
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Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg


Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Von Werner Suer

Wenn man die Rheiner Straße auf dem Dickenberg bergab fährt und kurz vor dem Gasthaus Wolters den kleinen Weg mit dem Namen Waldeshöhe nach links abbiegt, blickt man nach 150 Metern auf den im Tal gelegenen Hof Niermeyer und steht am Waldrand vor einem Denkmal, das den meisten Leuten unbekannt ist, es erinnert an Papst Pius IX.


Dieses Denkmal in Niermeyers Busch war früher eine Station der Uffelner Fronleichnamsprozession auf dem Weg zur Ibbenbürener Mauritiuskirche. Nach dem Bau der Marienkirche in Uffeln im Jahre 1928 nahm die Prozession einen anderen Weg, der nun nicht mehr am Pius-Denkmal vorbeiführte. Die Familie Niermeyer hat das Denkmal im Jahre 1871 aus Dankbarkeit dafür, dass alle Söhne aus dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871 gesund nach Hause zurück gekehrt sind, auf eigene Kosten errichtet.


Diesen wertvollen Hinweis verdanken wir dem längst verstorbenen Theodor Plake vom Poggenkamp. Seit 1985 ist das Doppel-Denkmal amtlich als Baudenkmal bei der Stadt Ibbenbüren eingetragen. Es besteht aus zwei eigenständigen Denkmälern, nämlich einem Kreuz mit Korpus und im Vordergrund auf einem Sockel steht das Denkmal mit der Büste von Papst Pius IX. Sie bilden aber eine Einheit und sind von einem reich verzierten Schutzgitter aus Schmiedeeisen umschlossen. Beide Denkmäler sind aus Ibbenbürener Sandstein gefertigt. Sie tragen zahlreiche Inschriften und sind kunstvoll gestaltet, eine außergewöhnlich gute Steinmetz-Arbeit. Leider lässt sich der Bildhauer nicht mehr ermitteln. Als 1956 der Hof Niermeyer abbrannte, fielen alle alten Unterlagen zum Pius-Denkmal und zur Hofgeschichte dem Feuer zum Opfer.

Werner Suer



Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Foto Brigitte Striehn
Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Foto Brigitte Striehn

Alle Söhne von Bauer Niermeyer sind aus dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871 gesund nach Hause
zurück gekehrt. Aus Dankbarkeit hat die Familie Niermeyer 1871 dieses Denkmal errichtet.


Denkmalschutz/Denkmalpflege in Ibbenbüren

Pius - Denkmal

Adresse: Waldeshöhe 8
Gemarkung - Flur - Flurstück - Ibbenbüren - 9 - 746


Inventar-Nr. A 35 - eingetragen am 30.12.1985
Datierung nach 1878 - Schutzumfang komplett
Bauwerksklassen - Objekt der Volksfrömmigkeit

Siehe auch unsere Webseite - Baudenkmäler in Ibbenbüren >


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Papst Pius IX

Bürgerlicher Name - Graf Giovanni Mastai Ferretti -
13.5.1792 geboren
1819 zum Priester geweiht
1827 Erzbischof

1832 Bischof
1840 Kardinal
1846 bis 1878 Papst
7.2.1878 verstorben
2000 wurde Papst Pius IX selig gesprochen


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Kreuz mit Korpus und Pius-Denkmal

Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Foto Werner Suer
Das Pius-Denkmal auf dem Dickenberg - Foto Werner Suer

1972 wurde der Korpus von der Werkstatt Merge am Dickenberg neu angefertigt. Der Denkmalkomplex
ist mit vielen Inschriften versehen, diese stellen sich wie folgt dar:

Kreuz mit Korpus:


"Wenn ich von
der Erde erhöht
bin, werde ich
alles an mich ziehen."
Joan. XII, 32


Vorderseite . Süden:
"Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich   alles an mich ziehen." Joan. XII, 32
   
"Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich
alles an mich ziehen." Joan. XII, 32
 



"Das Kreuz ist das Zeichen der
Wiederkunft Christi."


Westliche Seite:
"Das Kreuz ist das Zeichen der Wiederkunft Christi."
 
   
"Das Kreuz ist das Zeichen der Wiederkunft Christi." - Rechte Tafel
 



"Der gute Hirt gibt sein Leben
für seine Schafe."

Östliche Seite:
"Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe."
 
   
"Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe."
Östliche Seite
 


Christus ist wieder auferstanden
von den Todten der Erstling der
Entschlafenen denn durch einen
Menschen ist der Tod und durch
einen Menschen ist die
Auferstehung von
den Todten.
Christus ist wieder auferstanden   von den Todten
 
   
Rückansicht - Norden:
 



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Büste von Papst Pius IX auf einem Sockel mit Daten zu seinem Werdegang


Vive Pio Novo!
(in der Übersetzung: Hoch lebe Pius!)

Südseite
Vive Pio Novo!
 
   
Vive Pio Novo!
 


Pius IX Papst,
Kreuz vom Kreuze


Auf dem 5. Sockel von unten, :
Südseite
Pius IX Papst, Kreuz vom Kreuze
 
   
Pius IX Papst, Kreuz vom Kreuze
 


Zum ewigen Andenken
des 50jährigen Bischofs-
Jubelfestes am 3ten Juni 1877

Südseite
Zum ewigen Andenken des 50jährigen Bischofs- Jubelfestes am 3ten Juni 1877
 
   
Zum ewigen Andenken des 50jährigen Bischofs-
Jubelfestes am 3ten Juni 1877
 


Zum ewigen Andenken
d. 25-jährigen
Papstjubiläums
16.6.1871
Westseite:
Zum ewigen Andenken d. 25-jährigen Papstjubiläum 16.6.1871
 
   
Zum ewigen Andenken d. 25-jährigen Papst-
jubiläum 16.6.1871 (Tafel rechts)
 



Mastai Ferretti
(sein bürgerlicher Name)
geb. 13. Mai 1792,
† 7. Februar 1878


Nordseite:
Mastai Ferretti  - gb. 13. Mai 1792, † 7. Februar 1878
 
   
Mastai Ferretti
gb. 13. Mai 1792, † 7. Februar 1878
(Tafel links)
 

Zum ewigen Andenken
d. 50-jährigen Priesterjubiläums
11. Januar 1869


Ostseite
Zum ewigen Andenken   d. 50-jährigen Priesterjubiläums
 
   
Zum ewigen Andenken d. 50-jährigen
Priesterjubiläum - 11. Januar 1869
 


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Link zum Thema :: ivz aktuell vom 25.04.2017

IVZ vom 25.04.2017
Warum das Pius-Denkmal gebaut wurde

logo ivz aktuell
 

Warum das Pius-Denkmal gebaut wurde - Dank für gesunde Heimkehr aus dem Kriege

An der "Waldeshöhe", nahe dem Hof Niermeyer, steht man vor dem Pius-Denkmal. Es steht als "Objekt der Volksfrömmigkeit" seit 1985 unter Denkmalschutz. Werner Suer forschte nun nach Einzelheiten über das eher wenig bekannte Denkmal.


IBBENBÜREN. Wenn man die Rheiner Straße auf dem Dickenberg bergab fährt und kurz vor dem Gasthaus Wolters ("Zur deutschen Eiche") nach links in den kleinen Weg mit Namen "Waldeshöhe" einbiegt, schaut man nach etwa 150 Metern auf den im Tal gelegenen Hof Niermeyer. Dort steht man vor dem Pius-Denkmal.

Als "Objekt der Volksfrömmigkeit" wird es bei Wikipedia bezeichnet. Und so lautet auch die Bauwerksklasse, die in der Denkmalliste der Stadt Ibbenbüren eingetragen ist. Seit dem 30. Dezember 1985 steht die Anlage unter Denkmalschutz. Die Örtlichkeit: Waldeshöhe 8 in Ibbenbüren. Zur Entstehungszeit des Denkmals findet sich in der Denkmalliste die Datierung "nach 1878".


Der Ibbenbürener Werner Suer widmete diesem allgemein eher wenig bekannten Denkmal in Ibbenbüren seine Aufmerksamkeit und versuchte, mehr darüber herauszufinden. Hilfreich für ihn war dabei ein Hinweis, der dem 1961 verstorbenen Ibbenbürener Theodor Plake zu verdanken ist und von dessen Enkel mündlich überliefert wurde. Demnach soll das Denkmal von der Familie Niermeyer aus Dankbarkeit dafür errichtet worden sein, dass alle Söhne gesund aus dem deutsch-französischen Krieg (1870-1871) nach Hause zurückgekehrt waren. Als gesichert könne gelten, dass das Pius-Denkmal früher einmal eine Station der Uffelner Fronleichnamsprozession auf dem Weg zur Mauritiuskirche in Ibbenbüren gewesen sei, heißt es in einer 2007 entstandenen Hausarbeit von Dieter Tebbe mit dem Titel "Hofkreuze im Dekanat Ibbenbüren". Seit - nach dem Bau der Marienkirche in Uffeln 1928 - die Prozession einen anderen Weg nahm, führte sie nicht mehr an dem Denkmal vorbei.


Genau genommen handelt es sich um zwei Denkmale, die aber von dem sie umgebenden schmiedeeisernen Schutzgitter zu einer Einheit zusammengefasst sind. Beide Denkmäler sind aus Ibbenbürener Sandstein gefertigt. Auf einem Sockel steht das Kreuz mit einem Korpus, ein zweiter Sockel im Vordergrund der Anlage trägt die Büste von Papst Pius IX.


In dem Heimatbuch "Püsselbüren im Wandel der Zeit 1150 - 2000", herausgegeben von der St.-Mauritius-Schützenbruderschaft e.V. ist nachzulesen, dass der Korpus des Kreuzes "1972 von der Werkstatt Merge am Dickenberg neu angefertigt" wurde. Das Denkmal trägt zahlreiche Inschriften. Beide Sockel sind nach allen vier Seiten beschriftet. Leider lasse sich der Bildhauer, der das sandsteinerne Denkmal schuf, nicht mehr ermitteln, bedauert Werner Suer. 1956 sei der Hof Niermeyer abgebrannt und alle alten Unterlagen zum Pius-Denkmal und zur Hofgeschichte seien dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Inschriften, die auf der Denkmalanlage zu lesen sind, beschreiben, so Werner Suer, wesentliche Lebensstationen des Papstes Pius IX.. Neben Geburts- und Sterbedatum seien die Daten des 25-jährigen Papstjubiläums (16.6. 1871), des "50-jährigen Bischofs-Jubelfestes" (3. Juni 1877) und des 50-jährigen Priesterjubiläums (11. Januar 1869) in Stein gehauen.


Tod und Auferstehung Christi sind die Inschriften des Kreuzsockels gewidmet. Unter anderem: "Christus ist wieder auferstanden von den Todten der Erstling der Entschlafenen denn durch einen Menschen ist der Tod und durch einen Menschen ist die Auferstehung von den Todten."

von Cornelia Ruholl


Papst Pius IX.
Pius IX. (* 13. Mai 1792 in Senigallia; † 7. Februar 1878 in Rom), mit bürgerlichem Namen Graf Giovanni Mastai Ferretti, war Papst von 1846 bis 1878. Sein Pontifikat währte mehr als 31 Jahre und war das längste in der römisch-katholischen Kirche nachweisbare. In diese Zeit fiel unter anderem das Erste Vatikanische Konzil. 1819 wurde er zum Priester geweiht, 1827 wurde er Erzbischof von Spoleto, 1832 Bischof von Imola und 1840 wurde er Kardinal. Im Jahr 2000 wurde Papst Pius IX. selig gesprochen.
Quelle: Wikipedia

ivz aktuell - http://www.ivz-aktuell.de/Artikel/150583/Lokales/Warum-das-Pius-Denkmal-gebaut-wurde



Links zum Thema :: Papst Pius IX

Wikipedia - Pius IX.- https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_IX.
  Wikipedia - Baudenkmäler in Ibbenbüren
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Ibbenb%C3%BCren
 






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Aktualisiert/Update 17.05.2018
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